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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2017

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Das Brombeerzimmer
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Nora hat ihren Mann Julian vor einem Jahr verloren. Herzmuskelentzündung. Sie ist noch oft traurig, doch sie merkt, dass es mit Hilfe ihrer Freunde weiter geht. So findet sie plötzlich einen Brief, den ...

Nora hat ihren Mann Julian vor einem Jahr verloren. Herzmuskelentzündung. Sie ist noch oft traurig, doch sie merkt, dass es mit Hilfe ihrer Freunde weiter geht. So findet sie plötzlich einen Brief, den Julian ein Jahr zuvor von seiner Großtante Klara erhalten hat. Doch warum wusste Nora nichts von dieser Großtante? Julian hatte um ein Marmeladenrezept gebeten. Um sich zu bedanken, ruft Nora an und beschließt kurzerhand sich auf den Weg zu ihr zu machen. Das Nora auf diesem Weg nicht nur Marmeladenrezepte und eine Großtante findet, hat sie so jedoch nicht erwartet. Ich wünschte, das Buch hätte noch hundert Seiten mehr gehabt aber nicht, weil etwas fehlt, sondern weil es so schön ist, dass ich gerne noch weitere Zeit damit verbracht hätte. Der Schreibstil von Anne Töpfer ist schon von der ersten Seite an einfach wunderbar. Ich habe mich direkt wohl gefühlt und bin kein einziges Mal angeeckt oder irgendwo gestolpert. Auch die Personen sind schon zu Beginn unglaublich sympathisch. Zuerst lernen wir Nora kennen. Man merkt, dass sie immer noch trauert und ihren Julian sehr vermisst aber auch wenn ihre Gefühle sehr greifbar sind, drücken sie nicht zu sehr auf die Tränendrüse. Nora wirkt allgemein sehr natürlich und lebensnah. Ich mag es, wie sie über die Dinge denkt und mit der Situation umgeht. Katharina ist ihre langjährige Freundin, Mandy wird erst ihre Freundin und doch passen die drei Mädels einfach super zusammen. Sie haben es alle nicht leicht aber sind füreinander da und halten zusammen. Für den Ein oder Anderen mag das etwas zu harmonisch sein aber ich finde, es passt perfekt ins Buch. Die Geschichte kommt ohne großes Drama aus. Das hat es für mich zu einem richtigen FeelgoodBook gemacht. Es lebt von sympathischen Figuren, einer tollen Umgebung, einem klasse Schreibstil und einem kleinen Geheimnis. Dazu noch als Bonus die schönen Rezepte, die im Buch verteilt sind. Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall ein Sommerhighlight. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Eine schöne Geschichte, der eine Prise Gefühl fehlt

Vor, nach und zwischen dir
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Sandra ist jung und lebensfroh. Sie liebt es mit ihren Freundinnen in ihrem Stammclub zu tanzen und den Abend in vollen Zügen zu genießen. Eines Abends lernt sie Andrew kennen und ihre Geschichte beginnt. ...


Sandra ist jung und lebensfroh. Sie liebt es mit ihren Freundinnen in ihrem Stammclub zu tanzen und den Abend in vollen Zügen zu genießen. Eines Abends lernt sie Andrew kennen und ihre Geschichte beginnt. Für Sandra sind es zwölf Jahre in denen es heißt vor Andrew, nach Andrew und zwischen Andrew. Denn leider hat das Leben seinen eigenen Kopf.

Cover
Das Cover war der Grund, dass ich mich für das Buch interessiert habe. Ein richtig typischer Coverkauf quasi. Der Titel und die Verzierungen passen super zur Geschichte und auch das Mädchen, welches dort auf ihrem Balkon sitzt, vermittelt das richtige Bild. Über den Rosastich auf dem Cover lässt sich streiten. Ich finde das Cover sehr schön und stimmig.

Schreibstil
Für mich war der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen so gefühlt, als würde ich das Tagebuch einer achtzehnjährigen lesen. Es fehlten mir etwas die Dialoge und ich empfand die ganze Zeit eine gewisse Distanz.
Die Dialoge wurden zum Glück mehr und an den Stil habe ich mich auch gewöhnt. Trotzdem erfuhr man nie so richtig, was in den Figuren los war. Es wurde zwar erzählt, was z.B. Sandra grade empfindet aber oft fehlte der wirkliche Einblick, auch bei Andrew. Mir fiel es dadurch schwer, eine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufzubauen, da ich das Gefühl hatte, ihnen nur vor den Kopf zu gucken.
Trotzdem war es nicht unangenehm das Buch zu lesen und es hat Spaß gemacht. Vielleicht ist es auch einfach Geschmackssache.

