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Veröffentlicht am 16.02.2024

KI ohne Ausweg

Die Burg
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Der Thriller „Die Burg“ von Uraula Poznanski behandelt das Thema Künstliche Intelligenz und welche Auswirkung diese in skrupelloser Weise haben kann.
Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und ohne ...

Der Thriller „Die Burg“ von Uraula Poznanski behandelt das Thema Künstliche Intelligenz und welche Auswirkung diese in skrupelloser Weise haben kann.
Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und ohne lange Vorgeschichte. Die Ereignisse werden aus zwei Perspektiven geschildert, wobei ich mir bei der Vielzahl von Charakteren und ihren ganz eigenen Erfahrungen im Handlungsverlauf, ein paar mehr Einblicke gewünscht hätte.

7 Teilnehmer betreten ein Escape Game, die Zeit ist auf 4 Stunden begrenzt und die Geschichte wird von einer KI vor Beginn spezifisch auf die Wünsche der Teilnehmenden zusammengestellt. Die Handlung beginnt gleich mit viel Spannung und verliert sie während der gesamten Geschichte nicht. Die Teilnehmenden wurden vom Betreiber des EscapeGames nach speziellen Kenntnissen und nutzen ausgewählt um das System vor Eröffnung zu testen, schnell wird klar, dass auch die KI den Nutzen von den verschieden Eigenschaften und ganz speziell von den verschiedenen negativen Seiten der Menschen sieht und für das Spiel ausnutzt. Das Buch trifft damit die aktuelle Problematik von Künstlicher Intelligenz und ihrem Einsatz in verschiedenen Bereichen.
Die Geschichte zeigt die positive Seite von KI durch das erschaffen von künstlichen Welten, aber auch die Negativen durch das fehlen von Mitgefühl.

Insgesamt hat mir der Thriller sehr gut gefallen, er war spannend, sehr atmosphärisch und hat einen dazu angeregt, sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinanderzusetzen und für sich zu überlegen in welchen Bereichen KI in Zukunft eingesetzt werden sollte.

Es gibt vorne und hinten im Buch eine Illustration der Burg und dem unterirdischen Escaperoom-Systems, das zwar an einigen Stellen hilfreich ist um sich zu orientieren, andererseits hat es für mich an ein paar Stellen keinen Sinn ergeben und war dadurch nur verwirrend.
Die Charakterbeschreibungen hatten für mich noch etwas Luft nach oben, insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Einblick in die Entwicklung gewünscht.
Ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen, muss jedoch auch noch mal darauf hinweisen, dass es ein Thriller und kein Jugendbuch ist und die ein oder andere Stelle dementsprechend verstörend sein könnte.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Zeitreise mal anders

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
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Der Zeitreise-Thriller „The Upper World -Ein Hauch Zukunft“ von Femi Fadugba, veröffentlicht 2021 in dem cbj Verlag, erzählt die Geschichte von Esso und Rhia.

Mit zwei Schulverweisen sollte man nicht ...

Der Zeitreise-Thriller „The Upper World -Ein Hauch Zukunft“ von Femi Fadugba, veröffentlicht 2021 in dem cbj Verlag, erzählt die Geschichte von Esso und Rhia.

Mit zwei Schulverweisen sollte man nicht mit dem Feuer spielen, doch genau das passiert Esso. Er gerät zwischen die Fronten zweier gefährlicher Gangs. Durch den Aufprall des Autos bei einem Autounfall, erblickt er Szenen aus seiner Zukunft und nicht alle sind gut. Sein Lichtblick in dieser verkorksten Situation ist seine heimliche Liebe Nadia, doch auch sie sind von seiner schrecklichen Vision betroffen. Kann ihm Rhia aus der Zukunft helfen, die Vergangenheit zu verändern?

Die Philosophie der Zeitreise in diesem Buch ist aus der Physik begründet. Ich fand das eine interessante Idee, da so die Zeitreise viel greifbarer ist und man darüber nachdenkt, ob das nicht tatsächlich in unserer Welt möglich wäre. Allerdings kann es sein, dass dies für den ein oder anderen etwas zu viel ist. Prinzipiell war der Ablauf spannend und die Spannung wurde durch die Abwechslung der Perspektiven gehalten. Mein Problem bei der ganzen Sache war, dass ich nach der Hälfte des Buches immer noch nicht genau sagen könnt, worum es eigentlich geht, beziehungsweise worauf es hinauslaufen soll. Natürlich sollte eine Geschichte nicht vorhersehbar sein, aber für einen Plot in der Geachtete sollte man durch eine vorgegangene Ahnung getäuscht werden und dann plötzlich merken, dass man etwas übersehen hat…

Da ich im allgemeinen die Idee aber interessant fand und die Kapitel in sich schlüssig sind, kann ich das Buch für Menschen empfehlen, die Zeitreisen spannend finden und die sich von ein wenig Physik nicht abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Schöne Kurzgeschichten zum Thema Liebe, Identität und Akzeptanz

Blackout
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„Blackout“ von Dhonielle Clayton, Tiffany D. Jackson, Nic Stone, Angie Thomas, Ashley Woodfolk und Nicola Yoon, veröffentlicht im cbj Verlag erzählt die Geschichte von jungen Menschen, die während eines ...

„Blackout“ von Dhonielle Clayton, Tiffany D. Jackson, Nic Stone, Angie Thomas, Ashley Woodfolk und Nicola Yoon, veröffentlicht im cbj Verlag erzählt die Geschichte von jungen Menschen, die während eines Stromausfalls in New York City die Liebe finden.

In sechs Kurzgeschichten begleiten wir ganz unterschiedliche Jugendliche die nicht nur mit dem Erwachsen werden beschäftigt sind, sondern sich auch mit Identität, Sexualität und Akzeptanz. Eines haben die Jugendlichen alle gemeinsam: sie sind Schwarz.

Der Hauptaspekt liegt auf der Liebe und dabei ist es völlig egal wer wie aussieht oder woher man kommt. Die Liebe ist vielfältig, nicht nur dir Liebe zu einem anderen Menschen, sondern auch die Liebe zu sich selbst spielt eine große Rolle.

In dem Buch geht es nicht um Aufklärung im speziellen, viel mehr um ganz gewöhnliche Geschichten, gerade um zu zeigen, dass es nicht immer auch um Rassismus gehen muss, sobald die Protagonisten schwarz sind.

Die Kurzgeschichten sind durch Familienverhältnisse und Freunde der Charaktere verwebt und so ergibt sich aus den Sechs Geschichten eine.

Das Buch macht gute Laune, ist teils vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft, aber im Großen und Ganzen hat das Buch mich überzeugt.

Man kann einzelne Unterschiede in den Schriftstilen feststellen, aber Größtenteils fallen sie gar nicht auf.

Wer sich für das Buch interessiert, sollte nicht vergessen, dass Kurzgeschichten oftmals nicht sehr in die Tiefe gehen und nicht besonders ausführlich sind. Das kann einen unter Umständen etwas enttäuschen, wenn man im einzelnen mehr über die Charaktere erfahren will.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Mord oder Selbstmord? Mit Witz und Charme ermittelt Miss Fisher.

Mord in der Mittsommernacht
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In dem Cosy-Krimi „Mord in der Mittsommernacht“ von Kerry Greenwood, veröffentlicht im Insel Verlag 2021, ermittelt Phryne Fisher gleich in zwei Fällen.

Am Strand von St. Kilda wird ein toter Mann angespült. ...

In dem Cosy-Krimi „Mord in der Mittsommernacht“ von Kerry Greenwood, veröffentlicht im Insel Verlag 2021, ermittelt Phryne Fisher gleich in zwei Fällen.

Am Strand von St. Kilda wird ein toter Mann angespült. Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch die Ermittlungen zeigen, dass der Mann keinen Grund zum Suizid gehabt hätte, war es also Mord?

Das Erbe einer verstorbenen Mutter hinterlässt fragen. Gibt es noch ein Kind, das jetzt einen Anspruch darauf hätte?



Mir hat der Krimi gut gefallen. Er ist lustig, spannend und zeigt Australien in den 20er Jahren. Phryne und die anderen Charaktere werden toll beschrieben und ich liebe Phrynes Art zu sprechen und wie sie andere Menschen durchschaut. Auch Dot und die anderen sind durch ihr eigenen Denkweisen und Vorlieben so unterschiedlich aber durchaus interessant ツ.

Der Schreibstil gefällt mir, und auch der Sinn für Humor. Wer die Serie kennt, kann sich schon ein sehr gutes Bild von der Atmosphäre in dem Krimi machen. Teilweise war mir zu wenig Spannung in dem Ganzen, aber die Charaktere haben mich an das Buch gefesselt.

Die Umgebung wird gut beschrieben und die Hitze, die die Figuren erleiden müssen, kann man fast selbst spüren.

Manchmal konnte ich mir die Geschichte zu gut als Film vorstellen, sodass mir das Lesen zu langsam war, ich denke das ist aber eher eine persönliche Sache, als dass es am Schreibstil liegt.

Ich kann „Mord in der Mittsommernacht“ allen Fans von Cosy-Crime empfehlen, als auch Leuten, die die Serie kennen. Die Atmosphäre macht viel in dem Krimi aus und macht gute Laune.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Tolle Atmosphäre mit spannenden Charakteren

Trüffelgold
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Julie Dubois entführt die Leser*innen mit ihrem neuen Krimi „Trüffel Gold“, veröffentlicht 2021 durch die Bastei Lübbe, in eine malerische Welt voller kulinarischer Köstlichkeiten und einem bitterem Mord. ...

Julie Dubois entführt die Leser*innen mit ihrem neuen Krimi „Trüffel Gold“, veröffentlicht 2021 durch die Bastei Lübbe, in eine malerische Welt voller kulinarischer Köstlichkeiten und einem bitterem Mord. Während Marie Mercier eigentlich zur Erholung eine Auszeit nimmt, um den Tod ihrer Großmutter zu verarbeiten und deren Hof zu renovieren, geschieht ein Mord, in dem sonst so ruhigen Saint-André-du-Périgord. Marie, die normalerweise Kommissarin von Beruf ist, kann die Finger nicht von dem Fall lassen und versucht herauszufinden, warum der Radfahrer sterben musste. Dabei kommt sie dem eigentlich zuständigen Kommissar Michel Leblanc das ein oder andere Mal in die Quere. Wer wird den Fall wohl schneller lösen ?
Die Charaktere sind sehr Sympathisch und unterhaltend. Man kann zusammen mit Marie eine Auszeit nehmen und in eine idyllische Umgebung eintauchen. In Saint-André leben die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Motiven und eine brisante Information verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Der Krimi wird dicht das Genre Cosy-Crime gut beschrieben. Die Spannung wird vor allem durch die Atmosphäre und die Sympathie zu den Charakteren hergestellt. Auch zwischen Marie und Michel entwickelt sich eine Sympathie und man spürt die Sorge um Marie, die Michel sich macht, als Marie Einzelgäge unternimmt. Das Ende des Krimis ist etwas offen gehalten und lässt somit Spielraum für Interpretation sowie für eine Fortsetzung der Geschichte.
Ich kann den Krimi allen weiterempfehlen, die in einem Krimi auch mehr als die Auflösung des Falls erwarten. Die Atmosphäre und die Beziehung zwischen den Charakteren machen den Charme des Buches aus und Brutalität spielt hier eher eine Nebenrolle. Natürlich hat der Krimi auch Spannung, aber weniger, als in klassischen Krimis.

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