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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

Ein unglaublich fesselnder, aber auch bewegender Thriller

Notizen zu einer Hinrichtung
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Abwechselnd begleiten wir den Serienmörder Ansel Packer während der letzten Stunden vor seiner Hinrichtung und bekommen in Rückblicken einen Eindruck davon, wie es dazu gekommen ist.

Aus Sicht der Mutter, ...

Abwechselnd begleiten wir den Serienmörder Ansel Packer während der letzten Stunden vor seiner Hinrichtung und bekommen in Rückblicken einen Eindruck davon, wie es dazu gekommen ist.

Aus Sicht der Mutter, der Schwester einer Freundin und einer Kommissarin erfahren wir, wie sie die Person Ansel erlebt haben und wie er das Leben der Frauen beeinflusst hat. Doch auch ihr Handeln hatte Auswirkungen auf sein Leben und so stellt man sich zusammen mit den Charakteren die Frage „Was wäre gewesen wenn ?“



Ansel Packer - ein Name , der mir auch nach Ende der Lektüre einfach nicht aus dem Kopf geht. So gut hat es die Autorin verstanden, diesen Charakter mit Emotionen zu verknüpfen, die tief unter die Haut gehen. Vielfältig sind sie, diese Gefühle, die man durch das Buch hinweg entwickelt. Von Mitleid und tiefer Traurigkeit über Abscheu, Wut und Genugtuung.

Anders als in anderen Thrillern über Serienmörder, stehen hier nicht die abscheulichen Taten im Vordergrund, sondern die Frauen, die den Täter im Leben ein Stück begleitet haben. Jeder von ihnen kommt mehr oder weniger eine Schlüsselrolle zu.

Besonders beeindruckend fand ich, wie die Autorin die Atmosphäre der zum Teil trostlosen geradezu verwahrlosten Lebensumstände eingefangen hat. Die bedrückende Stimmung zieht sich durch den gesamten Roman, nur unterbrochen von kleinen Momenten der Hoffnung und Menschlichkeit.

Nachdem ich mit dem Cover zunächst nicht soviel anfangen konnte, bin ich jetzt einfach unfassbar froh, dieses Buch gelesen zu haben.

Fazit

„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist fesselnd wie ein Thriller und gleichzeitig bewegend wie ein Drama.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Schneesturm
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Vor zehn Jahren geschah auf der irischen Insel Inishmore ein furchtbares Unglück bei dem Caras Ehemann Cillian ums Leben kam. Diesen Todestag wollen sie und die gemeinsamen Freunde von damals zum ersten ...

Vor zehn Jahren geschah auf der irischen Insel Inishmore ein furchtbares Unglück bei dem Caras Ehemann Cillian ums Leben kam. Diesen Todestag wollen sie und die gemeinsamen Freunde von damals zum ersten Mal gemeinsam „feiern“, weshalb sich alle auf der besagten Insel einfinden. Doch nicht nur ein heftiger Schneesturm, der für Chaos sorgt, sondern auch der Fund einer Leiche überschatten das Treffen. Plötzlich traut keiner mehr dem anderen und jeder ist verdächtig.

Auf „Schneesturm“ von Triona Walsh hatte ich mich sehr gefreut, da mich das Cover und auch der Klappentext sehr angesprochen hatten. Dieser Thriller versprach atemlose Spannung mit dramatischen Wendungen vor toller Kulisse.

Leider war aber vieles in diesem Thriller nicht stimmig genug, um echte Spannung aufkommen zu lassen. Wenn man sich ständig Logikfragen stellen muss, lenkt es einfach zu sehr vom Geschehen ab. Die angekündigten Wendungen waren eher viele kleine Andeutungen, die aber nirgendwohin geführt haben. Manche Nebenschauplätze hätte es für meinen Geschmack auch überhaupt nicht gebraucht.

Doch am meisten bedauert habe ich, dass ich einfach keinen Zugang zu den Charakteren finden konnte. Da fällt es natürlich schwerer, mitzufiebern bzw. mitzuleiden. So blieb „Schneesturm“ leider hinter meinen Erwartungen zurück.

Dass ich drei Sterne vergeben möchte, liegt daran, dass das Ende mich doch noch positiv überraschen konnte, hier kam eindeutig Krimistimmung auf, die ich mir schon vorher so sehr gewünscht hatte. Das Setting ist toll gewählt und die Geschichte hätte an sich viel Potenzial gehabt.

Fazit

Meine Erwartungen an einen Thriller wurden hier leider nicht unbedingt erfüllt. Für alle, die sich neu in diesem Genre bewegen, ist es aber vielleicht genau das Richtige.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Geniales Gaunerstück mit unwiderstehlichen Charaktern

Mayfair House
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Mrs King, die in der luxuriösen Villa Mayfair House in London für die Haushaltsführung zuständig ist, wird von einem auf den anderen Tag entlassen. Doch anstatt sich mit dieser Tatsache abzufinden, mobilisiert ...

Mrs King, die in der luxuriösen Villa Mayfair House in London für die Haushaltsführung zuständig ist, wird von einem auf den anderen Tag entlassen. Doch anstatt sich mit dieser Tatsache abzufinden, mobilisiert Mrs King eine illustre Gruppe weiblicher Komplizinnen, die ihr helfen sollen, einen Coup ungeahnten Ausmaßes zu verwirklichen. Miss de Vries, die Tochter des vor kurzem verstorbenen Hausherrn von Mayfair House, plant einen Kostümball für die feinste Gesellschaft Londons. Und genau das soll der Abend werden, an dem Mrs Kings Truppe die Villa komplett ausräumen will.

