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Veröffentlicht am 15.11.2017

Rezension zu Zerbrochen

Zerbrochen
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Viele Monate nach dem brutalen Überfall, bei dem Dr. Fred Abel fast gestorben wäre, tritt er nun seinen Dienst als Rechtsmediziner wieder an. Der „Darkroom-Killer“, ein Psychopath, der die Polizei und ...

Viele Monate nach dem brutalen Überfall, bei dem Dr. Fred Abel fast gestorben wäre, tritt er nun seinen Dienst als Rechtsmediziner wieder an. Der „Darkroom-Killer“, ein Psychopath, der die Polizei und die Berliner Bevölkerung in Atem hält und ist der neueste Fall bei der BKA-Einheit für Extremdelikte.
Aber Abel hat bald größere Probleme, seine 16-jährigen Zwillinge, die ihn in Berlin besuchen, werden entführt und so beginnt die Jagd nach den Kindern und Entführern. Abel fragt sich schnell ob noch jemand eine Rechnung mit ihm offen hat…

Zerbrochen ist der Abschlussteil der Trilogie um Dr. Fred Abel von Prof. Dr. Michael Tsokos in Zusammenarbeit mit Andreas Gößling.

Die beiden Vorgänger haben mir trotz kleiner Kritikpunkte gut gefallen und nach dem Cliffhanger des Überfalls wollte ich nun unbedingt wissen wie es weitergeht, aber leider konnte mich der letzte Teil der Trilogie nicht wirklich überzeugen.

Dr. Fred Abel agiert hier kaum als Rechtsmediziner was ich sehr schade fand, sondern ein Großteil der Geschichte handelt von seinen Kindern und der Suche nach ihnen. Das Abel für mich in den Vorgängerbänden immer so ein wenig zu superheldenhaft erschien, damit konnte ich leben, aber in diesem Teil wirkt ein Großteil der Geschichte für mich nicht besonders glaubwürdig bzw. realistisch. Angefangen mit Abels ständigen Alleingängen beim Entführungsfall seine Kinder, Protagonisten die so Unglaubliches mit einer Leichtigkeit vollbringen, und eine Unzahl an möglichen Tätern, das für mich der Untertitel True-Crime-Thriller leider etwas unglaubwürdig klingt.

Auch die eigentliche Story fand ich nicht besonders spannend, mir fehlte hier oft die Rechtsmedizin, die Forensik, der Fall spielt immer nur nebenbei eine Rolle. Die Entführung der Kinder steht hier klar im Vordergrund, deren Ablauf für mich einige Längen aufwies und die Geschichte dadurch nicht wirklich vorantrieb.

Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und es blitzten auch immer wieder spannende Momente auf, oftmals garniert mit grausigen Details oder durch einen Bezug zu relativ aktuellen Themen, aber für mich persönlich kann der Spannungsaufbau in diesem Teil nicht mit seinen Vorgängern mithalten.

Mein Fazit:
Ein True-Crime-Thriller, der mich bei der Spannung leider nicht wie seine beiden Vorgänger so überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Rezension zu Dunkle Vergangenheit

Dunkle Vergangenheit
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Kim Jansens achtjährige Tochter wird entführt, wenig später meldet sich der Entführer bei der erfolgreichen TV-Journalistin und verlangt, das sie öffentlich ihre Taten aus der Vergangenheit gesteht, oder ...

Kim Jansens achtjährige Tochter wird entführt, wenig später meldet sich der Entführer bei der erfolgreichen TV-Journalistin und verlangt, das sie öffentlich ihre Taten aus der Vergangenheit gesteht, oder ihre Tochter wird sterben. Kim versucht verzweifelt ihre Tochter zu finden, denn die Wahrheit darf niemals ans Licht kommen…

Dunkle Vergangenheit stammt aus der Feder von Patricia Walter.

Kim Jansen ist eine sehr erfolgreiche TV-Journalistin, die in ihrer Sendung immer wieder heiße Eisen anpackt und sich damit in bestimmten Kreisen nicht gerade Freunde gemacht. Eines Tages wird ihre Tochter Lilly entführt und der Erpresser verlangt, dass sie innerhalb von 3 Tagen ihre Taten von vor 9 Jahren gesteht oder ihre Tochter wird sterben. Kim hat die Geschehnisse von vor 9 Jahren fast völlig verdrängt und sie dürfen niemals ans Licht der Öffentlichkeit kommen. Verzweifelt sucht Kim nach ihrer Tochter und nach dem Erpresser und begibt sich dabei in Gefahr, während die Zeit gnadenlos abläuft.

Der Thriller beginnt sofort spannend und mit einem recht hohen Erzähltempo, was im weiteren Verlauf den Druck und die Verzweiflung die auf der Protagonistin lastete für mein Empfinden noch unterstrich.

