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Veröffentlicht am 24.12.2018

Ein Polit-Krimi

Die Raffkes
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Taschenbuch: 347 Seiten
Verlag: GRAFIT (1. November 2003)
ISBN-13: 978-3894252830
Preis: 9,95
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein Polit-Krimi

Inhalt:
Jochen Mann ist eigentlich Staatsanwalt ...

Taschenbuch: 347 Seiten
Verlag: GRAFIT (1. November 2003)
ISBN-13: 978-3894252830
Preis: 9,95
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein Polit-Krimi

Inhalt:
Jochen Mann ist eigentlich Staatsanwalt für Jugendstrafrecht. Mehr oder weniger zufällig gerät er auf berufliche Abwege und ermittelt nun im Fall eines Attentats, bei dem es mehrere Tote gab. Seine Erkenntnisse führen ihn schon bald in kriminelle und korrupte Kreise, und aus dem biederen Jugendstaatsanwalt wird ein verbissener Kämpfer gegen die Korruption.

Meine Meinung:
Ich kannte bisher von Berndorf nur die Eifel-Krimis, die ich in der Regel sehr charmant finde. „Die Raffkes“ zeigen zwar auch Berndorfs typischen Schreibstil, trotzdem konnte mich dieser Roman, der in Berlin spielt, nicht so sehr mitreißen. Mir war die Handlung zuweilen etwas zu wirr und zu sprunghaft. Auch konnte ich mich öfter mal nicht gut in den Protagonisten Jochen Mann hineinversetzen. Sein Handeln ist nicht geradlinig und die Schwenks waren für mich nicht immer plausibel.

Ansprechend finde ich, dass Berndorf mit diesem Roman auf den Berliner Bankenskandal anspielt und damit aufzeigt, wie man sich die Hintergründe denken kann. Es gibt viele spannende Szenen, aber auch einige Längen. Und der Schluss ist ein wenig frustrierend - wie im richtigen Leben eben.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 16.12.2018

Lesenswert

Troll
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Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: Tropen (4. November 2018)
ISBN-13: 978-3608504118
Originaltitel: Trol
Übersetzung: Mirko Kraetsch
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Lesenswert

Inhalt:
Osteuropa ...

Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: Tropen (4. November 2018)
ISBN-13: 978-3608504118
Originaltitel: Trol
Übersetzung: Mirko Kraetsch
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Lesenswert

Inhalt:
Osteuropa in nicht allzu ferner Zukunft. Ein namenloser Ich-Erzähler und seine Freundin Johanna beschließen, gegen die Fake News und Hasstiraden der Internettrolle vorgehen. Dazu schleusen sie sich selbst in eine Agentur ein, die im Auftrag von Firmen und Politikern durch Blogbeiträge und Forenpostings die öffentliche Meinung manipuliert. Sie wollen das System von innen heraus zerstören, doch die Gefahr ist größer, als ihnen bewusst ist.

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung dieses Romans hörte sich für mich total interessant an, aber Michal Hvorecky hat es mir nicht leicht gemacht. Im ersten Drittel lernen wir den Ich-Erzähler sowie sein Land kennen, erfahren etwas über seine Kindheit und Jugend, lesen über einen langen Krankenhausaufenthalt, bei dem er schließlich die Bekanntschaft von Johanna macht. Dieser Abschnitt ist nicht besonders fesselnd, eher ein bisschen wirr und auch nicht ganz schlüssig. Aber immerhin erklärt die Entwicklung, wie die beiden jungen Leute auf die Idee kommen, etwas gegen die Trolle zu unternehmen.

Sowie es mit dem Trolling losgeht, nimmt die Handlung Fahrt auf. Das Erzähltempo ist hoch, was auch daran liegt, dass es nur wenige Beschreibungen gibt. Es wird eher berichtartig erzählt, was passiert, was ich allerdings als recht trocken empfand. Man muss sich schon ordentlich konzentrieren, um am Ball zu bleiben.

Ob das Szenario, das Michal Hvorecky entwickelt hat, Dystopie oder bereits Wirklichkeit ist, vermag ich nicht zu sagen. Wir sind auf jeden Fall nicht weit davon entfernt. Und eines sollte jedem Leser klar sein: Alles muss hinterfragt werden, jeder sollte seinen eigenen Verstand einschalten und nicht einfach Meinungen nachplappern.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 13.12.2018

Als Jugendbuch bei mir durchgefallen

Du wolltest es doch
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Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Carlsen (25. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3551583864
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Asking For It
Übersetzung: Katarina Ganslandt
Preis: 18,00 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Carlsen (25. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3551583864
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Asking For It
Übersetzung: Katarina Ganslandt
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Als Jugendbuch bei mir durchgefallen

Inhalt:
Die 18-jährige Emma ist hübsch und bei den Jungs sehr beliebt. Und sie setzt ihre Reize ganz bewusst ein. Als auf einer Party alles aus dem Ruder läuft, steht Emma vor den Scherben ihres Lebens. Ist sie selbst schuld, dass sie vergewaltigt wurde?

Meine Meinung:
Louise O’Neill macht es dem Leser nicht leicht. Sie zeichnet Emma alles andere als sympathisch. Das Mädchen ist egoistisch, neidisch und schreckt nicht davor zurück, andere Menschen auszunutzen und zu hintergehen. Zu leicht kann man hier auf die Idee kommen, dass es ihr recht geschieht, was mit ihr passiert. Und das ist eine ganz schlechte Message! Die hat in einem Jugendbuch nichts zu suchen.

Louise O’Neill will aufrütteln, will Partei ergreifen für Vergewaltigungsopfer, will ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken, wie sie im Nachwort sagt, und erreicht mit dieser Geschichte zumindest bei manchen Lesern doch das krasse Gegenteil. Emmas Verhalten nach der Vergewaltigung ist nicht das, was Opfer sich als Vorbild nehmen sollten.

Ja, natürlich wirkt es zumindest in Ansätzen realistisch. Sicher verhalten sich einige Vergewaltigungsopfer so oder ähnlich, aber gerade in einem Jugendbuch müsste das meiner Meinung nach anders kommuniziert werden, denn wenn die Opfer sich so verhalten, wird sich nie etwas ändern. Emmas Entwicklung zeigt keine Lösung auf, gibt keine Hoffnung, sondern zieht einen als Leser einfach nur runter und lässt alles hoffnungslos und sinnlos erscheinen. Was sollen jugendliche Leser daraus lernen?

Davon abgesehen, zieht sich die Geschichte ziemlich in die Länge, ohne dass über weite Strecken etwas Wesentliches passiert. Manchmal musste ich mich zum Weiterlesen direkt überwinden. Schade, ich hatte mir mehr von diesem Thema versprochen, aber die Autorin konnte mich nicht wirklich überzeugen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 07.12.2018

Von Hexen, Schamanen und anderen Eiflern

Mond über der Eifel
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Taschenbuch: 345 Seiten
Verlag: KBV (24. Juli 2008)
SBN-13: 978-3940077226
Preis: 9,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Von Hexen, Schamanen und anderen Eiflern

Inhalt:
Ein dreizehnjähriges ...

Taschenbuch: 345 Seiten
Verlag: KBV (24. Juli 2008)
SBN-13: 978-3940077226
Preis: 9,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Von Hexen, Schamanen und anderen Eiflern

Inhalt:
Ein dreizehnjähriges Mädchen wird tot aufgefunden, abartig grell geschminkt. Die Wege der Ermittler führen in die Welt von Hexen, Schamanen und Satanisten. Von denen wird bald einer selbst zum Opfer, und das war es noch lange nicht …

Meine Meinung:
Die Eifel-Krimis von Jacques Berndorf sind ja für ihre Ruhe bekannt, ihre Landschaftsbeschreibungen, ihre Ergründung des Eifler Wesens. Die Menschen scheinen von einem ganz besonderen Schlag zu sein. Der geneigte Leser dieser Reihe kennt und liebt natürlich die Marotten von Baumeister, Rodenstock und Emma.

Allerdings wäre es auch ganz schön, wenn Herr Berndorf einmal von seinem bewährten Muster abweichen würde. Man findet hier kaum eine Überraschung. Die Ermittlungen dümpeln recht vor sich hin. Die Polizei und Baumeister sind noch keinen Schritt vorangekommen, da taucht schon die nächste Leiche auf, und das Spiel beginnt von vorne. Hier war mir definitiv zu wenig Bewegung drin. Das Ganze zog sich dadurch ein wenig in die Länge und ich musste mich ab und zu zum Weiterlesen zwingen.

Von Zeit zu Zeit bin ich auch über wenig glaubwürdige Handlungsweisen, kleine Logikfehler (als ob der Text im Nachhinein gekürzt worden wäre) oder eine unpassende Wortwahl gestolpert.

Alles in allem also nicht Jacques Berndorfs Meisterwerk, aber doch noch ganz ordentlich.

Die Siggi Baumeister-Reihe:
1. Eifel-Blues
2. Requiem für einen Henker
(Bonn-Thriller: Der General und das Mädchen - Vorlage für das spätere Eifel-Feuer)
3. Der letzte Agent
4. Eine Reise nach Genf
5. Eifel-Gold
6. Eifel-Filz
7. Eifel-Schnee
8. Eifel-Feuer
9. Eifel-Rallye
10. Eifel-Jagd
11. Der Bär
12. Eifel-Sturm
13. Eifel-Müll
14. Eifel-Wasser
15. Eifel-Liebe
16. Eifel-Träume
17. Eifel-Kreuz
18. Mond über der Eifel
19. Die Nürburg-Papiere
20. Die Eifel-Connection
21. Eifel-Bullen
22. Eifel-Krieg

★★★☆☆

Veröffentlicht am 27.11.2018

Leider nicht mein Fall

Die Ballade von Max und Amelie
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Inhalt:
Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Ihr Tag besteht aus dem ständigen Kampf ums Überleben. Bis eines Tages der schwarze Hund Max auf die Müllkippe kommt. Max ist ...

Inhalt:
Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Ihr Tag besteht aus dem ständigen Kampf ums Überleben. Bis eines Tages der schwarze Hund Max auf die Müllkippe kommt. Max ist ein Haustier, das seine Familie sucht. In freier Wildbahn könnte der sanfte Rüde wohl kaum überleben, und so nimmt sich Narbe seiner an. Zusammen machen sie sich auf eine abenteuerliche Reise zu Max’ Familie.

Meine Meinung:
Ich lese die Bücher von David Safier recht gerne, aber dieses hier war nicht so ganz mein Fall. Es ist eine ziemlich ernste Geschichte, die aus der Sicht einer wilden Hündin erzählt wird. Und obwohl ich diese Tierperspektive eigentlich mag, habe ich mich hier ab und zu damit quälen müssen. Manches kam mir einfach zu albern vor. Auch wurden Begriffe, die Narbe für Menschendinge benutzt, nicht immer konsequent verwendet. Da wurde dann plötzlich zwischendurch doch mal das normale Wort benutzt.

Die Hündin Narbe war mir anfangs nicht sonderlich sympathisch, doch das ist kein Wunder. Sie ist misstrauisch und aggressiv. Sie muss erst lernen zu vertrauen, lernen, dass sie liebenswert ist und geliebt wird. Im Lauf der Geschichte entwickelt sie sich in dieser Hinsicht enorm weiter. Ihre positive Veränderung lässt sich Seite für Seite erlesen. Auch Max bleibt während des Roadtrips der beiden nicht derselbe. Der Rüde, der sich zu Beginn nicht zu wehren weiß, entwickelt einen heldenhaften Mut, den er in manch spannender Szene beweisen kann.

Die Sprache wirkt zuweilen etwas poetisch und lädt zum Träumen ein, doch dafür muss man sich ganz auf diese tierische Geschichte einlassen können.

"Darauf sahen wir beide zum Himmel, zu den Sternen, bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter. Und angesichts der Unendlichkeit fiel es uns beiden nicht mehr schwer, an das Unmögliche zu glauben." (S. 211)

Reinkarnation ist bei Safier ja häufiger das Thema, aber hier war es mir zu viel. Die entsprechenden Einschübe zerhacken die eigentliche Handlung unnötig. Mir hätte es besser gefallen, der Autor hätte sich auf die Ereignisse in der Gegenwart beschränkt und diese noch interessanter ausgeführt.

Fazit:
„Die Ballade von Max und Amelie“ ist eine nette Geschichte über die Liebe zweier Hunde, eine Geschichte über Vertrauen und Freundschaft, die sich natürlich auch auf Menschen übertragen lässt, mich aber leider nicht wirklich erreichen konnte.