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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2021

Sympathischer Einblick in das Leben eines Mönchs

#FragEinenMönch
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Als im Dezember 2019 das YouTube-Video FrageinenMönch erschien, in dem der Benediktiner Nikodemus Schnabel auf vorher gesammelte Fragen zum Leben als Mönch antwortete, war das Echo begeistert: Ein Mönch ...

Als im Dezember 2019 das YouTube-Video

FrageinenMönch erschien, in dem der Benediktiner Nikodemus Schnabel auf vorher gesammelte Fragen zum Leben als Mönch antwortete, war das Echo begeistert: Ein Mönch und Katholik, der offen, ehrlich und reflektiert auch auf schwierige und persönliche Fragen eingeht und einen klaren Standpunkt vertritt! Und dass, ohne andere zu verurteilen oder ihnen seine Meinung aufzudrücken.

frageinenmönch“ von Pater Nikodemus Schnabel ist aufgrund eines Youtube-Interviews entstanden. In diesem kleinen Büchlein beantwortet der Mönch viele Fragen, die die Community ihm gestellt hat.
Fragen und Antworten werden immer in Sprechblasen abgebildet, wie bei einem Chatverlauf. Die Schrift ist recht groß, was ich ein wenig gewöhnungsbedürftig empfunden habe. Zwischendrin finden wir immer wieder Fotos von Nikodemus, die seine sehr sympathischen Antworten unterstreichen.
Es werden weltliche Fragen zu seinem Leben als Mönch gestellt und zu seinen Ansichten zu allgemeinen weltlichen Themen. Manche witzig, andere sehr persönlich. Aber auch Glaubensfragen werden beantwortet.
Mir hat gut gefallen, dass alle Fragen sehr ehrlich und offen beantwortet werden und Nikodemus dabei weder belehrend noch predigend wirkt.
Besonders auch die Einblicke in seinen Alltag als Mönch fand ich sehr spannend.
Wenn man mich fragt, hätte das Buch noch einige Fragen mehr haben können.
Mir gefällts!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Richtig sympathische Figuren

Boston College - Nothing but You
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Lyla Wilder dachte, dass am College alles besser wird. Aber es ist wie auf der Highschool: Sie bleibt eine Außenseiterin, die Nase immer in Büchern vergraben. Zum Glück lernt sie gleich zu Beginn ihres ...

Lyla Wilder dachte, dass am College alles besser wird. Aber es ist wie auf der Highschool: Sie bleibt eine Außenseiterin, die Nase immer in Büchern vergraben. Zum Glück lernt sie gleich zu Beginn ihres Studiums Beck kennen. Er ist das genaue Gegenteil von ihr: superheiß, beliebt und ein erfolgreicher Eishockeyspieler in der Collegemannschaft - und ihr bester Freund. Nach einem der schlimmsten Dates ihres Lebens hat Lyla die Nase voll. Sie will sich ändern und endlich das tun, was alle Studierenden tun: das Collegeleben genießen, flirten, daten, Freunde finden. Bei ihrer Verwandlung soll Beck ihr helfen, doch der merkt bald, dass seine Gefühle für Lyla gar nicht mehr rein freundschaftlicher Natur sind.

„Boston College – Nothing but you“ von Cindi Madsen ist der erste Teil ihrer neuen College Reihe. Anders als der Klappentext vermuten lässt, steigen wir direkt bei dem katastrophalen Daten von Lyla ein. Sie und Beck sind schon längst gute Freunde und wir können ab da mitverfolgen, wie sie die Erfahrungsliste entwickelt und dank Beck lernt, aus sich herauszugehen und ihre Grenzen zu entdecken.
Lyla ist unglaublich sympathisch. Sie ist super süß, ein bisschen kauzig, richtig clever und unfreiwillig amüsant und auch mutig. Die Idee mit der Liste passt perfekt in ihre Nerdwelt hinein und ich hab unheimlich gerne verfolgt, wie sie Punkt für Punkt abhakt und sich auch von Niederlagen nicht abhalten lässt.
Beck ist typisch gutaussehender Sportler. Nur ist er kein Idiot, sondern richtig nett und fürsorglich und auch nicht auf den Kopf gefallen. Er und Lyla ergänzen sich einfach genial und er ist einfach so süß, wenn er Lyla bei ihrer Liste hilft.
Der Autorin ist besonders die langsame Entwicklung zwischen den beiden gelungen. Beide wollen es nicht wahrhaben und so passiert es mehr ausversehen, als plötzlich. Das hat mir sehr gefallen.
Die Geschichte dreht sich im Allgemeinen mehr um die Zeit, die die Zwei zusammen verbringen, als um das College aber ich finde, das hat auch mal seinen Charme.
Gegen Ende gibt es natürlich noch ein bisschen klischeebehaftetes Drama aber das war ok für mich. Habe ich erwartet und finde ich in Ordnung.
Abgesehen davon, hätte ich Lyla unheimlich gerne noch besser kennen gelernt.
Insgesamt hat mir das Buch aber echt gut gefallen. Ich bin auf die Fortsetzungen gespannt!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Schwierig zu bewerten

Das Flüstern der Bienen
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In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine ...

In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine Simonopio zunächst Misstrauen bei den abergläubischen Dorfbewohnern. Doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den wilden stummen Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Während die Spanische Grippe die Region trifft, und um sie herum die mexikanische Revolution wütet, lernen sie Simonopios Gabe zu vertrauen und können die Familie so vor dem größten Unheil bewahren. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda meinen es gut mit dem Jungen.

„Das Flüstern der Bienen“ von Sofia Segovia ist ein Buch, welches es mir wirklich schwer gemacht hat. Ich wollte es unbedingt lesen, da ich so viele gute Stimmen dazu gehört habe und das Buch oft als „märchenhaft“ und „poetisch“ beschrieben wurde.
Der Klappentext alleine hätte mich nicht unbedingt gereizt.
Erzählt wird die Geschichte der Familie Morales, die in Linares auf einem Gutshof leben und Zuckerrohr und Mais anbauen. Die alte Mutter vom Gutsbesitzer Francisco findet eines Tages ein Baby mit Hasenscharte, über und über mit Bienen bedeckt. Sie nennen ihn Simonopio. Während ich erwartet hatte, dass sich die Geschichte hauptsächlich um den Jungen dreht, wurde ich doch mit einer sprunghaften Erzählung überrascht.
Mal geht es um Francisco, dann um seine Frau Beatriz oder um die Leute oder Ereignisse drum herum. Um den Krieg, die Länderenteignung, die spanische Grippe, um die Arbeiter auf dem Gut, die Menschen im Dorf usw.
Simonopio spielt schon eine Hauptrolle aber oft begleitet er alles oder lenkt es mehr unbewusst als bewusst in gewisse Bahnen.
Wirklich chronologisch wird nichts erzählt. Die Geschichte springt eher durch die Sichtweisen der Figuren.
Der Schreibstil ist wirklich an einigen Stellen poetisch und erzählt alles so bildhaft, dass es durchaus wie ein Märchen wirkt. Sogar Schreckliches wie die spanische Grippe wirkt dadurch wir eine Geschichte am Lagerfeuer.
Simonopio wird so gelungen beschrieben, dass er trotz seiner ungewöhnlichen Beziehung zu den Bienen und seiner Begabung die Welt wie sie wahrzunehmen und Dinge vorzuahnen, einfach real wirkt. Als wäre es absolut möglich, dass jemand so ist wie er.
Leider konnte mich das Buch durch das Sprunghafte, den losen roten Faden und diesen Geschichtencharakter nicht wirklich fesseln. Ich musste mich immer wieder sehr dazu drängen weiterzulesen und war oft nach 30 Seiten wieder abgelenkt.
Mein Buch war es nicht, auch wenn ich verstehe, woher die guten Bewertungen kommen. Ich denke, man muss einfach der richtige Typ für dieses Buch sein.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Süße Young Adult Liebesgeschichte

So leise wie ein Sommerregen
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Genügt ein Tag, um sich zu verlieben? Als Hope Cooper kennenlernt, ist sie wütend. Wütend auf ihre Mutter, die ihren Vater hintergangen hat, wütend auf die Welt, die ihr einen geliebten Menschen genommen ...

Genügt ein Tag, um sich zu verlieben? Als Hope Cooper kennenlernt, ist sie wütend. Wütend auf ihre Mutter, die ihren Vater hintergangen hat, wütend auf die Welt, die ihr einen geliebten Menschen genommen hat. Doch Cooper gelingt es mit seiner unvergleichlichen Art, Hope zumindest für ein paar Stunden ihre Sorgen vergessen zu lassen. Auch Cooper genießt die gemeinsame Zeit und wünscht sich am Ende des Tages, Hope wiederzusehen. Denn nach allem, was er erlebt hat, waren die Stunden mit ihr die glücklichsten seit Langem. Doch dann erfährt Cooper, dass Hopes Mutter ausgerechnet mit seinem Stiefvater eine Affäre hat. Er behält es für sich – wohl wissend, dass dieses Geheimnis seine Beziehung zu Hope zerstören könnte.

