Cover-Bild Überleben ist ein guter Anfang
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 10.02.2017
  • ISBN: 9783548613086
Andrea Ulmer

Überleben ist ein guter Anfang

Roman
Selbsthilfegruppen sind deprimierend, findet Anja Möller. Und die für krebskranke Frauen erst recht. Sie geht nur hin, weil ihr Mann das will. Und trifft dort auf die 83-jährige Sieglinde. Sieglinde ist trotz ihrer Diagnose voller Lebensfreude und plant eine Weltreise. Doch bevor sie die antreten kann, stirbt sie. Als die übrigen fünf absolut unterschiedlichen Frauen der Selbsthilfegruppe beschließen, an ihrer Stelle die Welt zu sehen, nimmt eine abenteuerliche Reise ihren Lauf: Sie haben nichts mehr zu verlieren, sondern alles zu gewinnen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Trauriger Anlass für eine Weltreise

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Ein Buch voller trauriger Momente, das zum Nachdenken anregt.

Um ihrem Mann einen Gefallen zu tun, besucht Anja die Selbsthilfegruppe im Ort, auf die sie durch einen Flyer aufmerksam wurde. Dort wird ...

Ein Buch voller trauriger Momente, das zum Nachdenken anregt.

Um ihrem Mann einen Gefallen zu tun, besucht Anja die Selbsthilfegruppe im Ort, auf die sie durch einen Flyer aufmerksam wurde. Dort wird sie sehr herzlich aufgenommen und da das erste Treffen viel besser verläuft, als erhofft, beschließt sie nächstes Mal wieder hin zu gehen. Schnell freundet sie sich mit den fünf anderen Frauen an. Besonders Sieglinde schließt sie ins Herz, die sie unterstützt. Sieglinde hatte eine Weltreise geplant, doch sie stirbt, bevor sie diese antreten kann und vertraut Anja ihre Ersparnisse an. Gemeinsam mit den anderen Frauen Marion, Hertha, Sabine und Gret beschließt sie, die Weltreise an Sieglindes Stelle anzutreten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird man Teil einer Weltreise der ganz besonderen Art.

Die fünf Frauen und ihre Familien sind auf ihre Weise alle sehr symphatisch. Schnell kann man sich in Anjas Situation hineinversetzen und auch die Handlungen der anderen Frauen sind gut nachvollziehbar. An einigen Stelle hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgang und Hintergrundinformationen über die Familien und Lebensumstände der anderen Frauen gewünscht. Alles in allem gewinnt man die fünf aber sehr schnell lieb und freut sich mit ihnen über die Erlebnisse.

Das Buch ist für mich sehr gelungen und eine tolle Unterhaltung für lange Regennachmittage.

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Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein Roadtrip der besonderen Art!

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MEINUNG
Schon das Cover gefällt mir ganz besonders, speziell das Lettering hat es dabei angetan, und nach der Lektüre kann ich definitiv sagen: dieses Buch ist von innen genauso schön wie von außen! Was ...

MEINUNG


Schon das Cover gefällt mir ganz besonders, speziell das Lettering hat es dabei angetan, und nach der Lektüre kann ich definitiv sagen: dieses Buch ist von innen genauso schön wie von außen! Was für ein großartiges, lustiges, besonderes Buch, das rührt, ohne dabei auch nur ansatzweise rührselig zu sein.

Protagonistin Anja ist ein wunderbarer Charakter. Sie nimmt ihre Diagnose mit Humor und will sich nicht unterkriegen lassen. Gerade deshalb ist sie auch eher skeptisch, als sie zum ersten Mal die Selbsthilfegruppe besucht, erwartet sie doch etwas ganz anderes als das, was sie erwartet. 5 Frauen, die nicht lebenslustiger sein könnten und eine Beziehung zueinander haben, die einfach nur besonders ist. Sieglinde, Hertha, Marion, Sabine und Gret lassen sich vom Krebs nicht das Leben verderben und strotzen nur so vor lauter Lebenslust.
Jede von ihnen ist wunderbar beschrieben worden und kommt mit ihrer eigenen, speziellen Geschichte daher. Auch wenn mir alle Frauen sehr gut gefallen habe, habe ich doch besonders Gret ins Herz geschlossen, die einfach zum Brüllen komisch ist. Prinzipiell erst mal allem Neuen und Unbekannten abgeneigt und Anfangs auch eher ein bisschen einfältig dargestellt, macht sie im Buch die größte und vor allem lustigste Veränderung durch.

