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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein großartiger facettenreicher Roman

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Inhalt:
1912 Heiligendamm: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann sieht in Doberan an der Ostsee die Chance sich den langersehnten Traum eines Luxushotel zu erfüllen - das Palais Heiligendamm. Familie gelingt ...

Inhalt:
1912 Heiligendamm: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann sieht in Doberan an der Ostsee die Chance sich den langersehnten Traum eines Luxushotel zu erfüllen - das Palais Heiligendamm. Familie gelingt kein erfolgreicher Start. Die gut betuchten Gäste meiden bislang das neue Hotel. Frauen in der Führungsposition werden nicht gerne gesehen, dabei hätte Elisabeth, zweitälteste Tochter der Kuhlmanns wundervolle geschäftstüchtige Ideen und kaufmännisches Geschick. Paul, der feinfühlige Sohn und Juniorchef begeistert sich viel mehr für seine Musik. Familienoberhaupt Heinrich Kuhlmann weiß sich keinen anderen Rat und bittet ausgerechnet Julius Falkenhayn um Hilfe. Dieser hegt recht andersartige Ansichten und bringt Elisabeth ordentlich durcheinander, auch ihr Herz.

Meine Meinung:
In der packenden historischen Familiengeschichte begleiten wir Familie Kuhlmann vom Sommer 1912 bis zum Winter 1919. Ich konnte mich nur schwer von der Geschichte lösen. Michaela Grünig hat einen fesselden, spannenden und flüssigen Schreibstil. Man fühlt sich direkt ins Deutsche Kaiserreich versetzt. Sehr authentisch beschreibt die Autorin die damaligen gesellschaftlichen Floskeln. Im Fokus der opulenten Saga stehen die Geschwister Elisabeth und Paul. Auch das Stubenmädchen Minna bekommt ihre eigene Stimme. Abwechselnd wird aus den drei Perspektiven erzählt. Michaela Grünig schildert sämtliche Geschehnisse sehr lebendig und atmosphärisch. Sie trifft genau den Ton für die damalige Zeit. Sehr gelungen fand ich die unterschiedliche dargestellte Familienkonstellation. Es wird nicht langweilig. Ein wunderbarer Mix aus Macht, Lügen, Intrigen und Liebe.
Das tolle ist, ich muss nicht mehr lange auf Band 2 "Stürmische Zeiten" warten. Er erscheint bereits am 28. Mai 2021

Fazit:
4,5 / 5 🌟 Spannend und sehr atmosphärisch

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein Mädchen zwischen Ost und West

Geteilte Träume
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Deutsch-deutsche Geschichte fasziniert mich und gleichzeitig schockiert und berührt sie mich. Auf die Familiengeschichte, den Debütroman "Geteilte Träume" von Ulla Mothes habe ich mich riesig gefreut. ...

Deutsch-deutsche Geschichte fasziniert mich und gleichzeitig schockiert und berührt sie mich. Auf die Familiengeschichte, den Debütroman "Geteilte Träume" von Ulla Mothes habe ich mich riesig gefreut. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht.

Inhalt:
Berlin 1992, Ingke ist behütet und liebevoll in Ost-Berlin aufgewachsen. Die junge Frau absolviert gerade ihr Abitur, als sie durch einen blöden Zufall erfährt, dass sie als Baby zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Ingke schwirren tausend Fragen durch den Kopf. Wer sind ihre leiblichen Eltern? Warum wurde sie als Säugling weggegeben? Auf der Suche nach Antworten stößt sie auf Antworten ihrer Herkunftsfamilie. Ihre Leibliche Mutter, Petra Schröder ist unfassbar schreckliches widerfahren.

