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Veröffentlicht am 29.05.2017

Liebe für Anfänger

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Für Bea gibt es eigentlich wichtigeres ist als ihre Arbeit und ihre Familie. Da es dem Verlag finanziell sehr schlecht geht kann nur ein Wunder, in Form eines Bestsellers mit Hoffnung auf einen Literaturpreis, ...

Für Bea gibt es eigentlich wichtigeres ist als ihre Arbeit und ihre Familie. Da es dem Verlag finanziell sehr schlecht geht kann nur ein Wunder, in Form eines Bestsellers mit Hoffnung auf einen Literaturpreis, helfen. Tim Bergmann, der Autor, ist ein Außenseiter, der ungern in der breiten Öffentlichkeit steht. Bea pusht Tim und soll ihn fit machen - eine Lesereise wird geplant. Sie verbringen viel Zeit gemeinsam in Hotels der billigsten Sorte, und meistern Lesungen und Signierstunden. Sie kommen sich nur sehr langsam näher. Aber dann ... schleicht die Liebe ins Geschehen. Bea hat, zum Leidwesen beider, nur ein Hotelzimmer gebucht, somit sind beide gezwungen die Nacht zu verbringen. Bea wird Tim seine Muse und er kann endlich an seinem Roman schreiben. Kleine "Entspannungsübungen" schaffen Nähe und Vertrautheit. Beide öffnen sich und finden eine gemeinsame Komponente in der Kindheit. Nach einer Krankheit in Bea´s Familie wird die Lesereise abgebrochen und Tim ist für Bea der Fels in der Brandung. Er gewinnt sogar den Literaturpreis - und Bea´s Herz.
Ein moderner und flüssiger Schreibstil, ab und zu eine Spitze zum Aufheitern. Beim schmökern habe ich ab und zu ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Ein schönes Buch, welches sich erst im letzten Drittel mit der Liebe umgibt.
Ein bisschen mehr Spannung wäre schön gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 16.05.2017

Hut ab!

Depression abzugeben
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Uwe Hauck beschreibt eine Lebensphase seines eigenen Lebens. Ehrlich und ohne Zensur. Manches ist so ehrlich, dass auch aus Sicht der Vergangenheit man als Nahestehender (zum Beispiel seine Frau) verschiedene ...

Uwe Hauck beschreibt eine Lebensphase seines eigenen Lebens. Ehrlich und ohne Zensur. Manches ist so ehrlich, dass auch aus Sicht der Vergangenheit man als Nahestehender (zum Beispiel seine Frau) verschiedene Situationen anzweifelt.

Nach einem, zum Glück, missglückten Selbstmordversuch und Einweisung in die geschlossen Abteilung der Psychiatrie gibt er Einblicke in die Gedankengänge die man als Betroffener hat. Nach wie vor der Todesgedanke, der zu Beginn ist oder die wachsame Frage der Betreuer und Ärzte "Wie geht es uns? - Noch Selbstmordgedanken?" nerven vom ersten Tag an. Misstrauen guckt um alle Ecken. Die Familie hat Verständnis aber auch Zweifel.

Über alle diese Erlebnisse berichtet Uwe Hauck aus seiner Sicht des Erlebten, aus Sicht Betroffener der anderen Seite und in Form der Familie, die sich nicht immer in die Situation hineinversetzen kann.

Nach der Betreuung in der geschlossenen "Klappse" wechselt er in die Tagesbetreuung. Das Programm in den Einrichtungen ist sehr ähnlich: Beschäftigung, Malen, Ergo- und Bewegungstherapie. Er muss wertgeschätzte Menschen zurück lassen aber lernt ebenso neue Patienten mit ähnlichen oder anderen Schicksalen kennen. Jeder Patient hat seine Geschichte und alle Mitbetroffenen helfen sich gegenseitig durch Verständnis, Zuhören und mitfühlen - besser als manche Therapie.

Er geht auf viele Themen speziell (Nebenwirkungen von Antidepressiva) ein, aber aus seiner Sicht. Er schreibt alles mit viel Witz und Würze. Eigentlich ist es ein Aufklärungswerk sowohl für Betroffene als auch zum Verständnis von Angehörigen.

