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Veröffentlicht am 05.03.2024

Großartige Unterhaltung

König von Albanien
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Der Mann, dessen unglaubliche Abenteuer als Vorlage zu diesem Roman von Andreas Izquierdo dienten, ist Otto Witte, Schausteller und ehemaliger König von Albanien.

Für genau fünf Tage war besagter Otto ...

Der Mann, dessen unglaubliche Abenteuer als Vorlage zu diesem Roman von Andreas Izquierdo dienten, ist Otto Witte, Schausteller und ehemaliger König von Albanien.

Für genau fünf Tage war besagter Otto im Jahr 1913 wohl Herrscher eines Landes, das sich inmitten der Kriegswirren des osmanischen Reiches für unabhängig erklären will und deshalb einen König sucht. Otto, der mit seinem Freund Max gerade als Lebenskünstler in Konstantinopel weilt, nutzt die Gunst der Stunde, um den Thron zu besteigen.

Diese faszinierende Geschichte lässt der Autor in einer Irrenanstalt in Salzburg beginnen, wohin Otto aufgrund seiner Behauptung, König von Albanien zu sein, eingewiesen wurde. Dort berichtet er dem jungen Doktoranden Schilchegger von seinem Abenteuer und sorgt damit nicht nur für Faszination, sondern auch für die ein oder andere Veränderung innerhalb der Einrichtung.



Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen und war mir deshalb ziemlich sicher, dass auch dieses Werk mich wieder begeistern würde.

Otto ist einfach ein unwiderstehlicher Charakter. Mit Ideenreichtum, Mut und Gelassenheit manövriert er sich durchs Leben, immer an seiner Seite, sein bester Freund Max. Gemeinsam geraten die beiden immer wieder in Situationen, die einen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen. „ Das kann nicht gut gehen“ ist ein Satz, der mir beim Lesen eigentlich ständig im Kopf herumschwirrte. Doch egal wie aussichtslos die Lage - „ Otto fällt schon was ein“.

Genauso angetan wie von dem Abenteuer selbst war ich von den Ereignissen in der Irrenanstalt. Dieser zweite Schauplatz hat die Geschichte für mich noch einmal mehr zu etwas Besonderem gemacht.

Gewohnt bildhaft, amüsant und einfühlsam führt Andreas Izquierdo den Leser durch dieses Schelmenstück, lässt den Glanz Konstantinopels wieder erstrahlen und die Charaktere lebendig werden.



Fazit

Großartige Unterhaltung und klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Atemberaubender psychologischer Spannungsroman

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Seit Jahren schon verbringen die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Sommer eine Woche in Schwedens Wildnis zusammen. Beim Wandern lassen sie den Alltag hinter sich und ...

Seit Jahren schon verbringen die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Sommer eine Woche in Schwedens Wildnis zusammen. Beim Wandern lassen sie den Alltag hinter sich und genießen ihre Freundschaft, die sie bei ihren Touren zu einem eingespielten Team haben werden lassen.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Ganz kurzfristig möchte Milena ihren neuen Freund Jacob mitnehmen, den sie selbst erst seit kurzem, die anderen beiden noch gar nicht kennen. Leicht misstrauisch beäugt man sich und was anfangs noch wie ein etwas holpriger Ausflug wirkt, wird für alle Beteiligten zu einem Höllentrip.



Ich habe wirklich schon viele Krimis bzw. Thriller gelesen, aber schon lange habe ich keinen mehr in einer solchen Rekordzeit verschlungen.

Dieses Buch hat mich einfach nicht mehr losgelassen und so sind die über 400 Seiten nur so dahingeflogen.

Schon allein die Wanderung macht aus dem Buch einen spannungsgeladenen Abenteuerroman, die Charaktere und ihr Verhältnis zueinander sorgen dann für den psychologischen Thrill.

Obwohl wandern nicht zu meinen Hobbies gehört, konnte ich mich der Faszination für diese Tour durch Schwedens Wildnis nicht entziehen. Die Beschreibung dieser atemberaubenden Landschaft hat mich völlig mitgerissen und trotz der vielen zum Teil wetterbedingten Widrigkeiten, sah ich mich selbst schon mit Trekkingausrüstung losziehen.

Unterbrochen wird die Handlung immer wieder von Protokollen, die die Polizei von Zeugenbefragungen angefertigt hat. Diese mitunter sehr kurzen Interviews haben für mich die Spannung nochmal erhöht.

Die Charaktere sind sehr verschieden und so fallen auch ihre Reaktionen auf unerwartete Ereignisse unterschiedlich aus. Manche gehen mutig voran und motivieren, andere müssen immer wieder mitgezogen werden. Jacob, der neue in der Gruppe, ist dabei der wohl Auffälligste. Sein überbordendes Temperament sorgt immer wieder Unruhe und Missstimmung.



Fazit

Absolute 5 Sterne Empfehlung für diesen überaus spannenden Roman aus Schweden!

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine wunderbare Fortsetzung

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Träume
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„Helenes Träume“ ist der zweite Band der „Fabrik der süßen Dinge“ von Claudia Romes und hat mich genauso wunderbar unterhalten, wie der erste.

Helene ist inzwischen Mutter und setzt sich weiterhin mit ...

„Helenes Träume“ ist der zweite Band der „Fabrik der süßen Dinge“ von Claudia Romes und hat mich genauso wunderbar unterhalten, wie der erste.

