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Veröffentlicht am 01.04.2022

Lebensweisheiten

Die Farbe von Glück
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Antoine ist 6 Jahre, als ihn seine Mutter verlässt. Durch eine vergangene Begebenheit fühlt sich Charlotte, eine ehemalige Nachbarin und Krankenschwester, ihm zugetan und nimmt ihn bei sich auf.

In der ...

Antoine ist 6 Jahre, als ihn seine Mutter verlässt. Durch eine vergangene Begebenheit fühlt sich Charlotte, eine ehemalige Nachbarin und Krankenschwester, ihm zugetan und nimmt ihn bei sich auf.

In der gleichen Stadt, in der Antoine bei Charlotte lebt, lebt der Richter Jules mit seiner Frau Louise. Beide wünschen sich sehnlichst ein Kind, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Aus diesem Grund versucht Jules, das Schicksal zu wenden. Um dies zu tun, erpresst er Charlotte.

Es beginnt eine Geschichte, die das Leben zweier Familie und das von Charlotte und Antoine auf das grundlegendste ändert.

Es ist schwer über dieses Buch zu urteilen, hat es doch seinen ganz eigenen, ganz besonderen Stil. Clara Maria Bagus hat einen Schreibstil, der unter die Haut geht. Sie beschreibt die Hauptcharaktere in einer einzigartigen Form, sensibel, empathisch, emotional und klug.

Ich kann auch die Epoche des Schreibstils nicht wirklich einschätzen. Ich würde es auf Mitte des 21. Jh. schätzen. Aber durch die Weisheit, die Esoterik und die Spiritualität, die dieses Buch prägen, könnte es genauso aus einer viel früheren Zeit stammen, fast schon Antik.

Ich kann auch nicht sagen, dass ich einen Charakter mehr oder weniger mochte, sie alle sind in ihrer Form etwas Besonderes.

Dieses Buch ist geprägt durch Lebensweisheiten, über die es sich lohnt, einmal nachzudenken. Es spiegelt auch viel über den Umgang mit Menschen wider und wie man diese beurteilen sollte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiges Buch, das viel über den Umgang mit Menschen lehrt. Es ist sicher nicht für jeden Geschmack etwas, aber für Menschen, die gerne mit Menschen arbeiten, auch gerne Handlungen hinterfragen und im Vorverurteilen zum Glück nicht schnell sind, ein geeignetes Buch und für alle die, die darin schnell sind, auch wunderbar geeignet, einmal das eigene Verhalten zu hinterfragen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Recht oder Unrecht

Ein Sommer in Savannah
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Livia, genannt Liv, hat ihr ganzes Leben auf einer Farm mitten im amerikanischen Nirgendwo verbracht und sehnt sich nach mehr Abwechslung. Da kommt ihr ein Schreibkurs am College in Savannah gerade recht. ...

Livia, genannt Liv, hat ihr ganzes Leben auf einer Farm mitten im amerikanischen Nirgendwo verbracht und sehnt sich nach mehr Abwechslung. Da kommt ihr ein Schreibkurs am College in Savannah gerade recht. Um Kosten zu sparen und ihrer Tante etwas über die Tochter erzählen zu können, wohnt sie bei ihrer Cousine Marisa. 
Das Verhältnis der Beiden ist nicht unbedingt durch Vertrauen und Freundlichkeit geprägt, dazu kommt Misstrauen von Seitens Liv gegenüber dem Lebensstil ihrer Cousine. Als sie hinter Marisas Geheimnis kommt, beginnt eine gefährliche Zeit für Marisa. Dazu kommt, dass Liv in einem Club dem geheimnisvollen Greg begegnet, der ihr auch in anderen Situationen immer wieder über den Weg läuft. 
Dieser Sommer wird Livs Leben für immer verändern.

Ich bin auf dieses Buch gestoßen, da ich im nächsten Jahr ein Praktikum in Savannah machen werde und mir dachte, vielleicht ist es schön, schon mal eine, wenn auch erfundene, Geschichte mit Bezug zur Stadt zu lesen, um im nächsten Jahr vielleicht den Ein oder Anderen Ort wieder zu erkennen. Dabei hat mir das Buch auf jeden Fall nicht geholfen.

