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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2024

Empfehlenswerter Ratgeber

Stark gegen Ängste
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Sachlich und informativ erfährt man in diesem Sachbuch alles über die Angst, eins der unerwünschtesten Gefühle überhaupt. Nicht selten entsteht daraus die Angst vor der Angst. Psychotherapeut Andreas Hillert ...

Sachlich und informativ erfährt man in diesem Sachbuch alles über die Angst, eins der unerwünschtesten Gefühle überhaupt. Nicht selten entsteht daraus die Angst vor der Angst. Psychotherapeut Andreas Hillert erklärt anschaulich, warum die Angst, die für unser Überleben zuständig ist, zum Problem werden kann, welche Formen es gibt und wie man mit ihnen umgeht. Denn nur, wenn man die Zusammenhänge versteht, versteht man auch die eigene Angstgeschichte. Aus dem Wissen darüber, kann man dann eigenverantwortlich handeln, indem man sich bewusst wird, wie man den Angstkreislauf unterbrechen kann. Insgesamt eine lehrreiche und interessante Wissensvermittlung mit hohem Mehrwert, abgerundet mit Fallbeispielen, farbigen Grafiken und einer durchdachten Strukturierung und Gestaltung. Leicht verständlich vermittelt Prof. Dr. Dr. med Andreas Hillert einen realistischen und annehmenden Blick auf die Angst und gibt umsetzbare Strategien an die Hand, die sich selbst erarbeiten lassen. Sehr empfehlenswerter Ratgeber, der mit fachkundiger Kompetenz und Verständlichkeit überzeugt.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Vom gefühlten Mangel zur erlebten Fülle

Lebensfreude
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Im Stil einer Selbsthilfegruppe treffen sich jeden Monat fünf Protagonisten zum sogenannten „Freundekreis“ in der Natur mit dem Ziel, mehr Lebensfreude zu entwickelt. Für alle der Teilnehmer ist es unangenehm, ...

Im Stil einer Selbsthilfegruppe treffen sich jeden Monat fünf Protagonisten zum sogenannten „Freundekreis“ in der Natur mit dem Ziel, mehr Lebensfreude zu entwickelt. Für alle der Teilnehmer ist es unangenehm, mit Fremden über Persönliches zu reden, aber alle eint, dass sie das Leben mehr genießen und öfter in die Freude kommen wollen. Für die sechs Termine gibt es Regel, die besonders der über fünfzigjährigen Britta schwerfallen. In ihrem Umfeld gehört es dazu, sich über das Leben zu beklagen und schnell ein Urteil über andere zu fällen. Die Taxifahrerin Gerda bricht das Eis in der Gruppe, hält jedoch ihren Schutzschild aufrecht. Klaus ist in trüber Stimmung und nicht ganz freiwillig da. Er ist verschlossen und wortkarg. Sebastian hat einen stressigen Job und wenig Zeit für seine Familie, bringt aber Zuversicht und Engagement mit. Anna ist die Jüngste, studiert Jura, träumt von Italien und entdeckt ganz neue Seiten an sich.

Alle der fünf Charaktere dienen als beispielhafte Identifikationsfiguren, habe unterschiedliche Hintergründe, Erfahrungen und profitieren gerade deshalb voneinander. Es ist spannend, mitzuerleben, wie sie sich entwickelt, denn es gibt auch nach den Treffen private Einblicke in die Gedanken und Handlungen der Protagonisten. Diese Mischung aus beispielhafter Fiktion und ratgebenden Ergänzungen fand ich nachvollziehbar und ansprechend umgesetzt. So halten die Teilnehmer beispielsweise Kontakt zu Autor Jens Corssen und erfahren den Unterschied zwischen Glück und Freude. Außerdem gibt es sachinhaltliche Einschübe und Erklärungen, die informieren und vertiefen. Ein spannenden Modell also, was die üblichen Herangehensweisen umkehrt und die Beispiele in den Fokus rückt. Deren Erfolge sind ermutigend und bleiben lebendig im Gedächtnis. Es sind simple Details, die im Leben viel mehr möglich machen. Sie lernen ihr Denken zu verändern, ihre Worte zu wählen und erhöhen ihre Lebensqualität. Insgesamt ein spannendes Experiment, das anschaulich beweist, Lebensfreude lässt sich trainieren, weil sie nicht von äußeren Umständen abhängt. Ob, wann und wie oft wir uns freuen, ist nämlich zum großen Teil von uns selbst abhängig.

Fazit: Lebensbejahend, inspirierend und ein guter Kompromiss für alle, die lieber Geschichten statt Sachbücher lesen.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Auf der Suche nach Worten

Die Verletzlichen
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In die «Die Verletzlichen» philosophiert die namenlose Erzählerin über schön klingende Blumennamen, Erfahrungen oder erinnerungswürdige (berühmte) Zitate, die das Erzählen lohnt, von einer Welt ohne männliche ...

In die «Die Verletzlichen» philosophiert die namenlose Erzählerin über schön klingende Blumennamen, Erfahrungen oder erinnerungswürdige (berühmte) Zitate, die das Erzählen lohnt, von einer Welt ohne männliche Stärke, Freundschaft, Pandemie-Marotten, dem Dasein als Schriftstellerin und die verlorenen Tage der Jugend. Ich mochte es sehr, ihren schweifenden Gedankengängen zu folgen und den ein oder anderen nachdenklichen Satz länger verweilen zu lassen. Es ist ein ruhiger Text, der vielfältige Abzweigungen nimmt und neue Perspektiven eröffnet. Wenn man sich darauf einlässt, ohne die Erwartung auf eine spannende Handlung, ist vor allem der begnadete Schreibstil eine Freude und ich habe viele Textstellen markiert.

