Profilbild von Lavendelknowsbest

Lavendelknowsbest

Lesejury Star
offline

Lavendelknowsbest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lavendelknowsbest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Lucie und Tristan

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
3

Lucie kämpft für das Recht der Frauen. Sie lässt sich nicht unterkriegen und muss für ihre Überzeugungen einiges einstecken. Um ihre Ansichten für die breite Masse zugänglich zu machen, kauft sie die Hälfte ...

Lucie kämpft für das Recht der Frauen. Sie lässt sich nicht unterkriegen und muss für ihre Überzeugungen einiges einstecken. Um ihre Ansichten für die breite Masse zugänglich zu machen, kauft sie die Hälfte eines Verlagshauses für Frauenmagazine. Die andere Hälfte besitzt ausgerechnet ihr Erzfeind aus Jugendzeiten: Tristan Ballentine. Er macht ihr ein unerhörtes Angebot: für die Mehrheit am Verlag verlangt er eine Nacht mit Lucie.

Das Cover ist wieder sehr schön gelungen und passt gut in die Reihe hinein, auch wenn ich mir Lucie wohl ein wenig hellblonder vorgestellt hätte.

Wir lernen die Anführerin der Frauenrechtsbewegung in Oxford schon in Band eins kennen, wo sie streng und unerschrocken ihre Ortsgruppe leitet und voll für ihre Überzeugungen brennt. Nun lernen wir die Hintergründe zu ihrer Person kennen und erfahren, wie Lucie zu der wurde, die sie heute ist. Lucie ist für ihre Zeit eine sehr inspirierende junge Frau, die ganz bewusst auf Familie und Ehe verzichten will, da sie frei sein möchte und niemandes Besitz sein kann. Lucie tritt für das Frauenrecht ein und half so einigen von ihnen aus schlimmen Situationen hinaus. Sie stammt aus gutem Hause, wurde aber von ihrer Familie wegen ihres politischen Engagements verstoßen. Dank einer Erbschaft lebt Lucie eigenständig in Oxford.

Tristan ist ein Lebemann, wie er im Buche steht. Ihm werden die unglaublichsten Frauengeschichten nachgesagt, er trinkt und lebt in den Tag hinein. Seine ernste Seite kennen die wenigsten. Ich mochte die Mischung aus dem charismatischen und witzigen jungen Helden sowie der tragischen Figur, die Tristan auch abgibt. Er wuchs in einem grausamen Elternhaus auf und wird zur Ehe erpresst, doch Tristan denkt nicht daran zu heiraten. Mit seinen ganz eigenen Motiven kauft er das Verlagshaus und macht Lucie das unschickliche Angebot.

Beide zusammen waren sehr unterhaltsam, da hier einfach zwei konträre Welten aufeinander prallen, die nicht viel gemeinsam haben. Dennoch ist da die Chemie zwischen ihnen und die Liebe zu Katzen. <3

Die Beziehung der beiden zueinander ist sehr präsent und dominiert die Handlung. Lucie hat sich in ihrem Buch auf Abwege bringen lassen, was ich nicht schlimm fand. Mir gefiel wieder, wie gut Evie Dunmore für ihre Geschichte recherchiert hat und dass sie sogar Oscar Wilde einen kurzen Auftritt gönnte. Am Ende wird es noch mal dramatisch, was ich gut fand, da die Handlung bis dato nicht so sehr voran kam.

Der zweite Teil war wirklich gut, aber Teil eins hat mich emotional einfach mitgerissen. Ich hatte Herzschmerz während des Lesens und dieses Gefühl habe ich hier vermisst. Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau und ich bewerte dieses Buch auch nur so, weil es im direkten Vergleich zu Band eins steht.

Evie Dunmore hat mit ihrem zweiten Band zu den Rebellinnen von Oxford bekräftigt, was für eine tolle Nachwuchsschriftstellerin sie ist. Unerschrocken erzählt sie die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Tristan und Lucie, die mich sehr gut unterhalten konnte, da beide Figuren einfach eine Klasse für sich sind. Allerdings war ihre Geschichte nicht so stark wie das Debüt der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.10.2020

Eine fast perfekte Mischung

What I Like About You
2

Halle heißt Kels im Internet und betreibt dort einen erfolgreichen Buchblog. Im Internet hat Kels einige Freunde, nur im wahren Leben schafft sie es nicht viele, Freundschaften zu knüpfen, denn ihre Eltern ...

