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Veröffentlicht am 25.07.2018

Eine abenteuerliche Reise in die magische Welt Islands

Khyona (1). Im Bann des Silberfalken
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Irgendwie hat sich Kari alles anders vorgestellt. Der Islandurlaub mit ihrer nervigen Patchworkfamilie ist alles andere als entspannend und erholsam. Dazu kommt auch noch das nervige Gequatsche ihres neuen ...

Irgendwie hat sich Kari alles anders vorgestellt. Der Islandurlaub mit ihrer nervigen Patchworkfamilie ist alles andere als entspannend und erholsam. Dazu kommt auch noch das nervige Gequatsche ihres neuen Stiefbruders John, welcher nicht nur mit seinem unnützen Wissen nervt, sondern auch keine Gelegenheit auslässt, Kari schlecht dastehen zu lassen. Als ihre Mutter auf der Fahrt zum Ferienhaus der Familie auch noch auf die blöde Idee kommt, an einem Ort mitten im Nirgendwo zu halten, um Fotos von der atemberaubenden Natur Islands zu machen und dazu dann auch noch ein Stück zu wandern, reicht es Kari. Sie beschließt sich eine Auszeit von ihrer Familie zu nehmen und bleibt in der Nähe des Familienautos zurück, um endlich mal etwas Zeit für sich zu haben. Noch ahnt sie dabei nicht, dass diese Auszeit länger dauern wird, als angenommen. So genießt Kari nicht nur die faszinierende Landschaft Islands, sie trifft auch immer wieder auf einen majestätischen Falken mit silbrig-weißem Gefieder, welcher sie scheinbar schon seit einer Weile verfolgt. Ehe Kari auch nur ahnt, was sie erwartet, landet sie an einem mysteriösen Ort, wo alles ganz anders ist als in ihrer Welt. Trolle, Eisdrachen, Elfen, Magier, Geysire und ein mysteriöser, junger Mann, der über Vulkane des Landes herrscht, sind fortan nicht nur Karis neue Welt, sie sind ihr zugleich auch Freund und Feind. Als Kari schließlich herausfinden muss, dass sie nicht zufällig an diesen magischen Ort gebracht wurde, ist es schon zu spät, sie steckt in fürchterlichen Schwierigkeiten, aus denen es so schnell kein Entkommen gibt. Fälschlicherweise wurde sie mit einer jungen Assassinin verwechselt, welche ihr sehr ähnelt und den Auftrag erhalten sollte, im Namen der Fürstin einen Mord zu begehen. Um einen Weg aus dieser scheinbar ausweglosen Situation zu finden, beginnt Kari ein gefährliches Spiel.
Wird es ihr gelingen, wieder zu ihrer Familie zurückzukehren? Was wollte der Silberfalke von ihr, warum hat er sie verfolgt und beobachtet? Wird Kari mehr über den mysteriösen, jungen Mann erfahren, der scheinbar die Macht über Vulkane des Landes hat? Muss Kari wirklich einen Menschen töten um wieder in ihre Welt reisen zu können?

Ich durfte dieses tolle Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin wirklich sehr begeistert von dieser absolut spannenden und atemberaubenden Geschichte. Katja Brandis ist mit „Khyona – Im Bann des Silberfalken“ ein überaus spannender Jugendroman gelungen, welcher mich als Leserin nicht mehr losgelassen hat. Nicht nur die atmosphärischen Beschreibungen Islands traumhafter Landschaften konnten mich verzaubern, auch die magische Welt von Isslar und ihren Bewohnern konnte mich regelrecht an dieses Buch und seine Geschichte fesseln. Noch immer bin ich sehr angetan vom flüssigen und detailreichen Schreibstil der Autorin, welcher nicht nur einen guten Lesefluss ermöglicht hat, sondern zugleich auch dafür sorgte, dass die Spannung zwischen den Seiten nicht abriss. Auch die Länge der einzelnen Kapitel, dazu die liebevoll gewählten Überschriften, haben mich als Leserin sehr angesprochen und mir zusätzlich Freude an diesem magischen Buch bereitet. „Khyona – Im Bann des Silberfalken“ ist wirklich ein tolles Lesehighlight, welches sich durch seine hochwertige Aufmachung nicht nur sehr gut als Geschenk eignet, sondern zugleich auch ein echter Hingucker im Bücherregal ist. Katja Brandis hat mir als Leserin gezeigt, dass sich in mancher Hinsicht ein zweiter Blick lohnt, da nicht immer alles so zu sein scheint, wie es aussieht. Zudem hat sie mit ihrer tollen Geschichte ein Werk geschaffen, welches sich nicht nur für jugendliche Leser, sondern auch für Erwachsene hervorragend eignet. An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal für dieses tolle Buch und die zugehörige Möglichkeit der Leserunde.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Cat & Cole - Die letzte Generation

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Krankheiten, Schönheitsmakel oder körperliche Einschränkungen: all dies gibt es in der Welt, in welcher die junge Hackerin Catharina Agatta lebt, nicht mehr. Mit Hilfe von hochmoderner Technik sind all ...

Krankheiten, Schönheitsmakel oder körperliche Einschränkungen: all dies gibt es in der Welt, in welcher die junge Hackerin Catharina Agatta lebt, nicht mehr. Mit Hilfe von hochmoderner Technik sind all jene Probleme ausgemerzt, welche die Menschheit seit unzähligen von Jahren beschäftigen. Bereits von Geburt an, erhält nahezu jeder Mensch ein Panel, welches mit dem eigenen Körper verschmolzen ist, auf dem kosmetische aber auch medizinische Apps ihre Verwendung finden. Nie konnte man Krankheiten einfacher heilen, als mit einem Panel und etwas Technik. Eigentlich könnte das Leben der Menschheit auf dem Höhepunkt angekommen sein, gäbe es da nicht das überaus tödliche Hydra-Virus.  Cat hat den Schrecken nicht nur mit eigenen Augen ansehen müssen, sie muss sich ihm jeden Tag aufs Neue entgegenstellen. Seit vor zwei Jahren der todbringende Hydra-Virus bei Patient Null zu einem grausamen Tod geführt hat, hat sich die Seuche in rasender Geschwindigkeit auf dem gesamten Erdball verbreitet. Hunger, Kälte sowie Einsamkeit sind da noch Cats kleinste Probleme. Immer wieder wird sie schmerzhaft an jenen Tag erinnert, an dem ihr Vater und ihr Freund Dax von Cartaxus entführt wurden. Immer wieder muss sie an die verzweifelten Worte ihres Vaters denken, sie darf Cartaxus unter keinen Umständen in die Hände fallen. Seither lebt sie nicht nur in Angst vor dem Virus und seinen Infizierten, sondern auch vor der zwielichtigen, machtgierigen Organisation, welche weder Skrupel noch Menschlichkeit zu besitzen scheint. Als Cat sich eines Tages nach einem Zwischenfall mit einem Infizierten auf den Weg zu Agnes macht, ahnt sie noch nicht, dass sie niemals bei der zähen, alten Dame ankommen wird. Auch merkt sie erst viel zu spät, dass sie längst nicht mehr, wie zunächst angenommen, allein ist. Den dunklen Jeep, welcher vor ihrer Hütte am See hält, bemerkt sie zu spät. Als Cat dann sieht, dass ein einzelner Soldat, welcher eindeutig von Cartaxus gesandt wurde, aus selbigen entsteigt, sieht sie nur noch einen Ausweg, sie muss fliehen und zwar schnell. Wird es Cat gelingen, vor dem Unbekannten zu entkommen? Wird sie je wieder in einer Welt ohne Angst leben können? Wird die Menschheit jemals wieder ohne Leid und Grausamkeit existieren können? Wer ist der Unbekannte und was will er von Cat?

 

Ich durfte dieses besondere Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin noch immer völlig fassungslos und zutiefst begeistert von der rasanten Handlung. Die Beschreibung der einzelnen Protagonisten sowie die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft und allen anderen Einzelheiten haben mich nicht nur fesseln können, sie haben mich auch fasziniert. Selten ist es mir so schwer gelungen, mich von einem Buch zu lösen, wie bei „Cat & Cole – Die letzte Generation“. Die Schreibweise der Autorin ist nicht nur absolut authentisch, sondern schafft es auch, beängstigende und zugleich atemberaubende Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Wirken die technischen Details, welche immer wieder eingestreut werden, anfänglich für den ungeübten Leser möglicherweise etwas überfordernd, gewöhnt man sich jedoch im Laufe der Handlung immer mehr an sie und hat sogar noch die Chance, etwas zusätzliches technisches Wissen zu erlangen. Emily Suvada ist mit ihrem Werk eine äußerst packende und realitätsnahe Geschichte gelungen, welche für mich ein absolutes Highlight ist. Ihr Schreibstil wirkte auf mich nicht nur sehr detailreich, sondern auch sehr angenehm. Auch die Länge der einzelnen Kapitel sorgte immer wieder dafür, dass die Geschichte stetig an Spannung zunahm. Die Handlung, welche durchgehend aus der Sichtweise der jungen Hackerin Cat geschrieben wurde, hat mich stets begeistert und hat keine unnötigen Längen aufgewiesen. Die Gestaltung des Buches wirkt nicht nur sehr hochwertig und in ihrer Farbgestaltung sehr stimmig, sie greift mit dem Cover perfekt die Handlung des Buches auf. Insgesamt ist das Cover ein echter Blickfang, an welchem man so schnell nicht vorbeikommt. Hinsichtlich einiger eher brutaler Passagen, würde ich eher sensibleren und empfindlichen Personen von diesem Buch abraten. Wer sich allerdings nicht scheut, auch mal etwas blutigere Passagen zu lesen, wird mit „Cat & Cole – Die letzte Generation“, eine absolute Bereicherung für sein Bücherregal erhalten. Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals herzlich beim Verlag für diese tolle Möglichkeit, dieses Buch hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet und ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es wohl weitergehen wird.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Blanca

Blanca
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Blanca lebt mit ihrer Mutter zusammen. Diese ist nicht nur selbst noch sehr jung, es hält sie nie lange an einem Ort. Freunde, eine Schule und einen geregelten Alltag, all dies gibt es für Blanca nicht. ...

Blanca lebt mit ihrer Mutter zusammen. Diese ist nicht nur selbst noch sehr jung, es hält sie nie lange an einem Ort. Freunde, eine Schule und einen geregelten Alltag, all dies gibt es für Blanca nicht. Sobald ihre Mutter beschließt, den derzeitigen Wohnort zu verlassen, um an einem scheinbar besseren Ort dem ihr verhassten Spießertum zu entkommen, muss Blanca mit. Sie hat ja auch keine Wahl, der Vater unbekannt und ihre Großeltern verstorben, ist ihre Mutter alles an Familie, was ihr bleibt. Als sich die Situation zwischen Blanca und ihrer Mutter immer mehr zuspitzt, sieht Blanca keinen Ausweg mehr. Sie will weg. Weg von ihrer Mutter, ihren Eskapaden, ihren scheinbaren Lebensweisheiten und der ewigen Rastlosigkeit. Ihr Ziel ist eine kleine Halbinsel in Italien, dort hat sie mit ihrer Mutter für einen Sommer bei Toni und seinem Vater Karl gelebt. Es war nicht nur die beste Zeit ihres Lebens, es war ihr auch ein Zuhause. Nach einem erneuten handfesten Streit mit ihrer Mutter, schnappt sich Blanca ihre Tasche, etwas Geld und ihr geliebtes Notizbuch, um sich auf eine Reise für ein hoffentlich besseres Leben zu begeben. Wird Blanca endlich finden, wonach sie ihr ganzes Leben gesucht hat?

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin noch immer sehr begeistert von Blanca und ihrem Lebenswillen. Oft habe ich während des Lesens darüber nachdenken müssen, wie gut ich es habe und wie selbstverständlich mir vieles erscheint. Mich hat sehr gerührt, dass Blanca trotz der tief sitzenden Verletzungen, welche ihre Mutter ihr stetig zugefügt hat, nie vollkommen von Hass auf sie zerfressen wurde, sondern dass sie stets bemüht war, bei all den negativen Gedanken immer etwas wie Empathie oder Verständnis für ihre Mutter zu empfinden. Auf ihrer oft sehr abenteuerlichen und strapaziösen Reise ist Blanca oft über sich selbst hinausgewachsen, andere Male hat sich ihr noch sehr junges Alter von fünfzehn Jahren erkennbar gezeigt, indem sie sich trotz ihrer Stärke auch immer wieder ihrer Schwächen bewusst werden musste. Sehr gefallen hat mir, wie sehr sie sich im Laufe der Handlung entwickelt hat. Die zeitweilig sehr einfache aber zugleich auch detailreiche Schreibweise konnte nicht nur die Gedanken des fünfzehnjährigen Mädchens authentisch vermitteln, sie zauberte zugleich schöne aber auch abstoßende Bilder von Landschaft und Leuten in meinen Gedanken, welche ich so schnell nicht wieder vergessen werde. Sicherlich ist "Blanca" keine sehr einfache Lektüre, dennoch konnte sie mich mit komplett von sich überzeugen, weshalb ich dieses Buch mit Begeisterung verschlungen habe.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Wunder einer Winternacht

Wunder einer Winternacht
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Der kleine Nikolas lebt zusammen mit seiner kleinen Schwester Ada, seiner Mutter und seinem Vater, ein bescheidenes aber glückliches Leben auf einer kargen kleinen Insel. Dieses endet jedoch eines Tages ...

Der kleine Nikolas lebt zusammen mit seiner kleinen Schwester Ada, seiner Mutter und seinem Vater, ein bescheidenes aber glückliches Leben auf einer kargen kleinen Insel. Dieses endet jedoch eines Tages auf tragische Weise. Ada ist sehr krank, weshalb seine Eltern beschließen, sich trotz des heulenden Schneesturms, welcher draußen tobt, auf dem Weg zum Festland zu machen. Nikolas wird mit den Worten seines Vaters, dass er ja schon ein großer Junge sei, welcher gut alleine zurecht käme, zurückgelassen. Nur das Messer seines Vaters und dessen Taschenuhr bleiben ihm, als am nächsten Tag zwei Männer des nahegelegenen Dorfes Korvajoki kommen, um ihm die traurige Botschaft zu übermitteln, dass seine Eltern verunglückt sind und sein kleines Schwesterchen in der See geblieben ist. Sie nehmen Nikolas mit ans Festland, da dieser noch viel zu klein ist, um für sich selbst sorgen zu können. Nach einer Abstimmung im Dorfrat Korvajokis steht fest, dass Nikolas fortan immer für ein Jahr bei einer anderen Familie untergebracht sein wird, welche er an Weihnachten wieder verlässt, um zur nächsten zu ziehen. Die Jahre gehen ins Land und dankbar, über die Großherzigkeit der Familien, bastelt Nikolas jedem Kind seiner Gastfamilie kleine Geschenke, welche er an Weihnachten vor die Haustüren legt. Auch seine kleine Schwester Ada, welche er liebevoll als Seejungfrau bezeichnet, erhält ein Geschenk. Eines Tages, nachdem Nikolas nun bei jeder Familie für ein Jahr leben durfte, ist die Not in dem kleinen Fischerort derartig groß, dass niemand mehr in der Lage ist, Nikolas bei sich aufzunehmen. Die Ratlosigkeit der Dorfbewohner ist groß und so beschließen sie in ihrer Verzweiflung, dass Nikolas bei Isakki, einem Tischler, welcher zu dieser Zeit seine Waren im Dorf feilbietet und außerhalb Kovajokis lebt, unterkommen soll. Dieser kündigt an, aus Nikolas einen Mann machen zu wollen. Wie wird es Nikolas bei Isakki ergehen? Wird er die Leute in Korvajoki jemals wiedersehen?


