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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Wieder ein besonderes Buch

Abendrot
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Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados. Zwei alte Viehzüchter müssen den Wegzug ihrer Ziehtochter verkraften. Ein Ehepaar kämpft in seinem verwahrlosten Trailer um ein Stückchen Würde und um seine Kinder. ...

Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados. Zwei alte Viehzüchter müssen den Wegzug ihrer Ziehtochter verkraften. Ein Ehepaar kämpft in seinem verwahrlosten Trailer um ein Stückchen Würde und um seine Kinder. Ein elfjähriger Junge kümmert sich rührend um seinen kranken Großvater. So hart das Schicksal auch zuschlägt – die Menschen in Holt sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen. Und begegnen einander dabei neu.

Wenn mich jemand fragt, was für mich so besonders an den Büchern von Kent Haruf ist, dann ist das Erste was mir in den Sinn kommt, dass sie wunderbar unaufgeregt sind. Ich habe immer das Gefühl, die Geschichten aus den Augen eines entspannten, alten Mannes zu betrachten. Und obwohl sie so ruhig daherkommen, beinhalten sie sehr viel Geschichte und sehr viel Aussage, ohne dabei langweilig zu wirken.
Auch bei „Abendrot“ habe ich es genauso empfunden. Ich habe mich gefreut, wieder altbekannte Gesichter zu treffen und neue kennen zu lernen. Kent Haruf zeichnet auch hier wieder ein gutes Bild von Holt, welches den Charakter der Stadt und den seiner Bewohner präzise und wunderbar wiedergibt.
Wie schon in „Lied der Weite“ und „Unsere Seelen bei Nacht“ erzählen die einzelnen Kapitel von unterschiedlichen Menschen und ihrem Leben. Oft weiß man zuerst nicht so recht um wen es geht, doch das klärt sich auf bekannte Weise, im Geschehen auf. In den Kapiteln passiert nicht immer viel aber das muss es auch nicht. Haruf erzählt grade so viel, wie die Geschichte es eben braucht.
Ich bin wieder begeistert und hoffe, dass noch mehr von diesem klasse Autor übersetzt wird.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Eine solide Liebesgeschichte

Love Play
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Die Eishockey-Karriere von Ethan ist auf dem Nullpunkt angekommen, als er in seine Heimatstadt zurückkehren muss - und plötzlich vor seiner alten Liebe Lilah steht. Acht Jahre ist es her, dass er mit ihr ...

Die Eishockey-Karriere von Ethan ist auf dem Nullpunkt angekommen, als er in seine Heimatstadt zurückkehren muss - und plötzlich vor seiner alten Liebe Lilah steht. Acht Jahre ist es her, dass er mit ihr Schluss machte (am Telefon!) und sie bis heute doch nicht vergessen konnte. Alte Gefühle flammen auf, und Ethan setzt alles daran, seinen Fehler von damals wiedergutzumachen. Doch Lilah hat gar keine Lust, ihn so leicht davonkommen zu lassen. Sie will nicht nur der Glücksbringer für sein Eishockey sein. Sie will ihr Leben nicht wieder in Scherben sehen. Ethan muss jetzt in das härteste Spiel seines Lebens einsteigen - und es geht um nicht weniger als Lilahs Herz.

„Love Play“ besticht zunächst mit einem sehr angenehmen Schreibstil. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kommt gut voran. Die Kapitel sind entweder aus Lilahs Sicht oder aus Ethans geschrieben. So lernt man beide Charaktere besser kennen und erfährt ihre Sicht auf die Ereignisse. Das hat mir gefallen.
Ich mochte Lilah direkt. Sie weiß was sie von ihrem Leben will und ist auch recht stur im erreichen ihrer Ziele. Ein wenig hat mich gestört, wie schnell sie Ethan nachgegeben hat, was nicht so ganz zu ihrem ersten Eindruck passen wollte.
Ethan ist eigentlich ein echt toller Typ. Klassisch für dieses Genre. Leider ist er (oft ungewollt) sehr selbstsüchtig bzw. egoistisch und wurde mir dadurch an einigen Stellen zu anstrengend.
Die restlichen Figuren sind allesamt irgendwie sympathisch aber wirklich tiefgründig lernen wir sie nicht kennen.
Das erste Drittel des Buchs ist toll. Es fliegen die Funken und die Fetzen, Knistern ist zu spüren und wir erfahren und erleben viel Neues. Da hat das Buch noch viel Spaß gemacht. Im zweiten Drittel wird es dann leider etwas langatmig bzw. anstrengend. Ich wollte die beiden ein ums andere Mal schütteln und war manchmal fast ein wenig genervt von ihrem Verhalten. Das fand ich ein wenig schade, da das Buch so gut angefangen hat. Gegen Ende hin erholt sich alles zum Glück und es wird wieder besser und der Spaß kehrt zurück. Leider hat die Autorin dann noch eine Wendung eingebaut, die zwar an sich schön bzw. interessant ist aber die für mich irgendwie unnötig war. Das hat mir auch nicht so gut gefallen.
Das Ende hat dann wieder ein bisschen was herausgerissen. Die Autorin geht nicht in die volle Romantik- und Kitschschiene, sondern bleibt ein wenig bodenständiger, was ganz gut zum Rest gepasst hat. So ging die Kurve dann doch wieder bergauf.
Alles in allem ist dieses Buch ein gutes Buch für Zwischendurch, man sollte jedoch keinen Riesenknaller erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2019

Starker Anfang, schwächeres Ende

Windborn. Erbin von Asche und Sturm
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Als die Skar kamen, nahmen sie den Menschen alles. Seither ist die Erde von Sand bedeckt und Wasser schwer zu finden. Ashara, Wolkenstürmerin und somit Gebieterin über den Wind, kämpft jeden Tag ums Überleben. ...

Als die Skar kamen, nahmen sie den Menschen alles. Seither ist die Erde von Sand bedeckt und Wasser schwer zu finden. Ashara, Wolkenstürmerin und somit Gebieterin über den Wind, kämpft jeden Tag ums Überleben. Auf der Flucht vor den Skar, die es auf Elementwandler wie sie abgesehen haben, läuft Ashara dem unnahbaren Kiyan in die Arme. Trotz anfänglichen Misstrauens kommen sich die beiden näher und Ashara erkennt, dass Kiyan der Retter der Menschheit sein könnte. Denn die Tyrannen haben einen Fehler begangen. Einen Fehler, durch den sie sich ihren größten Feind selbst schufen. Als Kiyan in die Fänge der Skar gerät, muss Ashara handeln. Ist sie bereit, die zerstörerische Kraft des Sturms in sich zu entfesseln, um Kiyan zu befreien und die Skar zu besiegen?

Ich wusste zu Beginn nicht was ich von dieser Geschichte zu erwarten habe. Der Klappentext klang spannend und nach einer neuen Art von Buch. Und grade der Anfang ist für mich wirklich faszinierend gewesen. Es geht viel um die alte Welt bzw. das was von ihr übrig geblieben ist. Was genau mich daran fasziniert hat, möchte ich hier nicht erläutern, denn das Entdecken dessen war für mich einfach super.
Asharas Abenteuer in der Wüste und ihr Zusammentreffen mit Kiyan sind actionreich und spannend. Es hat mir Spaß gemacht, einiges über die Welt und die Lebensweisen dort zu erfahren. Auch die verschiedenen Arten von Wandlern, die die Elemente bändigen können, sind wirklich interessant beschrieben.
Als jedoch Ashara in die Festung der Skar kommt, wurde es für mich irgendwie langatmig. Die Geschichte dreht sich etwas im Kreis und neue Informationen kommen nur spärlich, während sich Bekanntes immer wiederholt. Als es dann zum Showdown kommt, bleiben für mich einige Dinge noch etwas unbefriedigend ungeklärt. Was ich sehr schade finde.
Trotzdem finde ich dieses Buch gut. Denn der Schreibstil ist echt super und die Idee dieser Geschichte ist ein Knaller, auch wenn es ein wenig an der Umsetzung hapert.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein tolles Wiedersehen mit der Willow Ranch

Die Schattenkrähe der Rocky Mountains
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Chuck und Lyla verbindet die Liebe zur kanadischen Wildnis. Doch während die Berge Lyla Kraft geben, für den Lebensraum der Wildpferde zu kämpfen, kehrt Chuck als verbitterter Mann ins Heimatdorf zurück. ...

Chuck und Lyla verbindet die Liebe zur kanadischen Wildnis. Doch während die Berge Lyla Kraft geben, für den Lebensraum der Wildpferde zu kämpfen, kehrt Chuck als verbitterter Mann ins Heimatdorf zurück. Er will die geerbte Pelzjägerroute verkaufen und wieder fortgehen. Dann taucht eine rätselhafte Fremde im Dorf auf, die Chucks Herz in Aufruhr versetzt und Lyla Pläne unterstützt. Anders als Lyla Partner, dessen Eifersucht die Beziehung vergiftet. Die Ereignisse überschlagen sich, als Chuck hinter das Geheimnis der Fremden kommt und Lyla plötzlich in den Bergen verschwindet. Hat der Indianer Lonefeather Jones etwas damit zu tun oder ist eine neue Magie im Spiel?

In „Die Schattenkrähe der Rocky Mountains“ begegnet uns direkt der bekannte Schreibstil der mir in Band eins schon so gut gefallen hat. Ich bin direkt wieder auf der Willow Ranch angekommen und habe mich gefreut, die bekannten Figuren wiederzutreffen.
In diesem Band geht es vorrangig um Chuck und Lyla. Besonders Chuck hat sich sehr verändert. Ich fand es unglaublich spannend zu erfahren, was dahintersteckt.
Es gibt auch in diesem Band einige zwielichtige Gestalten und auch tolle neue Figuren. Es gibt auf jeden Fall genug Stoff um mitzufiebern und mit den Charakteren zu bangen.
Auch in diesem Band erfährt man mehr über die Cree Indianer und über Lylas Verbindung zu ihnen.
Tolle Landschafts- und Pferdeszenen gibt es auch wieder ohne Ende. Am liebsten wäre ich direkt ins Buch gesprungen und hätte mich auf den Rücken eines der Pferde geschwungen, um die Gegend zu erkunden.
Auch dieses Buch hat wirklich Spaß gemacht und ich freue mich schon, wenn es irgendwann eine Fortsetzung gibt und ich wieder die Willow Ranch besuchen darf.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Ein traumhafter Pferderoman

Schattenpferde der Rocky Mountains
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Nach einer unheilvollen Nachricht, kehren die Geschwister Lee und Lyla auf die väterliche Willow Ranch in Kanada zurück. Ihr Vater, schwer an Krebs erkrankt, scheint jedoch alles andere als erfreut, seine ...

Nach einer unheilvollen Nachricht, kehren die Geschwister Lee und Lyla auf die väterliche Willow Ranch in Kanada zurück. Ihr Vater, schwer an Krebs erkrankt, scheint jedoch alles andere als erfreut, seine Kinder nach vierzehn Jahren wiederzusehen.
Während die Magie der Rocky Mountains auf sie einströmt, und die Wildnis Kanadas ihre Kräfte auf die Probe stellt, erkennen beide, dass Heimat mehr als ein Ort ist und Träume ihre eigene Geschichte erzählen.
Als die Ranch in Gefahr gerät und ein Geheimnis die neu geknüpften Familienbande zu zerreißen droht, sind die Geschwister bereit alles zu riskieren, um die Willow Ranch wieder zu ihrem Zuhause zu machen.

„Schattenpferde der Rocky Mountains“ von Natascha Birovljev hat schon nach wenigen Kapiteln dafür gesorgt, dass ich mich hals über Kopf verliebt habe. In die Ranch, die Leute, die Landschaft und natürlichen die Pferde. Die Autorin hat eine unglaublich schöne und angenehme Art alles zu beschreiben und uns die Welt aus den Augen ihrer Figuren sehen zu lassen.
Die Geschichte ist aus Lees und Lylas Sicht geschildert und mir gefällt es gut, dass es keine optischen Trennungen bei den Sichtwechseln gibt. Alles fließt ineinander, wodurch die Geschichte wirklich flüssig voran geht.
Das ganze Buch beinhaltet einen Touch Magie und Sage. Es geht viel um die Cree und ihre Legenden und dadurch auch um die Schattenpferde. Ich fand es sehr spannend, mehr über die Cree zu erfahren.
Als Pferdemädchen haben mich natürlich auch die Reitszenen interessiert und begeistert. Man merkt, dass die Autorin selbst Pferde hat und es sich hier nicht um recherchierte Informationen handelt. Das verleiht dem Ganzen eine tolle Natürlichkeit.
Die spannende Geschichte wird mit sehr sympathischen Charakteren und traumhaften Landschaftsbeschreibungen abgerundet.
Es hat wirklich Spaß gemacht, Lyla und Lee bei diesem Abenteuer zu begleiten und ich war ein wenig traurig, als das Buch zu Ende war. Zum Glück gibt es schon den zweiten Teil, den ich nun direkt im Anschluss verschlingen werde.