Profilbild von LenaF

LenaF

Lesejury Profi
offline

LenaF ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LenaF über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Genau so muss Fantasy sein!

Fourth Wing – Flammengeküsst
0

Genau so muss Fantasy sein. Bücher wie dieses sind der Grund, warum ich lesen so liebe
Ich hatte ja ein bisschen Angst, dass das Genre Fantasy mich irgendwie verloren hat. So sehr ich es früher geliebt ...

Genau so muss Fantasy sein. Bücher wie dieses sind der Grund, warum ich lesen so liebe
Ich hatte ja ein bisschen Angst, dass das Genre Fantasy mich irgendwie verloren hat. So sehr ich es früher geliebt habe - irgendwie habe ich in letzter Zeit keine Bücher gefunden, die mich voll abholen. Und ich habe mich gefragt - habe ich mir einfach die falschen Bücher ausgesucht? Oder liegt es wirklich an mir, und ich habe mich einfach von dem Genre entfernt?

Nach "Fourth Wing" hab ich endlich Gewissheit. Es liegt nicht an mir :D Oder zumindest liefert "Fourth Wing", das ich mir jetzt schon als absolutes Jahres-Highlight vorstellen kann, eindrucksvolle Gegenargumente.

Ich habe mich schon lange nicht mehr so in einer Geschichte verloren, dass ich alles andere vernachlässigt habe, keine Lust auf Familie und Freunde hatte, bis spät nachts gelesen habe. Rebecca Yarros hat eine Welt geschaffen, so vielfältig, spannend, nachvollziehbar, bildhaft, dass ich mich komplett darin verloren habe. Ich habe auf jeder einzelnen Seite mit Violet und den anderen Charakteren mitgefiebert. Gelacht. Geweint. Mich geärgert. Mich über Charakterentwicklung gefreut. Geschmachtet. Und so vieles mehr. Violet war eine wahnsinnig tolle Protagonistin, die für mich zu jeder Zeit nachvollziehbar war, die eine mega Entwicklung durchgemacht hat, und mit der ich so ab Seite 1 mitgefiebert habe. Aber auch die anderen Charaktere - allen voran natürlich Xaden, aber auch alle anderen, insbesondere die Drachen - habe ich genauso in mein Herz geschlossen. Beziehungsweise zutiefst verabscheut ^^

Dieses Buch bringt wirklich alles mit, was ich mir von erwachsener Fantasy erhoffe. Selbstbewusste Charaktere, die wissen was sie wollen, die offen mit ihrer Sexualität umgehen, wo gleichgeschlechtliche Paare und nicht-binäre Charaktere vollkommen selbstverständlich vorkommen. Ein tolles Liebes-Triangle. Jede Menge Familien-Drama. Vielfältige Freundschaften und Feindschaften. Spice-Szenen, die ein gutes Gegengewicht zu der rasanten, emotionalen und immer wieder mit interessanten Wendungen aufwartenden Handlung bieten. Und vor allem ein krachendes Finale und ein Cliffhanger, der mich direkt nach dem Ende der letzten Seite hatgoogeln lassen, wie lange ich bis zu Band 2 warten muss (02.11 engl / 01.12 dt. Version).

Ich könnte hier jetzt noch ewig weiter schreiben. Aber letztendlich - eine so lebendige, kreative Welt, Charaktere mit denen ich mich voll identifizieren kann, und eine Handlung, die mich immer wieder überrascht, sind der Grund, warum wir alle das Lesen so lieben. Und mit "Fourth Wing" ist es Rebecca Yarros gelungen mich so faszinieren, so zu fesseln, wie es wirklich nur wenigen Autor:innen vor ihr gelungen gelungen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2023

Faszinierender Roman mit aktuellem Thema

Das Gold der Küste
0

Manchmal ist es faszinierend und erschreckend zugleich, wie aktuell Geschichte immer wieder wird. "Das Gold der Küste", ein historischer Roman über den Untergang von Rungholt, ist ein gutes Beispiel dafür.

Zum ...

