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Veröffentlicht am 28.12.2023

Schöne Interpretation der Mona Lisa

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Die junge Lisa Gherardini verspricht sich ein gemeinsames Leben mit Giuliano de Medici, denn schon seit einiger Zeit sind die beiden ein heimliches Liebespaar. Als Giuliano mit seiner gesamten Familie ...

Die junge Lisa Gherardini verspricht sich ein gemeinsames Leben mit Giuliano de Medici, denn schon seit einiger Zeit sind die beiden ein heimliches Liebespaar. Als Giuliano mit seiner gesamten Familie aus der Stadt flüchten muss, trennen sich allerdings die Wege der beiden Liebenden, und Lisas Vater verheiratet sie kurzerhand mit dem Seidenhändler Francesco del Giocondo. In Mailand lebt und arbeitet indessen Leonardo aus Vinci, bis dieser aus politischen Gründen mit seinen Künstlergefährten aus der Stadt fliehen muss. Sein Weg führt ihn nach Venedig, wo Giuliano de Medici ihn bittet, ein Porträt seiner Geliebten Lisa anzufertigen, um ihr über diesen Weg Nachrichten zukommen zu lassen.

Nicht nur das edle Cover war für mich ein Hingucker, sondern auch die mit viel Herzblut geschriebene Geschichte um das Leben der „Mona Lisa“. Von Anfang an spürte ich die Hingabe der Autorin zur Thematik, die ihre Idee zu Lisas, aber auch Leonardos Weg, sehr lebensnah vermittelte und mit vielen Emotionen bestückte. So war es auch kein Wunder, dass sich mein Leserherz umgehend Lisas Schicksal zuwandte, wobei ich über die Entwicklung der jungen Frau im Laufe der Geschichte sehr überrascht war. Der Figur der Lisa brachte ich nämlich nicht nur große Sympathie entgegen, sondern sah in ihr auch eine kluge, mutige und besonnene Frau. Eine erinnerungswürdige Protagonistin, meiner Meinung nach.

Mit Leonardos Wirken erfuhr ich sehr viel über seine Kunst und Techniken, über politische und geschichtliche Gegebenheiten der damaligen Zeit. Seine Persönlichkeit kam mir hier allerdings etwas zu kurz. Doch zeigte sich mir im Laufe der Handlung ein Leonardo, der zwar aus dem Herzen heraus lebte, auf mich allerdings eher melancholisch und niedergeschlagen wirkte – anders als ich ihn aus anderen Geschichten kannte. Ich mochte diesen Blick auf Leonardo ganz gern, doch die Kapitel, die seinen Weg beleuchteten, waren mir letztlich dann doch etwas zu nüchtern. Dafür konnten sich die Nebenfiguren sehen lassen, allen voran das Dienstmädchen Caterina, die Lisa zu einer Vertrauten wurde.

Rückblickend sei allerdings erwähnt, dass ich hinsichtlich des Klappentextes einen anderen Schwerpunkt in der Erzählung erwartet hatte, denn diese heimliche Liaison zwischen Lisa und Giuliano nahm am Ende nicht so viel Raum ein wie erhofft, sondern war eher der Anstoß für verschiedene Entscheidungen und Handlungen. Doch ohne zu viel zu verraten, war die Geschichte trotzdem spannend, denn brisante Momente gingen hier Hand in Hand und sogar Spionage machte nicht vor den Toren der Kunst halt.

Meiner Meinung nach ist „Das Geheimnis der Mona Lisa“ ein Buch, welches sich zu lesen lohnt. Voller emotionaler Momente und historischer Fakten, wobei auch so manch erschütternde Situation nicht zu kurz kommt – ausgelöst durch das Brauchtum der damaligen Zeit. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen.

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  • Historisch
Veröffentlicht am 11.12.2023

Ganz nett

Stalking Jack the Ripper
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London, 1888: Audrey Rose wächst als behütete Tochter in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich könnte sie nun heiraten und ihr Leben genießen, wenn da nicht ihre Neugier wäre! Audrey liebt es nämlich, ...

London, 1888: Audrey Rose wächst als behütete Tochter in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich könnte sie nun heiraten und ihr Leben genießen, wenn da nicht ihre Neugier wäre! Audrey liebt es nämlich, in den Vorlesungen ihres Onkels zu sitzen und sich somit unerkannt gerichtsmedizinischen Studien zu widmen. Bei dieser Gelegenheit lernt sie Thomas Cresswell kennen, der durch seine charmante und aufmerksame Art ihre Neugier erregt. Als ein Serienmörder die Stadt unsicher macht, beginnen Audrey und Thomas die gefährliche Suche nach dem grausamen Killer – und landen unerwartet im eigenen Umfeld!