Das Buchcover fand ich nicht sehr aufregend. Wenn ich nicht explizit nach Savannah gesucht hätte, wär das nicht unbedingt ein Buch gewesen, welches ich in die Hand genommen hätte.

Der Anfang der Geschichte klang aufregend und spannend. Der Weg in eine fremde Stadt und das Geheimnis um den Lebensstil der Cousine. Doch dann nahm die Geschichte ganz schnell an Fahrt auf und ich musste zugeben, bis zu Hälfte habe ich mich durch das Buch gequält, weil ich nicht wusste, worauf die Autorin hinauswollte. Sollte es eine Liebesgeschichte mit Hand zu Shades of Grey, ein Krimi oder sogar ein Thriller werden? So richtig war mir das nicht bewusst und das machte das Ganze für mich schwierig zu lesen. Doch ich habe dann versucht, die Suche nach der Antwort auf diese Frage aufzugeben und mich einfach auf die Geschichte zu konzentrieren. Es wurde dann auch sehr spannend und die Gedanken zur Auflösung der Geschichte wurden in eine andere Richtung gelenkt, als es am Ende war. Das hat mir dann doch gut gefallen und ab diesem Punkt konnte ich das Buch dann doch schwer weglegen.

Die Figur der Liv hat mir zu Anfang und zum Ende hin sehr gut gefallen. Der Leser konnte ihre charakterliche Entwicklung sehr gut verfolgen und es machte Spaß, zu erleben, wie die Figur wuchs. Was mir allerdings nicht gefiel, war der ständige Kreislauf, sie war da, sie öffnete sich, sie verschwand Hals über Kopf… 
Toll fand ich ihre wachsende Beziehung zu Greg und wie sie sich für Marisa eingesetzt hat. Auch die Beziehung der beiden zu erleben, war schön.

Greg hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein starker, selbstbewusster und vor allem zielstrebiger Mensch, der sich aber komplett verändert hat, wenn er mit Liv zusammen war. Da wurde er sehr einfühlsam.

Marisa war zu anfangs durch ihre Oberflächlichkeit sehr anstrengend. Aber sie entwickelte sich von einer, meiner Meinung nach naiven Person, zu einer sehr sympathischen Person, die für diese Entwicklung jedoch einiges an Schmerzen einstecken musste.

Alles in allem ein spannendes Buch, was für Leser empfehlenswert ist, die auf Bücher wie „Shades of Grey“ stehen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Liebe auf Umwegen

Herzleuchten am Meer
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Franziska ist Detektivin und aufgrund der Tatsache, dass sie noch neu im Geschäft ist und somit keinen Bekanntheitsgrad hat, fehlt es ihr an Aufträgen und damit auch an finanziellen Mitteln. Dadurch kann ...

Franziska ist Detektivin und aufgrund der Tatsache, dass sie noch neu im Geschäft ist und somit keinen Bekanntheitsgrad hat, fehlt es ihr an Aufträgen und damit auch an finanziellen Mitteln. Dadurch kann sie sich ihre Aufträge nicht aussuchen, sondern muss nehmen, was kommt. So kommt es auch, dass sie einen Auftrag für und damit mit ihrem größten Feind und Konkurrent, dem zweiten Detektiv der Stadt, Lukas, annehmen muss. 
Lukas wiederum hat kein Problem mit Franzi und steht dem gemeinsamen Auftrag auf Amrum positiv gegenüber.
Franzi ist jedoch sehr kratzbürstig und versteckt ein Geheimnis, welches sie immer wieder heimsucht. Doch auch Lukas hat ein Geheimnis vor Franzi. Beide müssen sich diesen stellen, was natürlich zu vielen Problemen und Missverständnissen führt.

Herzleuchten am Meer war mein zweites Buch von Rosita Hoppe, zuvor hatte ich bereits „Die kleine Boutique der Träume“ gelesen.
Dieses hier hat mir besser gefallen, vielleicht lag das aber auch in der Umgebung in der es spielt, nämlich an der Nordsee. 
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und so verflogen die Seiten nur so, ohne, dass es mir bewusst war. Die Geschichte um Franzi und Lukas und noch dazu die tolle Landschaftsbeschreibung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Auch die Tatsache, dass die Erzählperspektive mit jedem Kapitel ändert, fiel mir nie auf.
Allein schon das Cover mit den maritimen Accessoires sprach mich sofort an, da ich eben ein Faible für da Meer hab.

