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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Informativ, voller Fakten, aber stilistisch etwas eintönig

Das kleine Buch der großen Risiken
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Rein inhaltlich ist „Das kleine Buch der großen Risiken“ von Jakob Thomä auf jeden Fall lesenswert. Zwar beschäftigt sich das Buch mit vielen unbequemen Themen, nach der Lektüre schätzt man einige davon ...

Rein inhaltlich ist „Das kleine Buch der großen Risiken“ von Jakob Thomä auf jeden Fall lesenswert. Zwar beschäftigt sich das Buch mit vielen unbequemen Themen, nach der Lektüre schätzt man einige davon aber ganz anderes ein. Während ich im Gegensatz zu diesen wahrscheinlichere Gefahren gar nicht so auf dem Schirm hatte. Das Buch bearbeitet die Risiken nacheinander in Alphabetischer Reihenfolge. Jeder Buchstabe, steht für ein Thema. So können alle Kapitel unabhängig voneinander gelesen werden, auch deshalb weil der Autor bewusst auf Vergleiche bzw. eine Abstufung der Gefahren untereinander verzichtet. Alles in allem hält das Buch also was es verspricht. Warum ich dennoch nicht vor Begeisterung sprühe, liegt am Schreibstil des Autors. Mit diesem wurde ich leider bis zuletzt nicht so richtig warm. Dies lag vor allem daran, dass es ihm nicht immer gelang die komplizierten Themen leicht verständlich darzustellen. Natürlich handelt es sich um ein Sachbuch. Allerdings habe ich schon mehrere Werke des Genres gelesen welche inhaltlich deutlich komplexer waren und sich dennoch verständlicher lasen. Auch seinen Humor konnte ich nicht immer teilen, was aber natürlich sehr individuell ist. Alles in allem war „Das kleine Buch der großen Risiken“ für mich eine etwas mühsame, aber immerhin informative Lektüre. Für die nicht voll überzeugende Umsetzung vergebe ich 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Verdienter Hype, für ein wirklich besonderes Werk

Yellowface
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"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist gerade das Buch was alle haben und lesen wollen. Bei solch gehypten Werken bin ich normalerweise eher vorsichtig, in diesem Fall ist er aber finde ich durchaus gerechtfertigt. ...

"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist gerade das Buch was alle haben und lesen wollen. Bei solch gehypten Werken bin ich normalerweise eher vorsichtig, in diesem Fall ist er aber finde ich durchaus gerechtfertigt. Rebecca F. Kuang ist wirklich ein grandioses Werk gelungen. Bitterböse, thematisch voll am Nerv der Zeit und absolut spannend. Selten habe ich einen Roman gelesen, welcher so starke und unterschiedliche Gefühle bei mir auslöste. Einerseits fühlt man mit Hauptprotagonistin June mit und versteht ihre Intention, andererseits argumentiert sie stellenweise so unfassbar moralisch falsch, dass man sie am liebsten schütteln würde. Und dann färbt sich im Handlungsverlauf auch noch der Blick auf die bestohlene Athena Liu ins moraly grey. Denn was zunächst ganz eindeutig erscheint ist es irgendwie doch nicht, wie die Autorin mit gekonnt gesetzten Twists zeigt. Und aufs Ende zu steigert sich alles dann zu einer richtiggehend emotionalen Achterbahnfahrt, so das mich das Buch atemlos und sehr nachdenklich zurückließ. Auch die Einblicke in die Literaturszene, welche zeigen was alles im Hintergrund bis zur Veröffentlichung abläuft, sind lesenswert. Wer sich also mit Fragen rund um kulturelle Aneignung, authentischen Stimmen und dem Verlagswesen im Allgemeinen beschäftigen will, sollte unbedingt zu "Yellowface" greifen. Die Lektüre ist zwar mitunter herausfordernd, lohnt sich aber auf vielen Ebenen.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Fulminantes Ende einer großartigen historischen Krimireihe

Evas Rache
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"Evas Rache" ist der letzte Band rund um den Kriminalkommissar Paul Stainer welcher zusammen mit seinem Team im Leipzig der 1920er Jahre ermittelt. Für ein wirklich krönendes Ende sorgt Autor Thomas Ziebula ...

"Evas Rache" ist der letzte Band rund um den Kriminalkommissar Paul Stainer welcher zusammen mit seinem Team im Leipzig der 1920er Jahre ermittelt. Für ein wirklich krönendes Ende sorgt Autor Thomas Ziebula tatsächlich, auch wenn ich die Reihe gerne noch länger verfolgt hätte. Bevor ihr zu diesem Band greift solltet ihr aber unbedingt die drei Vorgänger gelesen haben, denn nun wird endlich wirklich alles aufgeklärt. Egal ob es den übergreifenden Fall des Frauenmörders betrifft, als auch in Bezug aufs Privatleben der Figuren. Darüber hinaus gibt es aber auch nochmal ganz neue Ermittlungen, nämlich die rund um eine Entführung. Auch deshalb ist die Handlung überaus dicht und es bleibt keine Zeit für Wiederholungen der vorherigen Geschehnisse. Der Schreibstil ist dabei zum Glück packend und angenehm flüssig zu lesen. Durch zahlreiche unterschiedliche Perspektiven fordert der Autor aber doch konzentriertes Lesen ein. Belohnt wird die Lektüre durch authentische historische Einblicke, insbesondere in die damalige politische Stimmung und durchgehender Hochspannung. Das Ende ist dann für mich stimmig und rund. Auch hier bleibt sich die Reihe treu, nichts wird schön gezeichnet, aber eine Art Happy End, oder zumindest einen sinnvollen Abschluss, gibt es doch. Gerne vergebe ich für den insgesamt überzeugenden Kriminalroman 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Für Fans der Reihe ist dieser starke letzte Band natürlich ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Etwas Theorie, jede Menge Praxis – Toller Ratgeber für den Familienalltag mit 1–6 Jährigen

Ich kann das schon!
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Der Ratgeber „Ich kann das schon!“ von Barbara Weber-Eisenmann beschäftigt sich mit vielen Situationen mit welchen wirklich alle Eltern konfrontiert sind und hilft diese kindgerechter zu gestalten. Egal ...

Der Ratgeber „Ich kann das schon!“ von Barbara Weber-Eisenmann beschäftigt sich mit vielen Situationen mit welchen wirklich alle Eltern konfrontiert sind und hilft diese kindgerechter zu gestalten. Egal ob der gemeinsame Lebensmitteleinkauf, putzen oder die Eingewöhnung in die Kita, die Kapitel sind ähnlich wie das Leben auch, bunt und vielfältig gewählt. Bevor die Autorin allerdings ganz konkret wird, gibt es zunächst einen kurzen Einblick in die bindungs- und beziehungsorientierte Begleitung, sowie der Montessori-Pädagogik. Als erster Einstieg und schneller Überblick, finde ich diese Kapitel durchaus gelungen, wer sich allerdings noch nicht mit diesem Erziehungsstil beschäftigt hat, dem würde ich empfehlen mit einem anderen Buch noch tiefer in die Theorie einzusteigen. „Ich kann das schon!“ legt nämlich tatsächlich den Fokus auf die Praxis und zeigt anhand von vielen Beispielen wie die Autonomiephase (ehemals als Trotzphase bezeichnet) gemeinsam gemeistert werden kann. Als besonders toll empfand ich dabei die wertschätzende Ansprache der Autorin uns Eltern gegenüber. Durchgehend sind sowohl Schreibstil, als auch Inhalt, lebenspraktisch und wohlwollend. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, bekommt man durch die Lektüre Lust Dinge umzusetzen. Dabei geht es nicht nur allein um die Bedürfnisse der Kinder, immer wieder wird auch die Familie als Ganzes betrachtet, wobei Alle gleichermaßen wahrgenommen und wertgeschätzt werden sollen. Was sich in der Theorie oft ziemlich abstrakt anhört wird durch die Autorin zum Glück sehr konkret. Aber auch wenn sich nicht jede eigene Alltagssituation im Buch wiederfindet, kann man gut den roten Faden erkennen und die Tipps auch auf andere Situationen anwenden bzw. anpassen. Insgesamt hält das Sachbuch also was es verspricht, weshalb ich es auch gerne weiterempfehlen mag.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Packende düstere Fantasy - Macht Lust auf mehr

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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Schon auf den ersten Seiten hat mich „Vengeance Academy of Dream Analysis“ von Ruby Braun vollkommen gefangen genommen. Das Buch liest sich nämlich sowohl inhaltlich, als auch stilistisch unfassbar fesselnd. ...

Schon auf den ersten Seiten hat mich „Vengeance Academy of Dream Analysis“ von Ruby Braun vollkommen gefangen genommen. Das Buch liest sich nämlich sowohl inhaltlich, als auch stilistisch unfassbar fesselnd. Anfangs nur von Rache getrieben entwickelt sich die Hauptprotagonistin Nemesis zu einer faszinierenden und vielschichtigen Figur weiter. Auch die Entwicklung von Mercy ist gelungen. Einzig ihre gemeinsame "Liebesgeschichte" bewegt sich auf den fürs Genre üblichen Bahnen und sticht nur gelegentlich mit besonders spicy Szenen heraus. Im Gegensatz dazu gefiel mir das Worldbuilding aber grandios. Auch Norwegens einzigartige Naturkulisse wird voll ausgespielt und macht die Lektüre zu einem richtigen Erlebnis. Bei „Vengeance“ handelt es sich um einen ersten Band und so kam auch das offene Ende für mich nicht weiter überraschend. Der Einstieg in diese faszinierende Traumwelt ist der Autorin auf jeden Fall geglückt. Schon jetzt möchte ich am liebsten sofort weiterlesen und freue mich deshalb auf den nächsten Band welcher im Herbst 2024 erschienen soll.

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