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Veröffentlicht am 09.05.2019

You can't stop me on the come up

On The Come Up
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Bri hat einen großen Traum, sie will wie ihr Vater einst, eine erfolgreiche Rapperin werden. Doch dies ist gar nicht so einfach, stammt sie doch aus einer ärmlichen Gegend in welcher Drogen und Gangs die ...

Bri hat einen großen Traum, sie will wie ihr Vater einst, eine erfolgreiche Rapperin werden. Doch dies ist gar nicht so einfach, stammt sie doch aus einer ärmlichen Gegend in welcher Drogen und Gangs die Straßen dominieren. Zudem besteht ihre Mutter darauf, dass sie sich mehr in der Schule einbringt, doch die ist für Bri eher Nebensache. Zuhause stapeln sich nicht nur die Rechnungen und Mahnungen, auch bei ihrer Mutter und ihrem Bruder läuft es nicht rund, weshalb Bri versucht, ihre Rapkarriere mit allen Mitteln voranzutreiben. Als es eines Tages dann auch noch zu einem rassistischen Vorfall an ihrer Schule kommt, bei dem sie vom dortigen Sicherheitspersonal bis aufs Äußerste schikaniert wird, beschließt Bri dies nicht länger hinzunehmen. In einem eher runtergekommenen Studio, vermittelt durch ihre Tante Pooh welche ebenfalls ihre Managerin ist, nimmt Bri einen Song auf, welcher schon bald ziemliche Wellen schlägt. Wird es ihr dennoch gelingen, sich und ihre Familie aus der Armut zu befreien? Wird Bri sich ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen können?

Angie Thomas ist mit ihrem Werk "On the Come Up" ein wortgewaltiges und emotionales Buch gelungen welches mich nicht nur von der ersten Seite an fesseln konnte, sondern mich zugleich auch zutiefst beeindruckt hat. Ihr ist nicht nur ein sehr unterhaltsames Jugendbuch gelungen, sie hat zudem auch wichtige und aktuelle Themen in die Handlung eingebaut, welche dem Leser verständlich und zudem  einfühlsam nähergebracht werden. Rassismus, Armut, Gewalt und auch Kriminalität sind wichtige Themen, die in der Handlung immer wieder aufgegriffen werden, dennoch kommen aber auch schöne Werte wie Liebe, Zusammenhalt, Akzeptanz und Respekt nicht zu kurz. Dies war das erste Buch der Autorin für mich, weshalb ich sehr unvoreingenommen an den Inhalt heranging und auch nicht enttäuscht wurde. Mit ihrem detailreichen Schreibstil ist es ihr perfekt gelungen immer neue Emotionen während des Lesens in mir zu wecken, weshalb dies auch nicht das letzte Buch von Angie Thomas für mich sein wird. Sehr gefallen haben mir die Erzählweise aus der Sicht von Bri und auch deren eingeflochtene Gedanken, welche viele ihrer Handlungsweisen zusätzlich nachvollziehbarer und verständlicher für mich erscheinen ließen. Langeweile oder unnötige Längen konnte ich keine feststellen und auch der Umfang der einzelnen Kapitel wirkte auf mich stets angenehm. Die immer wieder aufgegriffene Sprechweise im "Slang" verlieh der Handlung zusätzlich Authentizität, weshalb die Handlung insgesamt noch glaubwürdiger und auch realistischer wirkte. Unbekannte Begriffe könnten zudem im Glossar nachgeschlagen werden, welcher sich auf den letzten Seiten des Buches befand. Ebenfalls gefallen hat mir, dass einzelne Raptexte nicht erst ins Deutsche übersetzt wurden, dies hätte den Inhalt möglicherweise nur unnötig verfremdet, zudem regte es zusätzlich die Gedanken an, was Bri mit ihren "Lines" der Gesellschaft gerne vermitteln würde. Insgesamt bin ich sehr begeistert und kann dieses Buch somit nicht nur jungen Lesern nahelegen. Die Covergestaltung wirkt in ihrer Farbwahl eher derb und stellenweise auch düster, was gut die vorherrschende Atmosphäre des Buches widerspiegelt. Die junge Frau auf dem Cover wird sicherlich Bri darstellen, welche ihrer Leidenschaft dem Rap nachgeht, weshalb ich zusätzlich überzeugt durch die äußere Erscheinung des Buches bin. Angie Thomas ist mit "On the Come Up" ein tolles Buch gelungen, welches fortan definitiv zu einem meiner Lieblingsbücher zählen wird und ich somit bestens empfehlen kann!

