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Veröffentlicht am 07.10.2021

Wenn die Ehre eines Katers verletzt wird oder: kätzische Eifersucht

Armer schwarzer Kater
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Er liebt seine Familie: den Mann, die Frau und die drei Kinder. Immer genug zu essen, Streicheleinheiten wann immer er es möchte, immer ein warmes Plätzchen, ein schöner Garten – hach, Katers Leben ist ...

Er liebt seine Familie: den Mann, die Frau und die drei Kinder. Immer genug zu essen, Streicheleinheiten wann immer er es möchte, immer ein warmes Plätzchen, ein schöner Garten – hach, Katers Leben ist schon das Paradies. Bis eines Tages ein Babykätzchen einzieht. In SEIN Haus. Zu SEINER Familie. Und alle sind entzückt von diesem kleinen, nervigen Fellbündel. Und wo bleibt er dabei? Anscheinend will seine Familie ihn gar nicht mehr – also macht er sich davon, um fortan auf der Straße zu leben. Doch das ist gar nicht so einfach, wie er bald feststellt. Gut, dass Nachbarshund Waldemar ihm zur Seite steht und die anderen Straßenkatzen. Ob seine Familie ihn vielleicht doch ein bisschen vermisst? Er schaut in den nächsten Tagen immer mal nach und trifft dabei zwangsweise auf die störende Babykatze. Doch irgendwie ist sie ja schon ganz süß. Und so hilfebedürftig. Ob er ihr vielleicht doch ein bisschen zeigen soll, wie das Leben funktioniert? So ein kleines Würmchen kommt allein doch überhaupt nicht zurecht. Und so landet Kater letztlich doch wieder bei seiner Familie, die ihn natürlich sehr vermisst hat und sich sehr darüber freut, ihn wieder bei sich zu haben.

Sehr süß und kindgerecht wird die Geschichte des eifersüchtigen Katers erzählt. Dieser ist großspurig und schon sehr von sich eingenommen, aber auch sehr liebenswert. Vor allem, wenn ihm so nach und nach die Augen geöffnet werden. Das mitzuerleben ist sehr lustig und anrührend. Der Titel ist gut gewählt, tut sich der Kater doch selbst schon sehr leid. Die Beschreibung aller Charaktere ist sehr liebevoll und wird von den vielen farbigen und sehr schönen Zeichnungen noch unterstrichen. Der Schreibstil ist witzig, weil aus der Sicht vom Kater selbst und damit immer mal eher patzig oder unwirsch. Immer passend zur Situation. Ich musste sehr lachen, als beschrieben wird, wie die Zunge des Katers über das Köpfchen der Babykatze fährt, obwohl er das gar nicht will, sondern er ihr am liebsten „ein paar Ohrfeigen verpassen“ würde. Und wie er sich dann doch ganz still verhält, um sie nicht aufzuwecken, weil ihr Schnarchen ihn mit so einem seltsamen Gefühl erfüllt und ihr Schnurren („falls man das Geräuschelchen überhaupt als Schnurren bezeichnen kann.“) ihn sehr anrührt (alles auf Seite 38).

Fazit: ein perfektes Vorlesebuch für die Kleinen oder auch für Erstleser. Die werden durch die kurzen Abschnitte und die vielen Bilder bei der Stange gehalten. Natürlich gibt es auch eine Botschaft: Familie und Freunde sind wichtig und man sollte nicht immer egoistisch sein, sondern auch mal Teilen können. Sehr kurzweilig, lustig, warmherzig und sympathisch.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Kurt bekommt weibliche Einhorngesellschaft – irre witzige Fortsetzung

Kurt, Einhorn wider Willen 2. EinHorn kommt selten allein
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Es gibt einen Pakt, der besagt, dass jedes magische Wesen verpflichtet ist, jedem unschuldigen anderen Wesen zu Hilfe zu eilen, wenn ihm Unrecht geschieht. Diesen Pakt gedenkt Kurt nun – widerwillig, aber ...

