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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2018

Idylle und Intrigen in Ostfriesland

Muscheln, Mord und Meeresrauschen
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Im 5. Band um das Ermittlertrio Rudi, Rosa und Henner - Polizist, Lehrerin und Postbote, geht es spektakulär zu. Ein polnischer Bauarbeiter kommt bei einem Brandanschlag ums Leben. Lange rätseln die drei ...

Im 5. Band um das Ermittlertrio Rudi, Rosa und Henner - Polizist, Lehrerin und Postbote, geht es spektakulär zu. Ein polnischer Bauarbeiter kommt bei einem Brandanschlag ums Leben. Lange rätseln die drei und mit ihnen fast der ganze Ort, bis ein Mord geschieht. Die Lage wird immer verworrener, viele haben ein Motiv....

Meine Meinung:
Die Krimis von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert sind Regionalkrimis vom feinsten. Regionaltypische Elemente, sympatische Ermittler, eine Prise Humor und einige Überraschungen werden dem Leser geboten.
Ich mag auch den Schreibstil. Die ernsten Szenen haben ihre eigene Stimmung, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Weiterentwicklung der Charaktere gefällt mir, auch das weitgehend harmonische Miteinander. Mit Maya betritt eine neue Figur die Bühne, die neuen Schwung in die Männerwelt bringt.
Sehr gerne vergebe ich für diesen gelungenen Regionalkrimi 5 Sterne und freue mich auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Show down in Fredenbüll

Pannfisch für den Paten
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Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände ...

Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände im Spiel bzw. an den Gewehren hat.
Als nicht nur ein gebürtiger Fredenbüller, sondern auch zwei Schafe und ein Storch erschossen aufgefunden werden, glaubt niemand mehr an Zufall. Doch wer war es und warum? Fast jeder scheint Zugriff auf ein Gewehr zu haben und viele auch ein Motiv. Doch war es ein Windkraftgegner, ein Rotbauchunkenschützer oder eine Verwechslung? Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek sind voll im Einsatz, während die Kundschaft von "De hidde Kist" eigentlich schon gut Bescheid weiß.

Meine Meinung:
Die Krimis von Krischan Koch sind cosy Krimis mit viel Humor und Komik. Bei diesem Buch war es mir fast ein bisschen zu dick aufgetragen. Gut rausgearbeitet fand ich den Konflikt zwischen Windkraftbefürworter und Krötenschützern/Umweltschützern und die diversen Machenschaften im Bauamt.
Alles in allem vergebe ich gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Menschlich, spannend, tiefgehend

Schwarzbubenland
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Die Journalistin Cora Johannis wird beauftragt, eine Vermisste und mittlerweile für tot Erklärte ausfindig zu machen, da ihrem Mann eine Medallion geschickt wurde, das ihr gehörte. Cora setzt sich mit ...

Die Journalistin Cora Johannis wird beauftragt, eine Vermisste und mittlerweile für tot Erklärte ausfindig zu machen, da ihrem Mann eine Medallion geschickt wurde, das ihr gehörte. Cora setzt sich mit allen Mitteln für die Aufklärung ein. Als noch zwei weitere Morde geschehen, gerät auch sie selbst in die Schusslinie...

Meine Meinung:
Der Prolog hat meine Neugier geweckt. Die eigentliche Handlung beginnt nur etwas langsamer. Christof Gasser gelingt es, immer wieder noch einen drauf zu setzen. Das Ende war überzeugend, aber nicht nur das.

Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Cora Johannis. Sie ist eine Frau mit zwei fast erwachsenen Kindern, die ihren Lebensunterhalt erkämpfen muss. In den Konflikten, die sie v. a. mit ihrer pubertierenden Tochter austragen muss, zeigt sie eine große Tiefe und Selbstreflexion. Die Polizeibeamten, die auch in anderen Krimis des Autors im Focus stehen, treten hier in der Nebenrolle auf.

Das Schwarzbubenland liegt im Schweizerischen Kanton Solothurn und war mir bis dato unbekannt. Der Autor beschreibt sehr schön die Landschaft des Jura und die Eigenheiten der dörflichen Bevölkerung. Natürlich richtet sich die Schreibweise nach den schweizerischen Regeln der Rechtschreibung, Helvetismen eingeschlossen. Dass der Krimi auch mit heiteren Passagen aufwartet, habe ich als zusätzliches Plus verbucht.

Mein Fazit:
Toll gestrickter Krimi, sympatische Ermittlerin, großes Kopfkino - 5 Sterne.


Veröffentlicht am 12.11.2017

Überzeugend und Überragend

Der Zerberus-Schlüssel
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He did it again!
Gerd Schilddorfer hat schon drei Vorgänger-Bücher zu "Der Zerberus-Schlüssel" geschrieben. Jeder dieser Bände steht für sich und kann ohne Kenntnisse der vorhergehenden gelesen werden. ...

He did it again!
Gerd Schilddorfer hat schon drei Vorgänger-Bücher zu "Der Zerberus-Schlüssel" geschrieben. Jeder dieser Bände steht für sich und kann ohne Kenntnisse der vorhergehenden gelesen werden. Dennoch empfiehlt es sich, die Bände in der Reihenfolge zu lesen.

Auf 814 Seiten entführt uns Gerd Schilddorfer in andere Welten (China, England, Afrika, Pazifik) und in andere Zeiten (200 v. Chr., 19. Jahrhundert, 2. Weltkrieg, Wendezeit), alles mit einem engen Bezug zur Gegenwart. Die Haupthandlung spielt diesmal in Berlin. Kommissar Calis ermittelt im Fall von vier ermordeten Männern in Berlin als eine erhängte Mumie auftaucht.
Parallel dazu wird Llewellyn Thomas ein Paket zugestellt, das eigentlich an jemand anderen adressiert ist. Was er darin findet, alarmiert ihn sehr und lässt ihn Kontakt aufnehmen mit weiteren Mitstreitern - und schon ist John Finch wieder dabei und mit ihm tolle Fluggeräte und natürlich sein Papagei und Amber Rains.
Wie dann aber der Meisterdieb Alexander Reiter alias Rebus und der vatikanische Geheimdienst Pro Deo in die Sache verwickelt sind, sollte jeder selbst lesen.

Meine Meinung:
Ich bin bekennender Schilddorfer Fan. Auch dieser John-Finch-Thriller hat mich wieder überzeugt und nicht nur mich, auch meinen Mann, der eigentlich sehr wenig liest, aber sich einen neuen Schilddorfer nicht entgehen lässt.
Schön, dass diesmal wieder Thomas Calis und Martina Trapp von der Partie sind, dass Rebus eine wichtige Rolle bekommt, dass Finch so tolle Flugeinlagen liefern darf, dass ein paar nette Nebenfiguren dazu kommen, dass die T-Shirts von den Computerspezialisten wieder für Lacher sorgen und dass am Ende alle zusammen kommen fü ein überzeugendes Finale, das nur geschmälert wird vom Verrat des Einen, der eigentlich immer die Strippen zieht.
Ausgezeichnet gefallen hat mir die Aufbereitung der Geschichte im fernen Asien. Was die Komet dort gemacht hat und wie der erste Kaiser von China seine Unsterblichkeit vorbereitet hat, wusste ich bisher nicht genauso wenig welche Plünderungen dort vorgenommen wurden.
Die spannende Schatzsuche findet ein Ende, bei dem die vielen, vielen Handlungsstränge schön zusammen geflochten werden und ein Gesamtbild ergeben.


Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sterne für dieses Lesehighlight.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Lesehighlight des Jahres 2017

Letzte Worte
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Eines meiner Lesehighlights des Jahres 2017 ist definitiv "Letzte Worte" von Rolf von Siebenthal. Ich hatte schon andere Krimis von ihm gelesen und freute mich auf den zweiten Fall von Bundeskriminalpolizist ...

Eines meiner Lesehighlights des Jahres 2017 ist definitiv "Letzte Worte" von Rolf von Siebenthal. Ich hatte schon andere Krimis von ihm gelesen und freute mich auf den zweiten Fall von Bundeskriminalpolizist Alex Vanzetti und der Journalistin Zoe Zwygart. Ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil!

Als die Berner Ständerätin Eva Bärtschi in ihrem Haus erschossen aufgefunden wird, soll Vanzetti die polizeilichen Untersuchungen leiten. Zoe hingegen will wieder einen guten Artikel für die Berner Nachrichten und recherchiert auf eigene Faust. Als sie gezwungermaßen zusammenarbeiten müssen, entdecken sie Spuren zu einem Geheimnis, das 40 Jahre zurück liegt und sie und Zoes Grosi in höchste Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein echter Pageturner. An einem regnerischen Nachmittag habe ich es fast in einem Rutsch ausgelesen. Die Spannung ist von Anfang an hoch und steigert sich immer weiter. Gerade wenn ich gedacht hatte, jetzt stünde die Lösung bevor, ereigneten sich wieder Sachen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Die Lösung war sehr überzeugend und doch überraschend.

Da der Krimi in Bern spielt und der Friedrich Reinhardt Verlag auch in der Schweiz angesiedelt ist, verwundert es nicht, dass die Rechtschreibung den Regeln des Schweizer Hochdeutsch (z. B. liess statt ließ) folgt. Sehr nett fand ich die Flüche auf Schweizerdeutsch, italienisch und französisch.

Die Protagonisten sind mir sehr sympatisch und zeigen auch eine gewisse Tiefe. Dass es zwischen Alex und Zoe ein bisschen knistert ist ein zusätzlicher Reiz.

Das Nachwort enthüllt, dass reale Begebenheiten als Grundlage für die sonst rein fiktive Geschichte dienen.

Mein Fazit:
Dieser Krimi, der mich im wahrsten Sinn des Wortes nicht mehr losgelassen hat, bekommt sehr gerne von mir 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber aber auch Geschichtsinteressierte.