Profilbild von Lelestrbl

Lelestrbl

Lesejury Profi
offline

Lelestrbl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lelestrbl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2022

Witzig und spritzig. Perfekt für den Sommer

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
0

Manchmal sehnt sich mein Herz zurück in die Vergangenheit. Oder eher nach Büchern, die ich in der Vergangenheit gelesen habe. Hanni & Nanni, Conni & Co, Carlotta und viele weitere, die mich zum lesen gebracht ...

Manchmal sehnt sich mein Herz zurück in die Vergangenheit. Oder eher nach Büchern, die ich in der Vergangenheit gelesen habe. Hanni & Nanni, Conni & Co, Carlotta und viele weitere, die mich zum lesen gebracht und die ich verschlungen habe. Wäre ich jünger würde sich „Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ in diese Reihe einreihen.

„Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ stellt den Auftaktband der zweiten Staffel der Zimtreihe von Dagmar Bach dar. Trotz dessen, dass ich die vorangegangen Bücher nicht kannte, bin ich schnell in die Geschichte reingekommen, da zu Beginn alles nochmal erklärt oder wenigstens angerissen wurde, was zuvor passiert ist. Dank eines Experiments ihrer Tante Polly sind Victoria und ihr Freund Konstantin dazu in der Lage in Paralleluniversen zu springen und tauschen dabei gewissermaßen mit ihren dort lebenden Ichs. Als im Paralleluniversum jemand auftaucht, der über ihre Sprünge Bescheid zu wissen scheint, gerät alles aus den Fugen.

Der Schreibstil ist sehr humorvoll und jugendlich, was es leicht macht, durch die Geschichte zu kommen, aber es wird natürlich deutlich, dass es für eine jüngere Zielgruppe geschrieben wurde, als ich es bin.

Die Hauptprotagonistin Victoria ist sehr impulsiv und manövriert sich dadurch immer wieder in für sie peinliche Situationen, ist aber gleichzeitig sehr schüchtern in ihrer Beziehung zu Konstantin. Und Konstantin.. hach. Bei ihm bin ich schon ein bisschen geschmolzen. Er ist einfach der ideale erste Freund. Süß, liebevoll, entspannt, ruhig, aber auch albern und ein Retter in unangenehmen Situationen. Zusammen waren die beiden einfach nur absolut süß (solange sie keine Pullis mit ihren Namen getragen haben;).

Die Abenteuer und Erlebnisse der beiden waren sehr unterhaltsam, nie langweilig und durch die ganze Handlung mit Finn auch spannend. Der Humor war nicht immer zu hundert Prozent meins, aber mein jüngeres Ich hätte ihn sicher lustig gefunden. Leider fallen in den Buch immer wieder ableistische Begriffe.

Insgesamt stellt „Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ ein unterhaltsames Jugendbuch dar, dass mit Spannung und Witz begeistern kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Ein Buch mit einer besonderen Schwerpunktsetzung

The Sunrise in Your Eyes
1

Für mich war Allegra in Band eins der California-Dreams-Reihe nicht die größte Sympathieträgerin. Dies hat sich nun mit Band 2 geändert. Denn auch wenn Allegra aus einer Außenperspektive anstrengend erschien, ...

Für mich war Allegra in Band eins der California-Dreams-Reihe nicht die größte Sympathieträgerin. Dies hat sich nun mit Band 2 geändert. Denn auch wenn Allegra aus einer Außenperspektive anstrengend erschien, werden ihr Handeln und ihre Gefühle nun tiefergehend erläutert und damit nachvollziehbar.

Maverick hat Beginn des Buches mit seinem Humor, seiner Abenteuerlust und seinem Wunsch, die Welt mit seiner Arbeit ein Stück besser zu machen bei mir gepunktet, auch wenn er sich dadurch das ein oder andere Mal selber in Gefahr bringt und ich am liebsten jedes Mal ganz laut gerufen hätte „Pass auf!“.

Eigentlich werfe ich in Rezensionen nur ungern mit Floskeln um mich, aber an dieser Stelle erscheint es mir angebracht, da es mein Leseverhalten einfach perfekt getroffen hat: die Seiten 430 Seiten von „The sunrise in your eyes“ sind nur so dahin geflogen. Ich habe das Buch inhaliert, wie Allegra Mavericks Geruch nach Sonnenschein und Abenteuer ( Xy, was ist dein Statement zu diesem Geruch?:D)

Das Lesen der Geschichte hat mir unglaublich viel Spaß und Freude bereitet, da es einfach die perfekte Mischung zwischen Flirty- und humorvollen Szenen, sowie ernsten Themen war. Gerade die Nachrichten, die Maverick und Allegra ausgetauscht haben, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Der Autorin gelingt es darzustellen, wie unterschiedlich Menschen mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen, wie Familien daran zerbrechen können und der Einbezug von Skid Row, den Geschichten der dort lebenden Menschen und die Ungerechtigkeit des Systems hat mein Herz schwer werden lassen und gezeigt, wie unfassbar wichtig soziales Engagement ist.

