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Veröffentlicht am 19.12.2025

Nette Momente ...

Lass uns noch bleiben
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LASS UNS NOCH BLEIBEN
Saskia Luka
ET: 3.11.25

Anna lebt in Berlin ein zurückgezogenes, fragiles Leben.
Allein in einer Wohnung, die sie sich eigentlich nicht leisten kann, und mit dem plötzlichen Verschwinden ...

LASS UNS NOCH BLEIBEN
Saskia Luka
ET: 3.11.25

Anna lebt in Berlin ein zurückgezogenes, fragiles Leben.
Allein in einer Wohnung, die sie sich eigentlich nicht leisten kann, und mit dem plötzlichen Verschwinden der Frau, in die sie unsterblich verliebt war.

Tagsüber verkauft sie Topfpflanzen in ihrem kleinen Laden.
Der feste Anker in ihrem Alltag ist der tägliche Gang zu einem Café, wo sie Kaffee to go für sich und den Antiquariatsbesitzer Henning holt.
Ein paar Worte, ein kurzer Austausch – mehr Nähe entsteht zwischen ihnen nicht.

Erst als ein junger Mann ihren Laden betritt und fragt, ob er ein Wohnungsgesuch aufhängen darf, gerät Annas ruhige Routine ins Wanken.

Der Einstieg und das Setting haben mir sehr gut gefallen.
Leider verliert die Geschichte danach an Tempo und entwickelt keinen wirklichen Sog.
So feinfühlig und atmosphärisch die Autorin auch schreibt, die Handlung bleibt für mich zu zaghaft und kommt nicht richtig in Gang.

Fazit:
Eine kurze Geschichte mit schönen Momenten und guter Grundidee, die sich über weite Strecken zu ruhig entfaltet und dadurch Längen entwickelt.
Kann man lesen, muss man aber nicht.
2½/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2025

Krass und gut!

Das Leben keiner Frau
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DAS LEBEN KEINER FRAU
Caroline Rosales
ET: 30.08.2021

backlist 12für2025

Nachdem ich Die Ungelebten von Caroline Rosales beendet hatte und mir daraufhin dieses Buch empfohlen wurde, musste ich es einfach ...

DAS LEBEN KEINER FRAU
Caroline Rosales
ET: 30.08.2021

backlist

12für2025

Nachdem ich Die Ungelebten von Caroline Rosales beendet hatte und mir daraufhin dieses Buch empfohlen wurde, musste ich es einfach kaufen. Leider lag es dann erst einmal eine Weile auf meinem SuB, doch nun konnte ich es endlich befreien – und das hat sich gelohnt.

Melanie ist eine echte Macherin: stellvertretende Chefredakteurin der Münchner Zeitung, Stilikone und eine Frau, die mitten im Leben steht – bis zu ihrem 50. Geburtstag. Ab diesem Tag scheint alles bergab zu gehen. Die Wechseljahre melden sich, ihre 25-jährige Tochter hat viel zu wenig von dem, was Melanie im Überfluss besitzt, die Mutter muss ins Altenheim und dann stellt der Chefredakteur auch noch eine blutjunge, attraktive Journalistin ein, die Melanie gefährlich werden könnte.
Ob es noch schlimmer kommen kann? Ja.

Caroline Rosales schreibt zynisch, ehrlich und schonungslos. Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen und innerhalb eines Tages beendet. Natürlich habe ich keine hochtrabende Literatur erwartet, sondern beste Unterhaltung – und genau die habe ich bekommen.

Fazit:
Eine temporeiche Geschichte, gepaart mit einer großen Portion Zynismus. Wunderbare Unterhaltung.
4½/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2025

Super!

Die Hoffnung der Chani Kaufman
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DIE HOFFNUNG DER CHANI KAUFMAN
Eve Harris
ET: 24.1.24


Chani und Baruch gehören einer jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft an und leben derzeit in Jerusalem, wo Baruch die Laufbahn eines Rabbis anstrebt.
Ihre ...

DIE HOFFNUNG DER CHANI KAUFMAN
Eve Harris
ET: 24.1.24


Chani und Baruch gehören einer jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft an und leben derzeit in Jerusalem, wo Baruch die Laufbahn eines Rabbis anstrebt.
Ihre Ehe wurde vor einem Jahr arrangiert und war keine Liebesheirat, dennoch verbindet die beiden ein inniges und respektvolles Verhältnis.

Eigentlich könnte ihr Leben harmonisch sein, doch Chani ist nach einem Jahr Ehe noch immer nicht schwanger.
In der Gemeinschaft – und besonders vonseiten der Schwiegermutter – wird sie immer wieder spüren gelassen, dass dies als Makel gilt.
Baruchs Eltern drängen das junge Paar, eine Kinderwunschklinik in London aufzusuchen, während die Schwiegermutter die Situation nutzen möchte, um Chani loszuwerden, und einen Termin bei einer Heiratsvermittlerin vereinbart.

Parallel dazu erzählt der Roman die Geschichte von Rivka.
Sie hat ihren Mann Chaim, einen angesehenen Rabbi der orthodoxen Gemeinde in London, verlassen.
Seitdem gilt sie als Persona non grata, darf ihre Kinder weder sehen noch mit ihnen sprechen.
Nur ihr älterer Sohn, der in Jerusalem eine Talmudschule besucht, hält weiterhin Kontakt zu ihr.

Wie sich diese Geschichten entwickeln und welche weiteren Erzählstränge das Buch bereithält, möchte ich nicht vorwegnehmen – das empfehle ich euch, selbst zu entdecken.

Mich hat dieses Buch sehr berührt.
Ich habe es mit großer Freude gelesen und dabei unglaublich viel gelernt.
Es war mein erstes Buch der Autorin, und ich möchte unbedingt noch mehr von ihr lesen.

Besonders beeindruckt haben mich die eindrücklichen Schilderungen einer streng orthodoxen Gemeinschaft, die wie eine isolierte Parallelwelt funktioniert, sowie die schonungslose Darstellung der massiven Unterdrückung von Frauen.
Umso stärker ist der Weg, den die Autorin aufzeigt, wie ein Ausbruch aus diesen starren religiösen Strukturen möglich sein kann.

Fazit:
Ein zart, bildreich und zugleich eindringlich erzählter Roman.
Wer für einige Tage in das Leben einer orthodoxen jüdischen Gemeinschaft eintauchen möchte, dem kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen.
Große Leseempfehlung.
4½/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2025

Ein stilles, einfühlsames Buch

Sprich mit mir
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SPRICH MIT MIR
Lidia Ravera
ET: 16.5.23
backlist 12für2025

Die 66-jährige Giovanna lebt allein und bewusst zurückgezogen am Tiber in Rom. Familie hat sie keine, Freundschaften vermeidet sie. Ihr genügt ...

SPRICH MIT MIR
Lidia Ravera
ET: 16.5.23

backlist

12für2025

Die 66-jährige Giovanna lebt allein und bewusst zurückgezogen am Tiber in Rom. Familie hat sie keine, Freundschaften vermeidet sie. Ihr genügt ihr ruhiger Alltag: Spaziergänge und klassische Musik, die sie sich am Nachmittag in ihrer Wohnung anhört.

Alles verändert sich, als nebenan in der seit Monaten leerstehenden Wohnung eine junge Familie einzieht. Die neue Familie sucht Kontakt zu ihr – und Giovanna lässt sich, trotz ihrer Vorsätze, darauf ein. Eine zarte Freundschaft entsteht, besonders zur dreijährigen Tochter der Familie, die sie schnell ins Herz schließt. Immer mehr wächst sie in die Rolle einer Ersatzgroßmutter hinein, kocht für die Familie, hilft im Alltag und übernimmt ganze Wochenenden die Betreuung.

Die entscheidende Wendung kommt an Weihnachten, als der Großvater der Familie zu Besuch ist und auch Giovanna zum Weihnachtsessen eingeladen wird. Der Großvater, der fast im selben Alter wie Giovanna ist, ist ihr gegenüber besonders aufmerksam. Zunächst glaubt sie, er könne Interesse an ihr haben. Erst zu spät erkennt sie, dass er sie aus ihrem früheren Leben wiedererkennt – und damit eine Tür zu ihrer Vergangenheit öffnet, die sie längst geschlossen glaubte.

Ravera erzählt mit viel Feingefühl von einer Frau, die zwischen Erinnerungen und neuen Möglichkeiten steht. Besonders eindrücklich fand ich, wie behutsam gezeigt wird, wie schwer Vertrauen fällt, wenn man viel erlebt und noch mehr verloren hat. Die leisen Momente tragen das Buch: kleine Gesten, unangenehme Wahrheiten, zarte Annäherungen.

Fazit:
Ein stilles, sehr einfühlsames Buch über Einsamkeit, Schuld und die Chance auf einen Neuanfang.
4/5

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2025

Einfach genial!

Das wirkliche Leben
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DAS WIRKLICHE LEBEN
Adeline Dieudonné
ET: 24.4.20

backlicht 12für2025 #subabbau

Im Zentrum steht ein junges Mädchen, das mit seinen Eltern und ihrem kleinen Bruder in einer unscheinbaren Vorstadtsiedlung ...

DAS WIRKLICHE LEBEN
Adeline Dieudonné
ET: 24.4.20

backlicht

12für2025 #subabbau

Im Zentrum steht ein junges Mädchen, das mit seinen Eltern und ihrem kleinen Bruder in einer unscheinbaren Vorstadtsiedlung lebt. Der Vater, ein leidenschaftlicher Großwildjäger, beherrscht das Haus mit Gewalt und Unberechenbarkeit. Die Mutter hat sich in stumme Passivität zurückgezogen und bietet kaum Halt.
Ein traumatisches Erlebnis verändert das fragile Gleichgewicht der Familie und trifft vor allem den Bruder schwer. Während er sich immer weiter verliert, beginnt die Erzählerin behutsam, aber entschlossen nach einem Ausweg zu suchen. Bildung, Neugier und ein wachsender Wille zur Selbstbestimmung werden zu ihrem Rettungsanker.

Dieses Buch trifft wie ein Schlag in die Magengrube. Die Geschichte zeigt ungeschönt, wie brüchig Sicherheit sein kann, wenn Gewalt zur Normalität wird. Gleichzeitig spürt man die Klarheit und innere Stärke, mit der das Mädchen durch all den Schrecken navigiert.
Ihre Beobachtungen sind präzise, oft schmerzhaft, aber niemals hoffnungslos. Sie hält trotz allem an der Vorstellung fest, dass ihr Leben mehr sein kann als das, was die vier Wände ihres Elternhauses vorgeben.

Dieudonné schreibt schnörkellos und ohne Effekthascherei. Die Gewalt dient nie als Selbstzweck, sondern zeigt, wie sie Räume, Beziehungen und Identitäten formt. Man spürt die Enge, die permanente Anspannung – und ebenso den stillen Widerstand der Erzählerin.
Besonders eindrucksvoll ist ihre Entwicklung: leise, konsequent und getragen von einem Freiheitsdrang, der sich nicht unterdrücken lässt.

Fazit:
Ein hartes, mutiges, eindrucksvolles Buch, das lange nachwirkt und zeigt, dass Überleben mehr bedeutet als bloß durchzuhalten. Große Leseempfehlung! Highlight!
5+/5

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