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Veröffentlicht am 16.05.2023

Ein Roman zum wohlfühlen

Kuschelglück und Gummistiefel
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Nach den Veröffentlichungen (wie z.B. "Körbchen mit Meerblick, Die Liebe gibt Pfötchen oder „Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“) hat Petra Schier nun ihren siebten Band „Kuschelglück und Gummistiefel“ ...

Nach den Veröffentlichungen (wie z.B. "Körbchen mit Meerblick, Die Liebe gibt Pfötchen oder „Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“) hat Petra Schier nun ihren siebten Band „Kuschelglück und Gummistiefel“ ihrer erfolgreichen Lichterhaven – Reihe, der im April 2023 im Harper Collins Verlag erschien, vorgelegt. Da ich die Reihe letztes Jahr für mich entdeckte habe, wartete ich voller Vorfreude auf diesen Roman und eines kann ich jetzt schon verraten: mein Warten hat sich mehr als nur gelohnt!

Wer schon einmal ein Buch von der Autorin gelesen hat, weiß den flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. Bereits ab der ersten Seite hat mich Maiks Geschichte immer mehr in seinen Bann gezogen und es fiel mir regelrecht schwer, dieses Buch einfach so aus den Händen zu legen. Aber nicht nur mit dem Schreibstil kann die Autorin punkten, sondern auch mit ihrer detaillierten und brillant eingefangenen und wiedergespiegelten Kulisse. Dank der einzigartigen Beschreibung von Lichterhaven war ich quasi vor Ort. Zu der wunderbaren Kulisse gesellen sich authentische und lebensnahe Charaktere, die mit den entsprechenden Ecken und Kanten ausgestattet worden sind. Da ich schon den einen oder anderen Roman dieser Reihe gelesen habe, freute ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Ella, Hannah und Caroline, die unter dem Namen Foodsisters bekannt sind. Aber auch auf die „Neuzugänge“ wie Maik, Michelle oder Jakob und deren Geschichte war ich mehr als nur gespannt.

Der erfolgreiche Anwalt Maik ist an einem Burn out erkrankt, aber dies ist nicht alles. Seine Halbschwester, die er kaum kannte, hat ihm ihre Kinder „vererbt“: die 14jährige Michelle und der achtjährige Jakob. Er beschließt die Brücken in Berlin abzubrechen und nach Lichterhaven zu ziehen. Das passt den beiden Kindern überhaupt nicht, denn Michelle ist eine Großstadtpflanze und hat Angst in einem „Kaff“ wie Lichterhaven einzugehen. Jakob vermisst ebenfalls seine Berliner Freunde, aber allen voran seine verstorbene Mutter. Der Neuanfang steht unter keinem günstigen Stern und da läuft ihm auch noch die kleine rothaarige Frau namens Hannah wieder über den Weg. Oje, dass kann ja heiter werden, aber aufgeben ist keine Option. Das bevorstehende historische Stadtfest soll den Neuankömmlingen ein wenig helfen, sich schneller einzugewöhnen. Ob das gelingen wird? Oder wird der Airedale-Terrier Finchen dafür sorgen, dass sich die Familie in ihrer neuen Umgebung wie zu Hause fühlt?

Petra Schier hat es wieder einmal geschafft, eine wunderbare und zeitgemäße Geschichte zu schreiben. Mit viel Gefühl und einer guten Portion Humor lässt sie ihrer Leserschaft an Maiks Geschichte teilhaben. Was ich an diesen Romanen so liebe, sind die zwischenmenschlichen Dialoge. Sofort entsteht das Gefühl, dass der Leser Teil der Geschehnisse ist und nicht stiller Beobachter. Hinzu kommt natürlich auch noch die Gedankenwelt der kleinen und großen tierischen Hauptdarsteller. Es ist immer sehr amüsant, was die vier Pfoten so denken.

Wer jetzt Lust und Laune hat, diesen Roman lesen zu wollen, nur zu. Jeder einzelne Band beinhaltet eine abgeschlossene Geschichte, aber es macht dennoch großen Spaß, die Reihe von vorne zu beginnen. So lernt man die Foodsisters und ihre Freundschaft besser kennen, denn dieser Teil wird immer weitererzählt.

Perfekt um den Alltag ein wenig zu vergessen und die Seele baumeln zu lassen.

