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Veröffentlicht am 11.08.2022

Würdige Fortsetzung

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
2

Lexi hat einen traumhaften Job in den „Lost Gardens of Heligan“ an der Küste Cornwalls. Sie darf dort die Jubiläumsausstellung vorbereiten, und stöbert nun in alten Aufzeichnungen, um mehr über die Gründer ...

Lexi hat einen traumhaften Job in den „Lost Gardens of Heligan“ an der Küste Cornwalls. Sie darf dort die Jubiläumsausstellung vorbereiten, und stöbert nun in alten Aufzeichnungen, um mehr über die Gründer des Areals zu erfahren. Ihr Kollege Ben empfindet viel für Lexi und unterstützt sie auch bei ihrer Suche nach Informationen. So finden die beiden historisches Material, aus dem hervorgeht, dass der junge Avery Harrington damals das Anwesen überstürzt verlassen musste und den weiten Weg nach Indien und Nepal antrat. Das war jedoch nicht alles, denn Averys Reise war nicht nur von Glück gesegnet.

Auch das Cover dieser Fortsetzung der Reihe zieht definitiv Blicke auf sich. Ich finde die Gestaltung sehr ansprechend, innen wie außen – ein Schmuckstück für das Buchregal. Die kleinen Zeichnungen an jedem Kapitelanfang wirken sehr liebevoll arrangiert, daher könnte ich mir vorstellen mit dieser Buchreihe auf ein Herzensprojekt der Autorin gestoßen zu sein.

Auch, wenn ich die Weiterführung der Geschichte um das Haus Tremayne sehr genossen habe, kam mir der Erzählstrang um Lexis Geschichte mal wieder zu kurz. Allerdings wird erfreulicherweise Licht in die Situation zwischen der jungen Frau und ihrem Ex-Freund Rob gebracht. Aber leider wurde diese Offenbarung für meine Begriffe viel zu knapp behandelt, Lexis Umgang mit dem Status quo konnte ich teilweise nicht richtig nachvollziehen.

Dafür mochte ich Averys Geschichte! Hier spürte man ein wenig Abenteuer und die Neugier des jungen Harrington, der so unerschrocken auf Menschen und Kultur in der Fremde zuging. Auf mich wirkte er sehr sympathisch und warmherzig, trotz manch jugendlichem Leichtsinn, der ihm auch einige Schuldeingeständnisse entlockte und dessen teils dramatischen Lebensweg mich mehr als einmal berührte. Diese Entwicklung empfand ich aber als sehr lebendig und gefiel mir besonders gut! Averys Wegbegleiter und Freunde in Indien und auch die Familie in der fernen Heimat schienen mir alle sehr hilfsbereit und freundlich, behandelten die Menschen mit Wertschätzung und unterstützten sich gegenseitig. Ach, ich mag solche wohligen Atmosphären, in denen man sich einfach zu Hause fühlt.

Etwas gestört haben mich jedoch die extremen Zeitsprünge, die manchmal von Kapitel zu Kapitel auftraten. Für die Erzählung hinsichtlich Lexis Engagement für die Jubiläumsausstellung waren diese ausgelassenen Jahre zwar nicht wirklich relevant, doch ich war so in Averys Lebensgeschichte vertieft, dass ich über dessen verpasste Entwicklungsgeschichte ein wenig traurig war. Von mir aus hätte man, zumindest in diesem Buch, Lexis Part zugunsten von Averys Erlebnissen getrost aufgeben können. Sie wirkte auf mich als Protagonistin sowieso eher unscheinbar. Für mich war sie schlicht zu wenig präsent, um mir ein tiefergehendes Bild von ihr, oder Gedanken über ihre Situation zu machen. Im Gegensatz zu dem jungen Harrington, konnte mir ihre Figur nämlich kaum Emotionen entlocken. Doch gegen Ende machte sie mich dann doch neugierig, denn Lexis Familie könnte ein Geheimnis hüten, welches sogar mit der Hilfe ihres Freundes Ben offengelegt werden könnte. Und schon freue ich mich wieder auf den nächsten Band der Reihe!

„Die Gärten von Heligan – Ruf der Fremde“ hat mich wunderbar unterhalten. Vor allem die Reise in die Vergangenheit hatte es mir mal wieder angetan. Inez Corbis einfühlsame und bilderreiche Erzählung kam in diesem zweiten Band der Reihe nämlich ein wenig einem Abenteuerroman gleich, den ich sehr genießen konnte.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Enttäuschend

Dunbridge Academy - Anywhere
2

Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie ...

Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie möchte dort ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verließ. Als sie am Flughafen dann auf Henry trifft, der das gleiche Internat besucht, findet sie schon mehr Gefallen am kommenden Schulalltag, denn dieser Junge schleicht sich unversehens in ihr Herz.

Die Begeisterung, die ich nach dem Lesen des Klappentextes für das Buch aufbringen konnte, verflüchtigte sich im Laufe der Handlung leider immer mehr. Meiner Meinung nach lieferte die Autorin viel zu viel Getöse um vermeintliche Wichtigkeiten und Geheimnisse, die kaum der Rede wert waren.

Süß. So könnte man Emmas Erfahrungen und Beziehungen an der Dunbridge Academy beschreiben. Unterstrichen wurde dies durch den Schreibstil der Autorin, den ich als zurückhaltend und unschuldig bezeichnen würde. Die Protagonisten schienen wie wohlerzogene Engelchen, selbst in Situationen, die diesem Bild nicht entsprachen. Auf mich wirkten sie schrecklich langweilig, ebenso die Erlebnisse miteinander. Vor allem ihr Verhalten nach Henrys Schicksalsschlag war mir hier im Verhältnis zu lange bearbeitet und – ohne jemanden zu beleidigen - überdramatisiert.
Alleine meine Neugier auf das, was es mit Emmas Vater und auch mit dem Geheimnis um Mr. Ward auf sich hatte, ließ mich bis zum Ende des Romans durchhalten. Letztlich war ich davon aber enttäuscht, denn gefühlt steckte nichts Besonderes dahinter und wurde bei der Auflösung auch ziemlich schnell abgehandelt und fallengelassen. Schade.

Ehrlich gesagt hatte ich hier wesentlich mehr erwartet! Und obwohl etwas Internats-Flair und eine Liebesgeschichte vorhanden war, beendete ich das Buch recht unzufrieden. Rückblickend fand ich die Geschichte nett – mehr nicht. Daher werde ich auch auf die nächsten Teile der Reihe verzichten. Von mir gibt es diesmal keine Leseempfehlung und durchschnittliche 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Handlungsschauplatz mit Geschichte

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
2

Lexi flieht vor ihrer Vergangenheit nach Cornwall. Dort engagiert sie sich als freiwillige Helferin in den „Lost Gardens of Heligan“. Unverhofft wird aus ihrer freiwilligen Tätigkeit ein fester Job, denn ...

Lexi flieht vor ihrer Vergangenheit nach Cornwall. Dort engagiert sie sich als freiwillige Helferin in den „Lost Gardens of Heligan“. Unverhofft wird aus ihrer freiwilligen Tätigkeit ein fester Job, denn sie soll sich mit der Planung einer Jubiläumsveranstaltung befassen. Während ihrer Recherchetätigkeiten stößt sie auf die Geschichte der Geschwister Damaris und Allie, welche zur Gründungszeit der Gärten auf dem Landgut lebten, und die von Freundschaft bis zur Liebe, alles zu bieten hat.

Zunächst einmal ein riesiges Kompliment an die Buchdesigner. Mir gefallen das Cover, die Bilder und Zeitangaben im Innenteil des eingeklappten Einbandes, sowie die schönen Blumenranken am Anfang der Kapitel sehr!

Anhand des Klappentextes und die Leseprobe erwartete ich eine aufregende Geschichte über Lexis Vergangenheit. Doch rückblickend konnte ich überraschenderweise relativ wenig darüber erfahren. Gerade mal so viel, um noch neugieriger zu werden. Denn tatsächlich befasste sich dieser erste Band eher mit einer Liebes- und Familiengeschichte aus der Vergangenheit, genauer gesagt aus der Gründungszeit der Gärten. Lexi zeigte sich lediglich als (Wieder-)Entdeckerin des Werdegangs der Tremaynes. Ihre eigenen Erfahrungen, die sie nach Cornwall führten, wurden leider nur angedeutet, was mir eindeutig zu knapp gehalten war. Für die Protagonistin konnte ich mich nicht richtig begeistern, selbst bis zum Ende fand ich keinen rechten Zugang zu ihr. Im Gegensatz zu den Nebenfiguren, die mir alle sehr sympathisch waren, und mir der liebe Ben sogar etwas geheimnisumwittert schien.

Die Erinnerungen an Damaris und Julian haben mir allerdings sehr gefallen. Ich habe mit den beiden mitgelitten und mitgefiebert, die Entstehung der Gärten bewundert und die Familie Tremayne sogar richtig liebgewonnen. Henry stellte sich als gerechter und freundlicher Gutsbesitzer heraus, der sich für die Menschen einsetzte und ihnen mit Verständnis und Wertschätzung begegnete. Seine spürbare Freude über die Gestaltung der Gärten, die ihn so viel Mühe und Einsatz kosteten, habe ich ihm von Herzen gegönnt.

Inez Corbi passte ihren Schreibstil in den Kapiteln der Vergangenheit an die Sprache der damaligen Zeit an, was die Sitten der Zeit und das zuvorkommende Verhalten unterstrich, das damals zum guten Umgangston gehörte. Ich fand dies sehr authentisch und hat mich bei meiner gedanklichen Reise in das besagte Jahrhundert unterstützt.

„Die Gärten von Heligan“ lasen sich einerseits lediglich wie der Prolog zu Lexis Geschichte, die sich hoffentlich im Folgeband mehr entfalten darf. Andererseits empfand ich die Familiengeschichte der Tremaynes einfühlsam und mitreißend erzählt. Natürlich bin ich nun neugierig auf die Entwicklung der Figuren aus der Gegenwart und freue mich somit auf Band 2.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Konnte mich überhaupt nicht mit der Geschichte anfreunden

Beyond the Sea
2

Estella hat ihren Vater verloren und lebt nun als Waise im Hause ihrer Stiefmutter Veronica. Das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht das beste, daher sehnt sich Estella nach dem Tag ihres Schulabschlusses, ...

Estella hat ihren Vater verloren und lebt nun als Waise im Hause ihrer Stiefmutter Veronica. Das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht das beste, daher sehnt sich Estella nach dem Tag ihres Schulabschlusses, damit sie wegziehen und sich ein eigenes Leben aufbauen kann. Eines Tages kommt jedoch Besuch ins Haus: Es ist Veronicas junger, geheimnisvoller Bruder Noah, von dem Estella bisher nichts wusste und der sie an ihren Entscheidungen zweifeln lässt.

„Beyond the Sea“ hat mich enttäuscht. Der Klappentext hatte mir eine aufregende Liebesgeschichte versprochen, inmitten der malerischen Kulisse von Irlands Küste. Leider war die Story für mich überhaupt nicht so, wie ich sie erwartet hatte. Die Küstenatmosphäre war fast gar nicht zu spüren und die Geschichte fühlte sich an, als wollte die Autorin viele Themen unterbringen, konnte es letztlich aber nicht richtig umsetzen.

Am schlimmsten fand ich allerdings die Figuren! Allesamt beängstigend gestört, was ein durchweg beklemmendes Gefühl in mir hervorgerufen hatte. Estella konnte ich überhaupt nicht richtig einordnen, sie war für mich unerträglich einfältig. Die Autorin verpasste ihr mit ihren 18 Jahren einen Lolita-Look, dazu eine tiefe Frömmigkeit, Unterwürfigkeit und gleichzeitig sündhafte Gedanken über Noah. Soll wohl wahnsinnig sexy sein... ich fand es schlicht daneben. Noah dagegen erschien mir einfach nur gruselig. Manipulativ, fordernd und rachsüchtig. Seine Art wurde natürlich glorifiziert, als cool und tough dargestellt, aber seine Fixierung auf Estella war schon krankhaft besitzergreifend. Was ist daran denn romantisch oder schön? Der Altersunterschied zwischen den Protagonisten wirkte wesentlich größer, als er von der Autorin beschrieben wurde. Es fühlte sich für mich die meiste Zeit über an, als wäre dies eher eine Vater-Tochter-Beziehung. Und gleichzeitig die sexuelle Anziehung... also ich weiß ja nicht.