Kim Jansen ist der Hauptcharakter um den sich die ganze Geschichte dreht, ihre Entscheidung nicht über die Geschehnisse von vor 9 Jahren zu sprechen um ihr Kind zu befreien, wirkte erstmal sehr befremdlich für mich, denn nur nach und nach in kleinen Rückblenden die Kim wie Flashbacks durchfahren erfährt man als Leser, was genau damals geschehen ist und warum sie unbedingt darüber schweigen will. Diese Rückblicke haben mir ausgesprochen gut gefallen und fachten meine Neugierde an, da man unbedingt die ganze Geschichte erfahren möchte.

Das Ende hat es dann nochmal richtig in sich und kann mit Wendungen aufwarten, mit denen ich persönlich überhaupt nicht gerechnet habe und mich durch ihren Aufbau für sich einnehmen konnten.

Mein Fazit:
Ein spannender Thriller, mit hohem Erzähltempo und überraschenden Wendungen.

Veröffentlicht am 30.10.2017

Rezension zu Die Brut - sie sind da

Die Brut - Sie sind da
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Eine Wandergruppe stirbt kurz nach dem sie ein merkwürdiges Summgeräusch gehört haben am Amazonas - in China wird angeblich aus Versehen eine Atombombe gezündet - in Indien spielen die Seismographen verrückt, ...

Eine Wandergruppe stirbt kurz nach dem sie ein merkwürdiges Summgeräusch gehört haben am Amazonas - in China wird angeblich aus Versehen eine Atombombe gezündet - in Indien spielen die Seismographen verrückt, aber es ist kein Erdbeben zu spüren – in Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel.
Im Wrack des Flugzeuges findet Agent Mike Rich die Überreste einer verbrannten Leiche, aus ihr kriecht etwas Schwarzes heraus. In Washington erhält die Biologin Melanie Guyer eine FedEx-Sendung aus Peru, das einen sehr mysteriösen Fund von den Nazca-Linien beinhaltet.

Die Brut – Sie sind da ist der Auftakt einer Trilogie von Ezekiel Boone.

Die Geschichte beginnt recht mysteriös am Amazonas und es wird direkt Spannung und Tempo aufgebaut, leider verliert sich dann so ein wenig das Tempo, da sich nun die Geschichte in viele verschiedene Schauplätze aufteilt und viele verschiedene Protagonisten eingeführt werden, dadurch geht die Handlung etwas schleppend voran. Allerdings bleibt für mich die Spannung unterschwellig immer zu spüren, da ich darauf gewartet habe, was nun als nächstes gruseliges geschieht.

Da schon auf dem Cover schon Spinnenweben zu erkennen sind, empfehle ich Lesern mit einer ausgeprägten Spinnenphobie Abstand von diesem Buch zu nehmen, da die Schilderungen schon in Richtung Horror gehen.

Zwischendurch bekam ich das Gefühl einen Hollywoodblockbuster in Buchform zu lesen, da ich aber schon als junger Teenager Filme und Bücher über diverse Horrorinsekten liebte, las ich mit einem „wohligen“ kribbeligen Gefühl immer weiter.

Mich konnte das Buch wirklich gut unterhalten und mich mit dieser Thematik packen, ich bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt.

Mein Fazit:
Für mich ein spannender Thriller mit Horrorelementen, der mich gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Rezension zu Mind Control

Mind Control
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Der Mercedes Killer Brady Hartsfield liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seine Ärzte sind der Überzeugung, dass er sich nie wieder erholen wird. Aber Brady ist aufgewacht ...

Der Mercedes Killer Brady Hartsfield liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seine Ärzte sind der Überzeugung, dass er sich nie wieder erholen wird. Aber Brady ist aufgewacht und besitzt neue tödliche Kräfte, mit denen er Furchtbares anstellen kann, ohne sein Zimmer jemals zu verlassen. Ex Detective Bill Hodges hatte immer ein Auge auf Brady Hartsfield und so bringt er die Selbstmordepidemie in seiner Stadt schließlich mit Brady in Verbindung, aber da ist es schon zu spät…


Mind Control ist der abschließende Teil der Bill-Hodges-Trilogie von Stephen King.


Mr. Mercedes und Finderlohn, die beiden Vorgänger haben mir gut gefallen, Finderlohn sogar noch etwas besser und durch den kleinen Cliffhanger am Ende des Buches freute ich mich sehr auf den letzten Teil der Trilogie. Leider konnte mich aber dieses Buch bei weitem nicht so begeistern wie seine Vorgänger.


Der Beginn ist sehr spannend und es geschieht auch erstmal einiges, danach flacht für mich die ganze Geschichte ein wenig ab. Die ständigen Wiederholungen zu Hodges Befinden, die fast immer im relativ gleichen Wortlaut daherkamen machten die Geschichte für mich nicht spannender, auch geht die ganze Ermittlung nur sehr schleppend voran und wirkte an einigen Stellen nicht wirklich realistisch.


