Platzhalter für Profilbild

Kristina_AL

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Kristina_AL ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristina_AL über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2023

Eine bezaubernde Geschichte

Leonard und Paul
0

Leonard und Paul sind die beiden Hauptcharaktere in diesem wundervollen Roman von Rónán Hession.
Leonard verfasst Sachbücher für Kinder, tritt aber nie als Autor in Erscheinung, sondern bleibt als Ghostwriter ...

Leonard und Paul sind die beiden Hauptcharaktere in diesem wundervollen Roman von Rónán Hession.
Leonard verfasst Sachbücher für Kinder, tritt aber nie als Autor in Erscheinung, sondern bleibt als Ghostwriter im Hintergrund. Sein ganzes Leben hat er mit seiner Mutter zusammengewohnt.
Sein bester Freund Paul wohnt auch noch bei seinen Eltern im Haus. Abgesehen von einem Aushilfsjob als Postbote verbringt er dort im Kreis der Familie auch die meiste Zeit.

Sowohl Leonard als auch Paul sind vollkommen ungekünstelte, aufrichtige und sanftmütige Menschen, die sehr genügsam durchs Leben gehen. Als beide unabhängig voneinander mit etwas Neuem konfrontiert werden, beginnt sich ganz zaghaft etwas zu verändern.
Rónán Hession hat es geschafft, den völlig unaufgeregten Alltag dieser beiden durch und durch liebenswürdigen Freunde zu beschreiben, ohne dass auch nur eine einzige Sekunde Langeweile beim Lesen aufkommt.

Dieses Buch und vor allem Leonhard und Paul muss man einfach ins Herz schließen.

Gerade in dieser lauten Zeit, wo man das Gefühl hat, dass alles nach Außen gekehrt werden muss, sind diese beiden zurückgenommenen Freunde eine Wohltat. Sie strahlen so eine tiefe Zufriedenheit aus, sind sich ihrer Besonderheiten bewusst, akzeptieren sich aber genauso wie sie sind.

Fazit:
Ein wunderschönes, wärmendes Buch gespickt mit kleinen Weisheiten und Humor in der genau passenden Dosierung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2023

Schön geschrieben, aber inhaltlich nicht so wie ich erwartet hatte

Agnes geht
0

Ein Schlüsselerlebnis führt dazu, dass Agnes klar wird, dass es so nicht weitergehen kann bzw. dass sie so nicht weitermachen möchte. Sie fühlt sich wie in einem Hamsterrad gefangen in ihrem Alltag und ...

Ein Schlüsselerlebnis führt dazu, dass Agnes klar wird, dass es so nicht weitergehen kann bzw. dass sie so nicht weitermachen möchte. Sie fühlt sich wie in einem Hamsterrad gefangen in ihrem Alltag und für ihr hingebungsvolles Kümmern weder von ihren Kindern noch von ihrem Mann Tom wertgeschätzt.
Aus einem spontanen Entschluss einfach loszulaufen, wird der konkrete Plan, von Hamburg nach Berlin zu wandern, wo eine neue berufliche Herausforderung auf sie wartet.
Agnes hofft, durch „das in Bewegung sein“, den Kopf freizubekommen, frei nach ihrem Motto „Wenn nichts mehr geht, geht gehen.“
Also geht sie einfach los.

War ich zuerst noch ganz begeistert von Agnes und ihrem spontanen Entschluss, hat mich die weitere Wanderung und vor allem Agnes doch ziemlich enttäuscht.
Ich hatte mich sehr darauf gefreut, Agnes beim Gehen zu begleiten, mitzuverfolgen wie sie sich lösen kann von alten Verhaltensmustern und wie sie vielleicht ein paar interessante Menschen trifft als Bereicherung für die Geschichte und natürlich für Agnes selbst.
Doch leider fand meiner Meinung nach kaum eine Entwicklung statt bei ihr. Statt immer nur die Fehler ihres Mannes gedanklich durchzugehen, hätte ich mir ein bisschen mehr Introspektion gewünscht.
Sehr gut gefallen hat mir, dass in den Kapiteln immer abwechselnd über Tom und Agnes geschrieben und somit eben auch Toms Entwicklung gezeigt wird.


Fazit:
Das Buch ist wirklich schön geschrieben und ich bin sicher, dass es viele begeisterte Leserinnen finden wird. Ich hatte einfach etwas Anderes erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2023

Spannend und vielschichtig

Die stille Mörderin
0

In seinem zweiten Kriminalroman lässt der Autor Thorsten Kirves Kommissar Tom Simon und seine neue Partnerin Katja im Fall des ermordeten Rechtspopulisten Neil Krambach ermitteln. Die Spur führt die beiden ...

In seinem zweiten Kriminalroman lässt der Autor Thorsten Kirves Kommissar Tom Simon und seine neue Partnerin Katja im Fall des ermordeten Rechtspopulisten Neil Krambach ermitteln. Die Spur führt die beiden zum einen tief in die Boxerszene, doch plötzlich stößt Tom auch auf eine Spur zu seinem verschwundenen Zwillingsbruder Marco. Hinzu kommt noch der rätselhafte Mord an der Supermarktverkäuferin Claudia Hilser, der zunächst nichts mit dem anderen Fall zu tun zu haben scheint.

Auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, habe ich mich gleich zurechtgefunden und bin aufgrund des spannenden Beginns, sehr gut in den Roman gestartet.

Die Handlung insgesamt hab ich als sehr abwechslungsreich und vielschichtig empfunden. Verschiedene Themen werden angesprochen, Rechtspopulismus, illegale Bare Knuckle Kämpfe, um nur zwei davon zu nennen.

Schnelle und häufige Szenenwechsel sorgen für viel Tempo; ständig meint man erahnen zu können wie die Dinge zusammenhängen, kommt aber dann doch nicht ganz dahinter.

Tom und Katja sind sehr eigenwillige Charaktere, agieren oft nicht unbedingt regelkonform und sind wahrscheinlich genau deshalb so ein gutes Team.

Fazit:

„Die Stille Mörderin“ ist ein interessanter, absolut spannender Krimi, von dem es hoffentlich die ein oder andere Fortsetzung geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein großartiger Roman, der in Erinnerung bleibt

Fünf Winter
0

Romane, die im Vorhinein mit so vielen positiven Adjektiven wie „Fünf Winter“ versehen werden, entpuppen sich ja nicht selten als kleine Enttäuschung.
Doch dieser Roman hat jedes Lob verdient.
Es gibt ...

Romane, die im Vorhinein mit so vielen positiven Adjektiven wie „Fünf Winter“ versehen werden, entpuppen sich ja nicht selten als kleine Enttäuschung.
Doch dieser Roman hat jedes Lob verdient.
Es gibt wirklich wenige Bücher, die mich so gefesselt haben.

Die Geschichte beginnt 1941 mit einem Doppelmord für dessen Aufklärung Joe McGrady,Detective beim Honolulu Police Department, sorgen soll. Bald stellt sich heraus, dass es sich bei den Opfern um den Neffen des Chefs der Pazifikflotte und dessen japanische Freundin handelt. Um den Fall aufzuklären wird McGrady nach Hongkong geschickt, wo er jedoch von den Japanern in Gefangenschaft genommen wird.
Gerettet und versteckt wird er von einem japanischen Diplomaten und dessen Tochter. Nach insgesamt fünf Wintern kehrt McGrady nach Hawaii zurück, den unaufgeklärten Mord immer noch im Gepäck.

Die Handlung befindet sich im stetigen Wechsel zwischen Krimi, Kriegsroman und Liebesgeschichte: Mal berührend, mal bedrückend, dann wieder unglaublich spannend.
Oft kam ich mir beim Lesen vor wie in einem schwarz-weiß Film, so bildlich und atmosphärisch dicht liefen die Szenen vor meinen Augen ab.
Der Kriminalfall zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, die Spannung bricht immer wieder durch, um dann auf den Höhepunkt zuzusteuern. So dramatisch die historischen Hintergründe sind, umso ergreifender habe ich die Jahre McGradys in Japan empfunden.

Dieses Buch ist so facettenreich und eins meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein Jahr lang Sommer

Immer am Meer entlang
0

In „Immer am Meer entlang“ haben zwei Menschen, die sich nicht kennen, den gleichen Plan: ein Roadtrip immer entlang des Meeres, dem Sommer hinterher.

Doch so verschieden wie die beiden Hauptfiguren selbst, ...

In „Immer am Meer entlang“ haben zwei Menschen, die sich nicht kennen, den gleichen Plan: ein Roadtrip immer entlang des Meeres, dem Sommer hinterher.

Doch so verschieden wie die beiden Hauptfiguren selbst, ist auch ihre Herangehensweise.

Josie plant diese Reise schon seit zwanzig Jahren und weiß genau, wann sie mit ihrem Bulli wo sein will.

Paul hat sich ganz spontan für den Trip entschieden, um eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und sich neu zu ordnen.

Ihr erstes Treffen ist purer Zufall, doch irgendwann sehen sie sich immer öfter, lernen sich besser kennen, helfen einander, wenn es mal notwendig ist und reisen doch nie zusammen.



Franziska Jebens hat einen wunderbar leichten Roman geschrieben, der mich wirklich mitgenommen hat auf diese besondere Reise. Ein Solotrip erfordert Mut, Abenteuerlust und auch schonmal Durchhaltevermögen, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant. Die Idee der Autorin, sozusagen einen Reisepartner im Gepäck zu haben, obwohl man alleine unterwegs ist; zu wissen, dass irgendwo noch jemand genauso unterwegs ist und vielleicht immer wieder an einen denkt, hat mir gut gefallen.

Die einzelnen Stationen der Reise werden sehr schön beschrieben, doch was für mich am besten rüberkam war das Essen. Mir lief wirklich das Wasser im Mund zusammen, bei den vielen landestypischen Leckereien, die Josie und Paul verspeist haben.
„Immer am Meer entlang“ ist eins dieser Bücher, die ein wohliges Gefühl hinterlassen, wenn man die letzte Seite gelesen hat.


Fazit:

Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die das Reisen lieben und die es glücklich macht, nicht nur Dinge sondern vor allem Erlebnisse zu konsumieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere