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Veröffentlicht am 26.11.2018

Taste of Love - das Finale

Taste of Love - Rezept fürs Happy End
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Inhaltsangabe:
Ihr Chefredakteur hat Vicky eine neue Reportage auf Auge gedrückt und sie ist mehr als begeistert, denn sie soll eine Reportage über Single – Kochkurse schreiben. Als ob das nicht schon ...

Inhaltsangabe:
Ihr Chefredakteur hat Vicky eine neue Reportage auf Auge gedrückt und sie ist mehr als begeistert, denn sie soll eine Reportage über Single – Kochkurse schreiben. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nimmt sie dafür an einem Männerkochkurs teil. Dort trifft sie auf Mitch, der für die kommende Zeit ihr Kochpartner sein wird. Allerdings ist die Chemie zwischen den beiden mehr als harmonisch. Mit der Zeit entsteht aus dieser Zweckgemeinschaft mehr. Soll aus Vicky und Mitch tatsächlich noch ein Traumpaar werden oder sind sie doch nur gute Freunde?


Rezepte fürs Happy End von Poppy J. Anderson ist der fünfte und letzte Teil der Taste of Love – Reihe. Mit großer Begeisterung habe ich die ersten Bände gelesen und ich freute mich schon auf den fünften Teil. Der Klapptext versprach mir wieder eine spritzige Liebesgeschichte zu werden und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.

Kleine Info: Wer die Taste of Love – Reihe nicht kennen sollte, der kann auch als Quereinsteiger diese Romane lesen. Sie Diese Taste of Love - Reihe können auch Quereinsteiger problemlos lesen, denn in jedem Band spielen zwei andere Protagonisten die Hauptrolle und sind nicht aufeinander aufbauend.

Mit ihrem unverwechselbaren leichten und humorvollen Schreibstil hat die Autorin mich erneut überzeugt. Ab der ersten Seite merkte ich, wie mich das Buch mehr und mehr in seinem Bann zog und ich es kaum noch aus den Händen legen konnte. Seite für Seite pures Lesevergnügen und Dank der witzigen Dialoge gab es den einen oder anderen Lacher obendrauf. Ich finde es immer wieder faszinierend mit welcher Leichtigkeit Poppy J. Anderson Geschichten erzählen kann.
Die Charaktere wurden brillant eingefangen und wiedergegeben und mit all ihren Ecken und Kanten wirkten sie authentisch. Wer diese Reihe schon gelesen hat, darf sich freuen, denn es gibt ein Wiedersehen mit all den Akteuren der vergangenen Bände.
In Rezept fürs Happy End geht es um Vicky und Mitch, die nicht unterschiedlicher sei könnten. Ihr verbaler Schlagabtausch ist einfach zu genial und es macht Spaß den beiden zuzusehen, wie sie sich kabbeln und zudem näherkommen. Was noch in den ersten Geschichten Hauptthema (Kochen und Küche) war, ist hier leider ein wenig zu kurz gekommen. Der Kochkurs spielt zwar am Anfang noch eine Rolle, aber im weiteren Roman leider nicht mehr. Trotzdem kam das Lesevergnügen nicht zu kurz, denn die Geschichte fand ich von Anfang bis Ende sehr stimmig und dass ist für mich letztendlich entscheidet.
Schade, dass diese Taste of Love – Reihe jetzt beendet worden ist. Zu gerne hätte ich noch einige Teile lesen können.


Wer unbeschwerte Lesemomente erleben und genießen möchte, dem kann ich dieses Buch bzw. die Taste of Love Reihe nur empfehlen. Vielen Dank an Poppy J. Anderson für diese 5 wundervollen Lovestories.

5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung gibt es oben drauf.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 23.11.2018

Gut Greifenau - ein grandioser Auftakt

Gut Greifenau - Abendglanz
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Inhaltsangabe:
Gut Greifenau im Jahr 1913: Katharina, die jüngste Tochter der Familie von Auwitz – Aarhayn hat sich in den Industriellensohn Julius Urban verliebt, aber ihre Mutter Feodora ist absolut ...