Meine Meinung:
Der Einstieg fiel mir unheimlich schwer. Obwohl es auf der letzten Seite einen Stammbaum gibt, kam ich ständig durcheinander mit den zahlreichen Familienmitgliedern. Ich bin im Westen aufgewachsen und fand die geschichtlichen Fakten und das Leben in der DDR sehr interessant. Meine Meinung zu #geteilteträume ist allerdings zwiespältig. Ingke, als Hauptprotagonistin blieb total auf der Strecke. Von Seite zu Seite rückt sie immer weiter in den Hintergrund. Stattdessen erzählen Familienangehörige ihr eigenes Schicksal aus der Vergangenheit, anstatt von Ingkes Mutter zu erzählen. Ich hatte mich auf einen authentischen und starken Fokus, auf Ingke und ihrer Herkunftsfamilie gefreut.
Der Roman spiegelt erstklassige, vielschichtige Fakten wieder. Die Stasi - der Angstmacher und die langlebige Diktatur sind u.a. Thema. Leider blieben mir die Charaktere viel zu blass. Es fehlte mir eindeutig an Tiefe und an Emotionen. Das Schicksal von Ingke hat mich einfach nicht berührt.

Fazit:
Die Darstellung der Einblicke in die Deutsche Demokratische Republik fand ich sehr überzeugend. Allerdings fehlte mir, für den Handlungsverlauf der Geschehnisse die Emotionen und der Zugang zu den Protagonisten

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Emotional und wundervoll

Erdbeerversprechen
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Inhalt:
Amanda hat vor achtzehn Monaten, viel zu früh, ihren geliebten Ehemann Tom verloren. Ihre Teenager Tochter Jane hat sich seitdem sehr zurückgezogen. Das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr ...

Inhalt:
Amanda hat vor achtzehn Monaten, viel zu früh, ihren geliebten Ehemann Tom verloren. Ihre Teenager Tochter Jane hat sich seitdem sehr zurückgezogen. Das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr angespannt. Jeder trauert auf seine Weise. Die finanziellen Probleme ihrer Erdbeerfarm belasten Amanda zusätzlich sehr. In einer Gruppe für Trauerbewältigung lernt Amanda Carter kennen. Dem alleinerziehenden Carter ist das gleiche Schicksal widerfahren. Noch ahnen Amanda und Carter nicht, wie sich ihr Leben verändern wird!

Meine Meinung:
Wundervoll! Gefühlvoll! Emotional! Eigentlich war Mandelglück mein Favorit, meine Nummer 1 der Reihe, aber Erdbeerversprechen hat es abgelöst ❤. Mich hat das Schicksal von Amanda und ihrer Tochter, aber auch das von Carter und dessen Töchter tief berührt und bewegt. Der Schreibstil der lieben Manuela Inusa konnte mich wieder begeistern. Bei ihrer flüssigen und lebendigen Erzählweise konnte ich sofort in den ersten Seiten ins Geschehen abtauchen und war sofort gefesselt. Carmel-by-the-Sea ist ein bezaubernder Küstenort mit liebenswerten und interessanten Protagonisten. Ich war so gerne auf der nahegelegenen Erdbeerfarm und habe mein Körbchen, in meiner Fantasie, mit roten, süßen Erdbeern gefüllt. Das war ein purer Seelengenuss. Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt. Einmal von Amanda und dessen Tochter Jane und dann von Carter und seiner Tochter Samantha. Dank der feinfühligen und einfühlsamen Beschreibungen, konnte ich mich in alle Protagonisten und dessen Gedankengänge einfühlen. Ich konnte mich meinen Emotionen hingeben und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Herzrasen, das ein oder andere Tränchen und Mitfiebern wurden zum wahrer Lesegenuss. Die liebe Manuela Inusa hat das Thema Trauer, den Verlust eines geliebten Menschen wundervoll umgesetzt. Sie zeigt und beschreibt, dass es viele Wege gibt, mit seiner Trauer umzugehen.

Trotz der schwierigen und sensiblen Thematik, schafft die Autorin auch unendlich viele Wohlfühlmomente und lustige Szenen, in ihre Geschichte zu zaubern. Das Cover finde ich sehr hübsch. Es reiht sich optisch gut in die anderen Romane ein. Ich freue mich riesig auf die Erdbeersaison, um die verführerischen Rezepte, die am Ende des Buches zu finden sind, auszuprobieren. Fazit: Verdiente 5/5 🌟

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Spannender Justizkrimi

Die siebte Zeugin
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Inhalt:
Berlin-Charlottenburg
Der Familienvater Nikolas Nölting verlässt am Sonntagmorgen sein Haus, um zum Bäcker zu fahren. Gerade eben hat er seiner Tochter Lily "Auf Wiedersehen" gesagt und ihr gewunken. ...