Ich habe dieses Buch zufällig in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden und mich gleich in die schöne Gestaltung des Covers verliebt. Der Schreibstil ist sehr berührend und lässt immer wieder kleine Bilder im Kopf entstehen, welche das Lesen zu einem wahren Vergnügen machen. Die Kapitel sind in Dezembertage unterteilt, weshalb sich diese rührende Weihnachtsgeschichte hervorragend als kleiner Adventskalender eignet. Insgesamt ist "Wunder einer Winternacht" ein wundervolles Weihnachtsbuch, welches die Augen von Jung und Alt leuchten lässt.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Unsere Tage am Ende des Sees

Unsere Tage am Ende des Sees
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Hanna hat es nicht leicht. Gerade hat sie ihren Mann verloren und die gemeinsame Tochter hat sich für ein Jahr in die USA verabschiedet. Vor deren Abflug musste Sie ihr allerdings noch versprechen, ihr ...

Hanna hat es nicht leicht. Gerade hat sie ihren Mann verloren und die gemeinsame Tochter hat sich für ein Jahr in die USA verabschiedet. Vor deren Abflug musste Sie ihr allerdings noch versprechen, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Da ahnt Hanna noch nicht, dass sie beim Heimkommen eine Nachricht ihrer Mutter Gabi auf dem Anrufbeantworter haben wird, zu welcher seit 25 Jahren kein Kontakt mehr besteht. Damals war Hanna einfach gegangen, zu schwer war die Belastung durch die Alkoholsucht ihrer Mutter. Zu viele Versprechen hat sie ihr gegeben, nur um sie dann wieder zu brechen. Sie waren zum Dorfgespräch geworden damals, sie und ihre Mutter, die Säuferin. So oft ist Hanna zum Altglascontainer gegangen, um die leeren Flaschen ihrer Mutter zu entsorgen. Nur Nachts konnte sie damals ihr eigenes Leben führen, wenn sie sich mit Alex, ihrer großen Liebe, an ihrem Lieblingsort traf, den Bauwagen am See. Bei ihm war sie sicher und geborgen, er stellte keine Fragen, verstand auch ohne Worte. Er verurteilte sie nicht für ihre Mutter, sah Hanna so wie sie war. Er stärkte sie und hörte ihr zu, wenn sie es brauchte. Bei ihm war Hanna in ihrer eigenen kleinen, heilen Welt. Auch ihn hatte sie damals zurücklassen müssen, um endlich ein eigenes Leben führen zu können, so wie es viele andere in ihrem Alter taten. In Hamburg hatte sie ein Leben, zusammen mit Maurice und ihrer Tochter Christina, doch nun waren beide fort und Hanna stand fassungslos vor dem Anrufbeantworter, der die Nachricht ihrer Mutter enthielt. Unfähig, etwas zu tun, gelähmt von den Erinnerungen längst vergangener Zeiten. Soll sie ihre Mutter tatsächlich zurückrufen? Was soll man sich nach so langer Zeit sagen, wie soll man reagieren? Nach ein paar Tagen ewiger Grübelei, fasst Hanna endlich einen Entschluss, sie wird ihre Mutter zurückrufen.....


Ich empfand den Schreibstil als unglaublich flüssig und fesselnd. Man kann sich sehr gut in Hanna hineinversetzen und auch die Rückblenden in längst vergangene Zeiten, fügen sich sehr gut in die Geschichte ein. Man bekommt so einen guten Einblick in das Mutter-Tochter-Verhältnis und die schweren Alkoholprobleme von Gabi. Auch kann man Hannas damit verbundene Emotionen so besser verstehen. Zeitweise bekommt man das Gefühl, als stünde man direkt dabei und müsste der Situation hilflos beiwohnen, was die damit verbundene Tragik noch besser rüberbringt. Auch gefällt mir gut, dass dieses Buch viel über menschliche Fehler und Vergebung vermittelt. Insgesamt ist es ein tolles aber zugleich auch sehr trauriges Buch gewesen, welches mich bereits ab den ersten Seiten in seinen Bann gezogen hat. Die Covergestaltung ist sehr ansprechend und ist somit ein echter Hingucker im Bücherregal. Dies war mein zweites Buch von Linda Winterberg und wird sicherlich nicht mein Letztes sein!:)