Inhaltsangabe:
Gut Greifenau im Jahr 1913: Katharina, die jüngste Tochter der Familie von Auwitz – Aarhayn hat sich in den Industriellensohn Julius Urban verliebt, aber ihre Mutter Feodora ist absolut gegen die Beziehung. In ihren Augen wäre nicht standesgemäß und deshalb soll sie den Neffen von Kaiser Wilhelm Ludwig von Preußen ehelichen. Doch dies stößt bei Katharina auf Widerstand. Wird ihr Herz siegen oder muss sie sich den Wünschen ihrer Mutter fügen?
Katharinas Bruder Konstantin ergeht es ähnlich. Er hat sich in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt verliebt, aber sie kann sich einen Adligen nicht als Ehemann vorstellen. Mit einer Lüge kann Konstantin dennoch ihr Herz erobern. Was passiert, wenn Rebecca die Wahrheit über seine Herkunft erfährt? Wird ihre Liebe dem Standhalten können?


Nachdem ich mit großer Begeisterung das Buch „Die Kirschvilla“ von Hanna Caspian gelesen hatte, freute ich mich schon auf ihr neustes Werk. Gut Greifenau „Abendglanz“ ist der Auftakt ihrer neuen Trilogie. Ich liebe diese Art von Romanen und der Klapptext versprach mir eine sehr spannende und emotionale Geschichte zu werden und meine Erwartungen wurden mehr als nur erfüllt.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen und so tauchte ich bereits ab der ersten Seite in die Geschichte der Familie von Auwitz – Aarhayn ein und ab. Allerdings muss ich zugeben, dass der Einstieg in diesem Roman etwas schwerfiel. Woran dies lag, kann ich noch nicht einmal genau schreiben. Aber, während des Lesens merkte ich, wie mich dieses Buch immer weiter in ihren Bann zogen und von da ankonnte bzw. mochte ich es nicht mehr aus den Händen legen. Gut Greifenau hatte mich voll im Griff, denn hier stimmt einfach alles und die Autorin hat ein großartiges Werk vollbracht.
Der Leser spürt wieviel Liebe zum Detail Hanna Caspian in diese Geschichte legte, um die wachsen zu lassen. Zum einen lag es an den facettenreichen Charakteren, die allesamt mit Ecken und Kanten ausgestattet worden sind, so dass sie lebensnah und menschlich wirkten. Ganz gleich, ob es sich um einen Hauptdarsteller oder eine Nebenrolle handelte. Jeder fand seinen Platz und bereichert die Geschichte auf seine Art und Weise. Zum anderen lag es auch an der Kulisse und die dazugehörige Atmosphäre, die um 1913 spielt. Dank der akribischen Recherche von historischen Fakten, die die Autorin vor und während des Schreibens absolvierte, hielt sie seine unverwechselbare authentische Note. Einfach brillant.
Auch wenn es sich bei der Handlung um eine rein fiktive Geschichte handelt, entstand dennoch der Eindruck, dass sie sich genauso hätte abspielen können. Emotional und zugleich spannend.
Zu gerne hätte ich gewusst, wie es mit Katharina und ihrer Familie weitergehen wird. Zum Glück erscheint Band 2 im Dezember 2018 und von daher, muss ich nicht mehr allzu lange auf die Fortsetzung warten….



Dieser Roman hat alles was ein guter historischer Roman haben muss: eine gute Story, überzeugende Charaktere, eine authentische Kulisse, wahre Zeitgeschichte und natürlich die eine oder andere Liebesgeschichte. Einfach perfekt und für mich ein grandioser Auftakt einer neuen Trilogie.


Veröffentlicht am 13.11.2018

Das Herz der sieben Inseln

Das Herz der sieben Inseln
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Völlig überraschend und unerwartet erbt Jana eine Hacienda auf der spanischen Insel Gran Canaria. Nur sie kennt niemanden auf dieser Insel, der ihr etwas vererben könnte. Um sich ein genaueres Bild von ...

Völlig überraschend und unerwartet erbt Jana eine Hacienda auf der spanischen Insel Gran Canaria. Nur sie kennt niemanden auf dieser Insel, der ihr etwas vererben könnte. Um sich ein genaueres Bild von der Erbschaft machen zu können, beschließt sie und ihr Freund Marcel dort hinzufliegen. Was sie dort erwartet ist ein Meer von Geheimnissen, die weit ins Jahr 1492 zurück liegen. Janas spannende Zeitreise beginnt….


Das Herz der sieben Inseln ist der neuste Roman von Tara Haigh. Diesmal entführt sie den Leser nach Spanien, um genauer zu sagen nach Gran Canaria, um 1492. Der wunderbare und detaillierte Schreibstil der Autorin holt den Leser sofort ab und lässt ihn in die Geschichte von Laura Jimenez ein- und abtauchen. Ich habe schon einige Bücher von dieser Autorin gelesen, aber ich bin immer wieder sprachlos, wie Tara Haigh die damalige Zeit so faszinierend einfangen und wiederspiegeln kann. Respekt vor dieser Leistung!
Auch in diesem Roman merkte ich sofort, wieviel Herzblut in dieses Buch gesteckt worden ist. Die Charaktere sind brillant eingefangen und wiedergegeben worden, genauso stellte ich mir die Menschen aus dieser Zeit vor. Aber nicht nur bei den Protagonisten spürt man dies, sondern auch bei der Kulissenbeschreibung hat sie fanstatische Arbeit geleistet. Sofort hat man Lust die Koffer zu packen und dort hinzufliegen, um die „Drehorte“ kennenzulernen.
Die Handlung besteht aus zwei Zeitebenen. Zum einen den, der um 1492 spielt und zum anderen, die heutige Zeit. Zu Beginn des Buches kehren wir zurück ins Jahr 1492 um Laura kennenzulernen, die dort als Novizin in einem Kloster lebt. Doch dank einer bevorstehenden Hochzeit, die sie nicht eingehen will, kehrt sie zu ihrer Familie zurück. Dort lernt sie alle Facetten und Grausamkeiten des Lebens kennen. Angefangen von Schicksalsschlägen über Sklavenhandel über Macht, Intrigen und einer verbotenen Liebe. Diese Reise war emotional, spannend und sehr informativ. Was ich alles über diese Insel erfahren habe, habe ich in meiner ganzen Schulzeit nicht erfahren dürfen.
In der heutigen Zeit spielt Jana, die Touristikkauffrau eine wichtige Rolle, denn sie erbt eine spanische Hacienda. Im Normalfall sollte dies eigentlich ein Grund zur Freude sein, nur Jana kennt den Erblasser nicht. Bevor sie dieses Erbe ablehnt oder gar annimmt, fliegt sie nach Gran Canaria und erhofft sich so, an einige Informationen heranzukommen. Was aber nicht so einfach und Jana somit begibt sie sich auf Spurensuche.
Diese Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Laura und Jana erzählt und dadurch entstand ein Spannungsbogen, der immer weiterwachsen durfte. Ab einen gewissen Punkt mochte ich dieses Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, so hat mich das Leben von Laura begeisternd mitgezogen. Jede noch so kleinste Wende oder Intrige wurde quasi aufgesogen. Janas Reise in die Vergangenheit war zwar auch spannend, aber hinter Lauras (Liebes-) Leben verblaste sie ein wenig. Trotzdem spielten beiden Zeitzonen perfekt miteinander, dass am Ende das Ganze perfekt abrundete.


Tara Haigh hat mir wieder einmal bewiesen, warum sie eine klasse Autorin ist. Sie schreibt Romane, die nicht nur den Alltag vergessen lassen, sondern auch die Seele berühren. Vielen lieben Dank für diese Zeitreise und wer historische Romane liest, sollte dieses Buch nicht ungelesen lassen.


Veröffentlicht am 06.11.2018

Eine fiktive Geschichte mit authentischem Zeitgeschehen

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Im Juni 1939 feiert Friedrich Thalheim mit seinem Geschäftspartner Markus Weisgerber am Kurfürstendamm, besser bekannt als Ku´damm, sein Modehaus Thalheim. Noch glamouröser und exquisiter als je zuvor. ...

Im Juni 1939 feiert Friedrich Thalheim mit seinem Geschäftspartner Markus Weisgerber am Kurfürstendamm, besser bekannt als Ku´damm, sein Modehaus Thalheim. Noch glamouröser und exquisiter als je zuvor. Die älteste Tochter Ulrike „Rieke“ ist hell auf begeistert und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als dieses Modehaus einmal weiterzuführen. Allerdings kommt es anders als erhofft.1939 beginnt der zweite Weltkrieg und dieser zerstört nicht nur Riekes Pläne. Als 1945 der Krieg für beendet erklärt wird, ist von der glanzvollen Stadt Berlin nicht mehr viel übrig. Wo hin man auch sieht stehen Ruinen oder liegt Schutt und Asche Selbst das Modehaus Thalheim hat das Kriegsszenario nicht überstanden und ist dem Erdboden gleich gemacht. Aber Rieke wäre nicht Rieke, wenn sie ihren Traum von damals nicht aufrechterhalten hätte: sie möchte das Modehaus wiederaufbauen. Wird sie es schaffen und welche Spuren hat der Krieg bei der Familie Thalheim hinterlassen? Begeben sie sich auf eine sehr bewegende und spannende Zeitreise über die Familie Thalheim…


Die Schwestern vom Ku´damm „Jahre des Aufbruchs“ von Brigitte Riebe ist der Auftakt einer Trilogie über die Modehausfamilie Thalheim.

Auf einfühlsame Art und Weise erzählt die Autorin die Geschichte der Familie Thalheim und ab der ersten Seite lässt sie den Leser in die Geschehnisse ein- und abtauchen. Sofort merkte ich, wie akribisch und detailliert Brigitte Riebe diese Handlung ausgearbeitet hat. Angefangen bei den Charakteren, die sehr lebensnah und authentisch wirkten.

Friedrich Thalheim, ist nicht nur Vater, sondern war auch Chef des Modehauses Thalheim. Nach Kriegsende änderte dies sich und Rieke übernahm seine Position. Aber so ganz raushalten will und kann er nicht.

Ulrike „Rieke“ Thalheim, ist die älteste Tochter von Friedrich Thalheim. Früh weiß sie schon, wohin ihr Weg sie führen wird. Selbst der Krieg und zahlreiche Rückschläge halten sie nicht davon ab, ihr Ziel und Wünsche zu verwirklichen. Eine sehr selbstbewusste und starke Persönlichkeit.

Silvie ist da schon etwas anders. Sie ist lebenslustig und möchte ihr Leben einfach nur in vollen Zügen genießen. Vom Modehaus möchte sie nicht viel wissen. Lieber arbeitet sie als Ansagerin beim Radio, aber dennoch unterstützt sie Rieke, wo sie nur kann.

Flori, die jüngste Tochter ist im Laufe der Zeit ein kleiner Rebell geworden und von Schule hält sie nicht sehr viel. Ihr größtes Hobby ist Zeichnen und Malen, aber viel lieber geht sie zum Demonstrieren auf die Straße.

Miriam „Miri“ ist die beste Freundin von Rieke und jüdischer Herkunft. Dank ihres Überlebungswillen hat sie es geschafft den Kriegswirren zu trotzen. Jetzt hilft sie Rieke bei ihrem Neuanfang und entwirft und näht was die Stoffe hergeben.

Die Handlung ist so perfekt ausgearbeitet worden, so dass hier leicht der Eindruck entsteht, dass diese sich zwischen 1945 und 1950 genauso in Berlin abgespielt hat. Brillant hat Brigitte Riebe eine fiktive Geschichte mit historischen Zeitgeschehen miteinander verwebt. Wow und Hut ab, vor dieser Leistung. Diese Zeitreise nicht nur interessant, sondern bewegend, einfühlsam und spannend zugleich. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass innerlich ein Film abläuft. Immer wieder sieht man das Elend des Krieges, die Verzweiflung in den Augen oder hört sogar die Bomben explodieren. Selbst die Hungersnot nach dem Krieg kann man spüren oder man hört wie die Rosinenbomber im Minutentakt über Berlin fliegen. Eine furchtbare Zeit und ich bin froh, dass mir diese Zeit erspart geblieben ist.

Dieses Buch konnte ich nicht ohne weiteres aus der Hand legen, denn nicht nur die Kriegsjahre waren spannend, sondern auch der Wiederaufbau von Berlin und dem Modehaus. Rieke hat bewiesen, dass man fast alles schaffen kann, wenn man daran glaubt und die richtigen Menschen hat, die einen dabei tatkräftig unter die Arme greifen. Auch wenn das Modehaus im Vordergrund stehen mag, geht es in diesem Roman auch um andere Themen wie z.B. Vertrauen, Freundschaft, Verlust, Liebe und ein Familiengeheimnis, dass Rieke belastet. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Schade, dass der zweite Band noch auf sich warten lässt, denn am Liebsten hätte ich die Geschichte weitergelesen.


Am Ende dieses Buches befindet sich eine chronologische Zeittafel von den Jahren 1945 bis 1950, die die Geschichte von Berlin wiederspiegelt. Danke dafür!


Für mich war der Auftakt dieser neuen Reihe authentisch, bewegend, interessant, unterhaltsam und spannend zugleich. Eine brillante Geschichte über die Familie Thalheim und mit großer Vorfreude warte ich auf den zweiten Teil.


Veröffentlicht am 29.10.2018

Kirche, öffne dich

Kirche, öffne dich! Hat die Kirche noch Zukunft?
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Der Modedesigner Harald Glööckler ist durch seine Kreationen (wie z.B. Bettwäsche, Mode oder sogar Tapeten) bekannt geworden. Aber nicht nur dies: sein extravaganter Style ist zu seinem Markenzeichen geworden. ...

Der Modedesigner Harald Glööckler ist durch seine Kreationen (wie z.B. Bettwäsche, Mode oder sogar Tapeten) bekannt geworden. Aber nicht nur dies: sein extravaganter Style ist zu seinem Markenzeichen geworden. Als ich erfahren habe, dass Harald Glööckler ein neues Buch herausgegeben hat, wurde ich ziemlich hellhörig und neugierig zu gleich. Sein neustes Werk heißt: Kirche, öffne dich. Ich bin zwar jetzt nicht der große Kirchengänger, aber meine Neugierde war geweckt und zu gerne wollte ich mal wissen, was Herr Glööckler zu diesem Thema zu sagen hat.

Der Schreibstil des Autors war flüssig, aber auch sehr emotional. Gerade in den ersten Kapitel merkte man dies. Hier geht es um seine Kinder – und Jugendzeit, die nicht gerade einfach war. Eher das Gegenteil ist der Fall und das wirkte sich sehr negativ auf sein weiteres Leben und seinem Glauben aus. Er fühlte sich allein gelassen und dies nicht nur von seiner Familie, sondern auch von der Kirche. Gerade in dem Glauben wollte er seinen Halt und die Geborgenheit finden, die er sonst nirgendwo bekam. Beim weiteren Lesen merkt der Leser, dass er den Halt in seiner Religion (er ist evangelisch getauft worden) nicht fand und gerade das ist es, was der Autor hinterfragt. Warum verschließt sich die Kirche, wo sie doch für jedermann zugänglich sein sollte? Warum ist die Kirche nicht mehr zeitgemäß und wie kann man sie modernisieren?
Durch zahlreiche Bibelverse versucht Harald Glööckler einen bzw. seinen Weg zu finden, wodurch die Kirche wieder attraktiver und menschlicher gemacht werden kann. Hier gibt es einige sehr gute Ansatzpunkte, wo es sich lohnen würde, sie zu überdenken oder gar umzusetzen. Gerade das Thema zu „Gottesdienst Spezial" (GO-SPECIALS) hat mich sehr angesprochen und falls es so etwas auch mal bei uns geben sollte, werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
Was H. Glööckler auch fragt, ist, warum es für die Einübung des Glaubens keinen Coach gibt? Berechtigte Frage, denn heutzutage gibt es für alles und jeden so einen Trainer, nur hier hat man ihn „vergessen“. Vielleicht würde es den einen oder anderen helfen, seinen Weg zu der Religion wieder zu finden oder sogar zu intensivieren. Wäre auch ein Punkt, denn man überdenken und in Betracht ziehen sollte.
Was mich störte, war, dass er nur zwischen der katholischen und evangelischen Kirche unterschied. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er sich in den anderen Religionen nicht zu gut auskennt und es Außen vorließ.

Für mich war es ein sehr interessantes Buch, dass einige sehr wertvolle Ansatzpunkte und Ideen hervorbrachte, die sich wirklich lohnen würden, sie umzusetzen. Auch die kritische Seite, die Harald Glööckler über die Kirche zu berichten wusste, gefiel mir außergewöhnlich gut. Was ich mich allerdings frage, ist, warum nutzt Harald Glööckler seine Medienpräsenz, um in dieser Richtung zu bewegen. Ein Buch ist zwar ein Anfang, aber es reicht bei weitem nicht aus. Hier muss man viel öfters seine Stimme erheben und „laut“ werden.