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Veröffentlicht am 21.01.2019

Fesselnde Dystopie

Davor und Danach
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Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Dressler (21. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3791501000
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Survival Game
Übersetzung: Birgit Salzmann
auch als E-Book erhältlich

Fesselnde ...

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Dressler (21. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3791501000
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Survival Game
Übersetzung: Birgit Salzmann
auch als E-Book erhältlich

Fesselnde Dystopie

Inhalt:
Durch den Klimawandel ist Wasser knapp geworden. Nur im Norden gibt es noch genug. Die vierzehnjährige Mhairi, die einige Jahre mit ihren Eltern im Sudan gelebt hat, ist auf der Flucht nach Schottland, nach Hause zu ihrer Großmutter. Unterwegs trifft sie auf einen kleinen Jungen. Nimmt sie ihn mit, kommt sie langsamer voran. Lässt sie ihn allein zurück, wird er wohl sterben. Eine von vielen schweren Entscheidungen, die das Mädchen treffen muss, nur um am Ende festzustellen, dass auch in Schottland nicht mehr alles so ist, wie es mal war …

Meine Meinung:
Schon äußerlich ist dieses Buch ein Kleinod: ein wunderschönes Cover, bei dem die hintere Klappe so gearbeitet ist, dass sie um die Seiten herumliegt und diese schützt. Außerdem ist hier die Hälfte des Titels aufgedruckt, während auf dem eigentlichen Buchrücken die andere Hälfte steht. Dadurch kann man das Buch entweder mit dem „Davor“ oder mit dem „Danach“ ins Regal stellen.

Auch inhaltlich lässt das Buch kaum etwas zu wünschen übrig. Die Geschichte einer Flucht wird aus Mhairis Perspektive in der Ich-Form erzählt, und zwar sehr authentisch. Man ist ganz nah an Mhairis Gedanken und Gefühlen dran, zumindest an denen, die sie nicht tief in sich, in der FESTUNG, eingeschlossen hat. Dort sind die Erlebnisse, die einfach zu schlimm sind, um sie herauszulassen, begraben. Aber nach und nach kommen sie natürlich ans Licht.

Mir gefiel Mhairis Entwicklung sehr gut. Was sie auf ihrer beschwerlichen Reise erlebt, ähnelt stark dem, was auch die realen Flüchtlinge bei uns mitmachen müssen, Schikanen, Übergriffe, Diebstähle und vieles mehr. Es prägt sie in besonderer Weise. Immer wieder stellt sich die Frage, was Menschlichkeit ausmacht, ob man es sich leisten kann, Mitgefühl zu zeigen und zu helfen, oder ob man besser nur an sich denken sollte.

Nicky Singers Schreibstil mit den recht kurzen, klaren Sätzen spiegelt Mhairis Zerrissenheit und Verzweiflung perfekt wider. So kommen die Emotionen direkt beim Leser an und man kann sich problemlos in die Protagonistin hineinversetzen.

Fazit:
„Davor und danach“ ist eine fesselnde Dystopie, die leider gar nicht so weit von unserer heutigen Welt entfernt erscheint. Das Buch gibt eine Menge Denkanstöße, lässt sich dabei aber locker lesen.

★★★★★

Veröffentlicht am 17.01.2019

Interessante Idee, aber zu ausschweifend erzählt

Der Sommerdrache
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Broschiert: 657 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. April 2018)
ISBN-13: 978-3596298600
Originaltitel: The Summer Dragon
Übersetzung: Franca Fritz und Heinrich Koop
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Interessante ...

Broschiert: 657 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. April 2018)
ISBN-13: 978-3596298600
Originaltitel: The Summer Dragon
Übersetzung: Franca Fritz und Heinrich Koop
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Interessante Idee, aber zu ausschweifend erzählt

Inhalt:
Maia lebt mit ihrer Familie in einem Aery, dem Ort, wo Drachen gezüchtet werden. Sie hofft, beim nächsten Nesttag ein eigenes Drachenküken zu bekommen, doch dann erfährt sie, dass das Militär alle Küken einziehen wird. Mit ihrem Bruder Darian hat sie im Wald ein schönes und erschreckendes Erlebnis: Der Sommerdrache Getig erscheint ihnen - ein Omen, nur wofür? Außerdem finden die Jugendlichen ein totes Drachenweibchen. Maia setzt es sich in den Kopf, dass irgendwo ein wildes, mutterloses Jungtier sein könnte und begibt sich in ein gefährliches Abenteuer.

Meine Meinung:
Die Idee hinter dieser Geschichte fand ich sehr interessant, aber es fiel mir sehr schwer, mich in diese Fantasiewelt hineinzuversetzen, obwohl sie sehr detailreich beschrieben wird. Oder gerade wegen der vielen Details, die zu einem großen Teil nichts zur Handlung beitragen und mich immer wieder nach dem roten Faden suchen ließen. Auch die Sprache fand ich nicht immer gelungen, manche verwendeten Wörter passen für mich einfach nicht in diese Welt. So hatte die Geschichte für mich neben einigen spannenden Szenen leider auch viel Längen. 

Die Handlung ist relativ komplex und beschäftigt sich mit Familien- und Gemeinschaftskonstellationen, mit Religion und politischen Intrigen. Zum Teil fand ich es etwas verwirrend, konnte auch nicht immer den sprunghaften Charakterentwicklungen folgen. Lediglich Maias Entwicklung scheint mir logisch und hat mir gut gefallen. Im Lauf der Handlung wird aus dem einigermaßen naiven Kind eine toughe junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.

„Der Sommerdrache“ ist der Auftaktband einer epischen Drachensaga und endet zwar an einem Wendepunkt der Handlung, aber doch offen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 13.01.2019

Ein spannender Entführungsfall

Tod im Frühling
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Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (22. März 2017)
ISBN-13: 978-3257215663
Originaltitel: Death in Springtime
Übersetzung: Matthias Müller
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein spannender ...

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (22. März 2017)
ISBN-13: 978-3257215663
Originaltitel: Death in Springtime
Übersetzung: Matthias Müller
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein spannender Entführungsfall

Inhalt:
Zwei junge ausländische Studentinnen werden in Florenz entführt, eine davon bald wieder freigelassen. Doch sie kann oder will der Polizei nicht weiterhelfen, ebenso wenig wie der Vater der immer noch Entführten.

Schnell geraten die unbeliebten Sarden in Verdacht …

Meine Meinung:
Dieser Krimi beginnt wie üblich bei Magdalen Nabb recht gemächlich, steigert sich zum Ende hin aber immer mehr, was die Spannung angeht. Hier gibt es einen Wettlauf mit der Zeit. Der Capitano kennt sich mit Entführungen aus, weiß, wie sie üblicherweise ablaufen, wann das Opfer in Gefahr ist und wann nicht. Dummerweise arbeitet der Vater der Entführten hier gegen die Polizei.

Magdalen Nabb ist offensichtlich kein Fan vieler Worte. Auf wenigen Seiten erzählt sie ihre Geschichte. Ein bisschen mehr Ausschmückung und detailliertere Einblicke in die Ermittlungen hätten nicht geschadet.

Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann daher auch für sich gelesen werden. Allerdings wird Bezug genommen auf den ersten Band der Reihe, „Tod eines Engländers“, und hier auch der Täter genannt. Sollte man die Reihenfolge nicht einhalten, wird man also gespoilert.

Maresciallo Guarnaccia hat im dritten Band der nach ihm benannten Reihe leider nur eine Gastrolle, der Capitano und der Staatsanwalt machen ihre Sache aber auch gut.

Die Guarnaccia-Reihe:
1. Tod eines Engländers
2. Tod eines Holländers
3. Tod im Frühling
4. Tod im Herbst
5. Tod in Florenz
6. Tod einer Verrückten
7. Tod einer Queen
8. Tod im Palazzo
9. Geburtstag in Florenz
10. Das Ungeheuer von Florenz
11. Alta moda
12. Nachtblüten
13. Eine Japanerin in Florenz
14. Vita nuova

★★★★☆

Veröffentlicht am 12.01.2019

Authentisch, spannend, beeindruckend

Darktown (Darktown 1)
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag (12. November 2018)
ISBN-13: 978-3832183530
Originaltitel: Darktown
Übersetzung: Berni Mayer
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Authentisch, ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag (12. November 2018)
ISBN-13: 978-3832183530
Originaltitel: Darktown
Übersetzung: Berni Mayer
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Authentisch, spannend, beeindruckend

Inhalt:
Atlanta, Georgia, 1948. Auf Druck von oben werden die ersten acht farbigen Polizisten in den Dienst genommen. Sie sollen für Recht und Ordnung in den farbigen Vierteln der Stadt sorgen, haben aber weit weniger Befugnisse als ihre weißen Kollegen, von denen sie zudem schikaniert werden. Weder die weiße noch die schwarze Bevölkerung nimmt sie ernst.

Als eine farbige junge Frau ermordet wird, haben die weißen Cops kein Interesse zu ermitteln. Den schwarzen ist es untersagt. Doch zwei von ihnen wollen das nicht einfach hinnehmen und machen sich heimlich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei mischen sie den korrupten Polizeiapparat gehörig auf.

Meine Meinung:
Thomas Mullen hat einen großartigen Gesellschafts- und Kriminalroman geschrieben. Er konnte mich von Anfang an fesseln und wurde von Seite zu Seite spannender. Mein Kopfkino lief zur Höchstleistung auf. Auf mich wirkte die Erzählung sehr authentisch - kein Wunder, beruht sie doch zum Teil auf wahren Begebenheiten. Zum Beispiel war es den farbigen Polizisten nicht erlaubt, das Polizeihauptquartier zu betreten. Sie mussten aus einem Kellerraum des Y.M.C.A. heraus agieren. Um Weiße zu verhaften, mussten sie ihre weißen Kollegen rufen, die oft genug nichts unternahmen.

Besonders gelungen fand ich die Charakterisierung der verschiedenen Protagonisten, zwischen denen die Erzählperspektive wechselt. Da gibt es den Sohn des Reverends, der eher sanft und absolut gesetzestreu ist. Sein Kollege scheut sich nicht, auch mal hart zuzupacken und eine Schlägerei zu riskieren. Auf der anderen Seite haben wir den korrupten Cop, der keine Gelegenheit auslässt, die Farbigen zu demütigen und zu schikanieren, aber auch den jungen Weißen, der sich der Ungerechtigkeit sehr wohl bewusst ist und versucht zu helfen.

Durch die Ermittlungen stochern die Beamten in einem üblen Nest der Korruption, das weitläufiger ist, als man vermutet. Dadurch erhält der Kriminalfall eine ungeahnte Spannung.

Es ist schockierend, über den blinden Hass zwischen den Rassen zu lesen. Und noch schockierender ist es, dass dieser Hass auch heute noch in manchen Köpfen existiert.

Fazit:
Thomas Mullen zeichnet ein authentisches Bild der Südstaaten-Gesellschaft in den 1940er Jahren, verknüpft mit einem spannenden Kriminalfall. Für mich ein absolutes Lese-Highlight. Ich kann nur eins empfehlen: Lesen!

★★★★★

Veröffentlicht am 10.01.2019

Ein gemütlicher Krimi

Tod eines Engländers
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Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (1991)
ISBN-13: 978-3257219999
Originaltitel: Death of an Englishman
Übersetzung: Matthias Fienbork
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein gemütlicher ...

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (1991)
ISBN-13: 978-3257219999
Originaltitel: Death of an Englishman
Übersetzung: Matthias Fienbork
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein gemütlicher Krimi

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten, und Maresciallo Guarnaccia will eigentlich nur noch nach Sizilien zu seiner Familie fahren. Doch er ist krank und muss vorerst in Florenz bleiben. Hier wurde ein Engländer ermordet, und der Polizeischüler Carabiniere Bacci sowie der Hauptmann versuchen den Fall ohne Guarnaccia zu lösen. Von New Scotland Yard erhalten sie dabei Unterstützung in Form zweier Inspektoren.

Meine Meinung:
Mir hat dieser florentinische Regionalkrimi recht gut gefallen. Die Ermittlungen verlaufen ziemlich ruhig, von einer kurzen Verfolgungsjagd abgesehen. Irgendwie wirkt das Ganze recht realistisch mit all den Sackgassen und falschen Fährten, mit Unzulänglichkeiten von Mitarbeitern und Zeugen.

Gerade die Kontraste zwischen den Italienern und den Engländern fand ich gut herausgearbeitet und interessant. Und auch die Auflösung ist gelungen und überraschend. Bei aufmerksamem Lesen kann man auch selbst auf den Täter kommen. Das mag ich sehr.

Die Guarnaccia-Reihe:
1. Tod eines Engländers
2. Tod eines Holländers
3. Tod im Frühling
4. Tod im Herbst
5. Tod in Florenz
6. Tod einer Verrückten
7. Tod einer Queen
8. Tod im Palazzo
9. Geburtstag in Florenz
10. Das Ungeheuer von Florenz
11. Alta moda
12. Nachtblüten
13. Eine Japanerin in Florenz
14. Vita nuova

★★★★☆