Das Handeln der Charaktere war aus meiner Sicht stets authentisch und die Nebenhandlung mit Logan und der Gang hat eine gewisse Spannung zu Geschichte beigetragen.

Leider fallen in der Geschichte an der ein oder anderen Stelle ein ableistischer Begriff, was ich wirklich schade finde, da sich die Autorin ansonsten um eine sensible Sprache bemüht hat und meist geschlechterneutrale Bezeichnungen verwendet wurden.

Für mich ist auch der zweite Band der California-Dreams-Reihe ein Buch das sich lohnt und mit seiner Schwerpunktsetzung zwischen anderen New Adult Büchern hervorsticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Eine Hommage an die Serie Gilmore Girls

Du bist das Licht in meiner Welt
0

Es gibt so einiges, was die Hauptprotagonistin Enna aus dem Debüt von Emily Stopp „Du bist das Licht in meiner Welt“ mit dem bekannten Mutter-Tochter Duo aus Stars Hollow teilt, beispielsweise Lorelais ...

Es gibt so einiges, was die Hauptprotagonistin Enna aus dem Debüt von Emily Stopp „Du bist das Licht in meiner Welt“ mit dem bekannten Mutter-Tochter Duo aus Stars Hollow teilt, beispielsweise Lorelais Liebe zu Kaffee sowie Rorys Büchersucht und eher ruhige Art. Auch Lanes aufgewecktes und offenes Wesen lässt sich auf gewisse Weise in Mira und „Luke’s Diner“ im „Coffee & Cakes“ wiederfinden. Die Serie Gilmore Girls taucht in Stopps Roman auf vielfältige Weise immer wieder auf. Zugleich verarbeitet Emily Stopp jedoch auch eigene Erfahrungen und ihr eigenes Lebensumfeld: „Ich wollte immer etwas schreiben, von dem ich weiß wie es sich anfühlt, musste aber gleichzeitig aufpassen, Enna Enna sein zu lassen, dass sie nicht zu Emily wird.“

Ein Kernthema des New Adult-Romans ist das Überwinden von Ängsten. Ausgelöst durch ein Ereignis, das vor dem Beginn der erzählten Geschichte spielt, leidet Enna unter anderem unter Angst vor Dunkelheit und Agoraphobie, was dazu führt, dass bestimme Orte und Situationen Panikattacken bei ihr auslösen. Finn kämpft dagegen nicht mit Ängsten, sondern leidet unter Schuldgefühlen, denn er glaubt, er sei schuld am Unfalltod von Ennas Mutter. Der Unfall liegt bereits 5 Jahre zurück, seither haben sich Enna und Finn, die früher beste Freunde waren, nicht mehr gesehen. Nun treffen sie in Starfall wieder aufeinander, doch die Vergangenheit steht wie eine Mauer zwischen ihnen.

Neben Ängsten und Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt sind Sterne ein wiederkehrendes Motiv, das sich durch den ganze Roman zieht. Starfall, Starfall Lake, die Starfall University - es mag kitschig klingen und auch kitschig sein, aber es passt zu der zarten Liebesgeschichte zwischen Enna und Finn, die ohne allzu viele Klischees und Drama auskommt – ein paar allerdings, das sei zugegeben, sind naturgemäß wie in allen Romanen dieses Genres auch hier zu finden. Es ist jedoch die Dunkelheit, die Enna schon so viele Jahre begleitet. Schwierige Lebensphasen nach dem Verlust ihrer Mutter, die Ängste, die sie nicht loslassen. Doch gleichzeitig sind da die Sterne, die nur sichtbar sind, weil auch Dunkelheit herrscht. Sterne die Hoffnung geben, die zeigen, dass es möglich ist, an Situationen zu wachsen und Ängste zu überwinden. Und Finn, ihr ehemaliger bester Freund, das Licht in ihrer Welt.

Es gab einige Stellen in diesem Roman, an denen wird zu viel erklärt, man hätte die Protagonisten auch einfach handeln lassen können. Auch gibt es in den Dialogen mitunter Probleme mit der Zeitform. Die Authentizität der Protagonisten litt außerdem unter einer zu hochgestochenen Sprache. Dennoch wirken die Charaktere sehr lebendig, da die dem Roman zugrunde liegende Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wird - aus Ennas und Finns. „Ich habe mich auch ein bisschen in ihn verliebt beim Schreiben. Es hat sich einfach schön angefühlt, beiden eine Stimme zu geben.“

Herzerwärmend, sanft und leicht – so lässt sich das Debüt von Emily Stopp wohl gut umschreiben. Es ist eine Hommage an die US-Serie Gilmore Girls, ohne dabei jedoch seine Einzigartigkeit zu verlieren . Wer sich nach „Luke’s Diner“, heimeligen Buchläden und Kleinstadt-Flair sehnt, wird in Starfall fündig werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Kraftvoll, biographisch und inspirierend

Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau
0

„Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau“ von Phenix Kühnert ist ein sehr persönliches Buch. Eine Mischung aus Biographie und Essay, in der die LGBTQIA+ Aktivistin, Autorin und Podcast Host über ihr Leben ...

„Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau“ von Phenix Kühnert ist ein sehr persönliches Buch. Eine Mischung aus Biographie und Essay, in der die LGBTQIA+ Aktivistin, Autorin und Podcast Host über ihr Leben als trans Frau, Dating, Transfeindlichkeit und vieles mehr spricht. Dabei nimmt sie sich an keiner Stelle heraus, für andere zu sprechen, sondern bezieht sich immer auf ihre persönlichen Erfahrungen, die wahrscheinlich andere leider teilen. Anhand von Erlebnissen aus ihrer Kindheit und erwachsenen Leben beschreibt die 25-Jährige ihren Weg zu sich selbst und geht auch auf die Geschichte der Queeren Community und deren Bedeutung für sie ein.

Unglaublich beeindruckt an dem Buch hat mich die Selbstreflektion von Phenix. Gerade wenn es um ihre eigene Identität und dem Umgang mit Geschlechterrollen und „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ geht. Kritisch hinterfragt sie ihre eigenen Vorstellungen von Geschlecht und wie sich diese auch im Laufe ihres Lebens gewandelt hat und wie sich der Umgang anderer mit ihr, je nachdem wie sie gelesen wurde, veränderte. Rückblickend denkt sie über Erlebnisse nach und welche Auswirkungen diese auf sie gehabt haben. Im ganzen Buch lässt sich ein intersektionaler Feminismus wiederfinden und auch die Auswirkung von Sprache wird thematisiert.

Das Buch ist ein Plädoyer in dem die Autorin klare Worte für mehr Empathie und Anerkennung von Prozessen und Entwicklungen, wenn es um Sexualität und Geschlecht geht, findet. Denn diese sind fluide, sind divers und auf einem weiten Spektrum einordbar.

Für mich war „Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau“ eine Bereicherung, mit Einblicken und Informationen, die sich mehr Menschen zu Herzen nehmen sollten. Das Buch mag zwar nicht unbedingt neues präsentieren, verknüpft aber persönliche Erfahrungen mit unglaublich wichtigen Forderungen und sensibilisiert für herrschen Problematiken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Dark Romantasy mit einem fantastischen Worldbuilding

Burning Hearts
0

Bis jetzt habe ich mich, nach dem 365 Tage mich nachhaltig verstört hat, von allen Büchern ferngehalten, in deren Genrebetitelung das Wort „Dark“ vorkam. Als ich auf das neue Buch von Elysa Winters gestoßen ...

Bis jetzt habe ich mich, nach dem 365 Tage mich nachhaltig verstört hat, von allen Büchern ferngehalten, in deren Genrebetitelung das Wort „Dark“ vorkam. Als ich auf das neue Buch von Elysa Winters gestoßen bin, dachte ich mir jedoch, dass ich dem Ganzen nochmal eine Chance geben sollte, gerade weil es Romantasy ist.

Die Geschichte hat von Beginn an ein hohes Tempo, gerade zu Anfang passiert alles Schlag auf Schlag, ohne überstürzt zu wirken. Dann lässt das Tempo etwas nach, wobei die Geschichte aber nicht ihren Reiz verliert und sich die Beziehung zwischen Yesal und Yelena stetig weiterentwickelt. Mit den knapp 290 Seiten ist das Buch recht dünn und der Fokus liegt wirklich sehr auf Yesal und Yelena, weshalb ich mich umso mehr über die Nebenhandlung und das Auftauchen eines bestimmen Charakters gefreut habe.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Ambivalenz der Charaktere. Sie haben gute und schlechte Seiten, sind nicht nur gut und böse, sondern bewegen sich teilweise in Graubereichen, respektieren dabei (meistens) die Grenzen des Gegenüber und gerade Yesal macht eine durchaus positive Entwicklung durch, reflektiert sein Verhalten und erkennt seine Grenzüberschreitungen an, während Yelena nicht auf den Mund gefallen ist.

Desweiteren gibt es in diesem Buch eine Triggerwarnung, was ich gerade für Dark Romantasy als sehr wichtig erachte, Consent wird bei der Autorin groß geschrieben und auch das Worldbuilding mit den Dämonenfürsten, 13. Territorien und Tierwesen, mochte ich.

Ich werde wahrscheinlich nie der hundertprozentige Fan von Dark Romance oder Dark Romantasy, und gerade eine Aktion von Yesal war einfach unterste Schublade, aber „Burning Hearts“ konnte mich dennoch überzeugen, da die Autorin nichts romantisiert und reflektierende Charaktere erschaffen hat, die kommunizieren. Fans von Dark Romance und Dark Romantasy werden sicherlich auf ihre Kosten kommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere