Irreführender Klappentext
Der Krieger und die KöniginAls großer Fan historischer Romane, hatte ich mich sehr darauf gefreut, mich in die über 500 Seiten lange Geschichte um Waltrada und Garibald zu stürzen, doch leider fiel mir schon der Einstieg ungewohnt ...
Als großer Fan historischer Romane, hatte ich mich sehr darauf gefreut, mich in die über 500 Seiten lange Geschichte um Waltrada und Garibald zu stürzen, doch leider fiel mir schon der Einstieg ungewohnt schwer.
Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viele Namen, Verwandtschaftsverhältnisse oder wer mit wem verfeindet ist, auf den ersten 100 Seiten eines Romanes gelesen zu haben.
Ein Hauch von Lesefluss kam erst auf als ich nicht mehr krampfhaft versucht habe, jeden Namen richtig einzuordnen.
Ein ganz großes Lob und mein großer Respekt gilt der Rechercheleistung der beiden Autoren für dieses Buch. Diese ganzen Fakten aufzutun und zu ordnen muss unglaublich aufwendig gewesen sein, hat der Unterhaltung in meinen Augen allerdings mehr geschadet als zu ihr beigetragen.
Bis auf Garibald kann man fast zu keiner anderen Person eine Bindung aufbauen, denn bei den vielen verschiedenen Charakteren und Szenen bleibt irgendwie nicht genug Zeit, in die Tiefe zu gehen. Garibalds Reise und sein kluges Handeln fand ich zwar wirklich interessant, aber für mich war es eher, als würde ich ein geschichtliches Sachbuch lesen; ich habe die Informationen zur Kenntnis genommen, war emotional aber nicht wirklich dabei.
Die im Klappentext angekündigte große Liebesgeschichte zwischen Garibald und Waltrada wird nur ganz am Rande abgehandelt, es geht vielmehr um Kämpfe und Gebietsansprüche. Diese irreführenden Beschreibungen beobachte ich in letzter Zeit häufiger und finde es wirklich ärgerlich, wenn der Klappentext etwas Anderes verspricht, als das Buch dann bietet.
Empfehlen kann ich „Der Krieger und die Königin“ eigentlich nur für diejenigen, die gern historische Sachbücher lesen; zum Abtauchen in vergangene Welten ist dieser Roman für mich nicht geeignet.