Franzi ist eine ehrgeizige, junge Frau. Manchmal jedoch auch sehr starrköpfig. Ich muss zugeben, an mancher Stelle ging mir ihre Kratzbürstigkeit auch etwas auf die Nerven. Aber sie hat eine sehr hohe Mauer um ihre Gefühle gebaut, die Lukas versucht nach und nach zum Einstürzen zu bringen. Doch Franzi scheint davor Angst zu haben, was vermutlich zu dieser extremen Kratzbürstigkeit führt. Deshalb ist es umso schöner, ihre Entwicklung zu verfolgen.

Lukas wiederum ist ein sehr emphatischer und aufgeschlossener Mensch. Er steht Franzi objektiv und positiv gegenüber und hat von Anfang an nur die besten Absichten. Die Art und Weise wie er Franzi zur Seite steht, macht ihn absolut sympathisch.

Auch Franzis Schwester Lotta ist absolut sympathisch und hat einen großen Einfluss auf Franzi. Das darzustellen, gelingt Rosita Hoppe meiner Meinung nach sehr gut, denn immer wieder zeigt sie in Franzis Gedanken auf, was Lotta in diesem Moment gedacht oder gemacht hätte.

Auch die Nebenfiguren, Franzis Mutter, Lukas’ Mutter und Jule sind wunderbar dargestellt. 
Vor allem die sich langsam entwickelnde besondere Beziehung zwischen Franzi und Jule ist sehr einfühlsam dargestellt.

Was mir wunderbar gefallen hat, ist die Darstellung der Nordseeinsel Amrum. Ich empfinde es so, als hätte die Autorin sehr viel Herzblut in die Recherche der Insel und die Darstellung all ihrer Schönheit gesteckt und das kommt anhand von Lukas’ Begeisterung, aber auch anhand der ihrer Einwohner sehr gut rüber.

Für mich ein wunderschönes Buch, für alle die, die romantische Geschichten und die wunderschöne Nordseeküste mögen. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, auch eine wunderschöne Urlaubslektüre. Denn ich hab sie innerhalb von drei Tagen im Urlaub gelesen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Die Liebe als Opfer gesellschaftlicher Konventionen

Frau Beethoven
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Josephine ist eine junge Frau aus adligem Haus. Ihre Mutter ist stetig bemüht, sie und ihre ältere Schwester Therese, reich zu verheiraten. Aus diesem Grunde genossen die beiden die beste Erziehung und ...

Josephine ist eine junge Frau aus adligem Haus. Ihre Mutter ist stetig bemüht, sie und ihre ältere Schwester Therese, reich zu verheiraten. Aus diesem Grunde genossen die beiden die beste Erziehung und werden in die Wiener Gesellschaft eingeführt. Hier lernen die Schwestern den jungen und begnadeten Komponisten Ludwig van Beethoven kennen. Josephine und er sind sich von Anfang an sympathisch. Dennoch hat diese Sympathie keine Zukunft. Josephine wird an einen reichen Mann verheiratet. Die Ehe verläuft wider Erwarten glücklich. Doch kurz nach der Ehe reiht sich ein Schicksalsschlag an den anderen und stellt Josephine vor viele Prüfungen.

Dies war mein zweites Buch von Verena Maatman. Nachdem ich bereits Signorina Vivaldi gelesen hatte und dieses Buch als sehr angenehm empfand, freute ich mich auf dieses Buch. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich empfand die Geschichte als sehr zähfließend und vorhersehbar, da immer wieder das gleiche passierte.

