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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2025

Packender Krimi

Mit kalter Hand
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Auch der bereits dritte Fall für Sabine Yao ist gespickt mit Spannung und aufregenden Wendungen.
Das Cover lässt schnell die Zugehörigkeit zu den Tsokos-Büchern erkennen und wirkt von der Haptik her auch ...

Auch der bereits dritte Fall für Sabine Yao ist gespickt mit Spannung und aufregenden Wendungen.
Das Cover lässt schnell die Zugehörigkeit zu den Tsokos-Büchern erkennen und wirkt von der Haptik her auch als Paperback sehr ansprechend.
Die Hauptfigur, Dr. Sabine Yao, stellvertretende Leiterin der BKA-Einheit "Extremdelikte" in Berlin, wird hier von Tsokos konsequent weiterentwickelt, sowohl beruflich, als auch privat. Wer bereits die ersten beiden Bücher der Reihe gelesen hat, erkennt sie dennoch schnell wieder und fühlt sich, als lese er hier von einer alten Bekannten.
Die beiden zunächst unterschiedlichen Handlungsstränge bringen Abwechslung, wirken dabei auch nicht gezwungen.
Der Autor versteht es gut, rechtsmedizinische und forensische Details in seinem Schreibstil auszuschmücken, ohne es dabei für medizinische Laien zu sehr zu verkomplizieren.
Ob es dringend notwendig ist, dass erneut in einem der beiden Fälle Homophobie bzw. die Berliner Schwulenszene als Mordhintergrund herhalten müssen, sei einmal dahin gestellt (vergl. "Der zweite Verdächtige").
Insgesamt ist das Buch spannend geschrieben, wenn auch eine ganz große Überraschung am Ende ausbleibt, wie beispielsweise im Werk "Der erste Patient".
Vielleicht nicht der spannendste Tsokos, aber für Fans unbedingt zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.09.2025

Schuld und Sühne

Willow-Falls-Reihe, Band 2 - Stay With Me in Willow Falls
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Paige liebt ihre Familie und Holz. Sie ist fest in ihrem Heimatort Zillow Falls verankert und hat hier auch ihre eigene Holzwerkstatt. Als Miles, der ehemals beste Freund ihres Bruders, in ihr Leben zurückkehrt, ...

Paige liebt ihre Familie und Holz. Sie ist fest in ihrem Heimatort Zillow Falls verankert und hat hier auch ihre eigene Holzwerkstatt. Als Miles, der ehemals beste Freund ihres Bruders, in ihr Leben zurückkehrt, müssen sich Paige und ihr Bruder Ryder ihrer Vergangenheit stellen und auch Miles muss sich behaupten.

Es ist ein schmaler Grat zwischen Schuld und Sühne. Was und wie viel ist eine Freundschaft wert und was kann sie aushalten? Aber auch, was bedeutet Elternliebe und wie viel Verständnis bringt sie auf? Aber viel mehr ist es die Frage, ob Liebe verzeihen kann und ob sie stark genug ist, dunkle Geheimnisse ans Licht zu bringen. Mit all diesen Fragen und Dingen beschäftigt sich Greta Milans „Stay With Me in Willow Falls“, dem zweiten Band der „Willow Falls“-Reihe.
Die Ausgabe mit Farbschnitt ist wunderschön und auch die Gestaltung der Kapitelanfänge ist liebevoll gestaltet und somit auffällig.
Ich habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen, hatte aber dennoch keine Schwierigkeiten, diesen Band zu verfolgen.
Paige, oftmals Peach genannt und Miles sind die Protagonisten dieses Romans.
Peach ist eine lebenslustige, junge Frau, der ihre Familie und Freunde über alles gehen. Schon wie sie in ihrem Heimatort verankert ist und von den Bewohnern der Kleinstadt verteidigt wird, zeigt, wie beliebt sie ist. Sie ist sehr aufgeschlossen, aber zeigt ihre Emotionen und Gefühle nicht sofort. All das macht sie sehr sympathisch.
Miles wiederum ist reservierter und geheimnisvoller. Er scheint vor der eigenen Vergangenheit und Courage zu fliehen, aber dennoch zu wissen, was auch für ihn die wichtigen Dinge im Leben sind - Familie und Freundschaft. Miles verfolgt eine gewisse Traurigkeit. Sein Charakter sorgt dafür, dass der Leser immer überlegt, was das Geheimnis dieser Geschichte ist. Hin und wieder wird auch eine falsche Fährte gelegt.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Atmosphäre der amerikanischen Kleinstadt a la Gilmore Girls oder Manuela Inusas Lake Paradise-Reihe.
Das Ende des Romans ist wunderschön und jeder aufmerksame Leser kann vorausahnen, um was es in Band 3 gehen wird.
Alles in allem eine wunderschöne und liebevolle Geschichte über eine große Liebe. Es geht um Verzeihen und Lieben und um Familie und Freundschaft. Wer also familiäre Romane vor heimeliger amerikanischer Kulisse mit einem spicy Hauch mag, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 09.09.2025

Familie, Äpfel und noch mehr

Apfelzeit am Deich
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Merle ist Scheidungskind und als solches hat sie Probleme, ihre Beziehung richtig festzulegen. Da kommt ihr der 30. Geburtstag ihres Bruders gerade recht, um vor dieser Festlegung zu fliehen. Als sie dann ...