„So leiste wie ein Sommerregen“ von Leonie Lastella hat mich direkt mit diesem tollen Cover neugierig gemacht. Ich finde die Farben und die Zeichnung einfach schön.
In diesem Buch geht es um Hope und um Cooper. Hope hat ihren Vater verloren, findet heraus, dass ihre Mom schon lange einen anderen Mann hat und muss auch noch umziehen. Cooper zieht zurück zu seinem Stiefvater und weg von den Problemen, in die er durch seinen richtigen Vater geraten ist. Beide spüren sofort eine Verbindung, obwohl sie nicht mal wissen, dass sie sich schon bald wiedersehen werden.
Hope war mir gleich ziemlich sympathisch. Sie ist eine starke Hauptfigur und besonders ihre Gefühle konnte die Autorin gut rüberbringen. Der Verlust, der Verrat, die Wut, die Schuldgefühle aber auch die Gefühle für Cooper kamen unheimlich emotional bei mir an. Sie tat mir unglaublich leid und gleichzeitig war es einfach schön, sie und Cooper zusammen zu erleben. Cooper ist einfach ein herzensguter Mensch, auch wenn er es selbst nicht so sieht. Bei ihm war es klasse, eine gute Charakterentwicklung verfolgen zu können.
Die ganze Geschichte ist ein bisschen vorhersehbar und trotzdem fand ich es schön, wie die Autorin alles gelöst hat. Das ist ja doch immer ein bisschen anders und so konnte ich mit den Beiden weiter mitfiebern.
Die Kapitel sind mal aus Hopes Sicht und mal aus der von Cooper geschrieben und geben so einen guten Blick hinter die Kulissen. So wusste man als Leser manchmal mehr als die Figuren, was in diesem Falle gut gepasst hat.
Leonie Lastella hat eine schöne Geschichte voller Gefühl entwickelt, die zeigt, dass man einfach öfter ehrlich sein sollte und die Menschen viel mehr miteinander reden müssen. Mehr muss es manchmal gar nicht sein.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Viele ungesagte Dinge

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. ...

Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. Am liebsten verkriecht sie sich in ihrer Wohnung und blendet die Welt aus. Doch dann stellt ihre Schwester ihr ein Ultimatum: Entweder du machst eine Therapie, oder ich rede nie wieder mit dir! Also überwindet Emilia sich und wagt sich hinaus in die Welt. Im Wartezimmer ihres neuen Therapeuten sitzt ausgerechnet Jack, dem sie eigentlich nie wieder begegnen wollte. Und wie es kommen muss, landen die beiden durch eine Verwechslung in einer Paartherapie. Plötzlich ist Emilia gezwungen, sich ihren Ängsten ein für alle Mal zu stellen.

In „Aber vielleicht wird auch alles gut“ erzählt Lea Melcher die Geschichte von Emilia und Jack. Emilia kämpft mit ihrer Angststörung, durch die sie so gut wie nie vor die Tür geht. Nachdem diese Störung zu einem riesen Desaster auf der Hochzeit ihrer Schwester geführt hat, zwingt diese sie zu einer Therapie, bei der sie mit ihrem Ex Jack in einer Paartherapie landet.
Emilia ist ein sympathischer Charakter. Ihr Angststörung ist wirklich gut beschrieben, so dass ich mich hineinversetzen konnte. Sie ist keine Powerfrau, die mirnichts dirnichts aus ihrer Angst herauskommt, sondern wirklich einen Kampf angehen muss. Besonders, dass sie sich selbst nichts Gutes zugesteht und immer nur vom Schlimmsten oder Negativsten ausgeht war Kern der Sache und hat sie auch manchmal ein wenig nerven lassen. Aber als Leser mag ich Figuren, die nicht nur positiv sind.
Jack lockt Emilia aus der Reserve. Das merkt man ziemlich schnell. Er ist ein netter, loyaler Typ. Man merkt jedoch schnell, dass bei ihm auch einiges im Dunkeln liegt, was ans Licht geholt werden sollte.
Emilias Schwester und der Rest ihrer Familie, sowie die anderen Nebenfiguren wandeln alle zwischen sympathisch und nervig bzw. anstrengend. Ganz so, wie im echten Leben.
Die Geschichte folgt einem guten Verlauf und auch die Charakterentwicklung kann sich sehen lassen. Ich hatte viel Freude dieses Buch zu lesen bzw. zu hören.
Zwei Kritikpunkte habe ich trotzdem. Emilia kommt sehr schnell aus ihrem Schneckenhaus, wenn Jack dabei ist. Plötzlich traut sie sich Dinge und macht einfach Sachen. Das kam mir manchmal ein wenig unrealistisch vor. Wenigstens ein paar Rückschritte zwischendurch hätte ich erwartet oder merkliche Unsicherheiten. Sie zieht die Situationen aber einfach durch, um ihm was zu beweisen.
Dazu hat mich gestört, dass keiner so richtig offen redet. Bei Emilia passt es zu ihrer Störung aber bei dem Rest fand ich es doch eher befremdlich. Grade die Verwechslung beim Therapeuten wird in meinen Augen zu lange aufrechterhalten. Ich weiß, dass das Buch und die Geschichte von den ganzen ungesagten Dingen lebt und hier der Kern des Ganzen liegt aber das war nicht so ganz mein Ding.
Trotzdem ein schönes Buch!

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