Cover-Bild Schwarzbubenland
Band der Reihe "Cora Johannis"
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.10.2017
  • ISBN: 9783740801786
Christof Gasser

Schwarzbubenland

Kriminalroman
Dramatisch, packend, einfühlsam.

Die Suche nach der verschollenen Gattin eines Alt-Regierungsrates führt Journalistin Cora Johannis in ein kleines Dorf im Schwarzbubenland, dessen Bewohner sie feindselig empfangen. Kurz nach ihrer Ankunft überschlagen sich die Ereignisse: In der nahen Burgruine kommt eine junge Frau zu Tode, zwei weitere Leichen werden in einer Höhle entdeckt. Als die Kugeln eines Heckenschützen Cora knapp verfehlen, besteht kein Zweifel mehr, dass sie Verbrechern auf der Spur ist, die vor nichts zurückschrecken . . .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2017

Menschlich, spannend, tiefgehend

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Die Journalistin Cora Johannis wird beauftragt, eine Vermisste und mittlerweile für tot Erklärte ausfindig zu machen, da ihrem Mann eine Medallion geschickt wurde, das ihr gehörte. Cora setzt sich mit ...

Die Journalistin Cora Johannis wird beauftragt, eine Vermisste und mittlerweile für tot Erklärte ausfindig zu machen, da ihrem Mann eine Medallion geschickt wurde, das ihr gehörte. Cora setzt sich mit allen Mitteln für die Aufklärung ein. Als noch zwei weitere Morde geschehen, gerät auch sie selbst in die Schusslinie...

Meine Meinung:
Der Prolog hat meine Neugier geweckt. Die eigentliche Handlung beginnt nur etwas langsamer. Christof Gasser gelingt es, immer wieder noch einen drauf zu setzen. Das Ende war überzeugend, aber nicht nur das.

Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Cora Johannis. Sie ist eine Frau mit zwei fast erwachsenen Kindern, die ihren Lebensunterhalt erkämpfen muss. In den Konflikten, die sie v. a. mit ihrer pubertierenden Tochter austragen muss, zeigt sie eine große Tiefe und Selbstreflexion. Die Polizeibeamten, die auch in anderen Krimis des Autors im Focus stehen, treten hier in der Nebenrolle auf.

Das Schwarzbubenland liegt im Schweizerischen Kanton Solothurn und war mir bis dato unbekannt. Der Autor beschreibt sehr schön die Landschaft des Jura und die Eigenheiten der dörflichen Bevölkerung. Natürlich richtet sich die Schreibweise nach den schweizerischen Regeln der Rechtschreibung, Helvetismen eingeschlossen. Dass der Krimi auch mit heiteren Passagen aufwartet, habe ich als zusätzliches Plus verbucht.

Mein Fazit:
Toll gestrickter Krimi, sympatische Ermittlerin, großes Kopfkino - 5 Sterne.


Veröffentlicht am 26.11.2017

Schwarzbubenland

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Die freiberufliche Journalistin Cora Johannis bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll für Daniel vom Staal nach dessen verschwundener Ehefrau suchen. Diese Suche führt Cora in ein ...

Die freiberufliche Journalistin Cora Johannis bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll für Daniel vom Staal nach dessen verschwundener Ehefrau suchen. Diese Suche führt Cora in ein kleines Dorf im Schwarzbubenland, wo die Bewohner ihr unfreundlich entgegentreten. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und Cora wird klar, dass sie bei ihren Nachforschungen in ein Wespennest gestochen hat und selbst in Gefahr schwebt.

Dieser Krimi hat mir außerordentlich gut gefallen und war ein absolutes Lesehighlight.
Der Schreibstil ist sehr gut verständlich und flüssig zu lesen, dennoch anspruchsvoll und komplex. Hier kommt keine Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, denn die Spannung wurde großartig aufgebaut und bis zum Ende gehalten. Ich war komplett gefesselt und musste das Buch ganz schnell verschlingen.
Cora Johannis hat mir sehr gut gefallen. Es gab viele Einblicke in ihr Privatleben als alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die teilweise viel von ihr abverlangen. Der Versuch, ihrem Beruf und ihrer Familie stets gerecht zu werden, war nicht wirklich leicht für Cora. Diese Einblicke haben mir Cora nahe gebracht und ich empfand sie authentisch und menschlich. Dass ich als Leser die Ermittlungen bzw. Recherchen aus ihrer Sicht als Journalistin verfolgen konnte, fand ich sehr gelungen.
Sehr anschaulich und detailliert empfand ich die Beschreibungen der Ortschaften und Umgebungen. Dadurch war ich in der Lage, mir ein super Bild zu machen, was die Story nochmal realer machte.
Den Fall empfand ich als äußerst komplex und dicht und er war für mich nicht durchschaubar. Ich konnte wunderbar miträtseln und mir meine eigenen Gedanken machen, ohne alles in Gänze zu erahnen. Im Verlauf gibt es interessante Wendungen und ein überraschendes Ende.

Ich kann diesen sehr spannenden und anspruchsvollen Krimi absolut empfehlen, er ist ein perfekter Auftakt für die neue Reihe um Cora Johannis. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Fesselnd bis zur letzten Seite

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„...Es musste ein Naturgesetz geben, dass grandiose Aussichten oft den Blick zur Basis verdeckten...“

Zwei junge Leute finden sich auf dem Mittelalterfest sympathisch. Sie begeben sich in eine alte Scheune. ...

„...Es musste ein Naturgesetz geben, dass grandiose Aussichten oft den Blick zur Basis verdeckten...“

Zwei junge Leute finden sich auf dem Mittelalterfest sympathisch. Sie begeben sich in eine alte Scheune. Wenige Minuten später sind beide tot. Ab den nächsten Tag gelten sie als vermisst.
Cora Johannis ist freischaffende Journalistin und alleinerziehende Mutter. Normalerweise lebt nur ihr Sohn Julius bei ihr. Doch da ihr Ex-Mann in Argentiniern unterwegs ist, hat sie auch ihre Tochter Mila aufgenommen. Die 14jährige ist in der Pubertät. Die Spannungen zwischen beiden sind mit den Händen greifbar.
Dann muss Cora noch erleben, dass ein Projekt bei der Zeitung an einen ihrer Konkurrenten vergeben wird. Da kommt ihr das Angebot von Daniel vom Staal gerade recht. Sie soll nach seiner verschollenen Frau suchen. Sie ahnt nicht, dass sie dabei in ein Wespennest stochert.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben, der die psychischen Tiefen der Protagonisten ausleuchtet und um gesellschaftliche Probleme keinen Bogen macht.
David von Staal war einst Regierungsrat, hat aber nach dem Verschwinden seiner Frau, die aus Weißrussland stammte, vor 12 Jahren sein Amt niedergelegt. Die Suche nach seiner Frau wurde damals schnell aufgegeben. Nun hat er einen Brief erhalten mit einem Schmuckstück seiner Frau. Das gibt ihm Hoffnung, dass sie noch lebt.
Cora begibt sich nach Gilgenberg im Schwarzbubenland, um den Absender des Briefes zu finden. Die Einwohner sind nicht sehr auskunftsfreudig, sondern eher unfreundlich.
Der Schreibstil des Buches ist sehr ausgereift. Das zeigt sich schon bei der Charakterisierung der Protagonisten. Obiges Zitat stammt von Cora nach einem Blick aus dem Fenster von vom Staals Wohnung. Auch die Handlungsorte werden detailliert beschrieben. Dazu gehört, dass selbst die Spannungen zwischen den Schwarzbubenland und Solothurn thematisiert werden.
Cora schleppt eine ziemliche Bürde aus ihrer Vergangenheit mit sich herum. Die wird in heftigen Flashbacks dargestellt. Sie war Journalistin im Irak. Was dort passiert ist, erfahre ich erst nach und nach.
Mila, die Tochter, fühlt sich vernachlässigt. Als besonders Stilelement hat der Autor hier Chatprotokolle eingearbeitet. Mir stellten sich alle Härchen auf, als Milas Gegenüber schon nach wenigen Chats nach freizügigen Fotos fragte.
Die Stärken des Autors liegen unter anderen im seinen exakt ausgearbeiteten Dialogen. Deren Stil ändert sich geschickt mit den Partner, die miteinander ins Gespräch kommen. Ehrlich, aber trotzdem freundschaftlich legt Patrizia Cora ihre Meinung zu den Problemen mit der Tochter dar. Als langjährige Freundin verweist sie dabei auf Coras eigene Kindheit. Bei der Diskussion in Gilgenberg mit den Wirt dagegen schenken sich beide nichts. Hier kommen Cora ihre Rechtskenntnisse entgegen, die es ihr ermöglichen, sich durchzusetzen. Ihre Gespräche mit Mila schwanken zwischen Schuldbewusstsein und Anklage.
Polizei und Staatsanwalt bekleckern sich anfangs nicht gerade mit Ruhm. Coras Hinweise werden abgeblockt.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er beweist, welche dunklen Aktivitäten möglich sind, wenn nicht so genau hingesehen wird und Vorurteile den Blick trüben.

Veröffentlicht am 20.11.2017

wieder ein Volltreffer

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Von Christof Gasser habe ich die beiden Solothurn Krimis gelesen, von denen ich begeistert war. "Schwarzbubenland" ist der erste Teil der neuen Reihe um die Journalistin Cora Johannis und wieder ein Volltreffer.

Diesmal ...

Von Christof Gasser habe ich die beiden Solothurn Krimis gelesen, von denen ich begeistert war. "Schwarzbubenland" ist der erste Teil der neuen Reihe um die Journalistin Cora Johannis und wieder ein Volltreffer.

Diesmal lässt der Autor keinen professionellen Ermittler einen Fall lösen, sondern eine unabhängige Journalistin, die eigenständiger ermitteln kann und sich nicht unbedingt so streng an Gesetze halten muss, wie ihre Kollegen von der Polizei. Auch spielt das Privatleben von Cora hier eine größere Rolle, was mir sehr gut gefallen hat.

Cora ist geschieden, hat zwei Kinder. Ihr Sohn Julian ist bei ihr aufgewachsen, während ihre Tochter Mila nach der Trennung zum Vater kam. Momentan lebt auch sie bei Cora, ist mit der Situation aber nicht glücklich und lässt den pubertierenden Teenie so richtig schön raushängen. Zoff ist an der Tagesordnung. Die Personen sind liebevoll skizziert und wirken authentisch, egal ob sympathisch oder nicht. Da ich ein Fan von skurrilen Gestalten bin, fand ich die Figur des Schtäkkä-Köbi eine echte Bereicherung.

Doch worum geht es eigentlich? Cora erhält einen lukrativen Auftrag von einem ehemaligen Regierungsmitglied. Daniel vom Staals Frau ist vor 12 Jahren von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden. Für die Polizei war der Fall schnell klar, sie ging davon aus dass seine Frau Elisabeth ihn verlassen hat, Ermittlungen wurden nie eingeleitet. Doch Daniel vom Staal hat nie an die Version geglaubt, für ihn steht fest dass seine Frau ihn damals nicht freiwillig verlassen hat, sondern ihr etwas zugestoßen ist. Jetzt will er Klarheit, egal wie das Ergebnis ausfällt. Cora stellt Nachforschungen an und befindet sich bald selbst in Gefahr. Worauf hat sie sich nur eingelassen?

Christof Gassers Schreibstil ist anspruchsvoll, durch gelegentlich eingestreute mundartliche Begriffe und die Beschreibung der Umgebung, der Landschaft des Schwarzbubenlandes, erzeugt er Lokalkolorit. Im Buch spielt ein fiktives Dorf eine große Rolle, es ist perfekt in die Landschaft eingepasst, wenn man die Örtlichkeiten nicht kennt merkt man auch nicht, dass das Dorf nicht existent ist.

Der Fall ist spannend, ich habe Vermutungen angestellt, hatte aber keine Ahnung, in welche Richtung es geht. Wenn man die Krimis aus Gassers Feder kennt, weiß man, dass keine einfache Lösung präsentiert wird. So auch hier, mit diesen Wendungen und dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Besonders gut gefallen hat mir, dass Ermittler aus der Solothurn-Reihe Gastauftritte hatten.

Fazit: Perfekter Auftakt zu der neuen Reihe. Wer spannende, anspruchsvolle Krimis mit Lokalkolorit, die aber nicht einfach gestrickt sind, liebt, der ist hier richtig. Für mich bleibt der Autor ein Geheimtipp, ich warte gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 14.11.2017

toller Serienauftakt

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„Schwarzbubenland“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Christof Gasser, der seinen Lesen schon durch die „Solothurn-Krimis“ mit Dominik Dornach bekannt ist.

Hier in diesem Krimi spielt die investigative ...

„Schwarzbubenland“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Christof Gasser, der seinen Lesen schon durch die „Solothurn-Krimis“ mit Dominik Dornach bekannt ist.

Hier in diesem Krimi spielt die investigative Journalistin Cora Johannis die Hauptrolle. Cora ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Beide wirken durch die häufigen Abwesenheiten der Mutter ein wenig verloren und suchen außerhalb der engen Familie nach Bestätigung. Sohn Julian ist mit der 15 Jahre älteren Lara liiert und Nesthäkchen Mila, mitten in der Pubertät, chattet mit „Austin“, der gerne Nacktfotos von ihr hätte.
Und, als wenn Cora mit der Familie nicht schon genug Zores hätte, geht ihr ein gut dotierter Auftrag durch die Lappen. Kurze Zeit später erhält sie von Daniel vom Staal, einem ehemaligen Regierungsmitglied, den Auftrag, seine seit fast zwölf Jahren vermisste Ehefrau Elisabeth zu finden – tot oder lebendig.
Auf ihren Recherchen dringt sie tief in die Geheimnisse des (fiktiven) Ortes Gilgenberg ein. Sie erliegt dem Charme eines Burgherrn und kaum scheint sie der verschwundenen Elisbeth einen Schritt näher zu sein, stirbt ein Informant nach dem anderen.

Wird es Cora gelingen, das mysteriöse Verschwinden von Elisabeth vom Staal nach so langer Zeit aufzuklären?

Meine Meinung:

Mit diesem Buch ist Christof Gasser wieder ein fesselnder Krimi gelungen. Anders als bei den Solothurn-Krimis spielt nicht die Polizei und deren Ermittlungsarbeit die große Rolle, sondern die Recherche einer unorthodoxen Journalistin. Cora ist zerrissen zwischen ihrem Beruf, der sie oft an die Grenzen bringt, und ihrer Familie. Sie ist oft inkonsequent und übersieht, dass die 14-jährige Mila, leidet.

Gut gefallen haben mir die Gastauftritte von Dominik Dornachs Team. Eine nette Idee, hier eine Querverbindung zu schaffen.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi aus dem Hause Emons, dem hoffentlich noch einige Fälle folgen.5 Sterne.