Manchmal ist es faszinierend und erschreckend zugleich, wie aktuell Geschichte immer wieder wird. "Das Gold der Küste", ein historischer Roman über den Untergang von Rungholt, ist ein gutes Beispiel dafür.

Zum einen ist das Buch selbst absolut hervorragend. Durch den angenehmen Schreibstil und die tollen Beschreibungen fühle ich mich komplett ins alte Rungholt zurück versetzt, bekomme ein Gefühl für die Menschen, ihre Lebensumstände, ihre Umgebung, das stete Leben mit dem Wasser. Allen voran natürlich durch Fenna. Sie ist eine tolle junge Frau, die schon einiges durchmachen musste, sich davon aber nicht abhalten lässt gegen viele Widerstände für das zu kämpfen, was sie als das richtige ansieht. Ich habe mich von Anfang an mit ihr identifizieren können und auf jeder Seite mit ihr und dem anderen Hauptcharakter, Jorik, mitgefiebert.

Denn ein wenig fühlt sich das Lesen dieses Buches an, wie die Titanic anzuschauen. Man weiß womit es endet, aber nicht, wann genau es passiert und was bis dahin noch alles geschieht. Und der Autorin gelingt es hervorragend, diese Gefahr immer bedrohlicher werden zu lassen. Während die Menschen sich mit allerhand weltlichen Themen beschäftigen, nimmt die Gefahr im Hintergrund immer weiter zu. Manchmal hätte ich die Menschen gern geschüttelt, doch endlich aufzuwachen und der Gefahr ins Auge zu sehen, die ihnen droht - leider vergeblich.

Denn das führt mich zum zweiten Punkt. Die Geschichte von Rungholt ist in unserem heutigen Klimawandel aktueller denn je. Schon damals stellten die Menschen kurzfristige Profite über langfristige Sicherheit und Planung, verließen sich drauf, dass schon alles irgendwie werden würde. Sorgten durch ihre Handlungen, dem Raubbau an der Natur dafür, das Naturereignisse überhaupt erst zu solchen Katastrophen wurden.

Fazit - es ist ein wirklich hervorragender Roman, mit starken Protagonisten, einer interessanten Story, gut recherchiert, der zudem eindringlich aufzeigt, wie sehr wir Menschen durch unsere Handlungen die Umwelt beeinflussen. Absolute Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.02.2023

Spannender Cold Case, dessen Spuren weiter zurückreichen als man denkt...

Enna Andersen und die verlorene Zeit
0

Was für ein wunderbares Buch! Für mich war es das erste Buch der Autorin und damit auch der Reihe. Aber trotz dessen und trotz all der verschiedenen Personen in diesem Buch habe ich mich super schnell ...

Was für ein wunderbares Buch! Für mich war es das erste Buch der Autorin und damit auch der Reihe. Aber trotz dessen und trotz all der verschiedenen Personen in diesem Buch habe ich mich super schnell zurecht gefunden. Der Schreibstil ist super angenehm, ich mag die kurzen Kapitel, die Wechsel der Erzählperspektiven, den relativ schnörkellosen und direkten Stil. Gefühlt ist kein einziger Satz zu viel oder unnötig. Und auch die Protagonisten, allen voran Enna, sind mir von Anfang an sympathisch gewesen. Auf der Reise in die Vergangenheit bleiben ihre Handlungen für mich jederzeit nachvollziehbar und greifbar, man spürt, wie schwierig die Ermittlungen immer wieder für sie sind, und ich habe mich über jeden einzelnen Erfolg gefreut. Auch der Fall selbst ist mega spannend. Cold Cases sind immer wieder etwas besonderes, weil meist nicht zu viel Action passiert - das spannende sind die immer wieder neu auftauchenden Hinweise, neue wichtig werdende Personen, neue Erkenntnisse, die Geschehnisse in ein anderes Licht rücken. Und davon gab es hier definitiv genügend... Immer wieder wurde ich überrascht, auf der Reise in die Vergangenheit, die deutlich weiter als 24 Jahre zurück ging... Dazu hat es mich auch immer wieder berührt. Gerade das Ende, aber auch die angesprochenen Themen (Judenverfolgung, Verfolgung von Homosexuellen) haben einen wichtigen Platz gefunden und wurden für mich genau richtig eingebaut. Es ist immer wieder wichtig hervorzuheben, dass uns viele Probleme und Gesetze aus der NS-Zeit noch über viele Jahre begleitet haben... Daher ein dank an die Autorin, diesem wichtigen Thema hier seinen Platz einzuräumen. Insgesamt kann ich dieses Buch absolut empfehlen. Ein spannender Fall, tiefgehende und emotional berührende Hintergründe, immer wieder neue Wendungen, und absolut sympathische Ermittler (nicht nur Enna, sondern ihr gesamtes Team) haben die Seiten für mich nur so dahin fliegen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2023