Mich hat der ständige Bezug zur Religion genervt, dies erschien mir sehr konstruiert und unnatürlich. Wichtige Themen, die während der Handlung angesprochen wurden, waren mir zu viel an Menge und zu konfus eingebracht. Die sprunghafte Entwicklung der Figuren hat mich zum Staunen gebracht und weitere Fragezeichen bei mir hinterlassen. Und die Auflösung gegen Ende fand ich zu abrupt, auch die überfallartige Wende im Verhalten der Charaktere.

Das einzige Fünkchen Licht fand ich in den Nebencharakteren der besten Freundin und der schmissigen Nonne.

Leider gehört dieses Buch eindeutig zu meinen Flops des Jahres! Ich kann „Beyond the Sea“ nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Verschenktes Potenzial

Richer than Sin
2

Whitney und Lincoln kommen aus verfeindeten Familien. Als sie sich kennenlernen, wissen sie jedoch nicht, wen sie vor sich haben. Als Whitney merkt, wer Lincoln ist, zieht sie sich zurück und heiratet ...

Whitney und Lincoln kommen aus verfeindeten Familien. Als sie sich kennenlernen, wissen sie jedoch nicht, wen sie vor sich haben. Als Whitney merkt, wer Lincoln ist, zieht sie sich zurück und heiratet letztlich einen anderen. Doch Lincoln hat Whitney nie vergessen. Nach 10 Jahren sehen sich die beiden wieder...

Dies ist für mich das erste Buch aus der Feder von Meghan March. Ich habe die Leseprobe gelesen und fand ihren Schreibstil auf Anhieb ansprechend und authentisch. Die Idee der Story hat mich mehr als Neugierig gemacht und der Prolog hat mich fast umgehauen. Ein starker Einstieg, ich war begeistert. Auch die Zeitsprünge in der Handlung haben mir gut gefallen, sie hielten die Spannung aufrecht. Meine Begeisterung hat allerdings nach wenigen Kapiteln einen klaren Dämpfer erlitten. Einzig und allein die verschrobenen Großväter fand ich wirklich amüsant.

Rückblickend wäre die Geschichte wahrscheinlich in wenigen Kapiteln erzählt gewesen. Zieht man die Sexszenen ab, bleibt an Handlung nämlich nicht mehr viel. Ich habe das sehr bedauert, eine Liebesgeschichte um eine Familienfehde hat doch nun wirklich Potenzial! Ich hatte das Gefühl, dass sich die Gedanken und Handlungen der blassen Protagonisten ständig wiederholt hatten, eine wirklich Entwicklung konnte ich nicht erkennen.

Hätte sich in der Leseprobe bereits angedeutet, dass sich die Beziehung der Protagonisten irgendwo zwischen kurzem Rock und Dauererektion abspielt und weiter kaum Substanz hat, hätte ich das Buch gar nicht erst gelesen. Warum Whitney für Lincoln einzigartig und besonders ist, konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Geredet haben sie nicht viel miteinander, es muss wohl an ihrem Aussehen gelegen haben. Storys, in denen die Aneinanderreihung von unglaubwürdiger, stundenlanger Bettakrobatik zum Mittelpunkt zu werden scheint, öden mich mittlerweile an. Diese Szenen überblättere ich gnadenlos! Manchmal frage ich mich, ob bei solchen Büchern wirklich eine Frau hinter der Schreibmaschine sitzt. Denn die Protagonistinnen sind dem männlichen Gegenpart oftmals auf die eine oder andere Art hörig, etwa wie hier: (…) „Weil ich süchtig nach seinem Schwanz bin.“(...) Echt jetzt?? Zudem ist Whitney in meinen Augen eine ziemlich jammervolle Gestalt, die scheinbar von dem einflussreichen und unverschämt reichen Lincoln gerettet werden muss.

Das viel zu abrupte Ende mit Cliffhanger und Überraschungseffekt sollte wohl Geschmack auf Teil 2 der Reihe machen, und gleichzeitig eine Wende in den Machtverhältnissen ankündigen. Aktuell hätte ich aber keine Lust die Entwicklung des Dramas weiter zu verfolgen. Mir war die Geschichte zu lau.

Meghan March ist eine tolle Erzählerin. Die Handlung und die Charaktere waren mir aber zu klischeehaft und zu einfach gehalten.

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