Profilbild von Kristina_AL

Kristina_AL

Lesejury Star
offline

Kristina_AL ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristina_AL über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2023

Eine Liebeserklärung an den Vogel

Vogel entdeckt - Herz verloren
0

Manchmal lohnt es sich wirklich, einen zweiten Blick auf bzw. in ein Buch zu werfen.
Das Cover von „Vogel entdeckt, Herz verloren“ fand ich nämlich zunächst nicht ansprechend genug, um gleich danach zu ...

Manchmal lohnt es sich wirklich, einen zweiten Blick auf bzw. in ein Buch zu werfen.
Das Cover von „Vogel entdeckt, Herz verloren“ fand ich nämlich zunächst nicht ansprechend genug, um gleich danach zu greifen. Doch einmal hineingeschaut, war ich infiziert von der Vogelbegeisterung, die die dieses Buch auf jeder Seite ausstrahlt. Schon der Anfang hat mich in so eine positive Stimmung versetzt, dass ich einfach gerne weitergeblättert und begonnen habe, einen Text über den Ortolan zu verschlingen. Ein Vogel, von dem ich vorher leider noch nie gehört hatte.
14 verschiedene Vogelarten werden hier von den Autoren liebevoll vorgestellt, und mit wunderschönen Fotos lassen sie sie lebendig werden.
Den beiden Hobby-Birdern geht es nicht darum, möglichst viel Wissen weiterzugeben, sondern beim Leser zumindest Augen und Ohren für Vögel zu öffnen, wenn nicht sogar eine Leidenschaft zu entfachen. Sie animieren uns, unsere Umwelt aufmerksamer zu betrachten, Vogelstimmen wahrzunehmen und Vögeln, egal welcher Art ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Denn mal abgesehen davon, dass sie im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen, brauchen wir Menschen sie einfach. Ich kann mir jedenfalls keinen Frühling ohne munteres Vogelzwitschern vorstellen.
Einerseits enthält das Buch viel Persönliches, denn auch Kindheitserinnerungen werden geteilt. Andererseits binden die Autoren auch immer wieder Kunst und Kultur mit ein, dort wo Vögel Erwähnung finden.
Einige Kapitel schließen mit sehr nützlichen Tipps zum Schutz oder zur Unterstützung der jeweiligen Vogelart ab.
Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, ob Vogelliebhaber oder nicht.
Nach der Lektüre geht bestimmt jeder ein bisschen aufmerksamer durch die Welt, immer mit einem Ohr den Vögeln lauschend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2023

Einfach erfrischend

Storchenherzen
0

Die kleine Hebammenpraxis Storchennest sucht dringend Verstärkung. Durch die eher burschikose Art der Hebamme Helga sinkt sowohl die Stimmung auf den Social Media Kanälen, als auch die Anzahl der „Kundinnen“ ...

Die kleine Hebammenpraxis Storchennest sucht dringend Verstärkung. Durch die eher burschikose Art der Hebamme Helga sinkt sowohl die Stimmung auf den Social Media Kanälen, als auch die Anzahl der „Kundinnen“ stetig.
Zum Glück bereichert jetzt Madita das Team, die sich nach einem sehr persönlichen Ereignis spontan für die Hebammenausbildung entschieden hatte.

Das wunderschön gestaltete Cover hat wirklich nicht zuviel versprochen. Dieses wohlige Gefühl, das sich beim Betrachten einstellt,setzt sich beim Aufschlagen des Buches fort und hält bis zur letzten Seite an.
Beim Lesen dachte ich oft, dass ich auch gerne so eine durch und durch positive und liebenswerte Hebamme gehabt hätte, wie Madita eine ist.
Helga hingegen ist eher trocken, neigt zu bissig - zynischen Kommentaren und ist mir im Laufe des Buches doch so sehr ans Herz gewachsen.
Diese beiden komplett verschiedenen Charaktere, die hier aufeinander prallen und ihren Arbeitsalltag und noch so einiges mehr miteinander bewältigen müssen, machen den Charme dieses Romans aus.
Zusätzlich zu den herrlich trockenen und realitätsnahen Beschreibungen rund um das Thema Geburt, geht es auch immer wieder um die ganz persönlichen Ereignisse und Herausforderungen in Helgas und Maditas Leben.

Fazit:
Wer nach einem heiteren Roman mit hohem Wohlfühlfaktor und interessanten Einblicken in die Hebammenpraxis sucht, ist hier genau richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2023

Quer durch die USA-mal anders

Come in we are Open – Als Asphaltcowboy quer durch die USA
0

Zuerst ist es nur so ein spontaner Gedanke, der im Raum schwebt, „wenn nicht jetzt, wann dann“. Doch daraus wird tatsächlich ein dreimonatiger Roadtrip von der Ostküste der USA bis zur Westküste.
Wird ...

Zuerst ist es nur so ein spontaner Gedanke, der im Raum schwebt, „wenn nicht jetzt, wann dann“. Doch daraus wird tatsächlich ein dreimonatiger Roadtrip von der Ostküste der USA bis zur Westküste.
Wird der Autor Florian Gräfe die ersten Wochen von New York bis Florida noch von einem Freund begleitet, setzt er die Reise von dort dann alleine fort, fährt durch die südlichen Staaten der USA bis an die Pazifikküste. Das besondere daran ist, dass er dabei nicht einfach alle Sehenswürdigkeiten abklappert, sondern in jedem Ort mindestens eine Bar aufsucht und dort die unterschiedlichsten Menschen trifft.