Mein erstes Lese-Highlight des Jahres

Fire in our Souls
0

"Erfolgreiche, beliebte Cheerleaderin verliebt sich in den geheimnisvollen, düsteren Außenseiter in der Schule" - so wie man "Fire in our Souls" oberflächlich beschreiben könnte, kann man auch so viele ...

"Erfolgreiche, beliebte Cheerleaderin verliebt sich in den geheimnisvollen, düsteren Außenseiter in der Schule" - so wie man "Fire in our Souls" oberflächlich beschreiben könnte, kann man auch so viele andere Bücher beschreiben. Eine Story, die so schon unzählige Male erzählt wird.

Aber "Fire in our Souls" ist so viel mehr als das. Das ahnte ich schon, als ich das Vorwort der Autorin Yvonne Westphal las - "Du bist stärker als du glaubst. Du bist nie allein".
Das, zusammen mit der Content Warnung, ließ mich schon ahnen, dass dieses Buch mich berühren und beschäftigen könnte. Und das tat es. Von der ersten bis zur letzten Seite.
Rebecca ist ein reiches, verwöhntes Mädchen, das sich plötzlich anstatt in ihrem perfekten Leben in Florida ins kalte Whitevale Creek zieht. Doch Rebecca ist so viel mehr als das. Ich habe auf jeder Seite mit ihr mitgefiebert. Wie sie gelitten hat, wenn sie von allen nur akzeptiert werden wollte. Habe gelacht, wenn sie Wortgefechte mit Tristan ausfocht - und gewonnen hat. Habe ihre Selbstzweifel mit gefühlt, ihren steten Wachstum, sich für sich, für andere, für das richtige einzusetzen. Und habe mich gemeinsam mit ihr immer weiter in Tristan verliebt. Rebecas Fels in der Brandung, Der ihr die Stärke gab, sich selbst zu erkennen, für andere da zu sein, für das Richtige zu kämpfen. Damit sie auch für ihn da sein konnte. Das alles (und noch viel mehr) wird auf so schöne, eindrückliche, berührende Weise erzählt, dass ich nicht nur einmal das Buch zur Seite legen und zu meinen Taschentüchern greifen musste.

Denn das Buch handelt von so viel mehr als nur der Liebe der beiden. Die Content Warnung ist nicht umsonst gesetzt. Es geht um Mobbing, aber vor allem um sexuelle Gewalt. Und vor allem um das, was danach passiert - was häufig nichts ist. Das Buch zeigt eindrücklich, wie schwer es für Opfer ist. Wie sehr Taten und Worte weh tun können. Und warum viele Opfer ihre Geschichten nicht öffentlich machen. Weil häufig nichts geschieht, weil ihnen nicht geglaubt wird. Weil oft sogar sie beschuldigt werden.
Dieses Buch zeigt eindrücklich wie wichtig es ist für sich und für andere einzustehen, die Wahrheit zu erzählen (auch wenn sie weh tut), für sich selbst und für die Wahrheit zu kämpfen.

Die Geschichte von Tristan und Rebecca in sich selbst ist schon wunderschön. Allein wegen der beiden lohnt es sich absolut, dieses Buch zu lesen. Aber es ist noch so viel mehr. Es zeigt wie schwer es ist, zu sich selbst zu finden, für sich einzustehen, und das auch für andere zu tun. Aber es zeigt auch, was alles passieren kann, wenn das geschieht. Wenn man die Kraft aufbringt das richtige zu tun und zu sagen. Zusammen zu stehen. Den Wert von Freundschaft und Familie. Letztendlich ist es ein wunderbares Mut-Mach-Buch. Und dafür möchte ich der Autorin danken.
Von mir eine absolute Lese-Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2023

Kurzweilig, spannend, humorvoll - ein toller Südtirol-Krimi!

