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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Eine wirklich schöne Geschichte

Fritz und Emma
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Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am ...

Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am entgegengesetzten Ende des Dorfes lebt. Marie erfährt, dass die beiden seit fast siebzig Jahren nicht miteinander gesprochen haben. Dabei wollten sie einst heiraten. Marie nimmt sich vor, Fritz und Emma wieder miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist.

Barbara Leciejewski hat mit „Fritz und Emma“ eine wirklich schöne Geschichte geschrieben, die einfach ans Herz geht.
Der Leser lernt Fritz und Emma zunächst in der Vergangenheit kennen. Wir erleben nach und nach, wie nah sie sich standen, wie der Krieg sie entzweit hat und welche Schicksalsschläge sie dann auseinandergebracht haben.
Gleichzeitig lernen wir in der Gegenwart Marie und ihren Mann kennen und dürfen sie dabei begleiten, wie sie neuen Schwung in das verschlafene Dörfchen bringt und so manch ein Wunder bewirkt.
Die Figuren sind das, was die Geschichte trägt. Sie sind alle wirkliche Unikate und nicht immer ganz einfach. Durch Marie darf auch der Leser nach und nach alle liebenswürdigen Eigenarten kennen lernen.
Die Geschichte von Fritz und Emma ist berührend und wirklich schön erzählt. Man verliebt sich einfach in die beiden und leidet mit ihnen.
Ich finde, das Buch ist sehr gelungen und Gegenwart und Zukunft halten sich ebenso die Waage wie eigenwilliges Dorfleben und gefühlvolle Szenen.
Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Ein Fall mit vielen Mauern

Kretisches Schweigen
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Es ist Ende Mai auf Kreta, und die Insel steht in voller Blüte. Im Süden Kretas haben sich zahlreiche Urlauber am Strand von Frangokastello eingefunden, weil sie im Morgengrauen die Drosoulites, die „Seelen ...


Es ist Ende Mai auf Kreta, und die Insel steht in voller Blüte. Im Süden Kretas haben sich zahlreiche Urlauber am Strand von Frangokastello eingefunden, weil sie im Morgengrauen die Drosoulites, die „Seelen des Taus“, sehen wollen. Der Legende nach erheben sich jedes Jahr Ende Mai diese Seelen für einige Minuten aus dem Sand und ziehen in riesigen Schwaden über den Strand. Doch in diesem Jahr kommen nicht die Seelen zum Vorschein: Im Sand finden sich die Skelette zweier Männer. Beide weisen Einschusslöcher auf. Also Mord? Als Michalis Charisteas seine Ermittlungen aufnimmt, erfährt er jedoch eine völlig andere Geschichte.

„Kretisches Schweigen“ von Nikos Milonás ist der dritte Teil um die Ermittler Michalis Charisteas und seinen Partner Pavlos Koronaios. Die Bücher hängen zwar ein bisschen zusammen, können aber ohne Probleme unabhängig voneinander gelesen werden.
Der Titel des Buchs ist bei diesem Fall wirklich Programm.
Es tauchen zwei Skelette auf und die beiden Ermittler machen sich auf ihre gewohnt souveräne Art auf, mögliche Zeugen und Täter zu finden. Doch besonders die Dorfbevölkerung macht das Vorhaben nicht leicht und blockiert die Ermittlungen.
Michalis und Koronaios habe ich mittlerweile richtig ins Herz geschlossen. Die Zwei sind recht unterschiedlich und ergänzen sich dafür richtig gut.
Ihre Familien und auch Michails Freundin Hannah bereichern alles.
Auch dieses Mal, habe ich die Zwei gerne bei ihren Ermittlungen begleitet. Auch wenn ich sagen muss, dass das Buch grade mittig ein bisschen langatmig wurde, eben weil niemand wirklich reden wollte. Alles drehte sich ein bisschen im Kreis und dafür waren es dann für meinen Geschmack etwas zu viele gleichklingende Namen.
Doch das letzte Viertel hat mich dann wieder versöhnt und eine spannende Auflösung geboten.
Ein Highlight sind natürlich dazu die Landschaftsbeschreibungen und die Aufzählungen der absolut schmackhaft klingenden kretischen Küche.
Auch wenn sich dieser Teil, mit seinen sehr eigenwilligen Figuren, ein wenig gezogen hat, hat er mir trotzdem gut gefallen. Ein schöner kretischer Krimi.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Tolle Ideen, um den Alltag mehr mit Gott zu verbringen

Chill Work Pray
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Chill – Work – Pray, das ist Diana Schmids Rezept für eine ausgeglichene work-life-pray balance. Spielend leicht integriert die Autorin spirituelle Rituale des Betens in den beanspruchten Alltag zwischen ...

Chill – Work – Pray, das ist Diana Schmids Rezept für eine ausgeglichene work-life-pray balance. Spielend leicht integriert die Autorin spirituelle Rituale des Betens in den beanspruchten Alltag zwischen Arbeit und Freizeit. Weiß heutzutage beinahe jeder, wie er körperliche Fitness in den Alltag integriert, so gilt dies noch lange nicht für die spirituelle Fitness. Wie wäre es, wenn wir einfach immer wieder gern beten, ganz kurz, oder mal länger, wie es uns gerade in den Kram passt? Womöglich liegen uns bestimmte Formen besser als die, mit denen wir bislang unentspannt geblieben sind? Oder wir entdecken Bewährtes neu? Lassen Sie sich inspirieren und dazu verführen, mal anders zu beten. Wenn wir gechillt sind, ist Beten keine Arbeit für uns. Im Gegenteil, dann verleiht es uns so viel Kraft und Freude und Erfüllung, dass wir gar nicht mehr ohne leben können.

„Chill – Work – Pray“ von Diana Schmid ist ein wirklich schön gestaltetes und toll geschriebenes Buch, welches richtig gute Anregungen für den Alltag liefert.
Das Buch geht thematisch vom morgendlichen Aufstehen, bis hin zum Schlafengehen und gibt Ideen für nahezu jede Alltagssituation, in die wir Zeit mit Gott integrieren können.
Es wird nicht nur das Wie, sondern auch das Das beleuchtet. Viele kleine Gebete oder Gebetsformen geben einen schönen Rahmen für jeden Tag.
Auch auf gewisse „Ausfluchten“ geht die Autorin ein. So z.B. Bibelcafés, christliche Reisen oder Aufenthalte im Kloster.
Ihre Art zu berichten und zu erklären macht Spaß und lässt sich locker leicht lesen. Egal ob man das Buch in längeren Abschnitten oder kleinen Häppchen liest.
Durch die vielen verschiedenen Ansätze im Buch, ist das Buch eigentlich für jeden empfehlenswert. Ich denke, dass sich jeder dort eine oder mehrere Anregungen holen kann.
Ich werde mir das Buch auf jeden Fall noch mal durchlesen und einiges ausprobieren und aufschreiben. Ich finde es auf jeden Fall inspirierend.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Appetit machender Krimi

Kretischer Abgrund
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Es ist der heißeste August seit langem. Selbst für uns Kreter, denkt Kommissar Michalis Charisteas mit einem mitleidigen Blick auf seine deutsche Freundin Hannah, die das erste Mal im Hochsommer in der ...


Es ist der heißeste August seit langem. Selbst für uns Kreter, denkt Kommissar Michalis Charisteas mit einem mitleidigen Blick auf seine deutsche Freundin Hannah, die das erste Mal im Hochsommer in der Hafenstadt Chania zu Besuch ist. Bis er selbst bei 40 Grad im Schatten ermitteln muss.
In der bekannten Samaria-Schlucht wurde eine junge Frau ermordet aufgefunden. Ein Eifersuchtsdrama, wie es scheint, und schnell ist ein Verdächtiger ohne Alibi verhaftet. Zu schnell für Michalis’ Geschmack. Doch spätestens als es einen weiteren Toten gibt, dieses Mal im beschaulichen Paleochora, wird klar, dass sich auf der Insel etwas ganz anderes in tödlicher Gewalt entlädt.

„Kretischer Abgrund“ von Nikos Milonás ist der zweite Band seiner griechischen Krimireihe um Michalis Charisteas. Die Bücher spielen auf Kreta und lassen trotz des Genres richtig Urlaubsfeeling aufkommen.
Der Autor verknüpft den Kriminalfall gekonnt mit den eigenwilligen Kretern, dem Konflikt zwischen Moderne und Tradition und dazu noch mit einer Menge leckerem Essen.
Der Fall ist spannend, auch wenn das Thema drumherum an sich nicht unbedingt mein Ding wäre. Trotzdem hat der Autor es so gut verpackt, dass ich drangeblieben bin und immer weiterlesen wollte.
Die Figuren sind wieder einmal richtig gut gelungen. Besonders Michalis und sein Partner Koronaios hauchen der Geschichte richtig viel Leben ein. Sie sind ein starkes Team und liefern nicht nur eine gute Ermittlung ab, sie bringen auch zum Schmunzeln.
Dazu gibt es jede Menge Lokalkolorit und tolle Beschreibungen von Land, Leuten und Küche.
Ich finde, die Mischung macht das Buch zu einem richtig tollen Krimi!

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Die Suche nach dem früheren Ich

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Chelsea ist 29, Single, erfolgreich in ihrem Job – und unglücklich. Doch erst als ihr Vater ihr verkündet, dass er wieder heiraten möchte, realisiert Chelsea, dass sie seit dem Tod ihrer Mutter ein Leben ...


Chelsea ist 29, Single, erfolgreich in ihrem Job – und unglücklich. Doch erst als ihr Vater ihr verkündet, dass er wieder heiraten möchte, realisiert Chelsea, dass sie seit dem Tod ihrer Mutter ein Leben auf Sparflamme geführt hat: Keine Abenteuer, keine Freude, keine Liebe. Glücklich war sie das letzte Mal vor sieben Jahre während ihrer Europareise nach dem College. Ein Jahr lang reiste Chelsea durch Irland, Frankreich und Italien, genoss das Leben in vollen Zügen – und verliebte sich in Colin, Jean Claude und Marcelino. Kurzerhand reist Chelsea zurück nach Europa und sucht ihr verlorenes Glück – und die große Liebe.

In „Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt“ erzählt Jenn McKinlay die Geschichte von Chelsea. Sie ist seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr sie selbst und als ihr Vater wieder heiraten will, bricht sie aus und macht sich auf die Suche nach ihrem früheren Ich.
Leider verknüpft sie diese Suche mit ihren Exfreunden, die sie jeweils in den Ländern zurückgelassen hatte und konzentriert sich weniger auf sich.
Ihre Begegnungen in den Ländern sind ein wenig klischeebehaftet und für meinen Geschmack schon ein wenig zu kurz. Aber es passt auch irgendwie ins Gesamtbild.
Die Autorin hat mich dabei immer wieder mit einer wohl dosierten Prise Humor überrascht. Kleine tiefgründige Momente gab es auch, die aber fast alle Chelseas Kollegen Jason Knightley zu verdanken sind. Erst Konkurrenten, dann zwangsläufig Partner, entwickelt sich etwas vorhersehbar bald mehr zwischen den beiden. Chelsea sträubt sich lange, passt es doch so garnicht in ihre Pläner, aber Jason überrascht.
Er ist charmant, ehrlich, direkt, geduldig und hartnäckig. Dabei aber auch zuvorkommend und rücksichtsvoll. Die Autorin hat hier eine tolle männliche Hauptfigur geschaffen, die schon fast zu perfekt ist. Die Szenen mit den beiden sind einfach schön und machen den Kern des Buchs aus.
Insgesamt habe ich zwar ein bisschen was zu kritisieren aber trotzdem handelt es sich hierbei um eine schöne Liebesgeschichte.

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