Und Veränderungen gibt es viele, denn als Sieglinde stirbt, hinterlässt sie den anderen Geld, damit sie an ihrer Stelle eine von Sieglinde geplante Weltreise angehen können. Und das machen sie dann auch und bereisen jeden Kontinent. Was sie dort erleben ist eindeutig der lustigste, herzerwärmenste und einmaligste Roadtrip, über den ich je gelesen habe. Die Autorin beschreibt die Abenteuer der fünf Frauen mit so viel Einfallsreichtum und Situationskomik, dass nicht nur die Frauen ihre Krankheit zwischenzeitlich vergessen, sondern auch ich zwischendurch nicht mehr daran dachte, dass ich ja ein "Krebsbuch" lese. Umso eindrucksvoller und nachhallender sind dann die Momente, wenn Anja oder auch die anderen merken, dass doch etwas nicht stimmt, dass ihr Körper nicht so will wie sie und sie spüren, was der Krebs in und mit ihrem Körper anrichtet.
Dennoch bleiben alle positiv und geben ihr Bestes, um Sieglindes Traum zu erfüllen.

Doch abgesehen von den fünf Frauen, sind auch die daheim gebliebenen Männer wunderbar beschrieben, die ihre eigenen Schlachten zu kämpfen haben. Ohne zu viel zu verraten geht es dabei auch teils extrem lustig und dann wieder sehr dramatisch zu. Dieses ist auch einer der Aspekte, die mir so gefallen, denn es ist ein extrem gelungener Mix aus Komik und Tragik, den Andrea Ulmer hier erschaffen hat.

FAZIT


Wer eine lustige, spannende und rührende Geschichte über einen Roadtrip der besonderen Art sucht, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

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Klappentext: Anja Möller ist Ende 40 und hat Brustkrebs. Auf Drängen ihrer Familie besucht sie eine Selbsthilfegruppe. Was sie sich zunächst deprimierend vorstellt, wird schnell zu ihrem Highlight der ...

Klappentext: Anja Möller ist Ende 40 und hat Brustkrebs. Auf Drängen ihrer Familie besucht sie eine Selbsthilfegruppe. Was sie sich zunächst deprimierend vorstellt, wird schnell zu ihrem Highlight der Woche. Die unterschiedlichen Frauen pflegen einen erfrischend unverkrampften Umgang miteinander und sind alle interessanten Persönlichkeiten. Was sie außer der Krankheit miteinander verbindet, ist das Gefühl, schon sehr lange nichts mehr für sich selbst getan zu haben, sondern immer zugunsten der Familie auf die Umsetzung ihrer Träume verzichtet zu haben. Besonders Sieglinde, das älteste Mitglied der Gruppe, bereut das und plant deshalb eine Weltreise. Sie stirbt jedoch, noch bevor sie dieses Vorhaben in die Realität umsetzen kann. Und die anderen Frauen beschließen, die Reise an Sieglindes Stelle anzutreten. Sie machen sich auf nach Südfrankreich, in den Grand Canyon und die Anden, bereisen Australien und Indien und beenden ihren ganz besonderen Selbsterfahrungstrip vor den Pyramiden in Ägypten. Dabei lernen sie viel über sich und ihre zurückgelassenen Familienmitglieder und nehmen ihr jeweiliges Schicksal ganz anders wahr, als sie das vor der Reise getan haben. Andrea Ulmer hat einen großen, berührenden Roman mit Tiefgang geschrieben, nach dessen Lektüre man das Leben mit anderen Augen sieht.

Schon das Cover hat mir sehr gut gefallen, die Blicke durch das Objektiv und die Frau auf dem oberen Bild, die auf dem Kopf steht, ja, das Leben steht nach der Diagnose Krebs sicherlich völlig auf dem Kopf, und schon auf der ersten Seiten wird klar, dass alle eine völlig unterschiedliche Art haben, mit dieser Diagnose umzugehen. Die Protagonistin Anja geht auf Wunsch ihres Mannes zu einer Selbsthilfegruppe, die allerdings völlig konträr zu dem ist, was sie erwartet hat und ihr dann sehr hilft, da bei der Gruppe Spaß und Lebensfreude an erster Stelle steht und nicht die Krankheit. Sieglinde, die älteste in der Gruppe, ist mir sofort durch ihre positive Einstellung aufgefallen, an ihr haben sich die anderen Mitglieder der Gruppe ein Beispiel genommen und die Aktion, dass jeder einmal im Leben einen Baum pflanzen sollte, war sehr berührend. Dass Sieglinde außerdem ihren Mitstreitern in der Selbsthilfegruppe ihre Ersparnisse überlassen hat, mit denen sie selbst eine Weltreise machen wollte, hat mich emotional sehr berührt.

Die Frauen machen sich auf ihren ureigenen Weltreisetrip, alle fünf Kontinente zu besuchen, sie starten in Frankreich mit einer Rafting-Tour, die die Gruppe vor große Herausforderungen stellt und schließen daran eine Wanderung im Grand Canyon an, die einige in der Gruppe an den Rand der körperlichen Erschöpfung bringt, doch sie geben nicht auf, halten zusammen. In den Anden in Südamerika gehen sie dann aus gesundheitlichen Gründen ein paar Kompromisse ein, doch sie lassen sich nicht unterkriegen und fliegen nach Australien und schnorcheln im Great Barrier Reef, erkunden Indien und die Pyramiden in Ägypten. Doch sie lösen zusammen all ihre Probleme, auch die, die während ihrer Abwesenheit zu Hause auftreten, sind sie doch per Skype mit ihren Familien verbunden und sowohl die Frauen, als auch ihre daheimgebliebenen Familien ziehen zum Schluss sehr viel positive Energie aus dieser Reise.

Der Roman ist auf eine besondere Art und Weise berührend, humorvoll, ernsthaft und man sieht als Leser das Leben der Frauen, die sich durch ihre Krankheit nicht unterkriegen lassen und das Leben als lebensbejahend annehmen.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Der Wunsch nach Leben

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Überleben ist ein guter Anfang - allein dieser Titel ist schon ein faszinierender Satz in sich. Nicht den Sand in den Kopf zu stecken sondern trotz einer schwerwiegenden Erkrankung JA zum Leben zu sagen ...

Überleben ist ein guter Anfang - allein dieser Titel ist schon ein faszinierender Satz in sich. Nicht den Sand in den Kopf zu stecken sondern trotz einer schwerwiegenden Erkrankung JA zum Leben zu sagen braucht vermutlich eine enorme Kraft und Überwindung.

Inhalt:
Anja erkrankt in mittlerem Alter an Brustkrebs. Durch Ihren Mann Robert positiv gestärkt wird sie Mitglied einer Selbsthilfegruppe. Ihre Vermutung, dass sich dahinter eine traurige Gesprächsrunde verbirgt, bewahrheitet sich zum Glück schon beim ersten Treffen nicht. Denn bei den anderen fünf Erkrankten Damen fühlt sich Anja sofort warmherzig in deren Mitte aufgenommen. Sieglinde, Grit, Hertha, Marion und Sabine - auch sie haben alle Brustkrebs und gehen auf verschiedenste Art und Weisen mit diesem Schicksal um. Und dann verstirbt Sieglinde, die Älteste der gemütlichen Runde - vererbt aber zuvor auf dem Sterbebett noch an Anja Ihr angespartes kleines Vermögen. Und mit diesem Geld ist es den fünf übrig gebliebenen möglich, anstelle von Sieglinde auf deren geplante Weltreise zu gehen. 6 Wochen - 6 Kontinente. So lautet der Plan. In Südfrankreich mit einer Wildraftingtour und viel Kultur gestartet geht es weiter nach Amerika, wo sie unter anderen den Grand Canyon erforschen und Las Vegas unsicher machen. Über Südamerika geht es weiter ins zauberhafte Australien wo sie sogar das Great Barrier Rief erschnorcheln können... das alles geschieht natürlich nicht ohne Probleme. Denn wo Krankheit ist herrschen auch Schmerzen und Erschöpfung. Und so leicht wie sich die Fünf das Ganze zu Beginn vorgestellt hatten erleben Sie es natürlich nicht in Realität. Aber Probleme sind da um sie zu lösen und etwas positives daraus zu lernen. Ähnlich ergeht es auch den zurück gebliebenen Ehemännern und Kinder der Reisenden. 6 Wochen plötzlich auf sich alleine gestellt müssen sie es lernen, den Haushalt und ihr Leben auch ohne die geliebte Frau an ihrer Seite zu meistern.

Ein wahrhaft bewegendes Buch über das Thema Krebs und wie man mit dieser Erkrankung umgehen kann. Es berührt mich persönlich sehr. Selbst in der Familie von diesem Schicksalsschlag getroffen - wie so viele andere Familien auch - trifft es mich wieder auf sentimentale Art und Weise. Das Leben kann so schnell zu Ende sein oder zumindest wird einem durch diese Erkrankung soviel positive Lebensenergie genommen. Man wird wieder daran erinnert das Leben zu genießen und jeden Tag zu Leben als wäre es sein Letzter... Nicht immer alles aufzuschieben und dann - wie Sieglinde - die geträumten Ziele nicht mehr zu erreichen.

Ich danke der Autorin Andrea Ulmer sehr herzlich für diese Geschichte. Sie selbst hat ja Ihre Mutter durch Brustkrebs verloren und hat Ihr mit diesem Buch eine bleibende Erinnerung geschaffen. Dieses Buch selbst wird für immer einen Platz in meinem Bücherregal und meinem Herzen haben. Es soll mich immer daran erinnern, das man auch aus etwas Schlechtem noch viel Gutes herausholen kann und man nicht vergessen darf: Überleben ist ein guter Anfang!

Veröffentlicht am 17.03.2017

Mut und Herzenswärme

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Manchmal geschieht es, dass ein Buch wärmt wie eine Tasse Tee oder wie ein anerkennendes Wort oder wie das Lächeln eines Fremden. Das vorliegende Buch ist ein solches Wärme-Buch. Es führt mich ab dem ersten ...

Manchmal geschieht es, dass ein Buch wärmt wie eine Tasse Tee oder wie ein anerkennendes Wort oder wie das Lächeln eines Fremden. Das vorliegende Buch ist ein solches Wärme-Buch. Es führt mich ab dem ersten Satz ohne Schwere hinein in die Welt von Anja, einer Frau mittleren Alters, die an Brustkrebs erkrankt ist, mit Knochenmetastasen und entsprechend wenig Hoffnung auf ein langes Leben. Anja nimmt trotz aller Vorbehalte ihren Mut zusammen und schließt sich einer Selbsthilfegruppe an, was zu völlig neuen Erfahrungen führt. Die Gruppe, deren Mitglieder nicht unterschiedlicher sein könnten, wächst durch den Tod eines Mitgliedes zusammen und begibt sich schließlich auf eine Weltreise. Diese Reise bewirkt bei jeder der Frauen einen ganz besonderen Entwicklungsprozess, gegenseitig stützen sie sich in ihrem individuellen So-Sein, sie ermutigen sich, stützen sich, loten ihre Grenzen aus und spüren durch neue Erfahrungen das kostbare Leben.
Der Schreibstil ist sehr eindrücklich, weil er so einfach ist, so klar, so nüchtern, und dabei genau beobachtend. Da ist nichts Larmoyantes, nichts Weinerliches, nichts Betuliches. Die sehr unterschiedlichen Frauen werden mit liebevoller Achtung und einem ebenso liebevollen Blick aufs Komische geschildert. Es ist nicht wichtig, dass diese spontane Weltreise recht märchenhaft klingt, als nicht wirklich realisierbar. Wichtig ist das innere Lächeln, dieses Gefühl der Wärme, mit dem man das Buch am Ende weglegt, wichtig ist das Fünkchen mehr Mut, das Leben jetzt, hier und heute, auszukosten. Ein starkes Buch!