Veröffentlicht am 07.05.2019

Die Wildrosentöchter

Die Wildrosentöchter
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Seit dem Tod ihres Mannes Lorenzo muss Cassandra alleine für sich und ihre Tochter Aurora sorgen. Der Verlust schmerzt beide noch immer sehr. Aurora hat sich seit jenem Tag sehr zurückgezogen und spricht ...

Seit dem Tod ihres Mannes Lorenzo muss Cassandra alleine für sich und ihre Tochter Aurora sorgen. Der Verlust schmerzt beide noch immer sehr. Aurora hat sich seit jenem Tag sehr zurückgezogen und spricht kaum noch mit Fremden. Oft ist Cassandra auch deshalb der Verzweiflung nahe. Hätte sie nicht die Unterstützung ihrer Schwiegermutter Mercedes, wäre sie wohl aufgeschmissen. Nicht zuletzt sorgt Mercedes auch dafür, dass ihre Enkelin Aurora den örtlichen Chor besuchen darf, obwohl diese kein einziges Wort singt. Als eines Tages der charismatische Chorleiter Enea die Leitung der Gesangstruppe übernimmt, ist damit nicht nur Ärger vorprogrammiert. Gemeinsam stoßen er und Anita auf ein tragisches Geheimnis, welches jahrzehntelang unter einem alten Weinstock im Garten ihres Hauses schlummerte und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Welches schreckliche Geheimnis lauerte so lange unter der kühlen Erde des Fanilienanwesens und was hat Cassandra damit zu tun? Wird es ihr gemeinsam mit Enea gelingen dahinter zu kommen und werden sie und Aurora jemals wieder glücklich sein können?

Insgesamt ist Valentina Cebeni ein spannender und gefühlvoller Roman gelungen, welcher mich bestens unterhalten konnte. Der Handlung spielt in zwei Zeitepochen und ist somit von Rückblenden in die Vergangenheit durchzogen, welche nicht nur sehr geheimnisvoll sondern zugleich auch teilweise sehr aufschlussreich waren. Dennoch haben mich die vielen Zweifel und Missverständnisse zwischen den Protagonisten manches Mal genervt den Kopf schütteln lassen. Zwar hat mir die Handlung insgesamt recht gut gefallen, dennoch wirkten manche Abschnitte auf mich zu "gewollt". Man begleitet Cassandra durch die Phasen der Trauer um ihren Mann, ihre Tochter hingegen ist einerseits sehr in sich gekehrt und scheint ihren Vater zu vermissen, auf der anderen Seite empfand ich ihr Verhalten als unverständlich und wenig nachvollziehbar. So kommt es ihrerseitsnzu Handlungen im Bezug auf ihre Mutter und Enea, deren Sinn sich mir nicht erschließen möchte. Zudem wirken diese sehr konstruiert und auch irgendwie realitätsfern. Wie kann ein junges Mädchen, welches um seinen Vater trauert, so schnell auf die Idee kommen, ihre Mutter unbedingt mit dem Chorleiter verkuppeln zu wollen?! Ich konnte hierfür leider nur sehr wenig Verständnis aufbringen, weshalb ich dies auch in meiner Bewertung berücksichtigt habe. Sonst waren der Schreibstil und die Kapitellängen angenehm und flüssig. Auch die Beschreibungen der Landschaft konnten mich für sich gewinnen. Die einzelnen Protagonisten jedoch waren in ihrem Verhalten mal mehr und mal weniger authentisch, was jedoch die Gesamtheit der Handlung nicht zu sehr verschlechterte. Auch erschien mir die Handlung stellenweise leider ein wenig langatmig, weshalb ich gefühlt ewig gebraucht habe, um dieses Buch zu beenden. Einzig die angeführten Punkte schmälerten mein Lesevergnügen, dennoch ist "Die Wildrosentöchter" ein unterhaltsames und gefühlvolles Buch, welches sich für nette Lesestunden zwischendurch eignet. Die Covergestaltung verspricht durch ihre hellen Farben ein eher fröhliches Buch, wobei der erste Eindruck hier leicht irreführen könnte, ist die Handlung doch stellenweise sehr tragisch und auch düster.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Ein Augenblick ändert alles für immer ...