Was sich spannend anhörte, war für mich in der Umsetzung letztlich lediglich im Mittelfeld anzusiedeln. Das Gesamtkonzept präsentierte sich morbide und düster, was zwar zu erwarten war, mir jedoch manchmal zu viel wurde. Blutig und detailliert wurden die Opfer des Rippers und die Arbeit an den Leichen auf dem Seziertisch beschrieben, so dass eine zartbesaitete Protagonistin hier keine Chance gehabt hätte. Glücklicherweise war Audrey Rose dies nicht, wobei mir mit der Zeit schien, als ginge es ihr überhaupt nicht unbedingt um den Berufswunsch als Gerichtsmedizinerin, sondern als wolle sie sich einfach auf Biegen und Brechen von anderen Frauen abheben. Passend dazu vermisste ich auch die von mir erwartete Liebesbeziehung zu dem charakterlich wenig aussagekräftigen Thomas, die zwar da war, mich emotional aber überhaupt nicht abholte. Außerdem lief mir die Suche nach dem Ripper nicht zielgerichtet genug, plätscherte eher vor sich hin. So hielt sich die Spannung im Gesamtkonzept der Story in Grenzen, und auch die Persönlichkeiten der Protagonisten hätten etwas mehr Tiefe verkraften können.

Am Ende bleibt mir „Stalking Jack the Ripper“ als nette, deutlich düstere Unterhaltung in Erinnerung, die mich nicht unbedingt vom Hocker reißen konnte. Die Idee fand ich allerdings sehr ansprechend, daher werde ich es wohl doch noch mit dem Folgeband der Reihe versuchen. / 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Lesenswert

Kant und das Leben nach dem Tod
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In einem Forst, nahe der A8, wird ein abgetrennter Arm gefunden, der seltsamerweise einige Zeit tiefgekühlt wurde, bevor er den Fundort erreichte. Die Ermittlungen richten sich nun auf etwaige Vermisste ...

In einem Forst, nahe der A8, wird ein abgetrennter Arm gefunden, der seltsamerweise einige Zeit tiefgekühlt wurde, bevor er den Fundort erreichte. Die Ermittlungen richten sich nun auf etwaige Vermisste aus der Münchener Siedlung Hasenbergl, auf Menschen, die im Alter vereinsamt lebten, doch den befragten Anwohnern fiel nichts Ungewöhnliches auf. Als Hauptkommissar Kant erkennt, dass in Hasenbergl weitere Menschen verschwinden, verschärft er seine Untersuchungen zu dem Fall.

Hauptkommissar Kant untersuchte hier eine Mordserie, der mich letztlich ziemlich bedrückte. Still und sauber kommen die Morde daher, zeigen sich dabei aber wahnsinnig grausam und, thematisch gesehen, von höchster Brisanz. Daher mochte ich die Tatsache, dass sich Kant als Ermittler nicht unbedingt in den Vordergrund drängte, so dass genügend Raum zum Erspüren der Szenerie gegeben war. Ich fand dies sehr passend, denn der Hintergrund des Krimis stimmte mich ziemlich melancholisch.

Kants Privatleben blitzte ebenfalls auf und ließ einen weiteren Blick auf dessen Persönlichkeit zu. Hier hätte ich mir allerdings noch etwas mehr an Information und Entwicklung gewünscht, was dem Gesamtbild der Erzählung aber keinen Abbruch tat, denn der Kommissar war mir durch und durch sympathisch. Er erkannte dringliche Situationen im richtigen Moment, führte sein Team klar und zielorientiert und blieb dabei besonnen.

Lesen ließ sich die Geschichte sehr gut, denn der Autor blieb sprachlich natürlich und hielt die Spannung bis zum Ende hin aufrecht. Tatsächlich hatte ich den Täter bis kurz vor der Auflösung nicht auf dem Radar. Vor allem gefiel mir der Blick, mit dem der Autor Täter und Opfer näher beleuchtete – sensibel und knallhart zugleich.

„Kant und das Leben nach dem Tod“ ist meiner Meinung nach ein sehr lesenswerter Kriminalroman, der sich einem eher unbeachteten Problem annimmt, das in seiner Sprengkraft jedoch ziemlich beklemmend einher geht. Ich hatte definitiv eine spannende Lesezeit mit diesem Buch. Daher gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Solider Start in die neue Buchreihe

Kaltblütige Lügen
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Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt ...