Halle heißt Kels im Internet und betreibt dort einen erfolgreichen Buchblog. Im Internet hat Kels einige Freunde, nur im wahren Leben schafft sie es nicht viele, Freundschaften zu knüpfen, denn ihre Eltern reisen als Dokumentarfilmer in der ganzen Welt umher. Für das letzte Jahr an der Schule darf sie bei ihrem Großvater leben und trifft dort auf ihren besten und liebsten Internetfreund Nash. Doch kann Halle offline über ihren Schatten springen?

Ich liebe Jugendbücher mit Tiefgang und einer interessanten Thematik. Dies sollte ich hier bekommen! Halle ist introvertiert und blüht beim Bloggen über Young Adult Bücher erst so richtig auf. Ihre Leidenschaft teilt sie mit tausenden Followern, die sie mit ihrem Blog begeistern kann. Sie knüpft engen Kontakt zu anderen Bloggern, doch in der realen Welt fällt ihr das umso schwerer.

An der neuen Schule trifft sie auf Nash und weiß sofort, dass sie ihrem liebsten Onlinefreund gegenübersteht. Doch dieser hat keine Ahnung, dass hinter Halle eigentlich Kels steckt.
Das ist die Grundthematik der Geschichte. Halle ist recht unsicher und weiß nicht, wie sie sich gegenüber Nash öffnen soll und verpasst immer wieder den richtigen Moment, um sich ihm zu offenbaren.

Ich mochte Halle vor allem wegen ihrer Leidenschaft zu Jugendbüchern. Aufgrund der Größe ihres Blogs werden ihr ziemlich coole Möglichkeiten zu Teil und ich fieberte allen davon entgegen und freute mich mit ihr, wenn sie Zusagen zu den coolsten Aktionen erhielt. Das war einfach mal etwas anderes und machte das Buch zu einem richtig Pageturner.

Die Charaktere sind sehr lebhaft gestaltet und haben ihre Eigenarten, was ich sehr schön beschrieben fand. Besonders gefiel mir dabei auch Halles Bruder Ollie, der immer für seine ältere Schwester da war und sich mit ihr über alles freute. Halles Familie hat ungewöhnliche Charaktere, was auch einen großen Raum der Geschichte einnimmt.

Die Hauptthematik um Nash und Kels/Halle dreht sich zwar ein wenig im Kreis und ich verstand nicht immer, worauf Halle wartet, dennoch hat sie mich sehr gut unterhalten und über all die Seiten bei der Stange gehalten.

Das Buch wird von einigen Chatverläufen und Grafiken aufgelockert, von denen ich immer ein großer Fan bin. Ich liebe so etwas einfach! Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass das Buch auch mit diesen endet. Das wäre die perfekte Abrundung gewesen! So erschien das Ende für mich recht abrupt.

"What I like about you" von Marisa Kanter ist ein tiefgründiges Jugendbuch mit einer Thematik, die mich begeistern und in ihren Bann ziehen konnte. Die Autorin legte dabei einen sehr gefühlvollen Schreibstil an den Tag, der ihren Figuren Leben einhauchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.11.2019

Happy End in der Warteschleife

Everything I Didn't Say
2

Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für ...

Dies soll der Start von Jamies Karriere werden! Ihr erster Tag als Praktikantin bei einer amerikanischen Schnulzenserie läuft turbulent an, als sie in Seriendarsteller Carter hineinläuft und er sie für einen aufdringlichen Fan hält. Natürlich ist dies nur der Start von ganz viel Schmetterlingen, doch beiden ist es vertraglich verboten etwas miteinander anzufangen. Das kann doch nicht gut gehen, oder?

"Everything I didn't say" ist die erste Reihe, die von der Autorin bei LYX auch als Printausgaben erscheinen werden. Ihre vorherige New York Reihe war nur als Ebook only erhältlich. Scheinbar sieht LYX in dieser Reihe ein größeres Potenzial und somit war ich sehr gespannt, was es mit der Geschichte von Jamie und Carter auf sich haben würde.

