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Veröffentlicht am 24.11.2020

Der Fotograf

Es war einmal in Italien
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Luca di Fulvio hat wieder einen historischen Roman geschrieben, den ich als Hörbuch gelesen von Philipp Schepmann gelesen haben. Die verschiedenen Personen wurden sehr gut durch unterschiedliche Tonlagen ...

Luca di Fulvio hat wieder einen historischen Roman geschrieben, den ich als Hörbuch gelesen von Philipp Schepmann gelesen haben. Die verschiedenen Personen wurden sehr gut durch unterschiedliche Tonlagen deutlich. Um wen geht es?

Schon auf dem Cover sieht man ihn, den Fotograf. Anfangs ahnt man noch nicht, welche Rolle er tatsächlich in dem Buch spielt und überlegt, ob nicht eher die junge Frau für die Handlung wichtig ist. Die Wahrheit liegt, dass beide Protagonisten der Geschichte sind. Genauso wie auch die Contessa, bei der der Junge aufwachsen darf.

Nach und nach erlebt der Leser, wie aus den Kindern junge Erwachsene werden, die sich treffen und gemeinsame Erlebnisse haben. Es geht um Recht und Gerechtigkeit, Nationalstaat und persönliches Glück, Finden der eigenen Persönlichkeit und einen großen Kampf.

Mir hat das Hörbuch ausgesprochen gut gefallen. Vor allem die Contessa ist mir ans Herz gewachsen, aber auch Marta, das Zirkuskind, waren für mich außergewöhnliche Charaktere. Ich habe mich manchmal aber gefragt, ob eine Frau zu der damaligen Zeit tatsächlich so viele Freiheiten gehabt hat. Gewünscht hätte ich mir auch mehr Details zum Stand der Fotografie zur damaligen Zeit. Pietro, der Fotograf macht die Bilder und dann sind sie auch schon entwickelt. Das ging mir zu schnell und ich fragte mich, wie weit die Fotografie im Italien um 1870 war.

Auf jeden Fall ist der historische Bezug zur Einigung Italiens gut gelungen.

Ich habe gerne dem Buch gelauscht und vergebe 4 Sterne.



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Veröffentlicht am 14.11.2020

Baskische Tragödie

Baskische Tragödie
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Luc Verlain kenne ich schon länger aus den Vorgängerbänden von Alexander Oetker. In der Gegend um Bordeaux ist er ein rechtschaffener, ehrlicher Polizist, der die Gegend und die Kultur der Region zu schätzen ...

Luc Verlain kenne ich schon länger aus den Vorgängerbänden von Alexander Oetker. In der Gegend um Bordeaux ist er ein rechtschaffener, ehrlicher Polizist, der die Gegend und die Kultur der Region zu schätzen weiß. In diesem Fall wird er in sehr persönlicher Weise zu einer Schnitzeljagd auf Leben und Tod herausgefordert.....

Meine Meinung

Der Stimme von Frank Arnold gebannt lauschend war ich an Lucs Seite bei den Treffen mit seinen Kollegen und seiner Freundin Anouk. Bald wurde ich hineingezogen in die rasante Handlung, bei der die Spannung immer noch einmal gesteigert wurde. Überraschungen und Winkelzüge wechselten sich mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und persönlichen Einsichten ab. Die Kombination ist genial und hat mich niemals gelangweilt.

Wer das Buch in seiner ganzen Tragweite verstehen will, sollte auf jeden Fall den einen oder anderen Vorgängerband kennen, am besten alle drei, die übrigens auch hervorragend sind. Wenn ich aber einen Vergleich wagen darf, finde ich dass sich der Autor mit der "Baskischen Tragödie" nochmals gesteigert hat. Für mich als frankophilen Krimifan bekommt das Buch 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Mein Krimihighlight des Jahres!

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Türöffner-Fragen

99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
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Diese Hörbuch mit der Spieldauer von 3 Stunden und 6 Minuten wird vom bekannten Autor Ralph Caspers selbst gelesen. Er hat 99 Fragen zusammen gestellt, über die Eltern mit Kindern ins Gespräch kommen können. ...

Diese Hörbuch mit der Spieldauer von 3 Stunden und 6 Minuten wird vom bekannten Autor Ralph Caspers selbst gelesen. Er hat 99 Fragen zusammen gestellt, über die Eltern mit Kindern ins Gespräch kommen können. Im Booklet sind die Fragen alle aufgelistet, damit man auch gezielt nachlesen und immer wieder hören kann.

Die Fragen sind z. B.