Merle ist Scheidungskind und als solches hat sie Probleme, ihre Beziehung richtig festzulegen. Da kommt ihr der 30. Geburtstag ihres Bruders gerade recht, um vor dieser Festlegung zu fliehen. Als sie dann noch ihre Großmutter im Alten Land besucht, beginnt sie sich um die alte Dame zu sorgen. Zeitgleich wird sie mit der Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert.

Das alte Land und seine wunderbaren Apfelplantagen stehen im Mittelpunkt des Familienromans „Apfelzeit am Deich“ von Frieda Lamberti.
Für mich war es das zweite Buch der Autorin, die es auch hier wieder schaffte eine wunderschöne Wohlfühlatmosphäre mit ihrem Schreibstil zu zeichnen. 
Dieser Roman ist dabei nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern vielmehr wird der Leser hier mit einer sehr holprigen Familiengeschichte konfrontiert.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Merle, die ich manchmal sehr ungerecht und zickig empfand. Allerdings ist sie ein absoluter Familienmensch und zeichnet sich trotz ihrer Zickereien als sehr emphatischer und vor allem kinderlieber Mensch. Man muss sich Zeit mit ihr nehmen, um ihr Verhalten zu verstehen.
Im Roman werden mehrere Familien beleuchtet. Es geht um Merles Großmutter Grete, deren Familiengeschichte im Laufe des Romans näher beleuchtet wird. Ich glaube, dass diese Geschichte zum Teil stellvertretend für die Geschichte vieler Familien nach dem 2. Weltkrieg steht. Sie sind geprägt von dem Wunsch einer erfolgreichen Zukunft, die aber verbunden ist mit einer Beziehung, die unter keinem guten Stern steht. Weiterhin lernt man die heutzutage sehr übliche Patchworkfamilie mit all ihren Facetten kennen. Es sind Vorwürfe, Empfindungen, Vorhalte und Klischees, die hier dargestellt werden und letzten Endes aufzeigen, wie wichtig es ist, als Familie zu reden und aufeinander zuzugehen.
Schwierig empfand ich dabei Merles Eltern Hauke und Wiebke. Sie geben dem Roman das Auf und Ab. Ich fand es sehr schwer, mit ihren Charakteren zurecht zu kommen.

Alles in allem liegt hier ein Roman über die Geschichte einer Familie vor, in der es viel Ungesagtes gibt. Dadurch kann der Leser so einiges mitnehmen.
Gleichzeitig lernt man auch Vieles über Familienbande und vor allem kann man sich ins wunderschöne Alte Land träumen und sich gedanklich gerne mal auf Gretes Insektenwiese legen.
Wer also Romane über Familiengeschichten liebt, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 01.09.2025

Träume und Versprechen

Honeybridge. All Mine
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Isabella träumt vom eigenen Restaurant. Als ihr Mann sie betrügt und die Scheidung besiegelt ist, setzt sie sich zum Ziel, innerhalb eines Jahres ein eigenes Restaurant zu eröffnen und außerdem innerhalb ...

Isabella träumt vom eigenen Restaurant. Als ihr Mann sie betrügt und die Scheidung besiegelt ist, setzt sie sich zum Ziel, innerhalb eines Jahres ein eigenes Restaurant zu eröffnen und außerdem innerhalb dieser Zeit keine körperliche Beziehung mit einem Mann einzugehen.
Im beschaulichen Ort Honeybridge findet sie ihr Traumrestaurant und lernt ihren gutaussehenden Nachbarn Etienne kennen.