Jamie musste bisher für alles hart kämpfen. Zusammen mit ihrem Bruder wuchs sie bei ihrem Vater auf. Ihre Mutter starb früh. Das Geld ist knapp bei der Familie und auch Jamie muss sich neben Studium und Praktikum noch mit einigen Nebenjobs herumschlagen. Dabei verfolgt sie zielstrebig ihren Traum: Sie möchte Dramaturgin am Theater werden.
Ich fand unsere Protagonistin sehr interessant und sympathisch. Sie hat es nicht leicht, stämmt aber alles allein und selbstständig. Das finde ich sehr beeindruckend.

Carter ist da das Gegenteil. Er kommt aus einem reichen, aber lieblosen Haus und darf bereits seinen Traum leben. Er will allerdings kein kleiner Dailysoap-Darsteller bleiben, sondern es auf die große Leinwand schaffen. Weibliche Fans sind dabei eine gern gesehene Begleiterscheinung. Dass Jamie so gar nicht auf seine Flirtversuche anspringt, wurmt ihn. Umso mehr strengt Carter sich an und das obwohl beide die Hände voneinander lassen sollten.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Wir erleben wie die beiden sich kennenlernen und in eingestreuten Abschnitten, die vier Jahre später spielen, erfahren wir das etwas passierte, das beide entzweite.
Das fand ich sehr interessant gemacht, denn irgendwann holt die Vergangenheit die Gegenwart ein und Jamie und Carter treffen erneut aufeinander. Die ganze Thematik dahinter fand ich super, da sie nicht schon tausendmal im New Adult Genre dagewesen ist.
Das möchte ich dem Buch überhaupt hoch anrechnen. Kim Nina Ocker hat sich auch mit der Filmthematik mal auf neues Gebiet gewagt und das machte das Buch so interessant. Überhaupt kann die Autorin wunderbar schreiben, ihr Prolog wird mir noch lange in Erinnerung sein.

Was mich ab und an ein wenig störte, waren ein paar Ungereimtheiten, auf die ich ohne zu spoilern nicht eingehen kann. Allerdings war es nichts Gravierendes, sondern nur auffällig.

Das Finale der Geschichte war wunderschön und sehr berührend. Kim Nina Ocker hat mit "Everything I didn't say" eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, deren Charaktere erkennen mussten, dass es auch ein Leben nach dem vermeintlichen Happy End gibt und das dieses nicht immer leicht ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2019

Absolutes Highlight

Gold und Schatten
2

Livia ist gerade 16 geworden und nach Paris gezogen, als sie eigenartige Dinge an sich bemerkt. Pflanzen nehmen Kontakt zu ihr auf und sie kann sogar mit ihnen kommunizieren. Als ihr eines Tages der gutaussehende ...

Livia ist gerade 16 geworden und nach Paris gezogen, als sie eigenartige Dinge an sich bemerkt. Pflanzen nehmen Kontakt zu ihr auf und sie kann sogar mit ihnen kommunizieren. Als ihr eines Tages der gutaussehende Maél begegnet und ihr offenbart, was es damit auf sich hat, beginnt eine göttliche Reise.

Ich finde ja der Klappentext des Buches nimmt schon sehr viel zuvor. Das möchte ich nicht. Wir erfahren wer und was unsere Protagonisten sind nämlich nicht schon auf den ersten Seiten. Ich hätte es schöner gefunden, das Geheimnis auch mit aufzudecken. Andererseits ist das auch meckern auf ganz hohem Niveau, denn "Gold & Schatten" ist einfach nur wahnsinnig toll!

Livia ist zwar noch recht jung, dennoch hat sie mich mit ihrer Art sehr beeindruckt. Sie ist schlagfertig und trifft keine blöden Entscheidungen. Sie war wirklich ein ziemlich gute Protagonistin für ihr Alter. Das ist im Fantasy-Jugendbuchbereich ja nicht immer der Fall.

Maèl ist da schon klassisch für das Genre, mysteriöser Schönling mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt und dunkler Seite. Doch das passte in diese Art Roman. Auch an ihm fiel mir nichts negativ auf.