Detective Kit McKittrick und ihr Team stehen an der Schwelle eines neuen Mordfalls. Im Stadtpark wird nämlich die Leiche einer jungen blonden Frau gefunden, die mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt wurde. Dieses Muster kennt die junge Ermittlerin aber bereits. Denn der Serienmörder tötet seit Jahrzehnten – unter anderem vor Jahren auch Kits Schwester Wren. Besessen davon, den Täter endlich zu finden, knöpft sich Kit auch den attraktiven Psychologen Sam vor, der im Rahmen der Ermittlungen plötzlich ziemlich verdächtig wirkt.

Die neue Reihe von Karen Rose kommt vielversprechend daher. Allerdings hat mir in diesem ersten Band das gewisse Etwas gefehlt. Der Spannungsbogen verlief, meiner Wahrnehmung nach, anfangs ziemlich flach und kam erst ab der Mitte des Buches so richtig in Schwung. Dabei kann ich aber nichts gegen die Grundidee des Falls sagen, denn erschreckend war der Hintergrund schon – sogar auf mehreren Ebenen. Doch an den Lesesessel gefesselt hat mich die Geschichte letztlich nicht, obwohl sie sich in gewohnter Manier wunderbar lesen ließ. Es fehlte mir in erster Linie ein echtes Highlight, wobei einige überraschende Momente durchaus vorhanden waren, die mir aber die Brisanz, bzw. die Dringlichkeit der Situation emotional nicht ausreichend vermittelten.

Vielleicht lag es auch an den Protagonisten, in deren Persönlichkeiten mir ein wenig die Leuchtkraft fehlte. Vor allem mit Sam hatte ich so meine Schwierigkeiten, denn er irritierte mich durch seine Instabilität und Unsicherheit, die mir für einen Psychologen absolut unpassend erschien. Obwohl Sam eine Schlüsselrolle innehatte, konnte ich bis zum Schluss kaum Interesse für seine Figur aufbringen. Aber Kit fand ich alleine schon durch ihre Vergangenheit spannend, ihr Werdegang und ihre ungewöhnliche Familie gefielen mir gut. Darüber hinaus zeigte sich mir Kits Charakter in einer bemerkenswerten Mischung, die neben Zielstrebigkeit und Weitsicht, auch diffuse Ängste im emotionalen Bereich beinhaltete. So wirkte die Ermittlerin auf mich auch durchaus authentisch und liebenswert.

Insgesamt hat mich der Start der San-Diego-Reihe aber sehr gut unterhalten. Eine kluge, durchsetzungsfähige Ermittlerin mit Vergangenheit, sympathische Nebenfiguren und eine schockierende Erkenntnis während der Aufdeckung des Mörders, machen mich durchaus neugierig für den zweiten Band der Reihe. Ich freue mich jetzt schon darauf.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

War nicht meins

Schokoladenzauber
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Chloe ist stolz darauf, eine Confiserie ihr Eigen nennen zu dürfen. Zudem hat sie ganz besondere Leckereien anzubieten, denn jede enthält ein Zettelchen mit einer Botschaft. Als ein neuer Vikar in der ...

Chloe ist stolz darauf, eine Confiserie ihr Eigen nennen zu dürfen. Zudem hat sie ganz besondere Leckereien anzubieten, denn jede enthält ein Zettelchen mit einer Botschaft. Als ein neuer Vikar in der Gemeinde auftaucht, fällt Chloe aus allen Wolken, denn er ist kein Unbekannter für sie. Als gefeierter Rockstar Raffy bekannt, war er nicht nur ein prominenter Leadsänger, sondern auch ihre erste große Liebe.

Hinsichtlich des Klappentextes versprach ich mir eine aufregende Kleinstadt-Romanze mit etwas Promi-Flair! Doch meine Freude an dieser Geschichte löste sich ziemlich schnell in Verwirrung auf, denn von Anfang an wurde ich regelrecht mit esoterischen oder magischen Praktiken und Themenfeldern bombardiert. Es war fast so, als müsste ich eine Fremdsprache lesen, deren Übersetzung mir noch schwer fallen würde. Ich mag es ja mystisch und geheimnisvoll, aber hier wirkte das alles etwas aufdringlich auf mich – einfach zu viel!
Vor allem, weil ich diese seltsame Atmosphäre im Klappentext überhaupt nicht erahnen konnte. Auch das Cover deutet nichts dergleichen an. So hatte ich mir eine ganz andere Geschichte, bzw. ein anderes Flair versprochen.

Nach einer sehr langatmigen Einleitung, in der ich mir ein Bild über die Charaktere machen konnte, nahm die Story dann etwas Fahrt auf. Ja, die Figuren waren sehr individuell und liebenswert erdacht, doch letztlich wurde ich mit der Geschichte nicht warm. Mir fehlte das gewisse Etwas, das mir auch der Magie-Mischmasch nicht geben konnte.

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