Nach dem Abschluss der Tagesklinik lässt er sich auf "zu Hause" ein. Schwierig ohne Beschäftigung, ohne Gespräche der anderen Patienten, ohne Antrieb zu Bewegung. Der Alltag ist schwer. Er nimmt an einem befreienden Barcamp teil, bei dem er von seinen Erfahrungen aus der "Klappse" berichtet und schon positives Feedback erhält. Das war sicherlich der Ausschlag gebende Punkt die Krankheit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In der fünfwöchigen Reha will er sich nochmal erholen - aber Panik und Angst fahren mit zur Reha und besuchen ihn auch.
Nach ca. einem Jahr Krankheit und Therapie kommt der Einstieg ins Berufsleben - viel zu schnell.

Ich kann Uwe Hauck zu diesem Buch nur gratulieren, er spricht viele Punkte an die akzeptiert werden müssen von der Gesellschaft. es war ein Kampf ums eigene Ich und den hat er mit Bravur bestanden.
Super Buch. Sehr empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Psychologie
  • Originalität
  • Cover
Veröffentlicht am 01.03.2017

Girl on Train

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Es geht um eine junge Frau Rachel, die täglich im Zug zur "Arbeit" fährt. Dabei fährt sie immer am Haus ihres Ex-Mannes Tom vorbei. Beobachtet dabei Tom und seine neue Frau Anna und ein paar Häuser weiter ...

Es geht um eine junge Frau Rachel, die täglich im Zug zur "Arbeit" fährt. Dabei fährt sie immer am Haus ihres Ex-Mannes Tom vorbei. Beobachtet dabei Tom und seine neue Frau Anna und ein paar Häuser weiter Megan und Scott, die in ihrer Fantasie Jess und Jason heißen. Rachel ist eigentlich arbeitslos, was keiner weiß, und Alkoholikerin. Jede Person hat ihre Geheimnisse, die sich im Laufe der Zeit zu einem Bild zusammenfügen. Megan wird vermisst und ihr Mann Scott gerät unter Verdacht. Rachel mischt sich ein, da sie vieles im Zug beobachtet. Rachel wird aber nicht wirklich ernst genommen, da die unglaubwürdig bei der Polizei erscheint. Sie hat keine Erinnerung an den Tag, an dem Megan verschwand und schleicht ständig in der Straße rum, wo Ex-Mann Tom mit Frau Anna sich belästigt fühlen. Scott wird von Rachel aufgesucht um zu erzählen, das es noch einen anderen Mann in Megans Leben gab. Nach einer Weile wird Megan tot aufgefunden - nach wie vor die Frage - Wer ist der Mörder?
Das Buch ließt sich recht gut, aber bis zur Hälfte sehr langatmig und wiederholen. Zum Schluss hin wird es dann spannend und man ahnt bereits wie es endet.
Ich persönlich war ein bisschen enttäuscht, da es als Nr. 1 Bestseller in USA und England. Meine Erwartung war wohl zu hoch.

Veröffentlicht am 08.01.2017

Lucinda Riley - Die sieben Schwestern

Die sieben Schwestern
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Ein Meisterwerk von Lucinda Riley und Auftakt zu sechs weiteren Teilen. Es geht um sechs Schwester, die alle adoptiert wurden und zum Tod des geliebten Vaters alle nach Atlantis an den Genfer See gerufen ...

Ein Meisterwerk von Lucinda Riley und Auftakt zu sechs weiteren Teilen. Es geht um sechs Schwester, die alle adoptiert wurden und zum Tod des geliebten Vaters alle nach Atlantis an den Genfer See gerufen werden. Jede erlebt ihre Trauer anders und der Vater hinterläßt seinen Töchtern jeweils einen Brief und Koordinaten der Herkunft.
Maia die erste Tochter lüftet ihr Geheimnis und erforsch ihre Herkunft. Dabei geht sie nach Rio de Janeiro und findet noch jemand der die Geschichte der Familie kennt. Natürlich ist auch der Herzschmerz dabei, denn sie findet auch die Liebe, obwohl Sie da schon schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit machte.
Sehr schönes Buch und ein gelungener Start. Wie ich das Buch gelesen habe, war ich gedanklich mit in Rio und habe es nocheinmal mit anderen Augen entdeckt.