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Veröffentlicht am 29.02.2024

Hallie und Jack, eine Begegnung mit Folgen, oder wie man den perfekten Partner findet

Love Game
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Wie ein perfekter Cocktail: Erfrischend, geschmackvoll, fröhlich bunt und ziemlich prickelig. Liebe es!



Der erste Tag an dem Hallie auf Jack trifft, hinterlässt Spuren. Am Morgen noch verkauft sie ...

Wie ein perfekter Cocktail: Erfrischend, geschmackvoll, fröhlich bunt und ziemlich prickelig. Liebe es!



Der erste Tag an dem Hallie auf Jack trifft, hinterlässt Spuren. Am Morgen noch verkauft sie ihm einen Verlobungsring für seine Freundin und in der Nacht darauf ist sie die Frau, die ihn ins Hotelzimmer begleitet und eine heiße Nacht mit ihm verbringt. Wie passt das zusammen? Ganz einfach. Hier treffen Männlein und Weiblein aufeinander, die einfach perfekt zueinander passen, es sich selbst aber einfach nicht eingestehen wollen. Anstatt es mit einer Beziehung zu versuchen, entscheiden sie sich für Freundschaft und starten gemeinsam ein Wettrennen mit Dates. Derjenige, der als erstes die große Liebe findet, geht als Gewinner hervor. Nur wie soll das funktionieren, wenn bereits klar ist, wer eigentlich zusammengehört?
Das müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Ich kann nur so viel sagen, diese Story ist perfekt! Sie hat alles, was man sich von guter, witziger Unterhaltung wünscht. Wer RomComs mit Tropes wie Fake Dating und Frieds to Lovers liebt, der ist mit diesem Roman bestens versorgt.
Ich liebe es, wenn ein erster Kuss oder die ersten Berührungen so lange hinausgezögert werden, wie eben möglich und es auf dem Weg dorthin wie verrückt zwischen den Protagonisten knistert. Genau diesen Ablauf habe ich zwischen den Seiten gefunden und er hat dafür gesorgt, dass das Buch für mich zu einem ausgezeichneten Leseerlebnis wurde. Zwar ging es zwischen Hallie und Jack um ein zweites Mal, denn ihre erste intime Begegnung hatten sie ja bereits auf den ersten Seiten. Doch war es einfach großartig, diesem nächsten Moment entgegenzufiebern.
Außerdem habe ich die unterschiedlichen Dates sehr genossen. Immer wieder ein anderer Charakter, darunter die schrägsten Persönlichkeiten. All das hat für eine Menge Humor zwischen den Seiten gesorgt. Am meisten aber hat mich der Chatverlauf zwischen Hallie und Jack amüsiert. Die zwei haben mich mit ihren Neckereien und ihrer Schlagfertigkeit beiderseits so oft zum Schmunzeln gebracht, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Manchmal waren sie wie Katz und Hund und kurz darauf die besten Freunde, die füreinander einstehen. So, wie man es sich auch von einem Traumpartner wünscht. Nur braucht der ein oder andere eben etwas länger, um es zu begreifen. Lasst euch unbedingt von dieser humorvollen Geschichte verzaubern. Von mir gibt es satte fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein Unglück das die Welt und die Liebe auf den Kopf stellt

Was die Sterne dir schenken
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Spannungsvoller Liebesroman, der zum Rätseln und Spekulieren einlädt, die Lovestory dafür etwas schwächer ausfallen lässt. Trotzdem eine große Leistung.


Amelia wird so gut wie tot am Strand gefunden. ...

Spannungsvoller Liebesroman, der zum Rätseln und Spekulieren einlädt, die Lovestory dafür etwas schwächer ausfallen lässt. Trotzdem eine große Leistung.


Amelia wird so gut wie tot am Strand gefunden. Mitten in der Nacht scheint sie sich dorthin verirrt zu haben. Sie ist ausgekühlt und muss wiederbelebt werden. Nur durch Glück und die richtigen Menschen zur rechten Zeit wird es möglich, sie zurück ins Leben zu katapultieren. Ihre Zwillingsschwester Lexi wohnt in New York und weit entfernt. Doch als sie von dem Unglück hört, zögert sie nicht, setzt sich in den nächstbesten Flieger und lässt das Stadtleben hinter sich. Nichts ist ihr in diesem Moment wichtiger als ihre Schwester. Als diese schließlich aus dem Koma erwacht, ist sie verändert. Sie kann sich nicht mehr an alles erinnern oder ihre Erinnerungen sind falsch. Lexi versucht alles, um ihrer Schwester zu helfen. Sie unterstützt sie sogar dabei, ihre Fantasie von einem angeblichen Ehemann aufrecht zu erhalten, damit sie nicht in ein tiefes Loch fällt, sollte sie erfahren, dass es ihn gar nicht gibt. Lexi ist sich sicher, dass Amelia sich ihren Ehemann nur einbildet, bis sie eines Tages einen Mann am Strand trifft, der genau auf Amelias ausführlichen Beschreibungen passt. Doch dieser Mann hat nicht den Namen, den Amelia genannt hat. Außerdem kennt er diese Frau nicht. Trotzdem geht Lexi auf ihn zu und setzt alles daran, die falschen Erinnerungen ihrer Schwester weiterhin aufrecht zu erhalten. Ob sie damit die richtige Entscheidung trifft?
Dieses Buch beginnt spannend und bleibt es über die gesamte Buchlänge hinweg. Ich war von dem Vorfall am Strand und dessen Folgen so eingenommen, dass ich unbedingt erfahren musste, wie es dazu kam. Als nächstes beschäftigte mich die Frage des angeblichen Ehemanns sehr. War er nur eine Fantasie von Amelia oder gab es ihn wirklich? Und was hat der Mann mit dem gleichen Aussehen aber einem anderen Namen damit zu tun? Amelias Schwester Lexi versucht alles und trifft daraufhin eine folgenschwere Entscheidung, die ich nicht unbedingt gutheißen konnte, von der ich aber wissen musste, wohin sie führt. So jagt ein Vorfall den nächsten und lässt die Seiten nur so dahinziehen. Da ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, konnte ich die Geschichte noch etwas intensiver erleben. Es gab einen regen Austausch, was mir sehr gefallen hat. Das Buch fordert definitiv zum Nachdenken und noch mehr zum Rätseln auf. Ich habe wie verrückt spekuliert und mir alle möglichen Wege zurechtgelegt, um am Ende dennoch überrascht zu werden. Ich finde genau hier hat die Autorin ihr wahres Talent gezeigt und mich damit auf ihre zahlreichen Romane sehr neugierig gemacht. Besonders die Krankengeschichte der Schwester fand ich sehr fesselnd und interessant. Sie hat für mich den Hauptteil der Geschichte ausgemacht. Viel mehr als die eigentliche Liebesgeschichte. In dieser Art habe ich noch nichts gelesen. Das empfand ich als sehr erfrischend. Die Autorin hat die Spannung ausgezeichnet aufrechterhalten. Während der vielen Spekulationen habe ich mich immer wieder gefragt, ob die Geschichte etwas Übernatürliches mit sich trägt. Manchmal war die Spannung so hoch, dass mich leichte Thriller Vibes umgaben. Nie wusste ich, woran ich gerade war. Alles war möglich. Bei der Liebesgeschichte hingegen fehlte mir etwas. Es sprühten mir zu wenig Funken, das Knistern fehlte und an einer Stelle war die Liebesbekundung von Nick sogar etwas zu viel des Guten. Aber auch Lexi hat in meinen Augen nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Aber das wird jeder Mensch anders auslegen. Deshalb soll das keine Kritik sein, denn mein Gesamtendruck von der Geschichte ist überdurchschnittlich gut. Ich fühlte mich hier auf großartige Weise unterhalten. Der Schreibstil war locker leicht und ausgesprochen angenehm. Sofort fand ich Zugang zu dieser Geschichte. Ich möchte diesem Roman wohlverdiente dicke fünf Sterne geben und hoffe darauf, noch mindestens ein weiteres Buch der Autorin zu lesen. Ich bin sehr neugierig, ob sie in all ihre Geschichten so viel Spannung einbaut.
Ein wenig schade finde ich, dass sich die wunderschöne Goldschrift vorn auf dem Cover vom Anfassen aufgelöst hat. Bei meinem Buch sind die ersten Buchstaben des Titels, dort wo ich das Buch in Händen hielt, leider so gut wie verschwunden.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Dieses Buch ist so viel mehr als nur eine Geschichte

Demon Copperhead
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Ich wusste bereits nach den ersten gelesenen Seiten, dass es ein Highlight wird. Perfekter Mix aus humorvoller Unterhaltung und fassungsloser Realität.


Barbara Kingsolver weiß genau, wie man gute Geschichten ...

Ich wusste bereits nach den ersten gelesenen Seiten, dass es ein Highlight wird. Perfekter Mix aus humorvoller Unterhaltung und fassungsloser Realität.


Barbara Kingsolver weiß genau, wie man gute Geschichten erzählt. Das beweist sie mir mit diesem Roman. Wenn man auf den ersten Seiten schon das Gefühl hat, dass einen hier ein Jahreshighlight erwarten könnte, hat die Autorin alles richtig gemacht. Bereits nach der Leseprobe zu diesem Buch war ich absolut begeistert und konnte es kaum erwarten weiterzulesen. Die Autorin hat mit Demon Copperhead einen großartigen Charakter geschaffen, den man einfach nur lieben kann. Selten habe ich einen dermaßen fesselnden und amüsanten Schreibstil erlebt und es war für mich ein reiner Genuss, in dieses Buch abzutauchen. Abtauchen ist auch der richtige Begriff, denn man hat beim Lesen das Gefühl, als reise man in eine völlig andere Welt und doch wirkt sie traurig real. Dank der 832 Seiten hat man ordentlich Lesestoff und ein langes Vergnügen an diesem Buch. Denn Demon überrascht uns bereits in den ersten Sätzen mit seinem Humor und man möchte ihn so schnell nicht wieder gehen lassen. Wenn seine Situation auch noch so schmerzhaft und tragisch ist, konnte ich nicht aufhören über seine Schlagfertigkeit und seine Ironie zu lachen, mit der er sein Leben beschreibt. Angefangen mit seiner Geburt, die er scheinbar bewusster als seine drogensüchtige Mutter erlebt haben muss, bis hin zu seinem bösartigen Stiefvater und den darauffolgenden schmerzhaften Erfahrungen von einer Pflegefamilie zur nächsten. Nirgendwo schien der Junge hinzugehören und doch gab er niemals auf. Unter all den unglücklichen Lebensbedingungen erlebte er aber auch immer wieder schöne Momente und sammelte Erfahrungen und Freundschaften noch und nöcher. Er lässt die Leser auf grandiose Weise an seinen Erlebnissen teilhaben und das auf eine unglaublich positive Art und Weise. Das Buch zauberte mir gute Laune und tat mir gleichzeitig in der Seele weh. Es war nicht leicht, es zur Seite zu legen, denn nur schwer konnte ich mich von Demon und seinen Freunden trennen, die mir viel zu schnell ans Herz wuchsen.
Ich hatte das Gefühl, ich würde den Jungen durch sein ganzes Leben begleiten. So ausführlich und intensiv wurde es beschrieben. Dabei passierte ständig etwas. Der Junge erlebte schon in frühen Jahren so viel, wie andere ihr ganzes Leben nicht. Er zeigt uns, wie man aus der schlechtesten Position im Leben einen Weg nach oben finden kann, wenn man die Stärke und den Willen dazu hat. Aber auch, wie es genauso schnell wieder Berg ab gehen kann, wenn man den falschen Leuten glaubt oder zu verbissen an einer Sache hängt. Die Autorin hat hier bewusst einen Charakter aus der Unterschicht erschaffen, der trotz der schlechtesten Voraussetzungen einen Weg nach oben gefunden hat. Ich mochte diesen Kerl unglaublich gern, denn er strotzte nur so vor Sympathie und schien jeden durch seine unbewusst charmante Art überzeugen zu können. Eine Geschichte über Rassen und Klassen, die uns gleichzeitig die Augen öffnet und uns das sagt, was wir schon lange wissen, aber nicht wahrhaben wollen. Und gleichzeitig ein Drama einer gesamten Region, die der Pharmaindustrie zum Opfer fiel und ganze Genrationen mit sich riss. Das Tragische ist, dass den Menschen, die dort lebten, nicht einmal bewusst war, auf was sie sich einließen. Und zwar geht es um die Opioid-Krise der USA. Diese Geschichte hat definitiv Potential, verfilmt zu werden und ich hoffe darauf sie mir irgendwann einmal anschauen zu können. Für mich ein besonderes Werk, dessen Charaktere ich jetzt schon schmerzlich vermisse. Zum Glück konnte mich das gelungene Ende ein wenig über den Verlust hinwegtrösten.


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Veröffentlicht am 16.02.2024

Dramatisches und berührendes Finale

Save our Love
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Dritter und letzter Band einer tief berührenden Liebesgeschichte mit einer absolut niederschmetternden, aber reellen Problematik.


Vorweg sei gesagt, dass das Buch in Verbindung mit den beiden Vorgängern ...

Dritter und letzter Band einer tief berührenden Liebesgeschichte mit einer absolut niederschmetternden, aber reellen Problematik.


Vorweg sei gesagt, dass das Buch in Verbindung mit den beiden Vorgängern gelesen werden sollte, da sonst die Zusammenhänge unverständlich sein könnten. Wer also Band 1 und 2 noch nicht gelesen hat, es aber noch möchte, sollte überlegen, ob er hier weiterliest, denn diese Rezension enthält Spoiler. Wer einmal angefangen hat, möchte nicht mehr aufhören. So ging es mir zumindest. Schnell hatte sich diese Reihe zu einer Herzensreihe entwickelt. Sehnlichst habe ich auf diese Fortsetzung gewartet und mich umso mehr gefreut, dass dieses Buch gleich schon etwas dicker ausfällt als seine Vorgänger. Also war etwas mehr Lesevergnügen praktisch vorprogrammiert.
Nach meinem Empfinden etwas anders als bei den beiden Vorgängern, wurde ein Großteil dieses Buches von einer trüben Stimmung begleitet. Denn seitdem Mila in die Fänge von Roberts Leuten geraten ist und misshandelt wurde, ist nichts mehr, wie es war. Mila kämpft mit den Folgen des Überfalls und arbeitet sich nur zögerlich an ein normales Leben heran. Am liebsten würde sie sich vollständig zurückziehen und untertauchen, doch die Welt dreht sich weiter und auch sie muss irgendwann wieder am Leben teilnehmen. Ihre Freunde stehen ihr alle zur Seite. Sogar Joris, der plötzlich wieder zurück in Deutschland ist, bietet sich an. Fabian macht sich Vorwürfe, Mila nicht geholfen zu haben oder gar das Unglück verhindert zu haben. Nun bangt er um die Beziehung mit Mila. Der Gedanke, dass sie nicht zur Polizei gehen kann, um gegen die Täter auszusagen, zerreißt ihn. Außerdem ist Joris zurück. Wird Fabian die Beziehung zu Mila trotzdem halten können? Joris hingegen ist zwar in Milas Nähe, doch auch er macht sich Vorwürfe, weil er sie nicht vor dem Übergriff schützen konnte. Jetzt kann er nur dabei zusehen, wie Fabian eine Beziehung mit der Frau führt, die er noch immer liebt. Und was die miesen Ideen von Robert angeht, so ist Joris sich sicher, dass der letzte Übergriff auf Mila noch nicht das Ende war.
Wie schon erwähnt, wird dieser Band vom Überfall auf Mila und dessen Folgen überschattet. Ich konnte genau spüren, wie sehr diese Tat alle WG-Mitglieder und auch Milas Freunde belastet und runterzieht. Besonders für Fabian, der für mich nach Joris eigentlich nur die zweite Alternative war, hatte ich Mitgefühl. Ich konnte so gut nachvollziehen, wie viel ihm daran lag, dass Mila endlich einen Schritt voraus geht und Anzeige gegen Roberts Bande erstattet. Sicher war die Situation für ihn am schwersten, weil er seine Freundin wieder glücklich machen musste und gleichzeitig die Angst hegte, dass Joris sie ihm wegnimmt. Es war schlimm mitanzusehen, wie sehr ihm diese Situation zusetzte und wie sich sein Leben plötzlich in eine völlig falsche Richtung entwickelte. In jedem einzelnen haben Milas schlimmen Erfahrungen etwas verändert, doch am meisten haben sie nicht nur Mila, sondern auch Fabian zugesetzt.
Dass dieser Band das reinste Gefühlschaos anrichten wird, das war mir von Anfang an klar. Doch wie gemein und hasserfüllt Menschen sein können, das hat mich wieder einmal geschockt. Es war erschreckend, was allein ein Mensch mit Macht anrichten kann. Ich war sprachlos über das, was Mila widerfährt, und verzweifelt darüber, dass sie keine Hilfe erhielt, von den Leuten, dessen Arbeit es ist, die Menschen zu schützen. Besonders dieser letzte Band, aber auch schon seine Vorgänger sprechen ein so wichtiges Thema an und sind definitiv keine leichte Kost. Erst recht für Menschen, die selbst schon die Erfahrung mit Misshandlungen jeglicher Art gemacht haben. Dieses Buch enthält eine Menge Trigger und man sollte sich im Klaren sein, auf was man sich einlässt, wenn man es liest. Deshalb befindet sich auch hinten im Buch eine dementsprechende Warnung.
Trotz der vielen dramatischen Szenen, die einem Thriller in nichts nachstehen, kam auch die Liebesgeschichte in dem Buch nicht zu kurz. Es gab wieder einmal so einige knisternde und leidenschaftliche Szenen, die ich sehr genossen habe. Auch das Ende des Buches fand ich sehr schön. Es hat die Trilogie zu einem positiven Abschluss gebracht, den ich mir erhofft hatte. Auch wenn es keine fröhlich heitere Geschichte ist, sondern eine, die zum Nachdenken anregt, hat sie mir wieder sehr gefallen. Nach wie vor bleibe ich ein großer Fan dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Fesselnde Hexenjagt

Die Hexen von Cleftwater
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Nichts für schwache Gemüter. Ergreifende und fesselnde Hexenjagt. So grausam und wirklichkeitsnah, als wäre man selbst ein Teil des Szenarios.


In Cleftwater ist nichts mehr so, wie es war, seit dem ...

Nichts für schwache Gemüter. Ergreifende und fesselnde Hexenjagt. So grausam und wirklichkeitsnah, als wäre man selbst ein Teil des Szenarios.


In Cleftwater ist nichts mehr so, wie es war, seit dem der Hexenverfolger Makepeace im Ort ist. Plötzlich werden reihenweise Frauen zu ihm geschleppt und als Hexe betitelt. Martha kennt viele dieser Frauen, weil sie als Hebamme rund um Cleftwater tätig ist und schon viele Kinder dieser Frauen zur Welt gebracht hat und manchmal sogar die Frauen selbst. Doch in den vergangenen Monaten sind einige Kinder nicht gesund oder gar tot zur Welt gekommen und Martha schwebt in der Angst, bald selbst zu den Frauen zu gehören, die als Hexe verurteilt werden. Zudem trägt sie ein Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter mit sich, das unter keinen Umständen ans Licht geraten darf. Vorerst aber soll sie Makepeace zur Hand gehen und ihm dabei behilflich sein, die Hexen anhand einer Untersuchung zu erkennen.
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Direkt wurde ich von dieser bedeutungsschweren Atmosphäre umhüllt, als ich in die Geschichte einstieg. Die alten Worte und das auf die Szenen abgestimmte Wetter sowie die Landschaft, all das kam mir vor, als wäre ich ein Teil dieser Zeit. Ich fühlte mich, als stände ich als Zuschauer daneben, als die Männer die Hexen eintrieben oder ihre groben, aus der Luft gezogenen, Behauptungen aufstellten. Der Schreibstil ist fesselnd und gruselig zugleich und strahlt genau die richtige Magie für eine solche Geschichte aus. Ich habe noch kein Buch über Hexenverfolgung gelesen, aber schnell wurde mir bewusst, was das für eine furchtbare Zeit gewesen sein muss. Die Frauen mussten ungeheuer aufpassen, bei all dem, was sie äußerten. Zu schnell wurden ihnen teuflische und dämonische Machenschaften nachgesagt. Manchen wurden unter Druck Worte in den Mund gelegt, oder sie sprachen, aus Angst die nächste zu sein, etwas aus, was die Sache nur verschlimmern konnte. Wie entsetzlich schnell sich ein kleines Gerücht verbreitete und daraus ein regelrechtes Fegefeuer an Vorurteilen entstand, konnte man in der Geschichte sehr gut erkennen. Die Menschen hielten an ihren Gerüchten fest und es musste nur jemand wie Makepeace kommen, der sein angebliches Wissen überzeugend rüberbrachte und schon hatte er ein ganzes Dorf auf seiner Seite. Eine grauenhafte Vorstellung und dennoch eine absolut bedeutende Leseerfahrung, wenn man bedenkt, dass die Erzählung zum Teil auf realen historischen Begebenheiten beruht. Es haben sich die Dinge also tatsächlich so oder ähnlich zugetragen. Es fiel mir unglaublich schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen und doch musste ich zwischendurch eine Pause einlegen, weil mich die abgründigen Szenen zu sehr packten, mir die Tränen in die Augen trieben oder mir übel wurde von all den grauenvollen Handlungen.
Martha, die in diesem Buch die Hauptrolle spielt und deren Gedanken und Gefühle ich ständig zu spüren bekam, hatte mein volles Mitgefühl und doch warf sie ständig Rätsel für mich auf. Mit aller Kraft versuchte sie, die Dinge zum Guten zu wenden, scheiterte aber häufig mangels ihrer fehlenden Stimme. Nie war ich mir sicher, ob ihre verborgenen Kräfte tatsächlich etwas bewirken konnten. Sie trug etwas Unergründliches mit sich, was meine Neugierde bis zum Ende hin anstachelte.
Ein spannendes, schauriges und lesenswertes Werk, welches von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt.


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