Unterhaltsam
Wo Träume ihre Fäden ziehenOskar Monette ist Mitte 20 und ein bekannter Schriftsteller. Auch sein neuester Roman kommt bereits gut an. Doch seine Ideen sind eigentlich gar nicht seine eigenen. Er selbst träumt nicht, dafür kann ...
Oskar Monette ist Mitte 20 und ein bekannter Schriftsteller. Auch sein neuester Roman kommt bereits gut an. Doch seine Ideen sind eigentlich gar nicht seine eigenen. Er selbst träumt nicht, dafür kann er aber in die Träume der anderen eintauchen. Dort holt er seine Inspirationen. Aus diesem Grund ist er auch bei Lesungen immer sehr nervös. Denn so richtig im Reinen ist er nicht mit sich und seinen Taten. Besonders als eine Frau, die sich schon vorher etwas merkwürdig verhalten hat, ihn fragt, woher er seine Inspiration nimmt. Sie sprechen miteinander und es kommt heraus, dass Elodie genau diesen Traum hat. Normalerweise können sich die Leute nicht mehr an die gestohlenen Träume erinnern. Sie aber schon, weil sie den Traum jede Nacht hat.
Oskar und Elodie sind zwei sympathische Charaktere, die gut miteinander harmonieren. Ich muss sagen, ich kann Oskars anfängliche Reaktionen schon verstehen, aber andererseits waren sie auch etwas drüber. Da es ein recht kurzes Buch ist, raffen die zwei sich auch schnell zusammen und gehen der ganzen Sache auf den Grund. Elodie hat das alles erstaunlich gut aufgenommen. Und gemeinsam suchen sie nach Wegen ihrem Traum auf den Grund zu gehen, damit sie wieder schlafen kann. Dabei soll Oskar in der Traumwelt weiter forschen.
Die Traumwelt ist sehr interessant und bildhaft beschrieben. Ich konnte mir das auf jeden Fall echt gut vorstellen. Dort gäbe es auch noch viel mehr Möglichkeiten. Daher finde ich es schade, dass nur so weniges davon genutzt. Generell hätte ich mir noch mehr Szenen und Interaktionen in dieser Welt gewünscht, weil es eben so viel bietet. Die Oneiroi, die Wächter, das Manipulieren. Und wem kann man überhaupt trauen? Die Story hat mich abgeholt und war spannend beschrieben. Es kamen immer wieder neue Informationen hinzu, sodass man nicht überladen wurde und der Story gut folgen konnte.
Was mir aber nicht ganz so gut gefallen hat, war der Schreibstil. Es fehlten mir oft die Emotionen. Möglicherweise lag das auch an der Kürze des Buches. Aber vieles wirkte plump und gestellt. Auch die spannenden Szenen hätten da ruhig noch etwas ausführlicher sein können. Die Liebesgeschichte konnte mich tatsächlich gar nicht begeistern. Sonst bin ich ein großer Fan von Liebe in Büchern, aber hier hat es nicht so richtig reingepasst. Ich habe leider keine Funken gespürt.
Fazit:
Eine unterhaltsame, aber recht kurzweilige Urban-Fantasy. Die Story fand ich spannend und interessant beschrieben. Insbesondere die Traumwelt war sehr bildhaft und bietet viel Potential für mehr. Das Potential wurde hier nicht vollständig ausgeschöpft. Generell hätten einige Szenen ruhig ausführlicher und emotionaler sein können. Aber das ist sicher der Kürze des Buches geschuldet.
4/5 Sterne