Es gibt einen Pakt, der besagt, dass jedes magische Wesen verpflichtet ist, jedem unschuldigen anderen Wesen zu Hilfe zu eilen, wenn ihm Unrecht geschieht. Diesen Pakt gedenkt Kurt nun – widerwillig, aber eben doch – zu erfüllen. Denn in ihrem letzten Abenteuer haben Kurt, Trill und die Ninja-Goldfische zwar die Prinzessin befreit, doch Tüdelü (Trills kleiner Bruder, der vom bösen Prinzen in ein riesiges Flugvogelmonster verwandelt wurde) und Ferkel (das vom Prinzen in ein riesiges, gefährliches Einhorn-Such-Monster verzaubert wurde) werden noch immer als willenlose Sklaven vom Prinzen gefangen gehalten. Sie machen einen Plan, der die Stürmung der Burg und das Hantieren mit Zaubertränken beinhaltet und begeben sich motiviert (Prinzessin, Trill) bzw. widerwillig (Kurt) auf die Mission. Mitten drin stoßen sie auf P. – die Zweihorndame, die eigentlich ein Einhorn ist, ihre Magie aber absolut nicht im Griff hat und mehr Chaos verursacht, also gut ist. P. beherrscht zwei Magien: Erdmagie und Luftmagie. Zweitere befähigt sie dazu, ihr Pupse wahlweise nach Rosen, Veilchen oder anderen Düften riechen zu lassen. Kann das verrückte Team aus Vogel, Fisch, Mensch, Einhorn und Zweihorn die armen Gefangenen vor dem Prinzen befreien? Findet es heraus.

Ach, was soll ich sagen?! Kurt halt! Ich LIEBE ihn! Mit seiner stinkstiefeligen Art, die sein goldenes Herz jedoch nicht ganz verbergen kann, murrt und grummelt sich Kurt noch fester in mein Herz hinein. Doch es ist nicht einfach nur eine zum Brüllen lustige Geschichte, die durch dermaßen geniale Illustrationen gar köstlichst unterstrichen wird. Nein, es geht auch um etwas: nämlich um Freundschaft und Zusammenhalt. Und darum, andere zu akzeptieren, wie sie sind.

All das verpackt in eine saulustige Abenteuergeschichte voller Magie, mit Dialogen und Begegnungen, die witziger kaum sein können. Herrjeh… gebt mir bitte mehr Kurt! Das ist ein Kinderbuch ganz nach meinem Geschmack: überragend witzig mit so genialen Zeichnungen und einer Story, die vor Fantasie und Einfällen und irren Ideen nur so strotzt. Eine Einhorn-und-Prinzessin-Geschichte mal anders. Ich liebe, liebe, liebe, liebe Kurt!

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Liebesgeschichte in London im 19. Jahrhundert – ein Buch zum Dahinschmelzen, so zauberhaft!

Animant Crumbs Staubchronik
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Animant möchte nicht einfach so verheiratet werden und dann für immer als untätiges Frauchen neben dem Gemahl dahinvegetieren. Sie strebt nach Höherem, ist sehr belesen und wünscht sich, dass die Frauen ...

Animant möchte nicht einfach so verheiratet werden und dann für immer als untätiges Frauchen neben dem Gemahl dahinvegetieren. Sie strebt nach Höherem, ist sehr belesen und wünscht sich, dass die Frauen in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert haben, als nur das hübsch anzusehende, schmückende Beiwerk für den Mann. Sie bekommt die Gelegenheit, als Bibilothekarsassistentin in London für einen Monat zu arbeiten. Eine Frau! In der Bibliothek! 1890! Sie hat gegen Vorurteile anzukämpfen und vor allem gegen den immer mürrischen Bibliothekar Thomas Reed. Gleichzeitig wird Ani erwachsen, lernt das echte Leben kennen, findet in Elisa eine sehr gute Freundin und baut zu ihrer Mutter wieder eine Beziehung auf, da sie diese immer besser versteht. Sie ist gut in ihrem Job, was auch von Thomas Reed nicht unbemerkt bleibt. Und letztlich entwickelt sie Gefühle, von denen sie nie dachte, dass sie diese jemals empfinden könnte.

Das hört sich jetzt nach einer 08/15-Liebesgeschichte an, was ich da geschrieben habe. Doch so ist es absolut nicht. Dieses Buch ist einfach unfassbar zauberhaft! Ich habe es verschlungen, bin mit Ani zusammen an den Regalen der Bibliothek vorbeigeschlendert, habe mich mit ihr auf Bällen gelangweilt, mich über das eine oder andere dämliche Mannsbild aufgeregt, bin mit ihr durchs verschneite London spaziert, habe mit ihr gelitten, gelacht, geliebt. Lin Rina hat mich verzaubert – anders kann ich es mir nicht erklären, dass dieses Buch so ein wundervolles Gefühl in mir auslöst. Ich habe jede Seite genossen, musste oft lachen über die bildhaften Beschreibungen der Charaktere und deren Dialoge, konnte gar nicht anders, als mich auch zu verlieben: in Animant, in Thomas, in Elisa, in ach… in alle! Kopfkino vom Allerfeinsten. Jeder, der Jane Austen-Geschichten mag und generell Liebesgeschichten mit starken Frauen im 19. Jahrhundert, der wird Animant Crumbs Staubchronik sicher auch lieben. Für mich war es ein wundervolles, traumhaftes Lesevergnügen der Extraklasse. Lin Rina hat mit allem (Story, Figuren, Setting, Schreibstil) absolut einen Nerv bei mir getroffen. Das ist die Art von Büchern, bei denen man dringend wissen will, wie es weitergeht, sich aber gleichzeitig wünscht, dass es niemals zu Ende gehen wird. Voller Humor, voller Gefühl, voller… hach… unkitschiger Seufzer… einfach NUR schön! Ich liebe es!

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Urban Fantasy/YA mit viel unausgeschöpftem Potenzial und sehr blassen, einförmigen Charakteren – unspektakulär und vorhersehbar

Das Geheimnis der Talente (Die Talente-Reihe 1)
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Melek Weber, 16 Jahre alt, lebt im hessischen Dautphetal, geht dort zu Schule und trainiert Basketball. Sie ist eine Einzelgängerin, hat keine Freunde bis auf Erik, der sie unerwidert liebt. Eines Tages ...

Melek Weber, 16 Jahre alt, lebt im hessischen Dautphetal, geht dort zu Schule und trainiert Basketball. Sie ist eine Einzelgängerin, hat keine Freunde bis auf Erik, der sie unerwidert liebt. Eines Tages wird sie unter dem Vorwand, dass Basketballtalente gesucht werden, zu einem Fitnessstudio gelotst. Dort trifft sie auf einige Jugendliche, die irgendwie seltsam sind. Ihr wird eröffnet, dass sie ein Talent ist, ein Volltreffer – also jemand, der sehr zielgenau alles trifft – egal ob mit Bogen, Pistole oder sonstigen Wurfgeschossen. Jakob, der Anführer, löst in Melek die heftigsten Gefühle aus, die sie sich nicht erklären kann. Ab sofort trifft sich die Gruppe zum Üben im Wald und geht vor allem nachts auf die Jagd nach Dschinns, den Erzfeinden der Talente, die den Menschen die Gefühle aussaugen. Melek wird in die Gruppe aufgenommen. Doch das gefällt Erik gar nicht, der kriminelle Absichten dahinter vermutet und einen Hass auf Jakob empfindet. Dann ist da auch noch der Dschinn Levian, der sich offenbar in Melek verguckt hat und ihr – gewandelt als Eichhörnchen, Maus, Pferd oder Wolf und dann schließlich in seiner menschlichen Gestalt – den Hof macht. Wem kann sie trauen? Wer meint es gut mir ihr? Hin und her gerissen zwischen den drei jungen Männern muss Melek nun Entscheidungen treffen – die ihr und das Leben vieler anderer kosten könnten.

Nach einem Blick auf das mystische, wunderschöne Cover und die Zusammenfassung war ich überzeugt: ein Knallerbuch! Sicher ein spannendes, fesselndes Fantasyabenteuer, durch das man nur so hindurchrauscht. Doch leider war dem nicht so, was an den sehr blass bleibenden, oberflächlichen Charakteren liegt, an den ständigen Wiederholungen von Trainings- und Kampfszenen und der absolut fehlenden Spannung. Der Schreibstil ist an sich nicht schlecht, doch sind die Figuren alle eindimensional. Niemand dabei, der nennenswerte Gefühle – egal ob gut oder schlecht – in mir auslöst. Ich war eher genervt von Meleks gleichgültiger „ihr seid mir doch alle egal-Stimmung“ und interessant war in dem Buch nur einer: Levian, der Dschinn. Doch nur solange, bis auch er Teil der recht vorhersehbaren Story wurde. Sie – die Charaktere und die Handlung – wabern auf einer Linie vor sich hin, kaum ein Spannungsbogen spürbar und keine Szene dabei, die mich wirklich berührt hätte. Doch am unerfreulichsten sind eindeutig die blassen, stereotypen Figuren. Ganz am Ende gab es dann so etwas wie spürbare Action, die aber leider schnell wieder abflaute. Hm… schade irgendwie. Für mich auf jeden Fall kein Grund, mir die Folgebände dieser „Talente-Reihe“ zu kaufen.

Mein Fazit: zu blass, zu gleichförmig, zu vorhersehbar, zu unspannend. Aus dem zugegeben tollen Thema hätte man viel mehr herausholen können. So drehte sich alles mehr oder weniger um Melek und ihre diffusen Liebesgefühle, um Training und Kampf. Von mir gibt es 2,75 Sterne – also mehr als weniger gut (2) aber nicht wirklich gut (3).

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Rasantes SciFi-Abenteuer mit jeder Menge Magie und einer fabelhaften neuen Welt

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Sophie Foster fühlt sich irgendwie fehl am Platz – bis ihr eines Tages der etwa gleichaltrige Fitz eine neue Welt eröffnet! Die Welt der Elfen. Und nicht nur das: sie selbst gehört ebenfalls zu den Elfen ...

Sophie Foster fühlt sich irgendwie fehl am Platz – bis ihr eines Tages der etwa gleichaltrige Fitz eine neue Welt eröffnet! Die Welt der Elfen. Und nicht nur das: sie selbst gehört ebenfalls zu den Elfen und ist kein Mensch. Schweren Herzens verlässt sie ihre Menschenfamilie und erlebt ab sofort bei ihrer Pflegefamilie ihr Elfenleben, das für sie sehr aufregend ist, aber auch schwierig zu verstehen. Sie muss auch dort zur Schule gehen. Genauer: auf die Foxfire, auf der nur die Besten der Besten sind. Dort muss Sophie Prüfungen bestehen, Freunde finden und sich gegen Mobbing zu wehren. Denn: auch wenn sie das gar nicht möchte, ist Sophie doch eine ganz außergewöhnliche Elfe: sie hat braune, statt blaue Augen und ist unter Menschen in den verbotenen Städten aufgewachsen. Sie möchte unbedingt herausfinden, warum das so ist, was das Projekt Mondlerche bedeutet, das ihr zwar etwas sagt, sie aber nicht weiß, was und wer oder was Black Swann ist. Das alles ist mindestens genauso wichtig wie die Frage, wer ihre richtigen Eltern sind.

Falls jetzt jemand denkt: Oh Mann, schon wieder ein Elfenbuch mit Glitzer und Zauber und Liebe… falsch gedacht! Keeper of the lost cities ist ein echt guter Fantasy-SciFi – ja, zwar mit Elfen, doch die flattern nicht mit Glitzer durch die Lüfte, sondern haben mit allen möglichen Machenschaften zu kämpfen… z.B. gegen Abtrünnige, die die Macht über die Menschwelt erringen möchten. Klar, es kommen auch die Themen Freundschaft, erste Gefühle, HighSchool-Erlebnisse etc. vor, aber doch niemals kitschig oder kindisch. Vielmehr hat es die Autorin echt geschafft, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ein unglaublich fesselnder, lebendiger Schreibstil, mit dem sie mich dieses Fantasy-Abenteuer förmlich miterleben lässt. Ein bisschen Magie, ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Science Fiction, ein bisschen Düsternis, ein bisschen Gefahr, ein bisschen Humor und ganz viele fantastische Ideen und Wesen. Ein absolut gelungener Serienauftakt und garantiert keine Eintagsfliege. Denn wenn eins sicher ist, dann das: die nächsten Bände werden auf jeden Fall bei mir einziehen.

Fazit: ein kurzweiliges, sehr spannendes und fesselnden SciFi-Abenteuer für alle Leser*innen ab 11 Jahren aufwärts, die sich gerne mal wieder in eine andere Welt entführen lassen, um so richtig in eine Story einzutauchen.

►Band 2: Keeper of the Lost Cities. Das Exil - erscheint im Oktober 2021
►Band 3: Keeper of the Lost Cities. Das Feuer - erscheint im November 2021
►Band 4: Keeper of the Lost Cities. Der Verrat - erscheint im Februar 2022
►Band 5: Keeper of the Lost Cities. Das Tor - erscheint im April 2022
►Band 6: Keeper of the Lost Cities. Die Flut - erscheint im Juni 2022
►Band 7: Keeper of the Lost Cities. Der Angriff - erscheint im August 2022
►Band 8: Keeper of the Lost Cities. Das Vermächtnis - erscheint im Oktober 2022

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