Eine heimelige Story in einem beschaulichen Ort, fremde Menschen, die zu Freunden werden, die Erfüllung eines Lebenstraums und dann noch der Casanova von Nachbar, der sich zum Traumtypen entwickelt. Es sind diese Klischees, die in diesem Buch behandelt werden und die dem ganzen eine warme Atmosphäre geben. Es sind innere Konflikte, familiäre Probleme, aber auch Triggerthematiken wie Suchtverhalten, die dem Leser hier begegnen. Doch vor allem begegnen Lesern spicy Szenen, die man gemäß Klappentext erwartet, die aber oftmals zu viel des Guten sind. In herausfordernden Situationen sind es ihre Brustwarzen, die Isabella um Rat befragt, sodass ich mich manchmal gefragt habe, ob ich das richtige Buch in der Hand habe, aber habe mich dann wieder auf den Klappentext besonnen.
Das Buch wird aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Isabella und Etienne erzählt.
Isabella selbst ist eine angenehme Person. Sie ist tough, zielstrebig und vor allem loyal. Was mir an ihr besonders gefallen hat, war ihre schonungslose Ehrlichkeit, ohne (Vor-)verurteilung. Sowas gibt es selten.
Etienne wiederum erfüllt dieses typische Bad Boy-Image und bedient es aus tiefster Seele. Dennoch zeigt seine Freundschaft zu den „Boys from another mother“ eine ganz andere Seite von ihm. Speziell an dieser Freundschaft und auch an der aufkeimenden Freundschaft zwischen Isabella und den Mädels aus der Buchhandlung spiegelt sich der Charme Honeybridges wider.
Es sind aber auch die unterschiedlichen Formen der Familienbande, die beschrieben werden, ob nun die klassische Kernfamilie wie in Isabellas Fall, der verwitwete, alleinerziehender Vater Fox, die Regenbogenfamilie der Buchhandlungsmädels oder die verwaisten Brüder Etienne und Alex. Das brachte eben eine familiäre Atmosphäre in den Roman.
Auch die WhatsApp-Szenen haben mir gut gefallen, weil sie den Lesefluss noch mehr auflockern.
Etienne und Alex’ Geschichte ist sehr ernst und fragt nach Schuld oder Unschuld. Sie bildet aber auch eine Art Basis dieser Geschichte, was man im Verlaufe des Romans gut erkennen kann.
Das letzte Drittel war spannend und stellte verständlicherweise das Highlight dar, wobei die letzte Wendung für mich ein bisschen zu viel war und auch der Abschluss war für mich nicht authentisch und überzogen.

Alles in allem war es ein schöner Roman, aber vollständig überzeugen konnte er mich durch die überzogene spicy Stimmung leider nicht. Wer sowas jedoch mag oder auch Romane über Zusammenhalt und Freundschaft, der ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Lebensverändernder Tomatensaft

Fleeing From Deep Waters
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Als Elisa Tomatensaft auf Jules T-Shirt verteilt, könnte es für die beiden nicht schlechter laufen. Als sie dann auch noch gemeinsam als studentische Hilfskraft auf der Sapient Seiler tätig sind, denken ...

Als Elisa Tomatensaft auf Jules T-Shirt verteilt, könnte es für die beiden nicht schlechter laufen. Als sie dann auch noch gemeinsam als studentische Hilfskraft auf der Sapient Seiler tätig sind, denken beide, das Universum hat sich gegen sie verschworen. Doch ganz so schlimm scheint es nicht zu sein, doch dann tritt Noa in ihr Leben.

„Fleeing From Deep Water“ ist Band 2 der Trilogie der „Die Deep Waters-Reihe“ und spielt auf dem fiktiven Segelschiff Sapient Sailor, dass eine Art schwimmende Uni darstellt.
Beim Lesen fällt auf, dass Band 1 und 2 zur selben Zeit auf dem Schiff spielen, was erahnen lässt, dass dies für die ganze Trilogie gilt.
Im Mittelpunkt stehen dieses Mal Elisa und Jules, zwei schweizer Studenten.
Es sind Probleme junger Erwachsener, die hier im Mittelpunkt stehen. Die Fragen nach der Zukunft, Familie oder Job? Aufgeben oder Kämpfen? Liebe oder Karriere? Selbstaufgabe oder gemeinsame Verwirklichung? Es sind aber auch die Schatten der Vergangenheit, die aufkommen können. Flashbacks an eine Zeit, die keine Zukunft duldete. Erinnerungen an ein Leben in einem Käfig, einer anderen Welt, ohne ein Außen, ohne einen Ausbruch
Elisa ist wirklich ein kleiner Sonnenschein und eine bewundernswerte, junge Studentin. Ihr Umgang mit Personen jeglichen Charakters und jedweder Herkunft ist vorbildlich.
Jules wiederum war für mich eine Art Brummbär, der nach und nach auftaucht. Manchmal war er mir etwas zu patzig und manchmal war er die Einfühlsamkeit in Person. Das fand ich sehr ambivalent und anstrengend.
Als Fan der Seefahrt und mit Segelbackground war dieser Roman für mich aber wieder ein absolutes Highlight. Dieses Leben auf diesem einzigartigen Schiff, die Atmosphäre auf den Inseln, verbunden mit den kulturellen Ausflügen, macht Lust auf Me(h)r.

Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die ein maritimes Faible haben, Segelschiffe lieben und für liebevolle Romanzen zu haben sind.

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