Gespickt mit witzigen Anekdoten, aber auch vielen Tipps und Anregungen liest sich das Buch wirklich schön, und wenn man sich nicht schon so fühlt, als wäre mit unterwegs, packt einen zumindest das Reisefieber beim Lesen.

Fazit:
„Come in we are open“ ist ein abwechslungsreicher Reisebericht, witzig und authentisch erzählt. Ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, wenn man einen ähnlichen Trip plant und noch nach ein paar Tipps abseits des Mainstream Reiseprogramms sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2023

Hat alles, was ein historischer Roman braucht

Die Welt im Nebel
0

Wie der Titel schon andeutet, spielt dieser Roman in einer Zeit, in der sich das Heilige Römische Reich durch den Tod des Königs in einer Art Schwebezustand befindet. Die Zukunft des Reiches und auch seiner ...

Wie der Titel schon andeutet, spielt dieser Roman in einer Zeit, in der sich das Heilige Römische Reich durch den Tod des Königs in einer Art Schwebezustand befindet. Die Zukunft des Reiches und auch seiner Bewohner liegt im dichten Nebel.
Der österreichische Herzog Premysl Ottokar setzt alles daran, als Nachfolger in Betracht gezogen zu werden und spannt das ganze Land mit ein, um sein Ziel zu erreichen. Intrigen werden gesponnen, Eheversprechen werden abgegeben und der ein oder andere muss sogar mit dem Leben bezahlen.

Doch nicht nur die politische Umbruchphase, sondern vor allem die persönlichen Lebenssituationen verschiedenster Menschen sind es, die dieses Buch so lesenswert machen. Die widrigen Lebensumstände von Knechten und Mägden werden genauso beleuchtet wie der sicher komfortablere, aber darum nicht unbedingt weniger sorgenvolle Alltag der höhergestellten bzw. adligen Bevölkerung.

Im Mittelpunkt steht hier der sehr fortschrittlich denkende Knecht Claus, der nach vielen Jahren die Frau wiedersieht, die er nie vergessen konnte: Ännlin, eine junge Magd, die einige Jahre alleine im Wald lebte bevor sie in den Dienst der Edeldame Euphemia trat.
Euphemia wiederum, klug und wissbegierig, ist ziemlich unglücklich verheiratet mit Dietmar von Losenstein. Doch statt sich ihrem Schicksal zu ergeben, verfolgt sie mutig und geschickt ihre Interessen.

„Die Welt im Nebel“ ist der zweite Teil der „Österreich-Saga“ von Ana Pawlik ,und obwohl ich den ersten Band nicht kannte, fiel es mir leicht, in die Geschichte einzusteigen und mich mit den Begebenheiten des 13. Jahrhunderts im Herzogtum Österreich vertraut zu machen.
Die Charaktere sind durchwegs wunderbar herausgearbeitet, sodass sie sehr greifbar und lebendig sind.
Historische Fakten werden geschickt in die Handlung eingebaut, genauso wie ich es mir für einen guten historischen Roman wünsche - Wissen erweitern, ohne es zu merken.

Fazit:
Ein wirklich toller historischer Roman, atmosphärisch, informativ und durch interessante Charaktere sehr lebendig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2023

Beste Unterhaltung für schöne Lesestunden

Von Spaß war nie die Rede
0

Das Buch hat genau das getan, was es sollte, nämlich mich bestens unterhalten. Es war der erste Roman, den ich von Ellen Berg gelesen habe und deshalb hatte ich keine Ahnung, was mich erwartet. Nach ein ...

Das Buch hat genau das getan, was es sollte, nämlich mich bestens unterhalten. Es war der erste Roman, den ich von Ellen Berg gelesen habe und deshalb hatte ich keine Ahnung, was mich erwartet. Nach ein paar tollen aber eher düster traurigen Büchern zuvor und trübem Januarwetter war ich auf der Suche nach einer Geschichte, die mich zum Lachen bringen konnte.
Was hätte da besser passen können als ein Roman über eine Frau in den besten Jahren, die sich in ihrem vollgeladenen Alltag fragt, was eigentlich aus ihren Träumen geworden ist.

Fee ist eine engagierte Ehefrau, Mutter, Arzthelferin und Freundin, die versucht es jedem Recht zu machen und dabei sich selbst vergisst. Eine Frau also, in der sich wohl viele ein wenig wiederfinden. Fee dabei zu begleiten, wie sie aus dieser vermeintlichen Vorzeigeidylle ausbricht, hat mir wirklich großen Spaß gemacht.
Auch viele andere Charaktere hatte ich bildlich vor Augen. Z.B. den attraktiven und einfühlsamen Zumbatrainer Felix oder den Ehemann Christian, der mich schon beim Lesen einige Nerven gekostet hat. Schön fand ich, dass das Verhältnis zu den pubertierenden Kindern Fees immer wieder aufgenommen wurde.

Witzige Dialoge und Sprüche gepaart mit einem natürlichen, flotten Schreibstil haben mich durch die Seiten fliegen lassen.

Fazit
Ein sehr kurzweiliges, humorvolles Buch, das gute Laune verbreitet und zusätzlich den ein oder anderen Denkanstoß bereit hält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere