Cover-Bild Das Nest
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.07.2025
  • ISBN: 9783865329097
Sophie Morton-Thomas

Das Nest

Lea Dunkel (Übersetzer)

An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Freude findet sie nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann. Doch Frans stilles Leben wird plötzlich erschüttert, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und Roma in der Nachbarschaft ihr Lager aufschlagen.
Zwischen Gerüchten und Anschuldigungen kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen.
Langsam, ruhig und bedrohlich entfaltet sich in diesem Krimi Noir ein Familiendrama vor beeindruckender Kulisse.

»In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehende
Vorurteile gekonnt in Frage.«
Sunday Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2025

Spannend

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In einem kleinen Küstenort verschwindet eine Lehrerin. Gerüchte, Vorurteile – und mittendrin: Fran, die eigentlich nur in Ruhe mit ihrem Sohn leben will. Sie betreibt eine Wohnwagensiedlung und liebt es ...

In einem kleinen Küstenort verschwindet eine Lehrerin. Gerüchte, Vorurteile – und mittendrin: Fran, die eigentlich nur in Ruhe mit ihrem Sohn leben will. Sie betreibt eine Wohnwagensiedlung und liebt es Vögel zu beobachten. Doch plötzlich ist alles anders. Verdächtigt wird direkt ihr Schwager Ellis, der wieder Probleme mit dem Alkohol hat und die Romas, die erst seit kurzem ganz in der Nähe leben.

Ruhig, düster und subtil ist dieser Roman, der viel mit den Zwischentönen spielt. Eine unterschwellige Spannung baut sich langsam auf. Es wird zunehmend beklemmender und düsterer. Familiäre Probleme spielen hier auch eine große Rolle. Frans Schwester kümmert sich kaum um ihre Tochter, kommt mit sich selber nicht klar. Ihr Mann trinkt wieder, die Tochter hat Probleme in der Schule.
Ruhig und unaufdringlich wird hier erzählt, mit einer Priese Gesellschaftskritik. Mutterliebe, Wegschauen, Schuld und Misstrauen werden thematisiert und das ohne erhobenen Zeigefinger.

Zwischen toten Vögeln, stiller Wut und familiären Spannungen entfaltet sich ein literarischer Krimi mit psychologischem Tiefgang, der absolut unter die Haut geht. Gibt eine große Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.07.2025

Raffinierte Geschichte

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Fran mit ihren Mann und Sohn Bruno wohnen in einen Wohnwagensiedlung, neben Fran wohnt ihre Schwester Ros mit Mann und Tochter, aber die beide Familien haben nicht vieles gemeinsames. Frans Tag hat ein ...

Fran mit ihren Mann und Sohn Bruno wohnen in einen Wohnwagensiedlung, neben Fran wohnt ihre Schwester Ros mit Mann und Tochter, aber die beide Familien haben nicht vieles gemeinsames. Frans Tag hat ein routinierter Ablauf mit viel Zeit die Vögel zum beobachten, die Routine ist zerstört wenn da neben eine Siedlung von Roma entsteht, die neue Lehrerin von Brunos verschwunden ist, genauso der Mann von Ros und überall werden getötete Vögel gefunden, Frans Lebens steht auf der Kopf.....

Was für eine raffinierte Geschichte, ich bewundere die Autorin für die großartige ( total unrealistische ) Ende, das Ende hat mich vollkommen überrascht , selten passiert das dass nichts, aber total nichts ist vorhersehbar, und der Wendung geht in ganz anderen Richtung als gedacht.

Die zweite Sache welche hier ist sehr gut gelungen ist die langsame aufbauen von die Atmosphäre, die ist schwer, drückend und beklemmend, die langsame, melancholische Schreibweise fesselt beim lesen , der außergewöhnliche ist hier das der Handlung plätschert nur, passiert nicht viel, der Spannung ist kaum vorhanden und trotzdem meine Neugier auf das Auflösung war von Seite zu Seite nur größer - das Buch überzeugt mit die Tiefe und mit die "schläfrige, hypnotische" Art.

Die Personen hier sind "anders" aber nach meiner Meinung die Charaktere passen genial in diese bedrohliche phobische Atmosphäre.

Große Leseempfehlung !!!!!

Veröffentlicht am 03.08.2025

Dichte Erzählung und Charakterstudie mit hintergründigem Spannungsaufbau

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Ein kleiner Ort an der englischen Küste. Hier wohnt Fran seit zwei Jahren mit ihrem Mann Dom und dem 11 Jährigen Bruno und betreibt einen kleinen Trailerpark für Feriengäste. Seit einigen Monaten lebt ...

Ein kleiner Ort an der englischen Küste. Hier wohnt Fran seit zwei Jahren mit ihrem Mann Dom und dem 11 Jährigen Bruno und betreibt einen kleinen Trailerpark für Feriengäste. Seit einigen Monaten lebt auch ihre Schwester Ros in einem der Trailer, gemeinsam mit ihrem alkoholkranken Mann Ellis und Tochter Sadie, in einem ähnlichen Alter wie ihr Cousin Bruno. Fran hat die Familie nach Ellis Entzug aufgenommen und sorgt sich noch immer um ihre Schwester. Frans Passion sind die (Küsten)Vögel, für deren Beobachtung sie extra ein Haus in den Dünen hat errichten lassen. Als eines Tages Bewegung auf dem gegenüberliegenden Feld des Trailerparks einzieht, sorgt dies nicht nur bei Fran zunächst für Irritation. Eine Romafamilie lässt sich dort nieder. Teil davon ist Tad, ein älterer Mann, der nach dem Tod seiner Frau allein für seine Tochter Jade verantwortlich ist.

Seltsame Dinge passieren fortan in dem kleinen Küstenort, immer wieder tauchen leblose Vogelkörper auf, die offensichtlich gewaltsam zu Tode gekommen sind, die neue Dorflehrerin verschwindet plötzlich. Und dies just zum selben Zeitpunkt, in dem auch Frans Schwager Ellis scheinbar das Weite gesucht hat. Was hat es damit auf sich? Gibt es einen Zusammenhang oder sind wir Zeugen von unglücklichen Zufällen?

Die Entwicklungen in dem kleinen Küstenort und hier speziell der Familien Frans und Tads verfolgen wir alternierende aus deren Perspektiven als jeweilige(m) Ich-Erzähler(in). Was daraus erwächst, ist kein (klassischer) Krimi, im Mittelpunkt stehen nicht Ermittlungen, sondern (psycho)soziale Dynamiken und die Charakterentwicklung, fast eine Art Psychogramm, Frans. Gekonnt verbindet die Autorin das Spiel mit Vorurteilen mit einem Spannungsaufbau bei dem die Leserin immer wieder zu einer möglichen Erklärung und Verdächtigung geführt wird, die sich unter Umständen jedoch wieder zerschlägt. Dem zuträglich sind die zwei isolierten Perspektiven aus denen wir die Handlung lose begleiten. So wird uns immer wieder ein Bild und Verständnis der Geschehnisse suggeriert, während die Einsichten jedoch völlig subjektiv und situativ sind.

Beeindruckt hat mich, wie atmosphärisch die Autorin schreibt. Ohne viele Worte gelingt es ihr Stimmungen zu erzeugen und Gefühle authentisch zu transportieren. Es sind oft ganz kurze, auch einfache Sätze, die in ihrer Gesamtheit ein stimmiges, dichtes Bild erzeugen. Die Erwachsenen im Roman wirken durchweg seltsam atomisiert. Es gibt kaum echte Nähe oder Freundschaften. So entsteht eine Geschichte, wie in einem Nebel, der sich immer nur ausschnittsweise in den Perspektiven Frans und Tads zu lichten scheint.

Ich habe mich von dem Roman unglaublich gut unterhalten gefühlt und ihn auch fast in einem Rutsch durchgelesen, da insbesondere die letzten 100 Seiten so spannend waren. Für mich war es die Mischung aus einer sehr besonderen, dichten Stimmung, den Perspektivwechseln und der hintergründige Spannungsaufbau, die mich vollkommen für die Geschichte eingenommen haben. Die Handlung aus zwei Perspektiven als Schlaglichter auf die Erzählung trägt zum Spannungsaufbau bei und lässt viel Interpretationsspielraum. Ob die Auflösung am Ende letztlich überzeugen kann, muss jede Leserin für sich entscheiden. Mir hat der Roman, mit ganz kleinen Abstrichen, sehr gut gefallen und dafür gebe ich gern 4,5 Punkte!

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Veröffentlicht am 02.12.2025

Tiefgründige Spannungsliteratur made in England

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Gibt es melancholische Krimis? Nachdem ich „Das Nest“ von Sophie Morton-Thomas gelesen habe, kann ich diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten.

Der 304-seitige Kriminalroman der britischen Autorin ...

Gibt es melancholische Krimis? Nachdem ich „Das Nest“ von Sophie Morton-Thomas gelesen habe, kann ich diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten.

Der 304-seitige Kriminalroman der britischen Autorin erschien am 2. Juli 2025 im Pendragon Verlag und wurde übersetzt von Lea Dunkel. Der Titel der Originalausgabe lautet „Bird Spotting In A Small Town“.

Die Geschichte beginnt anheimelnd: Wir lernen Fran kennen, die in einem englischen Küstenort Fran’s Holiday Vans, eine Wohnwagensiedlung, betreibt. Gemeinsam mit ihrem Mann und Sohn Bruno lebt sie auf dem Gelände und liebt es, im angrenzenden Marschland die Vögel zu beobachten.

Doch auf leisen Sohlen schleicht sich das Unbehagen ein und schließlich auch das Grauen. Autorin Sophie Morton-Thomas enthüllt Stück für Stück die Untiefen ihrer Geschichte. Da ist einerseits die familiäre Situation, die Fran belastet. Zu ihrer Schwester Ros, der Fran Unterschlupf in einem der Mobilheime gewährt, findet sie keinen Zugang mehr. Ros‘ Tochter Sadie zieht immer wieder mit unbekanntem Ziel gemeinsam mit Bruno los. Frans Schwager Ellis verschwindet – und das ausgerechnet, als die Lehrerin von Bruno und Sadie ermordet aufgefunden wird. Und dann sind da noch die Roma, die gleich neben der Wohnwagensiedlung Halt machen …

Sophie Morton-Thomas hat einen düsteren Kriminalroman mit ganz viel Atmosphäre geschrieben. Die salzige Luft des Marschlandes steigt einem beim Lesen in die Nase, man spürt das Zerren des Windes und den peitschenden Regen förmlich am eigenen Leib. Die großen und kleinen Geheimnisse, die zwischenmenschlichen Abgründe, offenbaren sich erst nach und nach. Und über allem steht die Frage: Wer hat die Lehrerin ermordet?

„Niemand in meiner Welt ist gerade unschuldig, mit Ausnahme meines Kindes.“

Dieses Zitat von Protagonistin Fran auf Seite 247 bringt es auf den Punkt: So gut wie jeder hat ein Motiv zur Ermordung der Lehrerin, die in ihrer Art sehr eigen war und von den Dorfbewohnern argwöhnisch beäugt wurde.

Gegen Ende ihres Romans zieht Sophie Morton-Thomas die Zügel gehörig an. Eine unfassbare Enthüllung reiht sich an die andere – bis es schließlich zur überraschenden Auflösung kommt.

Ich persönlich hätte mir am Ende des Buchs etwas weniger Tempo gewünscht, um als Leserin all die Geständnisse und Entwicklungen verdauen zu können, aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.

Mit „Das Nest“ hat Sophie Morton-Thomas einen stillen und doch gewaltigen Roman geschrieben, in dem sie ausnahmslos alle handelnden Personen geschickt miteinander verbindet. Und am Ende gibt uns die Autorin eine Metapher mit, über die man auch dann noch nachdenken wird, wenn man das Buch bereits zugeklappt hat – und die bezieht sich (ohne, dass ich zu viel verrate) auf den Titel „Das Nest“.

Ein außergewöhnliches Buch, das ich gern allen Freunden von tiefgründiger Spannungsliteratur ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 19.07.2025

Gekonnte Düsternis, grandiose Natur, durchgehende Spannung

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Dieses Buch ist wirklich nicht leicht zu beurteilen. Es liest sich sehr flüssig und bewegend, an jeder Stelle hat die Atmosphäre mich mitgenommen. Die Landschaft , die Menschen, die Atmosphäre, die Geschehnisse ...

Dieses Buch ist wirklich nicht leicht zu beurteilen. Es liest sich sehr flüssig und bewegend, an jeder Stelle hat die Atmosphäre mich mitgenommen. Die Landschaft , die Menschen, die Atmosphäre, die Geschehnisse - alles ist gut beschrieben, aber alles ist düster und irgendwie neblig. Melancholie und graue Farbe sind supergut geschildert. Ich habe die äußere Kälte und das innere, latent Bedrohliche direkt fühlen können.

Für mich war lange völlig unklar, wo das Ganze hin läuft, diese Spannung wurde, auch mit Hilfe einiger falsch gelegter Fährten, bis zum Schluss durchgehalten. .

Mit dem Ende war ich allerdings überhaupt nicht glücklich. Wobei glücklich zu machen ja sicher nicht die Intention der Autorin war. Aber ich finde auch so manches einfach unrealisitisch, was ich an dieser Stelle natürlich nicht im Detail erläutern möchte, um anderen Lesern nichts zu verraten. Manches wird zwar erklärt, lässt mich aber eher mit Fragezeichen zurück.

Trootzdem finde ich das Buch toll und spannend geschrieben - soviel Düsternis und dunkle Abgründe muss man erst mal hinkriegen....vor allem so gekonnt in die Landschaft eingebettet und durch die Natur sprechend....

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Menschen, die sich an sprachlicher Raffinesse,und beeindruckenden Naturbeschreibungen erfreuen können, ohne sich von düsterer Stimmung zu sehr runter ziehen zu lassen.

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