Was für ein unfassbarer Plan - unmöglich umsetzbar ! Das war mein erster Gedanke, als ich den Klappentext dieses Buches las. Das wunderschöne Cover hatte mich schon neugierig gemacht, doch nach der kurzen Beschreibung des Inhalts war ich komplett neugierig.
Der Roman beginnt im Jahr 1905 mit der Entlassung Mrs Kings, die mir von ihrem ersten Auftritt an sympathisch war. Akribisch plant sie einen Raub, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Während die Gäste des Kostümballs sich im Erdgeschoss vergnügen, will Mrs King die mondäne Villa bis auf das Kleinste ausräumen.
Dieser Plan, sowie die Rekrutierung der Helferinnen ist schon unglaublich unterhaltsam. Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, sind bunt zusammengewürfelt und einfach unwiderstehlich. Sei es Mrs Bone, die sich mit zweifelhaften Machenschaften einen Namen in der Unterwelt gemacht hat; Winnie, deren Traum es ist, einen Hutladen zu eröffnen, eine verkannte Schauspielerin, die während des Coups die Rolle ihres Lebens spielt oder die „Jane“ Zwillinge. Sie alle sind mir im Laufe des Romans ans Herz gewachsen, ließen mich bis zum Schluss mitfiebern, ob alle es schaffen, ungeschoren davonzukommen.
Die feine Gesellschaft kommt bei Alex Hay nicht wirklich gut weg. Miss de Vries ist kühl und berechnend und auch ihr Auserkorener steht dem in nichts nach.
Ungefähr ab der Hälfte des Buches beginnt der Tag des großen Coups und es macht einfach Spaß zu lesen, mit wieviel Kalkül und Dreistigkeit die Komplizinnen ans Werk gehen. Schlagfertig und kreativ reagieren sie auf alles Unvorhergesehene.
Doch es ist nicht nur ein simpler Raub, dessen Geschichte der Autor hier erzählen möchte. Vielmehr geht es außerdem um Familienbande, Gier und Gerechtigkeit.

Fazit
Ein unglaublich unterhaltsamer Roman mit tollen Charakteren, der mich mit seiner Vielschichtigkeit überrascht hat.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Emotional und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Das Tor zur Welt: Träume
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Wieder einmal hat es die Autorin Miriam Georg geschafft, mir einige unvergleichliche Lesestunden zu verschaffen.
Absolut mitreißend erzählt sie die Geschichte von Ava und Claire, zwei Frauen die in unterschiedlichsten ...

Wieder einmal hat es die Autorin Miriam Georg geschafft, mir einige unvergleichliche Lesestunden zu verschaffen.
Absolut mitreißend erzählt sie die Geschichte von Ava und Claire, zwei Frauen die in unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten aufwachsen und die das Schicksal doch zusammenführt. Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts ist Hamburg eine brodelnde Metropole, vor allem für Auswanderer Richtung Amerika. Um der Massen und damit auch der Krankheiten Herr zu werden, wird extra eine „Auswandererstadt“ errichtet. Dort begegnen sich Ava, die in unvorstellbar armen Verhältnissen auf dem Dorf aufgewachsen ist und Claire, die zur feinen Gesellschaft Hamburgs gehört.
Schon die beiden Bände von Miriam Georgs „Hanseatischer Familiensaga“ hatte ich regelrecht verschlungen und hier ging es mir nicht anders. „Das Tor zur Welt - Träume“ hat mich von der ersten Seite an mitleiden und -fiebern lassen. So wunderbar bildhaft ist der Schreibstil, dass ich mich in dem Setting - sei es ein dreckiger überfüllter Schiffsbauch oder ein luxuriöser Salon- komplett wiedergefunden habe und nur ungern wieder auftauchen wollte.
Die Auswanderungswelle Anfang des 20. Jahhunderts ist das große Thema dieses Romans und doch sind es die persönlichen und alltäglichen Herausforderungen der Protagonisten, die mich so bewegt haben, dass ich es kaum erwarten kann, Teil 2 in den Händen zu halten.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Etwas anders als gedacht, trotzdem spannend

Ingenium
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Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste ...

Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste Rätsel lösen.
Als ihn eines Tages eine Psychologin wegen einer Patientin um Hilfe bittet, die wegen Mordes im Gefängnis sitzt, ahnt er nicht, dass ein mysteriöses Rätsel nur der Anfang einer gefährlichen Mission sein wird.
Da ich ein großer Fan von Rätseln aller Art bin, schien dieser Thriller wie für mich gemacht und ich war auch von Anfang an völlig gefesselt von der Geschichte.
Mike Brink ist ein Charakter, der einem schnell vertraut ist; faszinierend wird seine Begabung geschildert und wie er im Laufe der Jahre damit umgeht.
Die Rückblicke fand ich besonders gelungen. Richtig gruselig waren die Szenen rund um das leere Sedge Haus; interessant und spannend die Passagen über Porzellan und die Ereignisse in Prag.
Gerne hätte ich dem Buch volle 5 Sterne gegeben. Doch die fantastisch religiösen, fast esoterischen Elemente wurden mir irgendwann doch zuviel. Der Roman entfernte sich für mich leider zu sehr vom Thrillergenre.
Trotzdem bleibt „Ingenium“ für mich ein lesenswerter Roman, der mich über weite Strecken fesseln konnte und ich bin schon sehr gespannt auf Band zwei.

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