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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2025

Düster und fesselnd bis zur letzten Seite

Wolfskälte
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Mit „Wolfskälte“ entführt Laura McCluskey ihre Leser auf eine abgelegene, raue schottische Insel. Als dort ein junger Mann tot am Leuchtturm aufgefunden wird, bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen ...

Mit „Wolfskälte“ entführt Laura McCluskey ihre Leser auf eine abgelegene, raue schottische Insel. Als dort ein junger Mann tot am Leuchtturm aufgefunden wird, bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen Unfall, Mord oder Selbstmord handelt. Zur Klärung des Falls werden zwei Polizisten aus Glasgow auf die Insel geschickt und stoßen dort auf eine eingeschworene Gemeinschaft, die ebenso verschlossen und verschroben ist wie ihre Heimat.
Viele Inselbewohner begegnen den Ermittlern mit Misstrauen, was die Nachforschungen erheblich erschwert.
Besonders gelungen ist die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren. Die junge, ehrgeizige Georgina Lennox und ihr älterer Kollege Richard Stewart bilden ein spannendes Ermittlerduo. Immer wieder handelt George impulsiv, hält sich nicht an Absprachen und bringt sich damit oft in brenzlige Situationen. Ihrem Partner Richard gelingt es immer seltener, Verständnis für ihr Verhalten aufzubringen.

Was diesen Krimi jedoch besonders auszeichnet, ist seine außergewöhnliche Atmosphäre. Von der ersten bis zur letzten Seite fühlt man sich dem Wind, der Kälte und der Einsamkeit der Insel ausgesetzt. Selbst wenn zwischendurch die Sonne aufblitzt, wirkt alles rau, karg und düster.
Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Man spürt richtig, wie die Bedrohung von Kapitel zu Kapitel näher kommt.

„Wolfskälte“ ist ein atmosphärischer, eindringlicher Krimi, der mich sehr begeistert hat. Ich hoffe wirklich, dass dieser Roman nicht der einzige Fall für Georgina Lennox und Richard Stewart bleibt.

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  • Charaktere
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  • Spannung
Veröffentlicht am 04.12.2025

Habe leider keinen Zugang finden können

Eden
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„Eden“ war mein erstes Buch einer isländischen Autorin, und ich mochte die Grundidee sehr: eine Sprachwissenschaftlerin aus Reykjavik , die in der Stille des ländlichen Islands ein neues Leben beginnt.

Audur ...

„Eden“ war mein erstes Buch einer isländischen Autorin, und ich mochte die Grundidee sehr: eine Sprachwissenschaftlerin aus Reykjavik , die in der Stille des ländlichen Islands ein neues Leben beginnt.

Audur Ava Olafsdottirs Werk ist ein ruhiges, atmosphärisches Buch, das durch seine besondere Sprache und die kurzen Kapitel eine äußerst beruhigende Wirkung entfaltet. Besonders gelungen fand ich die Passagen, in denen Albas Alltag geschildert wird; das Pflanzen von Bäumen, die leicht skurrilen, aber so liebevollen Gespräche mit ihrem Vater und der feine Humor, der immer wieder zwischen den Zeilen aufblitzt, vor allem, wenn der Vater von seinem Freund Hlynur spricht.

Trotz der schönen Idee konnte ich jedoch nicht vollständig in das Buch eintauchen. Alba wird meiner Ansicht nach sehr stark vom Dorfleben vereinnahmt, stellenweise wirkt es geradezu übergriffig. Bei all dem bleiben dem Leser Albas Emotionen weitgehend verschlossen. Während ihre linguistischen Gedankengänge ausführlich dargestellt werden, erfährt man sehr wenig über ihr Innenleben. Hier hätte ich mir einfach mehr Einblick in Albas Gefühls- und Gedankenwelt gewünscht. Auch die sprunghaften, teils zusammenhanglosen Sätze, die immer wieder eingestreut werden, konnten mich nicht immer erreichen. Als Stilmittel eingesetzt um Albas manchmal etwas verworrene Gedankengänge widerzuspiegeln sicherlich gelungen, doch mir war das tatsächlich einen Hauch zuviel.



Fazit

„Eden“ ist sicher ein besonderes Buch zu dem ich allerdings leider keinen richtigen Zugang gefunden habe.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Eine Reise zurück ins Glück, die mich begeistert hat

Odysseus und ich
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„Was für ein Tag, um zu leben.“ Dieser Satz aus dem Buch „Odysseus und ich“ ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Er fasst die Stimmung dieses außergewöhnlichen Buches wunderbar zusammen.

Die Autorin ...

„Was für ein Tag, um zu leben.“ Dieser Satz aus dem Buch „Odysseus und ich“ ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Er fasst die Stimmung dieses außergewöhnlichen Buches wunderbar zusammen.

Die Autorin Laura Coffey beschreibt eine schwierige Phase ihres Lebens: Ihr Vater ist an Krebs erkrankt, ihr Freund hat sich von ihr getrennt, und sie lebt allein in einer kleinen Londoner Wohnung, während Corona die Menschen in den Lockdown zwingt. Als sich ein kurzer Reisekorridor öffnet, beschließt sie, trotz aller Unsicherheiten ans Mittelmeer zu reisen – auf den Spuren des Odysseus. Dort ist sie nicht auf der Suche nach Abenteuern, sondern nach ein wenig Luft zum Atmen.



Diese Reise schildert sie sehr bildhaft und mit einer guten Portion Humor. Man begleitet die Erzählerin von Insel zu Insel, lernt die Menschen, die ihr unterwegs begegnen kennen und spürt dabei, wie Stück für Stück wieder Leben in sie zurückkehrt.

Die Probleme verschwinden nicht: der Vater bleibt krank und die Pandemie macht auch vor den italienischen Inseln nicht halt. Doch das Gefühl von Weite, das selbst beim Lesen spürbar wird, das gute Essen und die wunderbaren Begegnungen helfen der Autorin, neue Kraft zu schöpfen.



„Odysseus und ich“ hat mich tief berührt und begeistert. Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass man manchmal einen völlig neuen Weg einschlagen muss, um wieder zu sich selbst zu finden und dass es selbst in schweren Zeiten sehr lebenswerte Tage geben kann.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Fesselnde Reise ins Mittelalter

Der Silberbaum. Das Ende der Welt
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„Der Silberbaum – Das Ende der Welt“, der zweite Band von Sabine Eberts Silberbaum-Trilogie, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und das, obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe.

Der Einstieg ...

„Der Silberbaum – Das Ende der Welt“, der zweite Band von Sabine Eberts Silberbaum-Trilogie, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und das, obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe.

Der Einstieg ist mir trotz der vielen Namen erstaunlich leichtgefallen. Dazu beigetragen haben das ausführliche Personenregister und die historischen Karten, die sofort eine gewisse Orientierung bieten. Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Erzählweise der Autorin, denn sie schafft es bereits in den ersten Kapiteln, eine gewisse Nähe zu einzelnen Personen aufzubauen und so wird Seite für Seite immer klarer, wie alles zusammenhängt.

Der Roman spielt im Jahr 1241, als Markgraf Heinrich von Meißen und sein Volk dem drohenden Angriff der Tataren gegenüberstehen. Die Autorin zeichnet eindrucksvoll die Belastung durch die drohende Gefahr, doch auch als diese abgewendet scheint, kommen die Bewohner nicht zur Ruhe. Freud und Leid folgen dicht aufeinander und lassen einen beim Lesen kaum los. Immer wieder geht es um Verrat, Macht und Tod, aber auch um Mut, Loyalität und Menschlichkeit.

Ich konnte mich sehr gut in das Schicksal der Figuren einfühlen. Die weiblichen Charaktere fand ich sehr stark, aber auch gerade Heinrich von Meißen hat mich mit seiner Loyalität und seinen klugen Entscheidungen sehr beeindruckt.

Sehr dankbar war ich auch für das ausführliche Nachwort, das mir geholfen hat, die Ereignisse noch einmal richtig einzuordnen und neugierig auf weitere Recherchen gemacht hat.



Insgesamt ist „ Der Silberbaum - Das Ende der Welt“ ein spannender, lehrreicher und bewegender historischer Roman.

Er hat mich sowohl durch seine sorgfältige Recherche als auch durch seine packende Erzählweise absolut überzeugt.

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Veröffentlicht am 22.11.2025

Konnte mich leider nicht so begeistern wie die Vorgänger

In den Scherben das Licht
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Als langjährige Leserin von Carmen Korns Romanen habe ich mich sehr auf „In den Scherben das Licht“ gefreut.
Bisher hat mich wirklich jedes ihrer Bücher überzeugen können. Umso bedauerlicher ist es für ...

Als langjährige Leserin von Carmen Korns Romanen habe ich mich sehr auf „In den Scherben das Licht“ gefreut.
Bisher hat mich wirklich jedes ihrer Bücher überzeugen können. Umso bedauerlicher ist es für mich, dass mich ihr neuer Roman diesmal nicht wirklich erreichen konnte.

Im Keller der ehemaligen Schauspielerin Friede treffen die jungen Leute Gert und Gisela aufeinander und versuchen, den Alltag im Hungerwinter 1946 zu meistern. Im stark zerstörten Hamburg ist das ein wahrer Kraftakt, doch zusammen schaffen sie es, sich den Herausforderungen zu stellen.

Der Roman beginnt mit dem Kennenlernen der drei Hauptfiguren und es fällt leicht, in die Handlung hineinzukommen.
Dann häufen sich allerdings die Perspektivwechsel, was meinen Lesefluss ziemlich gestört hat, da ich mich immer wieder kurz neu orientieren musste.
Hinzu kommt, dass mir der Zugang zu den Charakteren überraschend schwerfiel. Normalerweise gelingt es Carmen Korn mühelos, ihren Figuren Leben einzuhauchen. In diesem Buch jedoch empfand ich die Schreibweise stellenweise als zu trocken und distanziert, sodass ich keine wirkliche Bindung zu den Protagonisten entwickeln konnte.

„In den Scherben, das Licht“ reicht meiner Meinung nach nicht an die Stärke ihrer bisherigen Romane heran, allerdings bin ich davon überzeugt, dass es Leser gibt, die einen besseren Zugang zum Buch finden.

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