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Veröffentlicht am 24.10.2020

Skurril und witzig

Die Asche des Führers
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"Die Asche des Führers" von Felicitas Kern ist ein humorvoller Roman.

Robert ist ein Langzeitstudent ohne Motivation. Er lässt sich in wirklich allen Lebensbereichen gehen. Als eines Tages in seine Garage ...

"Die Asche des Führers" von Felicitas Kern ist ein humorvoller Roman.

Robert ist ein Langzeitstudent ohne Motivation. Er lässt sich in wirklich allen Lebensbereichen gehen. Als eines Tages in seine Garage eingebrochen wird und die dort deponierte Urne seiner Großtante gestohlen wird, kommt Dynamik in sein Leben. Zusammen mit seinen besten Freunden macht er sich auf den Weg die Urne zurückzuerobern.



Das Cover ist sehr unscheinbar. Um ehrlich zu sein, wäre es mir in einer Buchhandlung nicht unbedingt aufgefallen.

Dafür ist der Inhalt des Buchs schillernd und bunt: In einem angenehmen Schreibstil erzählt die Autorin eine skurrile Geschichte. Die Handlung nimmt immer wieder unvorhergesehene Wendungen, die das Buch vom Anfang bis zum Schluss spannend machen.

Die Protagonisten sind allesamt ungewöhnlich. Jeder von Ihnen hat mindestens eine "Macke", was sie meiner Meinung nach menschlich macht.

Sowohl die Handlung, als auch die Charaktere sind überspitzt dargestellt. "Die Asche des Führers" wartet mit jeder Menge Ironie, aberauch Slapstick- Komik auf. Mir hat das sehr gut gefallen. Für Leser, die mehr Wert auf realistische Szenen, als auf skurrile Unterhaltung legen, ist dieses Buch jedoch eher nichts.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Eine Legende wird lebendig

Mit den Augen der Odile
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"Mit den Augen der Odile" von Rüdiger Marmulla erzählt die Geschichte der Schutzheiligen des Elsass.

Odile kam zum Unmut ihres Vaters blind zur Welt. Dieser würde sogar so weit gehen, sein eigenes Kind ...

"Mit den Augen der Odile" von Rüdiger Marmulla erzählt die Geschichte der Schutzheiligen des Elsass.

Odile kam zum Unmut ihres Vaters blind zur Welt. Dieser würde sogar so weit gehen, sein eigenes Kind zu töten. Im letzten Moment kann Odile gerettet werden und kommt so in ein Kloster. Dort erlebt sie ein Wunder.



Rüdiger Marmulla hat durch eine Mischung aus Fakten und eingestreuten fiktiven Charakteren ein ganz besonderes Buch geschaffen. Es macht die Geschichte einer Heiligen lebendig und führt den Leser direkt in die Vergangenheit. Diese Mischung aus gut lesbarem Roman und Fakten hat mir gefallen: Ich mag es, wenn ich nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch noch etwas lerne.

Odiles Einstellung zum Leben, die sie auch immer wieder vor Autoritäten, wie ihren Vater oder ihren Verlobten vertritt, haben mich fasziniert. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Berührend, melancholisch aber schwer zu lesen

Bären füttern verboten
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"Bären füttern verboten" von Rachel Elliot ist ein berührende Roman über das Leben.

Sydney kommt in jenen Ort zurück, in dem ihre Familie entzweit wurde. Nach all der Zeit kann man immer noch spüren, ...

"Bären füttern verboten" von Rachel Elliot ist ein berührende Roman über das Leben.

Sydney kommt in jenen Ort zurück, in dem ihre Familie entzweit wurde. Nach all der Zeit kann man immer noch spüren, wie sehr es sie beschäftigt.

Maria wird von ihrem Mann schikaniert, gedemütigt und klein gehalten. Ihre erwachsene Tochter, die bei ihr wohnt, leidet extrem unter diesem Zustand.

Diese drei Hauptprotagonisten sind miteinander verflochten. Auf welche Weise und ob sie glücklich werden, verrate ich hier nicht



Der Schreibstil ist ungewöhnlich und hat mir auch an manchen Stellen sehr irritiert. Besonders die Dialoge empfand ich als schwer erkennbar und dadurch unübersichtlich. Gerade anfangs muss man sich erst eingrooven. Die Perspektiv- und Zeitwechsel machen das nicht besser.

Die Protagonisten sind alle samt mit ihrer eigenen Persönlichkeit, Macken, Sorgen, Motivationen und Gefühlen ausgestattet. Kurzum: Sie sind lebendig und realistisch beschrieben. Jeder von Ihnen hat sein Päckchen zu tragen, was dem Roman eine sehr traurige Note verleiht. Es hst mir gefallen ihre Schicksale zu verfolgen und zu sehen, in welche Richtung sich ihr Leben entwickelt.

Nur das Ende kam für mich etwas zu abrupt. Ich hätte mir ein langsameres, dafür aber realistischeres Ende gewünscht.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Die eigene Persönlichkeit als Marke

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
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"Nur wer sichtbar ist findet auch statt" von Tijen Onaran ist ein Sachbuch.

Die Autorin setzt sich damit auseinander, wie man seine Stärken und seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt rücken kann. Dies ...

"Nur wer sichtbar ist findet auch statt" von Tijen Onaran ist ein Sachbuch.

Die Autorin setzt sich damit auseinander, wie man seine Stärken und seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt rücken kann. Dies ist in allen Lebenslagen wichtig, vor allem jedoch, wenn man in öffentlichen Bereichen erfolgreich sein möchte.



Vom Aussehen her ist das Buch recht schlicht. Ich muss zugeben, dass es mir in einem Buchladen nicht unbedingt aufgefallen wäre.

Inhaltlich hat es dafür umso mehr zu bieten: Onaran zeigt anfangs , wie wichtig es ist, seine eigene Persönlichkeit zur erfolgreichen Marke zu machen. Ihre Argumente sind nachvollziehbar und einleuchtend.

Danach folgen mehrere Abschnitte, in denen der Leser angeleitet wird, wie er sich im rechten Licht zurechtrückt. Die Abschnitte sind kurz und bündig. Sie überfordern weder beim Lesen noch beim Umsetzen.

Am besten hat mir gefallen, dass auch schwierigere Themen, wie Shitstorms, das persönliche Wohlbefinden oder die Verantwortung, die eine Popularität mit sich bringt, angesprochen werden.

Untermalt wird das Ganze von Anekdoten aus dem Leben der Autorin. Sie lockern das Gelesene auf.



Mir hat das Buch gefallen. Ich würde es nicht nur angehenden Politikern und Influencer empfehlen, sondern jedem, der seine Individualität gern hat und nach außen hin zeigen möchte.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Der Buchtitel passt nicht wirklich zum Inhalt

Der Ruf der rosa Delfine
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"Der Ruf der rosa Delfine" von Sy Montgomery ist ein Reisebericht. Er erschien vor 20 Jahren, wurde jedoch beim Eden- Verlag neu aufgelegt und um ein weiteres Vorwort der Autorin ergänzt. Für meine Rezension ...

"Der Ruf der rosa Delfine" von Sy Montgomery ist ein Reisebericht. Er erschien vor 20 Jahren, wurde jedoch beim Eden- Verlag neu aufgelegt und um ein weiteres Vorwort der Autorin ergänzt. Für meine Rezension habe ich die Neuauflage gelesen.



Das Buch beginnt sehr ernüchternd: Sy Montgomery beschreibt in ihrem neuen Vorwort, wie weit der brasilianische Regenwald in den letzten 20 Jahren zerstört wurde. Sie geht dabei sowohl auf die politische Lage Brasiliens ein, als auch auf Berichte von Naturwissenschaftlern; Das hat mir sehr gefallen: So bekommt man als Leser einen fundierten Überblick der aktuellen Lage.

Danach beschreibt Montgomery, wie ihre Liebe zu den rosa Delfinen begann und welche Anstrengungen sie auf sich nahm, um einmal mit ihnen schwimmen zu dürfen. Ihr Weg führt sie quer durch den Regenwald, wo sie nicht nur auf die Delfine, sondern auch reichlich andere Tiere und Sagen der Einheimischen trifft.



Das Buchcover gefällt mir, da es zum Inhalt passt. Besonders die Farbgebung finde ich sehr gelungen. Die Zeichnungen im Buch sind hübsch anzusehen und fügen sich perfekt ein.

Der Schreibstil ist detailliert und bildgewaltig. Man kann sich einzelne Begebenheiten, Orte und Personen ohne Probleme vorstellen. Man merkt beim Lesen, wie sehr die Autorin den Amazonas liebt und ihre Reise auf ihm genossen hat. Trotzdem verklärt sie nichts: Die Umweltverschmutzung, der Tod eines Kindes und die Verfehlungen der Sklavenhändler haben den gleichen Stellenwert in ihren Beschreibungen, wie die schönen Erlebnisse auch. Ich mochte diese schonungslose Ehrlichkeit; Durch sie konnte ich ein authentisches Bild vom brasilianischen Regenwald bekommen, ohne selbst dort hin zu reisen.

Das einzige Manko war für mich, dass das Buch keinerlei Bilder enthält. In mehreren Abschnitten wird erwähnt, dass eine Fotografin die Expedition begleitete und reichlich Bilder schoss; Da hätte ich gerne das ein oder andere gesehen.

Ich persönlich finde den Titel etwas irreführend: Ich habe mir darunter ein Sachbuch über Flussdelfine und deren Stellenwert im Ökosystem vorgestellt. Gefunden habe ich dafür einen sehr guten und detailverliebten Reisebericht, der mich mitten ins Amazonasgebiet entführt hat.

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