Figuren
Das Buch lebt davon, dass es nicht mit Figuren überschwemmt wird. Wir haben wenige Figuren, die aber wirklich die Geschichte gestalten. Das ist sehr gut gelungen.
Sandra und ihre Freundinnen Tess und Pia sind zu Beginn jung, wild und lebensfroh. Sie unterstützen sich bedingungslos und sind füreinander da. Zum Glück bleibt ihre Freundschaft bis zum Ende bestehen.
Trotzdem kann man gut eine Entwicklung miterleben. Die Mädchen werden erwachsener, reifer und leider auch ein wenig verbittert. Für mich haben sie ihre Farbe verloren und sind grau geworden. Sie haben ihren Spaß verloren und sich der Erwachsenenwelt ergeben. Leider ist das besonders Sandra passiert, die leider auch ihre Dämonen der Vergangenheit nicht loswird und ab und zu etwas verzweifelt wirkt. Die junge Sandra hat mir besser gefallen.
Andrew hat mir durchgehend gut gefallen. Er war nett, lustig, führsorglich und liebevoll. Zwar hat er sich etwas ins Negative verändert, als er aus dem Irak zurückkam aber dafür hatte ich vollstes Verständnis.
Die anderen Nebenfiguren sind alle sehr passend gewählt und haben alle ihren eigenen Charakter. Das ist wichtig und hat hier gut funktioniert.

Geschichte/Fazit
An der Geschichte hat mir am besten die Zeit gefallen, die Andrew und Sandra zusammen hatten. Obwohl es mich gefuchst hat, dass die beiden irgendwie nicht vernünftig reden konnten und sich nicht ausgesprochen haben.
Mir hat die Freundschaft der Mädchen gut gefallen und auch ihre Unternehmungen und ihr Zusammenhalt.
Es hat mir gefallen, den Werdegang und die Entwicklung der Figuren mitzuerleben und ein Teil davon zu sein.
Ich kann nur sagen, dass es eine schöne Geschichte ist, die gut durchdacht und sehr stimmig wirkt. Mir persönlich hat der Schreibstil nicht so zugesagt und ich hätte mir mehr Gefühl gewünscht. Aber lesen kann man das Buch allemal.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Ein Roman der das Leben preist

Überleben ist ein guter Anfang
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Selbsthilfegruppen sind deprimierend, findet Anja Möller. Und die für krebskranke Frauen erst recht. Sie geht nur hin, weil ihr Mann das will. Und trifft dort auf die 83-jährige Sieglinde. Sieglinde ist ...


Selbsthilfegruppen sind deprimierend, findet Anja Möller. Und die für krebskranke Frauen erst recht. Sie geht nur hin, weil ihr Mann das will. Und trifft dort auf die 83-jährige Sieglinde. Sieglinde ist trotz ihrer Diagnose voller Lebensfreude und plant eine Weltreise. Doch bevor sie die antreten kann, stirbt sie. Als die übrigen fünf absolut unterschiedlichen Frauen der Selbsthilfegruppe beschließen, an ihrer Stelle die Welt zu sehen, nimmt eine abenteuerliche Reise ihren Lauf: Sie haben nichts mehr zu verlieren, sondern alles zu gewinnen.

Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen begonnen, da meine Mutter selbst Krebs hatte. Aber ich muss sagen, dass das Thema hier wirklich gut thematisiert wird.
Wir erleben hier viele sehr sympathische Figuren. Alle haben ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Ängste, Sorgen und Freuden.
Auch die Reise ist wirklich gut beschrieben. Die unterschiedlichen Stationen dieser Reise konnte ich mir schön vorstellen und auch dass Sieglinde immer ein Teil dieser Reise ist, hat mir gut gefallen.
Mein einziges Manko ist, die fehlende Tiefe an einigen Stellen. Da ich selbst Angehörige einer Krebs-(Be-)Siegerin bin, weiß ich wieviel hinter der Fassade der Menschen steckt. Ich hätte mir gewünscht, dass in der Geschichte in diese Tiefen eingedrungen wird.
Leider war das an einigen Stellen nicht so ganz der Fall.
Trotzdem ist dieses Buch eine schöne, kurzweilige Geschichte, die dieses Thema auf eine gute Art und Weise verpackt.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Einfach ein toller Schreibstil

Sturmherz
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Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der ...


Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.

Dies ist mein zweites Buch von Corina Bomann. Zuvor habe ich „Winterblüte“ von ihr gelesen und das Buch garnicht mit ihr in Verbindung gebracht. Aber der Schreibstil hat sich doch als bekannt gezeigt und mich wieder in seinen Bann geschlagen.
Die Geschichte in diesem Buch ist recht einfach. Sie enthält keine großen Überraschungen oder schockierende Enthüllungen.
Vielmehr weiß man schon recht früh was eigentlich passiert ist und passieren wird. Ein paar Klischees wurden bedient und einiges war vorhersehbar. Den ein oder anderen mag das stören aber für mich ist das nicht so tragisch.
Der Schreibstil hat diesen Umstand für mich wieder ausgeglichen. Corina Bomann schreibt einfach Wohlfühlbücher. Ihr Stil ist angenehm, gefühlvoll und schafft es, bei mir immer wieder tolle Bilder zu zaubern.
Sie erschafft tolle Figuren, die man schnell ins Herz schließt und in denen man sich immer ein bisschen wiedererkennt.
Ich habe auch dieses Buch gerne gelesen und werde auch weitere Bücher von ihr lesen.
Corina Bohmann könnte definitiv zu einer meiner Favoriten werden.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Spannend und unerwartet bis zum Schluss! Top!

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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Es ist fünf Jahre her, dass die beiden Mädchen Ana und Lucía entführt wurden. Fünf Jahre, in denen ihre Eltern die Hoffnung schon fast aufgegeben haben.
Doch dann taucht Ana wieder auf. Sie wird in einem ...


Es ist fünf Jahre her, dass die beiden Mädchen Ana und Lucía entführt wurden. Fünf Jahre, in denen ihre Eltern die Hoffnung schon fast aufgegeben haben.
Doch dann taucht Ana wieder auf. Sie wird in einem Autowrack in einer Schlucht gefunden. Der Fahrer ist tot und sie schwer verletzt. Nur, wo ist Lucía?
Eine packende Jagd nach dem Entführer beginnt, denn keiner weiß, wie lange Lucía noch zu leben hat.

„Monteperdido“ hat mich von der ersten Seite an überzeugt.
Der Schreibstil von Augustín Martínez ist ruhig, gradlinig, eindringlich und fesselnd. Er versteht es mit wohl gewählten Worten eine spannende Atmosphäre aufzubauen und dem Leser die Hinweise wie Brotkrumen vor die Füße zu legen.
Martínez beschreibt auch die Umgebung in einer sehr ausgeglichenen Art und Weise. Er überlädt den Leser nicht mit Details und langweilt dadurch, er erschafft Dörfer und Wälder, die die Stimmung des Buches sehr gut transportieren.
Auch die Figuren sind sehr gut gezeichnet.
Sämtliche Dorfbewohner haben ihren eigenen Charakter und ihr eigenes Bild. Sie repräsentieren das Dorfleben, wie man es erwartet, jedoch ohne zu sehr die Klischees zu bedienen. Doch trotzdem wird einem das ganz eigene Gefüge dieses Dorfes und seiner Bewohner schnell deutlich.
Auch die drei Ermittler, die hier als Hauptfiguren dienen, haben mir sehr gut gefallen. Keiner von ihnen war frei von privaten Problemen oder Schicksalsschlägen in der Vergangenheit. Zum Glück wird aber auch keine der Figuren von diesen Hintergründen überdeckt.
Mir hat die Entstehende berufliche und persönliche Ebene besonders zwischen Sara und Victor gut gefallen. Es war nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Am Ende hätte ich mir sogar gerne noch mehr Details gewünscht.
Die drei Ermittler harmonieren, trotz anfänglicher Reibereien, sehr gut miteinander und leiten die Ermittlungen auf nachvollziehbare und spannende Art und Weise.
Die oben erwähnten Brotkrumen sind so gut gelegt, dass ich bis zuletzt im Dunkeln getappt habe. Ich war bis zur Auflösung komplett auf der falschen Spur. Sowas liebe ich.
Bis zum Schluss habe ich mitgerätselt und mitgefiebert. Ich habe Bewohner verdächtigt und immer wieder hin und her überlegt und lag am Ende doch falsch. So blieb das Buch für mich wirklich bis zur letzten Seite super spannend.
Ich hoffe sehr, dass es bald einen zweiten Teil mit der Ermittlerin Sara geben wird.