Durch die tödlichen Kräfte die Hartsfield nun besitzt, bekommt die bisher reine Krimi-Reihe einen Mystery/Horror-Anteil, der mich aber nicht wirklich abholen konnte. Irgendwie wollte der Funke bei mir nicht überspringen, über weite Strecken konnte mich dieser Anteil nicht wirklich erreichen. Erst zum Schluss kam für mich richtig Spannung und sowohl das Finale als auch das Ende haben mir gut gefallen.


Mein Fazit:

Für mich der schwächste Teil der Bill-Hodges-Reihe, der mich erst zum Ende hin für sich einnehmen konnte.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Rezension zu Nur wenn du allein kommst

Nur wenn du allein kommst
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Souad Mekhennet berichtet in diesem Buch von ihren teils lebensgefährlichen Recherchen. Sie möchte verstehen und erzählen, was hinter den Fronten des Dschihad vorgeht, warum sich junge Menschen dazu entschließen ...

Souad Mekhennet berichtet in diesem Buch von ihren teils lebensgefährlichen Recherchen. Sie möchte verstehen und erzählen, was hinter den Fronten des Dschihad vorgeht, warum sich junge Menschen dazu entschließen Attentäter zu werden oder sich dem Kampf anzuschließen und was in den Köpfen der Warlords vor sich geht. Dabei deckt sie Entführung und Folterung des Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri durch die CIA auf. Obwohl Geheimdienste ihr versuchen zu folgen, führt Interviews mit den Führer von al-Qaida im Maghreb und bei der Recherche zu einem Buch in Ägypten lernt sie ein ägyptisches Foltergefängnis kennen. Nach intensiven Nachforschungen kann sie sogar den berüchtigten IS-Henker „Jihadi John“ enttarnen. Auch der Name des in Saint Denis erschossenen Pariser Attentäters war ihr vor der Polizei bekannt…

Nur wenn du alleine kommst stammt aus der Feder von Souad Mekhennet.

Das Buch beginnt mit einem packenden Prolog, bei dem die türkisch-marokkanisch und in Deutschland aufgewachsene Journalistin Souad Mekhennet sich mit einem IS-Mitglied trifft. Das Treffen konnte nur unter der Bedingung stattfinden, das sie alleine kommt, keine Ausweispapiere oder andere Dokumente bei sich führt, ein Handy oder ein Aufnahmegerät war auch untersagt, sogar die Handtasche musste sie zurücklassen, einzig ein Stift und ein Notizblock waren erlaubt. Den Mut aufzubringen zu diesem Treffen, aber auch zu vielen anderen Interviews zu fahren ist bewundernswert.

Die Autorin erzählt in diesem Buch nicht nur von ihren Interviews und Recherchen, sondern auch von ihrer Kindheit in Marokko und Deutschland. Schon in ihrer Kindheit erlebte sie Rassismus, aber auch viele Deutsche die ihr hilfreich zur Seite standen. Ihren Entschluss Journalistin zu werden verfolgte sie seit ihrer Jugend hartnäckig und zielstrebig. Als Journalistin war sie sowohl fürs Fernsehen, wie auch als freie Journalistin für die New York Times oder die Washington Post tätig, und baute sich dabei eine breites Netzwerk mit Kontaktpersonen auf, sowohl in den Medien als auch bei den verschiedenen Terrororganisationen.

In all ihren Berichten versucht sie objektiv zu bleiben und den Dingen dabei wirklich auf den Grund zu gehen und sie zu verstehen. Dabei gibt sie auch Islamisten eine Stimme und versucht auch aufzuzeigen was zu ihrer Radikalisierung geführt hat, ohne ihre Taten oder Gedankengänge dabei Gutzuheißen. Sie zeigt auch die Fehler der westlichen Welt auf, die mit ihrer Einstellung und Berichterstattung, ihrem Rassismus und Handlungen dazu beitragen, das sich Menschen radikalisieren und sich der Hass auf die westliche Welt im arabischen und nordafrikanischen Raum weiter ausbreitet. Auch versucht sie aufzuzeigen, das trotz gleicher Begrifflichkeit, Demokratie im Westen anders verstanden wird als zum Beispiel im arabischen Raum.

Sie beleuchtet auch den massiven Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten untereinander, die sich seit Jahrhunderte bekämpfen und sich mit einem Hass verfolgen, der mir in dem Ausmaß nicht bewusst war.

Für mich ist dieses Buch ein beeindruckendes Werk, das sich oftmals so spannend liest wie ein Krimi oder Thriller, und mein Wissen über den Dschihad, die Radikalisierung von Menschen, ihr Gedankengut, den Konflikt innerhalb des Islams, der Arbeit von Journalisten und der westlichen Medien und auch die Tätigkeiten von Geheimdiensten damit mehrte.

Mein Fazit:
Ein beeindruckendes Buch, das sich spannend wie ein Krimi liest und dabei Wissen über ein sehr komplexes Thema vermittelt.