Dennoch ist es ihr gelungen, die Verhältnisse zur damaligen Zeit gut darzustellen. So verlangt die Gräfin Brunsvik von ihren Kindern stets einwandfreies, gesellschaftliches angepasstes Verhalten.
Das Gleiche gilt für Franz, den Sohn der Gräfin Brunsvik.
Josephine hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Sie ist eine selbstbewusste, junge Frau, die sich aber gleichzeitig nach der großen Liebe und Emotionen sehnt. Im Laufe der Zeit wurde sie mir jedoch etwas unsympathischer, weil sie nie aus ihren Fehlern lernte und meiner Meinung nach auch des Öfteren ihre Kinder, die ihr immer so wichtig waren, dennoch in Gefahr brachte.
Sehr sympathisch war mir die Figur der Therese. Sie ist ein absoluter Familienmensch. Ich empfand es so, dass sie ihr Leben für die Familie opferte. Sie war immer an der Seite von Josephine und deren Kindern und hielt auch in schwierigen Situationen zu ihr, sodass sie sich auch gegen ihre eigene Mutter auflehnte.

Ludwig van Beethoven wurde auch gut dargestellt. Seine Begeisterung für die Musik und sein manchmal eigenwilliger Charakter wurden nachvollziehbar dargestellt.
Auch die große Liebe der Beiden und Beethovens von jungen Jahren bis in Alter war gut beschrieben.

Ich fand das Cover am Anfang etwas düster dargestellt. Aber nach dem ich den Roman gelesen habe, fand ich es sehr passend.

Für alle die, die gerne Bücher aus der Zeit des 19. Jh. lesen und die gesellschaftlichen Konventionen interessant finden, könnte es dennoch eine Empfehlung sein.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Heimat ist da, wo du frei sein kannst

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
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Ellen Bell, genannt Ellie, lebt in Berlin als „Untermieterin“ auf der Couch ihrer besten Freundin. Sie versucht gerade ihr Leben, nach 13 Jahren in einer Beziehung, neu zu sortieren, als ein Brief aus ...

Ellen Bell, genannt Ellie, lebt in Berlin als „Untermieterin“ auf der Couch ihrer besten Freundin. Sie versucht gerade ihr Leben, nach 13 Jahren in einer Beziehung, neu zu sortieren, als ein Brief aus Schottland eintrifft. 
Ellis Großtante braucht dringend Hilfe in ihrem B&B und gesundheitlich, würde dies aber nie zugeben. Spontan macht sich Ellie auf den Weg in ihre Vergangenheit und begegnet dort nicht nur wunderbaren Ferienerinnerungen sondern auch ihrer Jugendliebe Graham. 
Doch Ellies Hilfseinsatz verläuft nicht so reibungslos wie sie es sich vorgestellt hat, noch dazu kämpft sie mit Emotionen und Erinnerungen. Dennoch lässt sie sich nicht davon abbringen, Rose Cottage zu retten.

Ich fand dieses Buch ganz wunderbar. Der Hauptcharakter der Ellie, speziell der jungen Ellie war sehr gefühlvoll dargestellt. Hanna Holmgren ist es gelungen diese Figur mit einer hohen Emotionalität darzustellen, die gleichzeitig offen und frisch wirkt. Dadurch fand ich die Sprünge in die Gegenwart sogar noch interessanter als die Gegenwartsszenen.
Je näher das Buch voranschreitet, umso mehr merkt man, dass Ellie mit sich im Reinen ist.

Auch die restlichen Charaktere, speziell Rosemary, Archie und Graham sind liebevoll dargestellt. Allen merkt man an, wie sehr sie ihre Heimat und die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld lieben. Sie lassen sich auch von Schicksalsschlägen nicht beeindrucken und wirken unwahrscheinlich geerdet.

Ellies Mutter ist etwas speziell dargestellt. Aber alles in allem finde ich, dass sie dennoch auch Ähnlichkeiten in ihren Charakterzügen mit Rosemary hat. Beide sind relativ sparsam mit Gefühlen und diese Gleichheit ist vielleicht auch das Konfliktpotenzial zwischen Beiden.
Ellies Vater dagegen ist ein sehr sympathischer Mensch, den man einfach gern haben muss. Er hat eine sehr enge Beziehung zu seiner Tochter und hegt ähnliche Gefühle und Leidenschaften wie sie.

Ein empfehlenswertes Buch für alle Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz, mit dem Hang zu Liebesgeschichten.

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