Was zunächst als Geschichte à la: "Mädchen entdeckt, das etwas mit ihr nicht stimmt und wächst in ihre Bestimmung hinein" beginnt, wird im Laufe des Buches zu einem unglaublich witzigen und unterhaltsamen Pageturner.

Dabei muss ich den wahnsinnigen Ideenreichtum der Autorin loben, die es perfekt schaffte, die verschiedensten Elemente der griechischen Mythologie in das moderne Paris zu verlegen. Was das anbelangt, bin ich ja nicht so bewandert und konnte daher viel Neues entdecken. Das war ein wirkliches Highlight in diesem Buch.

Es wurde zu keiner Zeit langweilig, dafür sorgten die tollen Schauplätze und die interessanten Nebenfiguren. So ein tolles und erfrischendes Jugendbuch habe ich wirklich schon lange nicht mehr gelesen.

Liebenswerte Figuren, viel Humor und grandiose Ideen machen "Gold & Schatten" zu einem perfekten Auftakt einer Dilogie. Ich würde am liebsten sofort wissen, wie es weitergeht. Eine göttliche Buchempfehlung also von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.02.2017

Eine wahrhaftige Bromance

Chasing Home – Mit dir allein
2

Lincoln ist ein erfolgreicher Thrillerautor in New York, als er eines Tages einen Anruf erhält, muss er sich in das ländliche Iowa aufmachen, denn sein Vater ist verstorben. Dieser verließ Linc und seine ...

Lincoln ist ein erfolgreicher Thrillerautor in New York, als er eines Tages einen Anruf erhält, muss er sich in das ländliche Iowa aufmachen, denn sein Vater ist verstorben. Dieser verließ Linc und seine Mutter vor vielen Jahren. Als er schließlich am Haus seines Vaters ankommt, staunt Lincoln nicht schlecht, als ihm sein unbekannter Stiefbruder die Tür öffnet. Zwischen Chase und ihm fliegen sofort die Fetzen, auf die ein oder andere Art...

Nach dem Black Dagger Teil um Quinn und Blay, war dies erst das zweite Buch für mich mit rein männlichen Protagonisten. Ich empfand es als angenehme Abwechslung zu all den großen Dramen, die die Damenwelt im Contemporary Romance Genre gerne mal produzieren. Ganz ohne Drama und Zickerein kamen aber auch Lincoln und Chase nicht aus. Beide sind sehr leidenschaftliche Charaktere und so geht es zwischen ihnen sehr schnell heiß her. Die Autorin hat dabei ein Händchen bewiesen und ihre erotischen Szenen niveauvoll gestaltet. Was danach folgt sind einige Missverständnisse und Zickerein der beiden, wie ich es nicht unbedingt von ihnen erwartet hätte.

Der mögliche Konflikt bezüglich ihrer Stiefbrüderschaft steht nicht im Vordergrund. Es ist schließlich auch nicht verboten sondern ebnet die Fläche für einen wichtigen Punkt der Handlung. Die Beziehung der beiden zu ihrem Vater. Während Lincoln nicht so wirklich um seinen Vater trauern kann, da dieser nie für ihn da war, sieht er an Chase Beispiel wie gut der Verstorbene doch in dieser Rolle war.
Die damit verbundenen Gefühle hat die Autorin sehr gut transportieren können. Mir gefiel ihr flüßiger Schreibstil sehr und auch die kleinen schönen, zärtlichen Momente, die immer wieder zwischen den "Brüdern" passierten.

Was mir schließlich bei "Chasing Home" fehlte, war der ganz große Aha-Moment oder die richtige Überzeugende Emotion zwischen Chase und Lincoln. Beide machen sich unnötigerweise das Leben schwer und ihre Streitigkeiten dominieren die Handlung. Ich hätte mir da lieber den Fokus auf die Familienverhältnisse gewünscht, da auch unter den Müttern einiges an Klärungsbedarf besteht. So wurde ein paar wichtige Punkte nicht weiter erwähnt, was ich schade fand und Chasing Home etwas abrupt enden lässt.

"Chasing Home" ist eine kurzweilige und interessante Lovestory der gleichgeschlechtlichen Art. Mir gefiel der Roman wirklich gut, allerdings lag es an den genannten Punkten, dass es nicht ein phänomenale Leseerlebnis wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Handlung
  • Thema