4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Eine emotionale und wunderschöne Geschichte

Die Kinder der Luftbrücke
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Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. "Gut Erlensee" oder "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne") hat Juliana Weinberg nun ihr neustes Werk „Die Kinder der Luftbrücke“, dass im April 2023 ...

Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. "Gut Erlensee" oder "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne") hat Juliana Weinberg nun ihr neustes Werk „Die Kinder der Luftbrücke“, dass im April 2023 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Leider muss ich gestehen, dass ich noch keinen Roman dieser Autorin gelesen habe, aber der Klapptext und auch die Leseprobe haben meine Neugierde mehr als nur geweckt. Sehr schnell wurde hier klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss und so sollte es auch sein.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich angenehm überrascht und so konnte ich recht schnell in die Geschichte, um Nora Thalfang ein und abtauchen. Bereits nach den ersten Seiten merkte ich, wie mich dieses Buch immer mehr in seinen Bann zog und ich es kaum aus den Händen legen konnte. Zu jedem Zeitpunkt wollte, nein, musste ich wissen, wie es mit Nora und ihrer Familie weitergeht. Zu dem brillanten Erzählstil gesellt sich auch eine detaillierte und authentische Kulisse, die nicht besser eingefangen bzw. wieder gespiegelt werden konnte. Spätentens hier merkt der Leser, dass die Autorin mehr als nur ihr Handwerk versteht. Sie hat historische Fakten von 1948 – 1949 (Epilog 1963) zusammengetragen, um diese dann in ihre Geschichte einfließen zu lassen. Vor meinen Augen sah ich das zerbombte Berlin, die Ruine der Kaiser-Wilhelm – Gedächtniskirche, die etlichen Rosinenbomber, die die Stadt aus der Luft versorgten. Zudem spürte ich die Verzweiflung der Berliner, die einfach nicht zur Ruhe kamen. Kaum war der zweite Weltkrieg vorbei, schon sorgte die russische Besatzung für neue Unruhen. Sie blockierten alle wichtigen Hauptverkehrsstraßen, so dass die Stadt nicht mehr mit den wichtigsten Lebensmitteln versorgt werden konnte. Ein Drama, aber die amerikanischen Alliierten ließen die Bevölkerung nicht im Stich. Sie organisierte und richtete eine Luftbrücke ein und gewährleistet das die Stadt aus der Luft mit allen lebenswichtigen Mitteln versorgt wurde.

Die Handlung erzählt die Geschichte von Nora Thalfang, ihren Kindern (Veronika und Jörg), ihrer Schwester Hanna und der gemeinsamen Mutter Else, die gemeinsam in einer Wohnung leben. Seit Jahren gilt Noras Ehemann Joachim als vermisst und so muss die alleinerziehende Mutter ihre beiden Sprösslinge allein versorgen, aber ohne Arbeit ist dies fast unmöglich. Dank ihrer hervorragenden Englischkenntnisse findet sie einen Job als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof. Beruflich scheint es aufwärts zu gehen, aber nicht nur da. Privat wird ihr Leben auch ein wenig auf den Kopf gestellt und zwar durch den US- Piloten Matthew, denn sie während ihrer Arbeit am Flughafen kennenlernt. Schnell merken beide, dass nicht nur Freundschaft sie verbindet. Sie verlieben sich, aber darf das sein? Nora ist immer noch Ehefrau und Mutter. Wird ihr Mann doch noch aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehren? Was sagen die beiden Kinder zu Matthew? Noras Gefühlswelt gleicht mehr und mehr einer Achterbahnfahrt.

Für mich hat Juliana Weinberg eine wunderbare emotionale Geschichte geschrieben, die mehrmals unter die Haut geht. Zwar ist diese fiktiv, aber als Leser könnte man meinen, dass sie sich so oder ähnlich irgendwo in Berlin abgespielt haben könnte. Wer weiß?

Eine Lebensgeschichte, die durch historische Fakten einen wahren Charakter bekommt. 4 von 5 Sternen und ich kann sie nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Liebe kennt keine Grenzen

Mit dem Mut zur Liebe
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Nach zahlreichen Romanveröffentlichungen (wie z.B. Das Superweib, Das letzte Versprechen oder Die Zauberfrau) hat Hera Lind nun ihr neustes Werk Mit dem Mut zur Liebe, dass im Mai 2023 im Knaur Verlag ...

Nach zahlreichen Romanveröffentlichungen (wie z.B. Das Superweib, Das letzte Versprechen oder Die Zauberfrau) hat Hera Lind nun ihr neustes Werk Mit dem Mut zur Liebe, dass im Mai 2023 im Knaur Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich muss leider gestehen, dass ich die Autorin und auch einige Bücher von ihr namentlich kenne, aber noch keins davon gelesen habe (obwohl sie auf meiner To do Liste steht). Bei diesem Roman haben sowohl der Klapptext sowie auch die Leseprobe meine Neugierde mehr als nur geweckt und da die Geschichte in der ehemaligen DDR spielt, fiel meine Entscheidung, dieses Buch lesen zu müssen, sehr leicht.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich sofort in Dietos (bürgerlicher Name: Dieter Kretschmar) Geschichte ein und abtauchen lassen. Bereits ab der ersten Seite merkte ich, wie mich der Roman mehr und mehr in seinen Bann zog. Es fiel mir regelrecht schwer dieses Buch einfach so aus der Hand zu legen. Zu jedem Zeitpunkt musste, nein, wollte ich wissen, wie es mit Dieto und seiner Familie weitergehen wird. Ab diesen Moment merkte ich, dass Hera Lind ihr Handwerk mehr als nur versteht und ganz genau weiß, womit sie ihre Leserschaft begeistern kann. Zum einen mit ihrem fesselnden Erzählstil und der perfekten und detaillierten Kulisse, in der sie ihre Handlungen spielen lässt. Dies ist aber nur zwei Punkte, dass das Leserherz höherschlagen lässt. Zum anderen gesellen sich auch noch die authentischen und lebensnahen Charaktere hinzu, die, wie ich fand, exzellent wiedergegeben worden sind. Sofort entstand das Gefühl, dass man Dieto und Co. schon jahrelang kenne würde. Mein größtes Kompliment an Hera Lind ist, dass sie es geschafft hat, die damalige und schreckliche Zeit des zweiten Weltkrieges von 1945 brillant einzufangen und wieder zu gegeben. Beeindrucken wie sie das Grauen so lebensnah in Worte gepackt hat. Zwar wurden viele Details nicht berücksichtigt bzw. ausgelassen, aber das Wesentliche, worauf es ankam, wurde erzählt. Auf den ca. 140 Seiten hatte ich das Gefühl, dass ich mitten im Geschehen stehen würde. Förmlich spürte ich die Angst der Menschen, die Tag täglich dem Bombenhagel ausgesetzt waren, die um ihr Leben und das ihrer Familie bangten und auch den Hunger, der durch die Lebensmittelknappheit herrschte. Selbst die schrecklichen Gräueltaten, die die Russen begangen haben, ließ Hera Lind nicht außen vor. Zu Recht, denn sowas was zwischen 1939 und 1945 auf dieser Welt geschehen ist, darf sich nie wieder wiederholen. Leider muss die ukrainische Bevölkerung diese schreckliche Zeit erneut durchleben.

Wer jetzt aber meint, dass diese Geschichte nur vom Dresdener Krieg handelt, der irrt, aber genau da beginnt Dietos Erzählungen. Dieto war vier Jahre alt, als Dresden dem Bombenhagel ausgesetzt war. Um ihr Leben und das ihrer Jungs zu schützen, floh Dietos Mutter zu Bekannten. Dietos Vater war im Krieg, aber ob dieser noch lebte oder nicht, blieb einige Zeit noch im Unklaren. Als der Krieg vorbei war, zog die Familie wieder ins stark ausgebombte Dresden, denn dies war und sollte ihre Heimat bleiben. Als der Vater aus dem Krieg kehrte, lernte Dieto das Jonglieren. Aber nicht nur dass: er lernte auch die Artistin Johanna „Jo“ kennen und lieben. Für die beiden stand schnell fest, dass sie in der DDR nicht glücklich, allen voran nicht frei sein werden und so beschlossen sie, zu fliehen. Ihre Flucht war dramatisch und gewagt, aber irgendwie schafften sie es.

Ein kleiner Minuspunkt muss ich leider hier dennoch vergeben, denn ich fand die Beschreibung der Artistennummern ein wenig zu detailliert und an manchen Stellen wiederholte sich einiges. Der Lesefluss wurde dadurch ein wenig gestört, aber es hielt sich in Grenzen.

Auf etwas über 490 Seiten erzählt Hera Lind diese einzigartige und emotionale Lebensgeschichte von Dieter „Dieto“ Kretschmar und seiner Frau Johanna „Jo“. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Erzählung. Nein, die Autorin nimmt ihre Leser mit und lässt sie hautnah an den Erlebnissen der beiden teilhaben. An manchen Stellen fragte ich mich, kann man den betreffenden Personen überhaupt trauen oder werden sie an die Stasi verpfiffen?

Für mich war es eine sehr berührende und spannende Zeitreise, die ich sehr gerne mitgereist bin. Ein toller Roman über Liebe, Mut, Freundschaft, Vertrauen, Misstrauen und Überleben.

Für mich steht jetzt schon klar, dass dies nicht der letzte Roman von Hera Lind gewesen ist.

4 von 5 Sternen und ein Muss für Leser, die wahre Lebensgeschichten lesen möchten. Dies ist eine davon.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Die neue Königsgemahlin Camilla privat

Königsgemahlin Camilla
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Nach zahlreichen Veröffentlichungen von royalen Büchern hat Angela Levin nun ihr neustes Werk „Königsgemahlin Camilla – Die Biografie“, dass im März 2023 bei Edition Koch erschienen ist, vorgelegt. Zwar ...

Nach zahlreichen Veröffentlichungen von royalen Büchern hat Angela Levin nun ihr neustes Werk „Königsgemahlin Camilla – Die Biografie“, dass im März 2023 bei Edition Koch erschienen ist, vorgelegt. Zwar bin ich kein eingefleischter Fan der royalen Familie, aber dennoch werfe ich gerne mal den einen oder anderen Blick hinter den Kulissen der königlichen Familie. Als ich diese Biografie gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich sie gerne lesen möchte und so ging meine Reise in die Welt von Camilla Parker- Bowles, die heutige Königsgemahlin.

Auf Anhieb gefiel mir der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin und so konnte ich in das Leben der einstigen Camilla Parker-Bowles ein und abtauchen. Während des Lesens fiel mir sofort auf, wie intensiv Angela Levin sich mit der royalen Familie auseinandersetzt bzw. beschäftigt. Akribisch und detailliert hat sie etliche Fakten und Informationen über Camilla zusammengetragen, ausgewertet, um sie dann in diese Biografie einfließen zu lassen. Auf 310 Seiten erfährt der Leser nicht nur über Camillas Familie bzw. Herkunft etwas, nein, die Autorin lässt ihn auch an ihren Wohltätigkeitsprojekten teilhaben. In ihrem sozialen Engagement blüht sie regelrecht auf und recht schnell merkte ich, wieviel sie ihr bedeuten. Sie ist mit Leib und Seele Schirmherrin und so oft es geht, besucht sie „ihre“ Einrichtungen und da kann es auch mal vorkommen, dass sie am Herd steht und kocht. Was natürlich nicht in ihrer Biografie fehlen darf, dass ist ihre große Liebe zu Prinz Charles und der harte Kampf um diese. Auch wenn diese „Märchenliebe“ doch noch ein gutes Ende findet, so musste allen voran Camilla sehr viele Steine aus dem Weg räumen. Einiges kennt man ja aus diversen Medienberichten, aber dank dieser Biografie, hat man jetzt einen ganz anderen Blickwinkel auf die Liebe zwischen den beiden bekommen. Ich bewundere Camilla, dass sie immer an Charles und ihre Liebe geglaubt bzw. um diese gekämpft hat. Ein harter Weg, der sich mehr als nur gelohnt hat. Nicht nur für Camilla, sondern auch für Charles, denn er hat eine Frau an seiner Seite, die ihm immer den Rücken stärkt und sich nie in den Vordergrund drängen muss. Selbst in Großbritannien hat sie an Beliebtheit gewonnen. Wenn Märchen wahr werden, dann hier: die einst ungeliebte Frau an Prinz Charles Seite namens Camilla Parker- Bowles steht heute an der Seite ihres geliebten Mannes und dem amtierenden König Charles III. Wer hätte das gedacht.

Mit ihrer Biografie Königsgemahlin Camilla hat Angela Levin einen tiefen und wunderbaren Blich hinter die Kulissen der einstiegen Camilla Parker-Bowles werfen lassen. Für mich war es eine sehr interessante und informative Reise. Allerdings muss ich einen Minuspunkt geben. Der Biografie hätte es nicht geschadet, wenn am Ende des Buches eine Chronikübersicht mit all den wichtigen Eckpunkten gestanden hätte. So als kleine Nachlese.

4 von 5 Sternen und mehr über die neue Königsgemahlin Camilla erfahren möchte, ist hier bestens aufgehoben.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Die Malerin Vanessa Bell

Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens
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Nach ihrer Veröffentlichung von „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hat Stephanie H. Martin nun Band zwei ihrer Trilogie „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des ...

Nach ihrer Veröffentlichung von „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hat Stephanie H. Martin nun Band zwei ihrer Trilogie „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“, der im Januar 2023 im Aufbau Verlag erschienen ist, vorgelegt. Nachdem ich mit großer Begeisterung den Auftakt dieser Reihe gelesen habe, wollte ich nun mehr über Virginias Schwester Vanessa erfahren und endlich geht es weiter.

Wer schon den vorherigen Band gelesen hat, kennt bereits den flüssigen und leichten Schreibstil der Autorin und weiß diesen zu schätzen. Bereits nach den ersten Seiten tauchte ich in Vanessas Geschichte ein und ab. Stephanie H. Martin weiß ganz genau, womit sie ihre Leserschaft in ihren Bann ziehen kann. Nicht nur mit ihrem exzellenten Erzählstil kann sie punkten. Sie hat es zudem geschafft, die Atmosphäre der damaligen Zeit brillant einzufangen und wieder zu spiegeln, so dass ich das Gefühl hatte, ich befände mich mitten im Geschehen. Wow, so ein Feeling schaffen die wenigsten Autoren. Aber nicht nur die perfekt eingefangene Kulissenbeschreibung trägt dazu bei, dass ich den Roman so liebte. Zum einem war es die akribische und detaillierte Arbeit der Autorin, die Fakten und Informationen über Vanessa Bell zusammengetragen und ausgewertet hat, um sie dann gekonnt in die Handlung einfließen zu lassen. Zum anderen waren es die authentisch dargestellten die Charaktere. So stelle ich mir den einen oder anderen Künstler vor: lebensfroh, launisch, selbstkritisch und mit ihren Werken meistens unzufrieden. Im ersten Band durfte ich Virginia Woolfs Leben kennen lernen, wo natürlich auch ihre Schwester Vanessa Raum bekam. Jetzt dreht sich vornehmlich alles um Vanessa Bell, die verheiratet mit Clive und ihren beiden Kindern in London lebt. Eine glückliche Ehe ist es zwar nicht, aber sie geben sich jeweils die Freiheiten ihr Leben, mit all seinen Vorzügen, zu genießen. Als Vanessa auf Roger Fry trifft, meint sie den Mann fürs Leben getroffen zu haben. Er beflügelt sie regelrecht und dies nicht nur im künstlerischen Bereich. Zum ersten Mal spürt sie eine Leidenschaft, die sie mit ihrem Ehemann noch nie wahrgenommen hat. Aber kann sie Roger Fry wirklich für sich gewinnen?

Für ihre Schwester Virginia läuft es nicht so gut. Sie heiratet zwar Leonard Woolf, der eigentlich der perfekte Ehemann für sie wäre, aber glücklich wird sie dennoch nicht. Ihre Krankheit hält sie in Schach und verhindert, dass sie an ihren Werken weiterarbeiten kann. Mit viel Liebe und Geduld schafft Leonard es, dass Virginia wieder am Leben teilnehmen kann.

Natürlich darf die damalige Künstlerszene um 1910 auch hier wieder nicht fehlen und so erhält der Leser erneut einen sehr guten Einblick in das Geschehen.

Stephanie H. Martin hat es erneut geschafft, nicht nur einen historischen Roman zu schreiben. Sie nimmt ihre Leser auf eine künstlerische Reise mit, aber vor allen Dingen, gibt sie Virginia Woolf einen Raum sie und ihr damaliges Leben näher kennenzulernen. Zumindest hat sie es bei mir geschafft. Jetzt warte ich voller Vorfreude auf Band 3 „Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ (erscheint voraussichtlich Frühjahr 2023im Aufbau Verlag).

4 von 5 Sternen.

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