- Ist weinen schwieriger als lachen?
- Einzelkind oder Geschwister?
- Was ist einfacher: Um Verzeihung bitten oder um Erlaubnis fragen?
- Ketchup? Mayo? Oder Senf?
- Was weißt du, das du nicht beweisen kannst?
- Aufstehen oder Liegen bleiben?
- Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
- Vergelten oder vergeben?
- Was würdest du niemals machen?
- Was ist die interessanteste Frage, die du dir vorstellen kannst?

Mich hat das Hörbuch sehr angesprochen. Bei manchen Fragen hätten die Antworten etwas länger ausfallen können, aber es geht ja darum, dass man mit jemand ins Gespräch kommt und warum nicht auch darüber. Die Fragen sind sehr vielseitig und die Antworten sind sehr persönlich. Ralph Caspers CD werde ich sicherlich noch öfter hören, z. B. beim Autofahren mit Kindern. Von mir gibt es für das Türöffner-Werk 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Rasant, realitätsnah und riskant

Das Tartarus-Projekt
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Der lang erwartete neue Thriller von Gerd Schilddorfer hat es wieder in sich. Der Journalist Michael Landorff wird nach einer Nobel-Party der Münchener Schickeria in die Ermittlungen im Mordfall des grausam ...

Der lang erwartete neue Thriller von Gerd Schilddorfer hat es wieder in sich. Der Journalist Michael Landorff wird nach einer Nobel-Party der Münchener Schickeria in die Ermittlungen im Mordfall des grausam getöteten Gastgebers hineingezogen. Als er dann schließlich untertauchen muss, weiß er nicht mehr, wem er noch vertrauen soll bzw. wer aus seinem Umfeld das nächste Opfer sein wird.

Meine Meinung:

Gerd Schilddorfer hat hier wieder einen erstklassig recherchierten Thriller geschrieben. Das Thema Daten und ihre Verwendung in künstlicher Intelligenz ist sehr aktuell, aber auch verstörend.

Nach einem langsamen Anfang mit vielen Details nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf und wird so rasant, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Gut, dass es am Ende wenigstens noch zwei Epiloge zum Sammeln und Bündeln der Gedanken gibt. Wie bei den anderen Büchern des Autors, z. B. die John-Finch-Reihe werden auch hier wieder viele Details am Ende wichtig und die losen Fäden zu einer Erzählstrang geflochten. Der intelligente Leser, der gerne auch etwas dazulernen will, ist hier definitiv gefragt.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung - nicht nur für Schilddorfer-Fans.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Besinnliche Feiertage mit Mörderjagd

Leise rieselt der Tod
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Im Weihnachtskrimi „Leise rieselt der Tod“ von Uli Aechtner geht es auf die Achterbahn der Gefühle.

Jenny ist kurz vor Weihnachten wieder Single. Da sie die besinnlichen Tage nicht alleine verbringen ...

Im Weihnachtskrimi „Leise rieselt der Tod“ von Uli Aechtner geht es auf die Achterbahn der Gefühle.

Jenny ist kurz vor Weihnachten wieder Single. Da sie die besinnlichen Tage nicht alleine verbringen will, quartiert sie sich kurzerhand bei ihrem langjährigen Bekannten Tom ein, der gerade mitten in seinem Umzug aufs Land steckt und gut Unterstützung brauchen kann. Doch dann erfährt Jenny, dass es mit ruhigen Weihnachten nichts wird, weil seine Familie anreisen wird. Als dann noch eine tote Frau im Weihnachtsmannkostüm auf der Schwelle seines Hauses gefunden wird, ist es für Jenny erstmal vorbei mit der Idylle. Um Toms Unschuld zu beweisen, ermittelt sie zwischen Weihnachtsvorbereitungen und Familienbesuch auf eigene Faust im Dorf und nimmt sogar an einem Flirtkurs teil.

Meine Meinung:

Für Krimiliebhaber, die sich in weihnachtliche Stimmung bringen wollen, ist dieser Krimi fast perfekt. Ein Bezug auf religiöse Hintergrund in und um die Kirche könnte noch ergänzt werden.

Jenny hat schon eine echte Spürnase und auch das Herz am rechten Fleck. Ihr habe ich gerne beim Backen über die Schulter geschaut (die Rezepte gibt's im Anhang) und sie im Dorf begleitet. Auch Tom ist mir sehr sympathisch. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die beiden noch mehr Abenteuer zusammen unternehmen. Da ein richtiger Bösewicht fehlt, habe ich lange über Motiv und Täter gegrübelt.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, mein Kopfkino ist angelaufen. Die Kombination aus spannender Krimihandlung und Weihnachtsvorbereitung mit einem Schuss Romantik lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen und macht richtig Lust auf die Festtage.


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