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Jasmine liebt die Musik, ihre große Leidenschaft ist seit jeher Soul. Doch ihre überaus ehrgeizige Mutter hegt andere Pläne für ihre Tochter, weshalb sie nahezu ständig umziehen. Lange musste Jasmine kämpfen, ...

Jasmine liebt die Musik, ihre große Leidenschaft ist seit jeher Soul. Doch ihre überaus ehrgeizige Mutter hegt andere Pläne für ihre Tochter, weshalb sie nahezu ständig umziehen. Lange musste Jasmine kämpfen, um endlich eine öffentliche Schule besuchen zu dürfen. Da ihre Mutter sie von jeglicher "Ablenkung" abschirmen möchte, die der Musikkarriere ihrer Tochter hinderlich sein könnte, wurde sie lange Zuhause unterrichtet, weshalb Jasmine so gut wie keine richtigen Freunde hat. Bis sie eines Tages auf den schüchternen Elliott trifft. Er hat ebenfalls kaum Freunde und ist offensichtlich ein ziemlicher Außenseiter, welcher zu allem Übel auch noch sehr von seinen Mitschülern schikaniert wird. Schnell freunden sich beide an, denn Beide haben eine große Leidenschaft: die Musik. Doch erzählen kann Jasmine eigentlich niemandem von ihrer Freundschaft. Einzig ihr Steifvater Ray unterstützt sie und hilft ihr dabei, die Freundschaft mit Elliott zu bewahren. Würde ihre Mutter erfahren, dass sie mit einem Jungen befreundet ist, dürfte sie wohl nicht mehr auf die Schule gehen und würde fortan wieder Zuhause unterrichtet werden. Elliott hingegen kann sein Glück nicht fassen, ausgerechnet das beliebteste Mädchen der Schule will mit ihm befreundet sein, doch das Unglück schreitet schnell und bald schon wird dieses Glück zu seinem größten Verderben. Noch ahnen beide nicht, dass ihre Freundschaft unter keinem guten Stern steht und das Schicksal beider Leben für immer verändern wird. Wird es ihnen dennoch gelingen am Ende ihr ganz persönliches Glück zu finden?


Brittainy C. Cherry ist mit ihrem neuestem Werk eine sehr emotionale und ergreifende Geschichte gelungen, welche mich bereits auf den ersten Seiten verzaubern konnte. Der Schreibstil und auch der sprachliche Ausdruck der Autorin haben nicht nur einen sehr angenehmen Einstieg in die Handlung sondern zudem auch einen flüssigen Lesefluss ermöglicht, weshalb ich mich sehr gut in die Protagonisten und deren Handlungsweisen hineinversetzen konnte. Sehr einfühlsam und unglaublich fesselnd erzählt die Autorin in die Geschichte zweier verwandter Seelen, deren Leben unterschiedlich nicht verlaufen könnten. Auch der stetige Perspektivenwechsel zwischen Jasmine und Elliott sorgte zusätzlich für mehr Authentizität während des Lesens und minderte den Lesegenuss keineswegs. Die Länge der einzelnen Abschnitte war stets sehr angenehm und übersichtlich gestaltet, weshalb es auch zu keinem Zeitpunkt zu Fragen oder Missverständnissen während des Lesens kam. Dieses Buch war für mich das erste dieser Autorin, welche mich mit ihrem unvergleichlichen Schreibstil direkt in ihren Bann gezogen hat, weshalb ich mir auch ihre anderen Werke durchlesen werde. Die Covergestaltung wirkt auf mich farblich nicht nur sehr ansprechend, auch die dargestellte Wolkenlandschaft und der tiefere Sinn dahinter erschließen sich dem Leser während des Lesens, weshalb ich es nicht nur wunderschön, sondern zugleich sehr treffend gewählt finde. Insgesamt ist Brittainy C. Cherry mit "Wenn Licht und Donner sich berühren" ein Werk von unfassbarer Schönheit, als auch von tieftrauriger Tragik gelungen, welches mich zuerst zerstört und später versöhnt zurückließ.  

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Briefe des Frontsoldaten Leonhard Wohlschläger

Liebe Mama, ich lebe noch!
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Als Ernst Gelegs das Erbe von "Tante Hansi", einer engen Bekannten seiner Familie sichtet, ahnt er noch nicht welchen Fund er machen wird. Enthalten in den Habseligkeiten der verschiedenen alten Dame sind ...

Als Ernst Gelegs das Erbe von "Tante Hansi", einer engen Bekannten seiner Familie sichtet, ahnt er noch nicht welchen Fund er machen wird. Enthalten in den Habseligkeiten der verschiedenen alten Dame sind etwa 100 Feldpostbriefe ihres Bruders Leonhard Wohlschläger, Sohn des ehemals berühmten Wiener Architekten und Politiker Jakob Wohlschläger. Die meisten Briefe stammen aus den Jahren 1933 bis 1944 und waren an die gemeinsame Mutter gerichtet, welche mit ihrem Sohn so manche Strapaze auf sich nehmen musste. Akribisch sichtet und ordnet Gelegs den wertvollen und dokumentarischen Nachlass, durch welchen sich nicht nur ein Ausschnitt derdamaligen Lebensverhältnisse erkennen lässt, sondern zugleich auch Folgen und Schrecken des Krieges verdeutlicht. Von der Jahrhundertwende bis in die Wirren des zweiten Weltkrieges begleitet Ernst Gelegs den damals jungen Leonhard Wohlschläger in einer spannenden und auch aufschlussreichen Reise durch dessen Korrespondenz. Hierbei wird schnell deutlich, dass der einst junge und lebensfrohe Mann schnell durch die Grausamkeit des Krieges verroht, jedoch seinen Lebenswillen und auch seine Unbeschwertheit teilweise nicht verliert. Wie ist es ihm und seiner Familie wohl während des Krieges ergangen? Was wurde aus dem einst so lebensfrohen und unbekümmerten jungen Mann, der wohl kein Wässerchen trüben konnte? Einfühlsam, aber auch realistisch wandelt Gelegs auf dessen Spuren und bringt dem Leser vieles näher, was erst manchmal erst auf den zweiten Blick verständlich erscheint.

Zuerst möchte ich betonen, dass ich oft Mitgefühl mit Leonhard hatte. Entgegen der Meinungen anderer Leser empfand ich sein Verhalten oft als verständlich und gut nachvollziehbar. Wie reagiert ein junger Mensch, welcher als Instrument des Krieges benutzt wird? Wie verkraftet er die Dinge, die er dort sehen und erleben muss? Einen kleinen Einblick in dieses Gefühlsleben bietet die Feldpost des jungen Frontsoldaten Leonhard Wohlschläger, welche zwar zur damaligen Zeit der Zensur unterlagen, aus denen aber zugleich hervorgeht, welche Auswirkungen der Krieg auf Soldaten, Zivilbevölkerung und auch die Umgebung hat. Auch die Informationen, welche Ernst Gelegs immer wieder zwischen die einzelnen Briefe eingeflochten hat, bringen die Geschehnisse dieser doch sehr düsteren Epoche zusätzlich zur Geltung. Neben Informationen sind auch eigene Wertungen des Autoren enthalten, welche seine Abneigung gegen das "Nazi-Regime" immer wieder zum Ausdruck brachten. Zwar kann ich verstehen, dass die Emotionen bei dieser Thematik schnell hochkochen, hat diese Zeit doch unzähligen Menschen das Leben gekostet, dennoch hätte ich mir stellenweise mehr Sachlichkeit und Neutralität gewünscht. Den "braven Soldaten Leonhard" aufgrund seiner in den Briefen geschilderten Taten halbwegs zu verurteilen und sich schnell eine festgelegte Meinung zu ihm zu bilden, empfinde ich als vorschnell und zugleich möglicherweise unberechtigt, da selbiger keine Möglichkeit hatte, den Autoren durch ein persönliches Kennenlernen ein eigenes Bild von dessen Persönlichkeit zu vermitteln. Zudem fehlen Schreiben von Leonhards Mutter sowie dessen Schwester Johanna, welche oftmals unter einem ihrer Spitznamen in schriftlicher Form in Erscheinung tritt. Somit lässt sich der Zusammenhang zum Inhalt mancher Briefe nur sehr ungenau erschließen und bietet zugleich Raum für allerlei Spekulationen. Wie viel den Tatsachen letztendlich entspricht, bleibt offen. Dennoch bleibt mir zu sagen, dass der Schreibstil insgesamt angenehm und flüssig war, weshalb sich die Handlung recht gut verfolgen ließ. Die Längen der einzelnen Kapitel, welche durch gesonderte Überschriften gegliedert waren, war ebenfalls angenehm und passend zum jeweiligen Abschnitt. Zum Ende des Buches kann ich sagen, dass es mich persönlich doch erschüttert hat, hierauf weiter einzugehen, wäre an dieser Stelle jedoch zu viel. Insgesamt ist Ernst Gelegs ein spannendes Zeitdokument gelungen, welches anschaulich die Schrecken des Krieges sowie die Hoffnungen und Gedanken eines jungen Frontsoldaten spiegelte.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Sie kennen Deine Zukunft

Left to Fate. Die Ausgesetzten
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Eigentlich scheint Samanthas Leben schon in Stein gemeißelt zu sein. Als Kind ehemaliger Regierungsmitglieder des totalitären Staates Concordia blickt sie der gleichen Berufung entgegen, wie einst ihre ...

Eigentlich scheint Samanthas Leben schon in Stein gemeißelt zu sein. Als Kind ehemaliger Regierungsmitglieder des totalitären Staates Concordia blickt sie der gleichen Berufung entgegen, wie einst ihre verstorbenen Eltern. Während einer als psychologischen Test getarnten Überprüfung ihrer Zukunft durch Regierungsbeamte kommt es plötzlich zu Problemen. Kurz darauf wird Samantha verurteilt und als zukünftige Straftäterin in die Ruinenstadt New York verbannt, welches einst eine schillernde Metropole und Sensuchtsziel vieler Menschen weltweit war, nun jedoch offiziell nicht mehr existiert und als Strafkolonie für junge Straftäter gilt. Verurteilt für Verbrechen, welche sie in ihrer Zukunft begehen soll, findet sie sich zudem in einem blutigen Bandenkrieg wieder, welcher unter den Gefangenen tobt. Um zu Überleben schließt sich der Westside-Gang an, deren Anführer der distanzierte David ist. Nach kurzer Zeit kommen sich die Beiden näher und sie müssen erkennen, dass sie nicht die Einzigen sind, die Geheimnisse haben. Bald schon wird New York zur todbringenden Falle. 


Ich bin noch immer unglaublich begeistert von der spannungsgeladenen Atmosphäre, welche Gloria Trutnau in ihrem Werk "Left to Fate" erschaffen hat. Ihr ist es zudem hervorragend gelungen, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen und deren Handlungen absolut unvorhersehbar erscheinen zu lassen. Auch die detaillierte und flüssige Schreibweise konnte mich direkt von sich überzeugen, zugleich erhält man hierdurch während des Lesens ein hervorragendes Gespür für die Protagonisten und deren Umgebung, welche zusätzlich durch atmosphärische Beschreibungen ausgeschmückt wurde. Oft habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, gelacht und gehofft, weshalb es mir zudem unglaublich schwerfiel, die Geschichte wieder aus der Hand zu legen. Die Länge der einzelnen Kapitel, welche fast bis zum Ende des Buches ausschließlich aus der Sicht Samanthas erzählen, wirkte auf mich stets sehr angenehm. Überraschen konnte mich zudem, dass die Autorin gegen meine ursprünglichen Erwartungen, andere Dinge wie Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen in den Vordergrund gerückt hat, statt der oftmals vordergründigen Liebesgeschichte, welche es in vielen Romanen dieser Art gibt. Auch empfand ich die Idee, auf welcher die Handlung aufbaut sehr spannend und tatsächlich auch nicht völlig unrealistisch. Insgesamt ist es Gloria Trutnau mit ihrem Werk, welches übrigens Gewinner des Schreibwettbewerbs von tolino media impress ist, gelungen mich zu unterhalten und gleichermaßen an ihr Buch zu fesseln, da dies nicht nur spannend sondern auch emotional bis zur letzten Seite war. "Left to Fate" eignet sich nicht nur für jugendliche sondern zugleich auch für erwachsene Leser und ist zudem durch seine zum Inhalt passende Gestaltung ein toller Hingucker in jedem Bücherregal.