Inhalt:
Berlin-Charlottenburg
Der Familienvater Nikolas Nölting verlässt am Sonntagmorgen sein Haus, um zum Bäcker zu fahren. Gerade eben hat er seiner Tochter Lily "Auf Wiedersehen" gesagt und ihr gewunken. Nur wenige Minuten später, betritt er die Bäckerei und schießt um sich. Es gibt zwei Verletzte und einen Toten. Unmittelbar nach der Tat lässt Nölting sich widerstandslos festnehmen. Warum kommt es zu dieser grausamen Tat? Genau diese Frage, gilt es vor Gericht zu klären. Rocco Eberhard, Nöltings Anwalt steht vor einem großen Rätsel. Nölting schweigt. Durch eine überraschende Entdeckung des Rechtsmediziners Dr. Jarmers entwickelt sich der Prozess in eine Richtung, mit der niemand gerechnet hat.

Meine Meinung:
Der bildhafte, spannende und flüssige Schreibstil der Autoren hat mich sofort gefangen. Gleich nach wenigen Seiten geschieht die Tat und man stellt sich die Frage: WARUM? Die Frage lässt einen nicht mehr los. Beim Lesen entwickelt sich ein regelrechter Sog. Schwieker und Tsokos haben mit Strafverteidiger Rocco Eberhard einen sympathischen, lebendigen und lebensechten Protagonisten geschaffen. Mir hat sein Gerechtigkeitssinn sehr gut gefallen Viel Spaß hatte ich bei den Einblicken in das Privatleben von Rocco. Auch alle anderen Charaktere sind sehr facettenreich gelungen. In kurz gehaltenen Kapitel wechseln wir jeweils die Örtlichkeiten zwischen Gericht, Justizvollzugsanstalt und vielen weiteren Schauplätzen. Die Tat und die Auflösung, warum der Täter so gehandelt hat, ist sehr genial und temporeich umgesetzt.
Fazit:
Verdiente 5/5 🌟
Authentischer, spannender Justizfall. Man rätselt bis zum letzten Kapitel mit.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

In klarer Sprache

Das achte Kind
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Am 02. Januar 1974 Alem Grabivac in Würzburg geboren. Er schildert und erzählt sein Leben als Gastarbeiterkind. Seine Mutter Smilja kommt aus furchtbar ärmlichen Verhältnissen, aus einem kleinen kroatischen ...

Am 02. Januar 1974 Alem Grabivac in Würzburg geboren. Er schildert und erzählt sein Leben als Gastarbeiterkind. Seine Mutter Smilja kommt aus furchtbar ärmlichen Verhältnissen, aus einem kleinen kroatischen Gebirgsdorf. Als junge Frau, hat sie Hoffnung und Mut, in Deutschland als Fabrikarbeiterin Ged zu verdienen. Sein Vater Emir ist ein verantwortungsloser Kleinganove. Da Smilja nicht auf Emir zählen kann, entscheidet sie sich schweren Herzens, Alem bereits Kurz nach der Geburt in eine Pflegefamilie zu geben. Alem wächst als achtes Kind von sieben eigenen Kindern, in einer strengen deutschen Familie auf. Jedes zweite Wochenende verbringt er bei seiner Mutter und dessen neuen gewalttätigen Freund. Als Teenager realisiert Alem die nationalsozialistische Einstellung seines Pflegevaters.



Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich berührt und betroffen gemacht. Ungeschönt und ohne Wertung lesen wir vom Aufwachsen von Alem Grabivac. Der Schreibstil ist sachlich, klar und fast schon prägnant. Mit Ausschmückungen hält sich der Autor nicht auf. Dies macht den Roman zu etwas besonderen. Ich konnte mich mit den Schilderungen sehr gut in die Situationen hineinversetzen und hineinfühlen. Alem beim Lesen, durch seine Kindheit zu begleiten, war nicht immer leicht. Einerseits war sein Leben durch Liebe und Geborgenheit geprägt und andererseits gab es Gewalt und Lieblosigkeit. Ohne Bitterkeit und mit sehr leisen Tönen erzählt der Autor über seine Herkunft und seine Kindheit.



Fazit:

4/5 🌟 Ein sehr lesenswerter, aufwühlender autobiographischer Roman.

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