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Veröffentlicht am 16.04.2022

Eine Familie hält zusammen

Das Herz des weißen Ahorns
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Inhalt übernommen:

Berlin, 1917: Der große Krieg fordert unzählige Opfer. Um seine Familie und die Arbeiter von Schuherzeugung Breitenbach & Sohn durchzubringen, ist Georg beinah jedes Mittel recht, und ...

Inhalt übernommen:

Berlin, 1917: Der große Krieg fordert unzählige Opfer. Um seine Familie und die Arbeiter von Schuherzeugung Breitenbach & Sohn durchzubringen, ist Georg beinah jedes Mittel recht, und sei es noch so gefährlich. Unterdessen muss Felix seine schwangere Frau und den kleinen Sohn zurücklassen und in Nordfrankreich an der Front kämpfen. Auch Carolines Tochterfirma in Mailand ist in Schwierigkeiten und sie hat eine schwere Entscheidung zu treffen.

Colorado,1918: Julia und ihr Ehemann Chesmu sorgen sich nicht nur um die Familie im Deutschen Reich, sondern auch um den Fortbestand des Familienunternehmens. Wie soll es denn Breitenbachs gelingen, allen Schicksalswirren zum Trotz am Schwur auf den weißen Ahorn festzuhalten?

Meine Meinung:

Da ich die vorhergehenden Bücher nicht kenne,(die Lektüre hole ich aber jetzt nach)hatte ich anfangs leichte Probleme mit der Zuordnung der einzelnen Personen,hier war jedoch ein Register am Anfang des Buches sehr hilfreich,außerdem gab es zwischendurch auch einige Erläuterungen.

Der Wechsel der Geschichte zwischen Berlin und Colorado gefiel mir sehr gut.Durch ständigen Briefkontakt und einige Telefonate war die Familie immer in Verbindung.

Das Kriegsgeschehen, die Armut, der Hunger und der ständige Kampf ums Überleben bestimmen den Alltag in Berlin. Hier gibt es gerade durch die aktuellen Ereignisse in der Ukraine erschreckend deutliche Zusammenhänge.

Die Autorin schafft es, immer eine Nähe zu den Protagonisten herzustellen, so dass man sich Ihnen jederzeit eng verbunden fühlt.Die Ereignisse, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich werden einfühlsam beschrieben. Der Schluss des Buches barg eine kleine Überraschung und macht neugierig auf den nächsten Band.Bis dieser erscheint, habe ich durch die Lektüre der vorhergehenden Bücher alle Wissenslücken geschlossen.


Veröffentlicht am 14.04.2022

Die Rechte der Frauen

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit
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Inhalt übernommen:

Berlin 1918:

Mit dem Frauenwahlrecht erfüllt sich für die Juristin Marlene von Runstedt ein Lebenstraum. Endlich wird ihre Stimme gehört, endlich kann sie etwas bewegen! Ermutigt vom ...

Inhalt übernommen:

Berlin 1918:

Mit dem Frauenwahlrecht erfüllt sich für die Juristin Marlene von Runstedt ein Lebenstraum. Endlich wird ihre Stimme gehört, endlich kann sie etwas bewegen! Ermutigt vom Vater, einem Rechtsprofessor, tritt sie der neu gegründeten liberalen DDP bei, ein großer Schritt für eine Frau. Mitten in die Aufbruchstimmung platzt Justus von Ostwald, denen Marlene vor Jahren das Herz brach. Dennoch sind sie sich nach wie vor innig verbunden – auch Justus Beziehung zu der Schauspielerin Sonja Grawitz, Marlenes Jugendfreundin und nunmehr politische Widersacherin, ändert nichts daran. Marlenes Ambitionen vermischen sich immer mehr mit ihrer Zuneigung zu dem schnittigen Offizier. Und während der Wahlkampf der Frauen Fahrt aufnimmt, kämpft Marlene nicht nur politisch sondern auch privat um ihr Glück….

Meine Meinung:

Die beiden Protagonisten Marlene von Runstedt und Justus von Ostwald ,waren mir sympathisch,ebenso ihre Jugendfreundin Sonja Grawitz. Obwohl ihre Freundschaft einen Knacks durch die Liebe zu dem gleichen Mann bekam, kreuzten sich ihre Wege immer wieder. Beide waren politisch aktiv und kämpften an unterschiedlichen Fronten für die Rechte der Frauen.
Ich hatte mir erhofft, dass der politische Teil im Fokus des Romans stehen würde, leider wurde er über Gebühr viel durch das manchmal etwas banale Liebesgeplänkel überlagert. Was mich außerdem sehr irritierte waren die ständigen Zeitsprünge, welche den Lesefluss auf unangenehme Weise unterbrachen.

Da dieses Buch der erste Teil einer Trilogie ist, hege ich die Hoffnung, dass es im nächsten Teil mehr Raum für politische Aspekte geben wird. Ich sehe dem folgenden Roman mit Spannung entgegen.

Veröffentlicht am 12.04.2022

Sehr gelungener Abschluss der Reihe

Das Inselmädchen
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Es geht um die 1930er Jahre, ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte. Auch auf der Insel Sylt ist der Einfluss der Nationalsozialisten immer deutlicher spürbar.Auch wenn Moiken alles versucht,die vorgeschriebenen ...

Es geht um die 1930er Jahre, ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte. Auch auf der Insel Sylt ist der Einfluss der Nationalsozialisten immer deutlicher spürbar.Auch wenn Moiken alles versucht,die vorgeschriebenen Rituale(Hitlergruß, Hakenkreuzfahnen) zu umgehen, gelingt ihr das immer schwerer. Ihr Mann hat mittlerweile einen höheren Posten in der Partei und besteht darauf, dass seine Frau ihm zur Seite steht.

Frieda,die jüngere Tochter ist verliebt und zwar in den Portier der Strandvilla,eine Verbindung,die vonMoiken nicht gutgeheißen wird.Sowohl im privaten, als auch im geschäftlichen Bereich brechen schwere Zeiten an.



Nachdem ich die ersten beiden Bücher mit großer Begeisterung gelesen habe, war es für mich ein nach Hause kommen und Wiedersehen mit den altbekannten Protagonisten.Der Autorin ist es erneut sehr gut gelungen, eine Balance zwischen privaten ,geschäftlichen Aspekten und der Zeitgeschichte zu finden.Wobei das besondere Flair der Insel aufgrund der schrecklichen Kriegsereignisse nur einen kleinen Raum einnimmt.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs bildet den Abschluss der Reihe,ein halbwegs versöhnliches Ende.

ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und vergebe fünf verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Mir hat ein bisschen der Tiefgang gefehlt

Sommerschwestern
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Die Einladung ihrer Mutter zu einem verlängerten Wochenende in Bergen ,dem Ort, der mit vielen Urlaubserinnerungen, aber auch mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, auf immer verbunden ist, trifft die vier ...

Die Einladung ihrer Mutter zu einem verlängerten Wochenende in Bergen ,dem Ort, der mit vielen Urlaubserinnerungen, aber auch mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, auf immer verbunden ist, trifft die vier Schwestern völlig unerwartet.
Doro, Helen,Amelie und Yella haben sich aus den Augen verloren und in verschiedene Richtungen entwickelt.
Während ihre Mutter erst am nächsten Tag anreist, verbringen die Geschwister einen gemeinsamen Abend, bei dem schon die verschiedenen Standpunkte in geballter Form aufeinandertreffen und ziemlich viel Zündstoff in der Luft liegt. Was bezweckt die Mutter mit dieser Einladung? Das ist nur eine, von vielen Fragen, die sich die jungen Frauen stellen.

Meine Meinung:

Ich kenne die Autorin bereits von den verschiedenen Büchern über die „Dienstagsfrauen“und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider sind diese nicht erfüllt worden. Die Geschichte plätschert über weite Strecken so dahin und wirkte teilweise etwas verworren. Immer wieder wurde über das Schicksal einer der Schwestern berichtet, es blieb aber nur an der Oberfläche. Obwohl das Thema sehr viel Potenzial gehabt hätte, wurde es hier in keiner Weise ausgeschöpft.
Zwar war der Schreibstil flüssig und gut lesbar, jedoch fehlt mir eindeutig die Tiefe. Daher kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.04.2022

Bild einer Jugend

Kasernen-Cowboy
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In dem Buch begleitet man den Protagonisten über die ersten Jahre seines Lebens,bis zum Erwachsenwerden. Dies geschieht aus der Sicht eines Kindes, wohl um eine gewisse Distanz aufzubauen. Dadurch ergibt ...

In dem Buch begleitet man den Protagonisten über die ersten Jahre seines Lebens,bis zum Erwachsenwerden. Dies geschieht aus der Sicht eines Kindes, wohl um eine gewisse Distanz aufzubauen. Dadurch ergibt sich gerade im ersten Teil auch eine spezielle Wortwahl. Das Bild der damaligen Zeit mit all ihren Facetten,wurde sehr gekonnt wiedergegeben.

Die Problematik der damaligen Zeit (Armut, Hunger, seelische Belastung durch die Kriegserlebnisse) und einiges mehr wurde gekonnt vermittelt.

Manche Dinge wurden nur angerissen, da hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Andererseits bleibt dadurch Raum für eigene Überlegungen des Lesers/der Leserin.

Ein lesenswertes Buch, was ich empfehlen kann.