In tiefen Seen
0

„In tiefen Seen“ ist der neueste, mittlerweile achte Band aus Lenz Koppelstädters Südtirol-Krimi-Reihe rund um Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe. Ich selbst habe keinen der vorherigen Bände gelesen ...

„In tiefen Seen“ ist der neueste, mittlerweile achte Band aus Lenz Koppelstädters Südtirol-Krimi-Reihe rund um Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe. Ich selbst habe keinen der vorherigen Bände gelesen – was für die Handlung keine Roll spielt, für die Wiedererkennung der Charaktere bietet es sich aber natürlich an, die vorherigen Bände zu lesen.
Inhaltszusammenfassung:
Das beschauliche Passeiertal wird Schauplatz eines eigentümlichen inszenierten Mordes. Und wie bei einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft üblich, will niemand wissen oder gehört haben, wie der Tote umgebracht und, ebenso interessant, wie in einem Gemälde Botticellis dargestellt wurde.
Die Ermittlungen führen Grauner und seine Kollegen nicht nur aus Südtirol hinaus, sondern vor allem auch immer tiefer in das Tal hinein – und hinauf zum geheimnisvollen Schneekopf, der von endlosen Bergwerksstollen durchzogen sein soll…
Rezension:
Wie oben bereits erwähnt, war es für mich das erste Buch dieses Autors und damit auch der Reihe. Dennoch hatte ich großes Vergnügen an diesem Buch. Zu Anfang viel es mir zugegebenermaßen ein wenig schwer hineinzukommen, aufgrund der Vielzahl an Personen, aus deren Perspektive das Buch erzählt wird. Und aufgrund der Eigenheit des Autors, sehr schnell zwischen diesen hin- und her zu springen. Das macht zwar vor allem im hinteren Bereich des Buches alles nochmal spannender, wenn immer wieder geschickt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen gewechselt wird, aber gerade zu Anfang tat ich mir mit der Einordnung, wen ich gerade begleite, doch ein wenig schwer.
Die Charaktere selbst sind von Anfang an sympathisch, und auch, wenn natürlich aufgrund der Kürze des Buches und des im Vordergrund stehenden Falls nicht alle das gleiche Rampenlicht bekommen, sind mir insbesondere Grauner und Saltapepe ans Herz gewachsen. Besonders Grauner hat mich in seiner Person immer wieder an Kluftinger erinnert - was für mich absolut positiv ist. Allein wegen ihm werde ich vermutlich noch ein paar der anderen Bände lesen.
Darüber hinaus ist das Buch eine absolut gelungene Mischung aus Humor und Krimi. Darüber hinaus ist das Buch hervorragend recherchiert – man merkt eben, dass es ein Regionalkrimi ist, bei dem sich der Autor hervorragend in der Gegend auszukennen scheint bzw. entsprechend recherchiert hat, und so viel Wissen in die Geschichte einbringen kann. Hervorheben möchte ich an der Stelle auch einmal die tolle Karte im Buchumschlag, die das Passeiertal darstellt, und hervorragend dazu beigetragen hat, die örtlichen Begebenheiten zu erklären. Auch der Fall selbst ist super interessant, und auch wenn ich irgendwann Vermutungen hatte wer hinter dem Mord steckt, ist die Auflösung doch um einiges vielschichtiger und interessanter als ich es gedacht hätte. Auch wenn am Ende noch ein oder zwei kleine Details bzw. Wünsche offen / unerfüllt geblieben sind.
Fazit:
Ein wirklich tolles Buch, das sich hervorragend am Stück durchlesen lässt, wenn man Spaß an dieser Mischung aus Krimi, Humor und Regionalgeschichte hat. Ich habe jetzt auf jeden Fall vor noch einige der anderen Fälle zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere