Profilbild von Lesekatze

Lesekatze

Lesejury Star
offline

Lesekatze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesekatze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2019

Tolle Ansätze, aber unzureichend umgesetzt

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
0

Als Katzenbesitzerin wäre wohl eine Welt ohne Katzen nicht mehr dieselbe, doch wie wäre es, wenn die kleinen pelzigen Tiger wirklich verschwänden? Genau diese Frage stellte mir das Buch indirekt und ich ...

Als Katzenbesitzerin wäre wohl eine Welt ohne Katzen nicht mehr dieselbe, doch wie wäre es, wenn die kleinen pelzigen Tiger wirklich verschwänden? Genau diese Frage stellte mir das Buch indirekt und ich wollte natürlich eine Antwort. Doch bekam ich sie? Leider, nein.



Die Kurzbeschreibung machte mich neugierig, denn es klang danach, als würde man den letzten verzweifelten Versuch miterleben den ein sterbenskranker Mensch hat, und zwar leben. Verständlich, doch leider blieb die Beschreibung des Protagonisten so inhaltslos, das kein Mitleid aufkommen wollte und doch begann bereits hier, die Geschichte ein paar Räder in Gang zu setzen. Denn ich stellte mir die Frage, warum hängen Personen, die gerade erfahren haben das sie sterben, so am Leben? Besonders da einige, wie auch unser Protagonist, das Leben vorher überhaupt nicht zu schätzen gewusst haben? Die Angst vor dem Tod öffnet hier wohl komplett neue Türen.



Auch im weiteren Verlauf, schaffte es das Buch nicht, eine gewisse Tiefe zu erreichen, sondern kratzte stets nur an der Oberfläche. Wie sollen sich da Gefühle und Emotionen bilden? Ich streifte geradezu monoton durch das Buch, da es nur geringe Spannungsbögen gab und auch sonst mehr auf Nichtigkeiten gesetzt wurde. War das gut? Teilweise schon, denn als Briefträger lebte er nicht gerade das Leben eines Millionärs, sondern war mir einfachen Mitteln zufrieden. Doch ein paar mehr Gefühlsregungen hätten ihn schon gutgetan.



Schließlich kam ich an die Stellen, an welchen der obengenannte Handel umgesetzt wurde und somit Telefone und Filme und Uhren verschwinden ließ. Die Gründe dahinter waren auch hier teils sehr gut begründet, bissen sich aber damit, das eine Person entschied, ob wir alle Telefone, Filme und Uhren besitzen sollten oder nicht. Es Egoismus zu nennen, wäre hier wohl eine leichte Untertreibung gewesen. Tatsächlich fand ich den Deal mit dem Teufel eher sinnfrei. Ein Tag für eine Sache, die verschwinden sollte und dann dürfte man sie noch nicht einmal wählen, naja, das geht auch besser. Ja, gerade beim Inhalt habe ich eine Menge zu beanstanden, muss aber trotzdem sagen, das auch hier viel Wahres gesagt wurde. Der Umgang mit unseren Telefonen bzw. Smartphones würde ich z.B. als nicht mehr normal beschreiben, da viele Personen mittlerweile mit ihren Geräten verwachsen sind. Was würden diese Menschen ohne ihr geliebtes Smartphone tun? Eine Frage die sich jeder intensive Nutzer gerne einmal stellen darf.



Auch wenn Schreibstil und Inhalt zwar interessant, aber nicht wirklich packend waren, freute ich mich auf das Ende, da hier so viele Fragen eine Antwort finden sollten. Wie wäre die Welt nun ohne Katzen? Kurz gesagt, keine Ahnung. Denn auch wenn das Buch keine hohe Seitenzahl hatte, so hoffte ich doch auf den letzten Seiten eine wahre Erleuchtung zu finden. Ich wurde bitter enttäuscht, da das Buch mitten im Geschehen aufhörte. Kurzzeitig wurde ich sogar richtig wütend, denn man hätte dem Protagonisten wenigstens ein Ende geben können, das seiner Erkrankung würdig gewesen wäre. Schade, denn so verspielte sich der Autor auch den letzten Verständnispunkt.


Mein Fazit



Ich setzte viel Hoffnung in dieses Buch und wurde leider bitter enttäuscht. Schade, denn die Ansätze waren wirklich gut. Gerade der, wie die Menschheit ohne Telefon zurechtkommen würde. Doch wie das alles geschehen sollte, war nicht nur unfair, sondern auch völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein wenig mehr Tiefe hätte dem Buch wirklich gutgetan, zumal es hier um einen Charakter mit einem Hirntumor ging.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Ein Killer in B-Movie-Hell

Psycho Killer
0

Was macht man, wenn man viel Geld mit pornografischen Filmen verdient hat? Richtig man zieht in eine eher unbekannte Stadt und lässt da den Chef raushängen. Was dabei herauskommen kann, ist z.B. B-Movie-Hell. ...

Was macht man, wenn man viel Geld mit pornografischen Filmen verdient hat? Richtig man zieht in eine eher unbekannte Stadt und lässt da den Chef raushängen. Was dabei herauskommen kann, ist z.B. B-Movie-Hell. Und was passiert in dieser Stadt? Tja, das verrät die Kurzbeschreibung schon sehr gut, denn von heute auf morgen mordet sich ein maskierter Killer durch sie hindurch und hinterlässt dabei eine mehr als blutige Spur.



Ganz ehrlich? Das ist noch weit untertrieben, denn man kann es ein wahres Gemetzel nennen. Hier ein Kopf, da paar Körperteile, ja der Herr mit der zutiefst ungrusligen Skelettmaske und dem roten Irokesen obendrauf schlägt und ballert sich einmal quer durch die Prärie und wirkt dabei so kalt wie ein Eisklotz. Trotzdem war ich recht angetan vom Buch, da die Gewaltorgien von einem Humor begleitet wurden, der mir schon mal die Lachtränen in die Augen drücken konnte. Ich mag diesen Mix sehr, da es zwar Brustalität gibt, sie aber nicht so extrem geschildert wird wie in manch anderen Krimis oder Thrillern. Ja, klar ist ein abgerissener Kopf etwas Schlimmes, aber ohne die detaillierten Angaben und den unterschwelligen Humor, konnte ich die Szene regelrecht genießen. Man merkte eben, das hier viel Fiktion im Spiel war.



Warum das freundliche Kerlchen auf die Stadt losgeht, möchte ich hier nicht erzählen, denn gerade das ist eines der größten Spannungselemente. Jedoch gab es genug Personen drum herum, welche meine Aufmerksamkeit ebenso auf sich zogen. Zum einen wären hier das FBI, welches durch 2 Agenten ins Spiel kommt und versucht herauszufinden, weshalb gerade hier ein Amoklauf stattfindet und was allgemein mit dieser Stadt los ist. Dies ist übrigens ein guter Stichpunkt für die Bevölkerung von B-Movie-Hell, welche mehr als komisch ist. Sie alle sind dem Bordell-Besitzer Mr. Mellencamp gehörig und schrecken vor nichts zurück. Hier war es dann auch so, das ich nicht gerade viel Mitleid für sie aufbringen konnte. Ihre unsympathische Art und der Drang einen dauerhaft notgeilen Mann zu folgen, machte sie zu gerade abstoßenden Personen. Trotz allem war Baby, die eigentliche Hauptperson. Das junge Mädchen mit dem Hang zu Dirty Dancing, spielte die wohl größte Rolle im Buch, was jedoch erst mit jeder gelesenen Seite bemerkbar wurde. Ich fand sie süß und auch clever und konnte mich gerade am Ende nur mit ihr freuen.



Ich muss gestehen, erst mit wachsender Seitenanzahl dem Handeln und Aktionen wirklich folgen zu können. Dies lag vor allem daran, das gerade in der ersten Hälfte recht wenig geschah bzw. nichts was mich ernstlich überrascht hätte. Erst im späteren Verlauf kamen die AHA-Momente und die einzelnen Elemente bildeten ein Muster. Dies ist auch eigentlich mein einziger Makel, der aber fast dafür sorgte, dass ich das Buch abbrach. Natürlich kam mir von Anfang an, alles mögliche komisch vor, aber nicht so das es mich packte. Zum Glück änderte sich das, wobei ich gestehen muss, im Nachhinein, den Anfang nicht so langweilig gefunden zu haben. Es ergab halt plötzlich einen Sinn und war dann sogar noch unterhaltsamer.



Wie schon beschrieben gab es im Buch ein paar äußerst unterhaltsame Momente, welche wohl bei vielen trotzdem unter die Gürtellinie fallen würden. Witze über die Toten oder lustige Sprüche von den leicht bekleideten Damen, hier wurde mir von allem was geboten. Aber gerade in sexueller Hinsicht wurde mir so einiges abverlangt, da mir die Damen in diesem horizontalen Gewerbe mehr als leid taten. Der Chef, der einen einreitet, Mädels, welche die schrägsten Wünsche erfüllen müssen, ja, hier kam ich manchmal an meine Grenzen. Doch auch hier blinkte stets das „Fiktion“-Lämpchen auf, da vieles einfach zu kurios klang.



Die Ermittlungen an sich und das Ende waren übrigens grandios umgesetzt und boten neben reichlich befremdlichen Treffen, auch herzerwärmende Wiedersehen.
Mein Fazit



Dieses Buch bot mir eine gute Mischung aus Thriller und Komödie, welcher gerade zu Anfang ein wenig mehr Spannung gutgetan hätte. Allerdings konnte mich die unterhaltsame Story trotzdem noch überzeugen und sorgte dafür das ich nicht nur auf den Nachfolger neugierig wurde, sondern auch auf andere Bücher des Autors.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Eine enttäuschende Rückkehr in die Tintenwelt

Tintenwelt 2. Tintenblut
0

Endlich erfolgte meine Heimkehr in die Tintenwelt zusammen mit fast allen Charakteren des Vorgängers. Doch konnte mich der Nachfolger überzeugen? Sagen wir mal, na ja.



Die Geschichte geht eine Weile, ...

Endlich erfolgte meine Heimkehr in die Tintenwelt zusammen mit fast allen Charakteren des Vorgängers. Doch konnte mich der Nachfolger überzeugen? Sagen wir mal, na ja.



Die Geschichte geht eine Weile, nachdem Vorgänger los und zeigte nun die Familie Folchart glücklich vereint. Doch was wäre die Reihe ohne das nicht ganz schnell was passiert. Denn neben der Glückseligkeit der Familie möchte Staubfinger nur noch zurück in seine Welt. Damit beginnt schließlich die abenteuerliche Reise.



Beim Lesen des Buches wurde ich jedoch das Gefühl nicht los, das es die Geschichte nicht weitererzählen, sondern Fengolios Welt näher beleuchtete sollte. Eine wirkliche Handlung war für mich kaum greifbar, weswegen ich mich eben nicht darum kümmerte, wer wen sucht sondern, wie die Welt aufgebaut war und wer eigentlich über was herrschte. Hier gab es eindeutig mehr zu entdecken, wobei sie einfach sehr stark an das Mittelalter erinnerte. Zwischendurch fragte ich mich sogar, was an ihr so besonders sei, da außer Feen und Elfen kaum nennenswert interessante Wesen zu finden waren. Die Charaktere wie der Speckfürst oder der Schöne Cosimo, waren ein Trauerspiel, da sie wie bereits erwähnt, ihr Land mittelalterlich führten und dabei auch nicht gerade gescheit vorgingen.



Aber auch aufseiten der bekannten Figuren wie Meggie und Farid musste ich Abstriche machen, da diese eine gerade zu nervige Charakterentwicklung durchgemacht hatten. Gerade trieb es Farid mit seiner geradezu klettenhaften Obsession bezüglich Staubfinger auf die Spitze. Sein stetiger Zwang ihm überall hin zu folgen und zu beschützen, raubte mir die Nerven und sorgte sogar später dafür, dass ich seine Monologe einfach übersprang.



Leider hatte ich auch das Gefühl, das der Schreibstil ein wenig an Spannung nachgelassen hatte. Ich musste mich gerade zur Mitte hin, gerade zu zwingen weiterzulesen, da ich das Gefühl hatte einfach nicht voranzukommen. Stetig blieb man an denselben Stellen hängen und musste mit anschauen, wie belanglose Dinge ins Endlose gezogen worden. „Wieso?“ war dabei übrigens mein Hauptfragewort, welches ich leider sehr oft einsetzen musste.



Was konnte das Buch denn überhaupt? Ich fand den Gedankengang sehr schön, ob geschriebene Figuren wissen, dass sie nur geschrieben sind. Zudem war es interessant zu sehen wie Fengolio sein Werk selbst erlebte und wie er versuchte Dinge die falsch liefen, wieder geradezurücken. Hier hatte ich durchaus meinen Spaß am Buch.
Mein Fazit



Ich öffnete den Nachfolger mit Begeisterung und ging ehrlich gesagt enttäuscht wieder hinaus. Mir fehlte im Buch der Zauber, welcher den Vorgänger so auszeichnete. Gerade die Charaktere mussten für meinen Geschmack, ein Großteil ihrer Persönlichkeit abgeben, was sie zu unleidlichen Nervensägen verwandelte. Trotzdem werde ich den Nachfolger lesen, da ein Quäntchen Neugier immer noch vorhanden ist.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein Krimi, der vieles bot, aber keine Spannung

Das Geheimnis der Grays
0

Weihnachten, das Fest der Familie und Geschenke sollte auch dieses Jahr wieder stattfinden, doch ein Mord geschah im Hause Gray und rüttelt dabei so einige Geheimnisse an die Oberfläche. Klingt spannend ...

Weihnachten, das Fest der Familie und Geschenke sollte auch dieses Jahr wieder stattfinden, doch ein Mord geschah im Hause Gray und rüttelt dabei so einige Geheimnisse an die Oberfläche. Klingt spannend oder? Ja, das hätte ich mir auch gewünscht, aber leider wurde ich bitter enttäuscht.



Das dass Buch in einer anderen Zeit geschrieben wurde, merkt man ihm schnell an. Doch das ist überhaupt nicht schlimm, denn ich mag lieber Krimis, bei denen PC´s oder Überwachungskameras nicht ein einziges Mal vorkommen. Ich mag die Detektivarbeit der alten Schule und die wurde hier in vollem Umfang geboten. Der Schreibstil blieb dabei sehr leicht und schaffte es mich in das gebotene Szenario zu vertiefen. Auch die Personen waren für mich stets mit Charaktereigenschaften verbunden, so das schon beim blossen Lesen eines Namen, eine ganze Reihe Informationen in mir hochkamen.



Und da gab es einiges zu merken, da eigentlich die ganze Familie Gray und deren angeheiratete Partner, etwas hatten was sie bedrückte. Dies waren meist Dinge, die Macht und Stand in der Gesellschaft ausdrücken sollten oder kurz gesagt, Geld. Die ganze Familie beruhte auf Geld, was die Charaktere zwar nicht gerade sympathisch aber interessant machte. Jeder versuchte zu erklären, warum gerade er das Geld des Vaters verdient hätte, wobei diesbezüglich der ein oder andere Streit entfachte.



Kommen wir nun zum eigentlichen Problem des Buches, nämlich den, dass die Suche nach dem Mörder des Vaters, zumindest für mich, schon nach ein paar Seiten zu Ende war, da sowohl der Mörder, als auch sein Tatwerkzeug, sein Motiv und seine Verschleierungsversuche genannt wurden. Mit diesem Wissen tiefer in das Buch zu steigen, war schon einmal ein Tiefschlag, doch noch ruhte in mir Hoffnung, da ja die Frage noch nicht geklärt war, ob er auch gefangen wurde. Doch auch hier fand ich nicht die Erfüllung. Der zuständige Inspektor war zwar sehr strebsam und ein Musterbeispiel für einen Spürhund, aber irgendwie wollte ich mit ihm nicht in Fahrt kommen. Schade eigentlich, da er tatsächlich ein Geheimnis verbarg, das aber nur kurz angeschnitten wurde.



Schließlich wäre da noch das Ende. Wie es ausgeht, wird natürlich nicht verraten, aber ich fand es sehr ungenügsam. Hier hätte man einen großen Showdown laufen können, aber nein, alles lief sehr gediegen und enttäuschte mich daher um so mehr.


Mein Fazit



Es klang spannend, sah verführerisch aus, doch enttäuschte mich hinsichtlich der Spannung. Schade, denn das Setting, kombiniert mit den stimmigen Charakteren hatten echtes Potenzial.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Ein Buch mit klarer Aussage, aber verwirrender Story

Was geschah mit Femke Star
1

Für dieses Buch Worte zu finden ist gar nicht mal so leicht, denn was ich erlas schockierte mich und brachte mich nachhaltig zum Nachdenken. Doch steckt hinter dem aufrührenden Thema auch eine packende ...

Für dieses Buch Worte zu finden ist gar nicht mal so leicht, denn was ich erlas schockierte mich und brachte mich nachhaltig zum Nachdenken. Doch steckt hinter dem aufrührenden Thema auch eine packende Geschichte? Aus meiner Sicht, ja und nein.



Was ist nur mit der Jugend los, war wohl der erste Gedanke, nachdem ich so einigermaßen gut in die Story gefunden hatte. Beleidigungen sind an der Tagesordnung und gehen nicht selten in Mobbing über und die Gewalt untereinander nimmt auch immer stärker zu. Wie weit all dies ausufern kann, zeigte mir „Was geschah mit Femke Star?“ auf schockierende Weise. Ich hatte damit gerechnet, das dieses Buch heftig wird, dass es am Ende aber die Kategorie „krass“ weit hinter sich ließ, damit hätte ich wohl nicht gerechnet.



Gleich zu Anfang möchte ich allerdings meinen Kritikpunkt am Buch äußern. Denn wo die Handlungen im Buch zum weiteren Nachdenken anregten, schaffte es die Story nur mich zu verwirren. Der Anfang war da noch recht übersichtlich, doch je mehr ich eintauchte, desto mehr verlor ich den Bezug zu den Figuren und stützte mich schließlich nur noch an die angesprochenen Themen. Ich blickte auch irgendwann nicht mehr durch, wer jetzt hinter wem stand und wieso er das tat, was er tat. Dies war sehr schade, denn wenn ich schon ein Buch wie dieses lese, möchte ich auch die Zusammenhänge verstehen. Doch das tat ich nicht.



Dies fand ich sehr schade, denn es gab durchaus interessante Charaktere und das sogar auf beiden Seiten. Schon hier begann das Buch mit seinen Lektionen, da es aufgliederte, wer Opfer und wer Täter war und wie schnell sich diese Rollen tauschen ließen. Ja, das Buch sparte nicht an Wahrheiten und belegte diese mit sehr ehrlichen Fakten. Dabei störte mich der teilweise sehr derbe Tonfall überhaupt nicht. Im Gegenteil, er war es, der mich erst so richtig wachrüttelte. Viele Aussagen geistern mir noch jetzt durch den Kopf, da ihr Inhalt auf so tiefgründige Weise erklärte, warum sich Personen z.B. herausnehmen jemanden zu vergewaltigen.



Eines der wohl größten Themen im Buch ist die Sexualität von Jugendlichen. In Zeiten von Internet & Co., erleben sie Erotik, nicht mehr als etwas Verborgenes, sondern öffentlich zugängliches. Klar das man da mitreden möchte. Auch hier überraschte mich das Buch mit verschiedenen Szenarien. Besonders blieb mir ein junger Mann hängen der lieber sein erstes Mal mit einer zum Sex gezwungenen Frau haben wollte, als mit dem Mädchen, mit welchem er zusammen war. Auch hier schrie das Buch förmlich: „Was läuft bei uns schief?“.



Hätte das Buch etwas weniger auf den Mystery-Faktor gesetzt, hätte ich wohl einen neue Favoriten in meinen Händen. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist, werde ich dieses Buch wohl noch lange im Gedächtnis behalten. Ich habe viel dazu gelernt, besonders über das vorschnelle verurteilen und hoffe das auch andere Leser des Buches, diese Erfahrung machen können.
Mein Fazit

Auch wenn mich die Story mehr verwirrte als ansprach, waren es die Aussagen des Buches, welche mich auf Dauer geprägt haben. Dazu kamen authentische Charaktere, die ganz klar heutige Jugendliche und junge Erwachsene darstellten. Wer eine ehrliche Geschichte sucht, ist hier goldrichtig, sollte sich allerdings nicht an Schimpfwörtern oder Gewaltdarstellungen stören.