Helene ist inzwischen Mutter und setzt sich weiterhin mit Leib und Seele für die Süßwarenmanufaktur ihrer Familie ein. Trotz vieler Widrigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen, sei es beruflich oder privat, geht Helene ihren Weg weiter.

Als Plagiatsvorwürfe im Raum stehen, die den Ruf der Firma ruinieren könnten, ihr Mann Georg sich aus unverständlichen Gründen immer mehr von ihr zurückzieht und die Nationalsozialisten ihren Einfluss immer mehr vergrößern, kommt sogar Helene an ihre Grenzen. Doch da gibt es ja noch Frederik, ihren ehemaligen Verlobten, der sie vielleicht unterstützen könnte.



Mir hat diese Fortsetzung fast noch besser gefallen als der erste Teil. Hier überschlagen sich die Ereignisse, viele Themen werden angesprochen und trotzdem verliert die Autorin nicht den Bezug zur eigentlichen Handlung. Süßwaren spielen natürlich weiterhin eine Rolle, wenn sie auch durch die turbulenten Ereignisse etwas in den Hintergrund rücken.

Das Buch ist wunderschön geschrieben und die Charaktere werden so gut dargestellt, dass man einfach mitleiden bzw. mitfiebern muss.

„Helenes Träume“ greift alle losen Fäden des Vorgängers auf, doch auserzählt ist die Geschichte für mich noch nicht. Ich würde mir wünschen, dass die letzten Fragen in einem dritten Band geklärt werden könnten.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Eine rührende Geschichte über das Leben und die Liebe

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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„Das Leben - was für ein Jammer, dass wir nur einen Versuch haben“ - dieser Satz ist für mich kennzeichnend für diesen Roman.

Möglichst viel aus seinem Leben zu machen, das ist Florries Motto. Nicht ängstlich ...

„Das Leben - was für ein Jammer, dass wir nur einen Versuch haben“ - dieser Satz ist für mich kennzeichnend für diesen Roman.

Möglichst viel aus seinem Leben zu machen, das ist Florries Motto. Nicht ängstlich und zaudernd herumsitzen und seinen Alltag bestreiten, sondern jede Möglichkeit nutzen, die sich einem bietet, etwas zu erleben. Und auch mit Ende achtzig, im Rollstuhl sitzend mit Hörhilfen ausgestattet, genießt die Frau, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, jeden Tag; freut sich über die Sonne, die morgens nacheinander alle Ecken ihres Zimmer erhellt, liebt ihre Tasse Tee im Bett und ein gutes Gespräch auf einer Bank am Komposthaufen.

Vordergründig geht es darum, den Tod der Heimleiterin aufzuklären,die einfach aus dem Fenster fiel. Doch um den Fall herum wird das Leben der Florence Butterfield in all seinen Facetten erzählt und immer hat es auch etwas mit Liebe und Freundschaft zu tun.

Mit Humor und viel Gefühl führt uns die Autorin Susan Fletcher auf eine Reise durch ein bewegtes Leben und zeigt, dass auch das Alter noch Überraschungen bereit halten kann.

Mich konnte sie dabei komplett mitnehmen. Ich habe sehr viel Positives und Lebensbejahendes aus dieser Lektüre mitgenommen und das, obwohl der Ort des Geschehens, die Seniorenresidenz, oft genau mit dem Gegenteil assoziiert wird.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

So muss ein Krimi sein.

Der Mann, der kein Mörder war
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Als man im schwedischen Västeras die Leiche eines 16 jährigen Schülers findet, wird schon bald ein Expertenteam aus Stockholm geholt, um sich des undurchsichtigen Falls anzunehmen. Hier trifft Kommissar ...

Als man im schwedischen Västeras die Leiche eines 16 jährigen Schülers findet, wird schon bald ein Expertenteam aus Stockholm geholt, um sich des undurchsichtigen Falls anzunehmen. Hier trifft Kommissar Höglund auf einen alten Bekannten, Sebastian Bergmann. Der Psychologe, ein auf den ersten Blick unsympathischer und völlig unsensibler Zeitgenosse ist eigentlich aus privaten Gründen in Västeras, als Höglund ihn aus verschiedenen Gründen mit ins Team holt.

Für einen Spannungsroman hat das Buch relativ viele Seiten, die so ein Einstieg in eine Krimireihe aber auch vielleicht braucht, um alle Charaktere gut einzuführen. Und genau davon lebt ein guter Krimi ja auch. „Der Mann, der kein Mörder war“ hat mich ein bisschen an die Wallander Reihe erinnert, die ich vor vielen Jahren gelesen habe und die mein Einstieg in die Welt der Kriminalromane waren.
Sebastian Bergmann ist der perfekte Protagonist für eine längere Buchreihe, denn wenn er eins nicht ist, dann langweilig. Man findet ihn unausstehlich, distanzlos und arrogant. Immer, wenn man etwas Menschlichkeit bei ihm durchblitzen sieht und auf Besserung hofft, macht er mit nur einer Bemerkung wieder alles zunichte.

Der Fall ist verzwickter, als es auf den ersten Blick erscheint und bietet alles, was ein guter Krimi braucht : falsche Fährten, die Möglichkeit mitzurätseln und starke Charaktere, die einem im Gedächtnis bleiben.

Fazit
Ein sehr gelungener Beginn einer Krimireihe. Ich freue mich, dass ich noch so viele Bände vor mir habe.

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