Der Klappentext greift die späteren Umstände auf, denn die Erzählerin befindet sich mitten der der Pandemie und hütet schließlich den Papagei ihrer Freundin Iris, die im Ausland festsitzt. Diese Aufgabe tut ihr gut, denn sie steckt in einer Schreibblockade und ist, ebenso wie alle anderen, in dem seltsamen Strukturen der Pandemie gefangen. „Einem Tier zu begegnen ist wie eine Frischzellenkur. Es öffnet eine Tür zur anderen Seite. Den nicht Mitteilbaren.“ Dann kehrt der ursprüngliche Betreuer (sie nennt ihn Giersch) zurück und die Erzählerin fühlt sich in ihrer einsamen Routine gestört.

Perfekt für alle, die Entschleunigung brauchen und mit Textmarker lesen.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Ein etwas anderes Tanzbuch

Bring dein Herz zum Tanzen
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Tanzen macht gelöst und glücklich. In "Bring dein Herz zum Tanzen: Finde zu deiner inneren Stärke und feiere deinen Körper, Das etwas andere Tanzbuch“ geht es darum, dass eigene Selbstwertgefühl zu entdecken, ...

Tanzen macht gelöst und glücklich. In "Bring dein Herz zum Tanzen: Finde zu deiner inneren Stärke und feiere deinen Körper, Das etwas andere Tanzbuch“ geht es darum, dass eigene Selbstwertgefühl zu entdecken, das Körpervertrauen zu stärken und authentische Selbstliebe, ganz wertungsfrei und intuitiv.

Tanzpädagogin, Selbstliebe-Unternehmerin, Speakerin und Autorin Sandra Wurster schreibt realitätsnah und authentisch von Themen, die sie selbst durchlebt hat, und teilt ihre Erfahrungen und Erkenntnisse über ihren Weg zum Tanzen, Bodyshaming und die „tief verborgenen Urängste der Ausgrenzung“, wozu auch sichtbares Schwitzen und die Scham, keine dünne Frau zu sein, gehört. „Als Mensch mit einem mittelgroßen Körper fühlte ich mich ständig beobachtet und fragte mich zusätzlich immer, was andere über mich sagten oder denken könnten. […] Weniger persönlich zu nehmen war mein persönlicher Befreiungsschlag, und genau deshalb fange ich jetzt mit diesem Thema an…“ Sandra Wurster teilt u.a. Tipps, wie man eine passende Tanzschule findet und es gibt eine exklusive Website mit aufgenommenen Videos zu den Choreografien - eine praktische Ergänzung zu den Tanz-Fotos im Buch.

Die zarte Gestaltung ist gut gelungen. Farbliche Hervorhebungen von Informationen und Zitaten helfen bei der Einordnung (z.B. Sandras Selfcare-Tipp), zusammen mit zahlreichen Selbstportraits der Autorin, die Selbstbewusstsein und Lebensfreude ausstrahlen.

Mir war es thematisch einfach zu viel von allem, und zu unstrukturiert. Weniger Themen, auf die tiefgreifender eingegangen wird, hätten mir besser gefallen. Vielleicht gehöre ich aber auch nicht zur Zielgruppe, denn das Buch richtet sich, dem Stil nach, eher an ein junges Publikum und manchmal habe ich mich an dem Schreibstil und den Wortwiederholungen gestört. Ich konnte dem Text aber stärkende Zitate und wahre Worte entnehmen, die sich lesen, als würden sie von einer Freundin kommen. Es ist eine wohltuende Begleitung, mit Inspiration und Impulsen für die Frau, bei denen es um Tanz als Heilungstool geht, Hingabe und Gelassenheit, als schönste Form von Selbstbewusstsein. Insgesamt ermutigt Sandra Wurster dazu, sich selbst zu spüren, um Orientierung im Innen statt im Außen zu finden und in einem „Safe-Space“ mit den eigenen Bewegungen herumzuexperimentieren. Für alle, die mit sich hadern und sich von Sandra Wursters weiblichem Empowerment anstecken lassen wollen.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Realistischer Krimi in Mecklenburg

Das Schweigen des Wassers
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Hauptkommissar Groth wird im Herbst 1991 von Hamburg ins fiktive Wechtershagen nach Mecklenburg-Vorpommern versetzt. Der Verlust seiner Tochter Saskia lastet schwer auf ihm, doch sie ist stets an seiner ...

Hauptkommissar Groth wird im Herbst 1991 von Hamburg ins fiktive Wechtershagen nach Mecklenburg-Vorpommern versetzt. Der Verlust seiner Tochter Saskia lastet schwer auf ihm, doch sie ist stets an seiner Seite. In den ersten Tagen lernt er den Bootsverleiher Siegmar Eck kennen, der ihm anvertraut, jemand sei hinter ihm her. Als seine Leiche aus dem See geborgen wird, hat Groth als einziger seine Zweifel, dass es sich um einen Unfall handelt. Bei seinen Ermittlung stößt er auf den Mord an Jutta Timm, der elf Jahre zurück liegt.

Man spürt, dass die Geschichten sich an einem wahren Fall orientiert, denn alles wirkt, als wäre es wirklich geschehen, nicht zuletzt durch die verschlungene Mischung aus Fiktion und Realität. Bedacht und strukturiert gehen die Ermittlungen voran. Susanne Tägder erzählt eindringlich und dialogreich über mehrere Handlungsstränge von einem Fall, der in die Vergangenheit zurückreicht, nachdem der Mauerfall nur wenige Jahre zurückliegt. Mir hat diese kluge und ruhige Vorgehensweise gefallen, die allmählich an Spannung zunimmt. Wer wilde Konstruktionen und Hochspannung braucht, ist mit diesem Krimi nicht gut beraten.

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