Profilbild von Liz2910

Liz2910

Lesejury Star
offline

Liz2910 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Liz2910 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2020

Gutes kann man immer tun, ganz gleich wo man ist

Die Rabenringe - Odinskind (Bd. 1)
0

Zitat:


„Man stellt die Welt nicht über Nacht auf den Kopf. Für gewöhnlich nicht, jedenfalls.“
Seite 606

„Gutes kann man immer tun, ganz gleich wo man ist.“ Seite 99



Inhalt:

Hirka lebt im Ymsland, ...

Zitat:


„Man stellt die Welt nicht über Nacht auf den Kopf. Für gewöhnlich nicht, jedenfalls.“
Seite 606

„Gutes kann man immer tun, ganz gleich wo man ist.“ Seite 99



Inhalt:

Hirka lebt im Ymsland, ein Mädchen fast wie jedes Andere. Doch dann findet sie herraus, dass sie nichts mit den Ymlingen gemeinsam hat, denn sie ist ein Odinskind, ein Wesen aus einer anderen Welt und in ihr lebt das Übel, dass die Ymlinge fürchten. Doch Hirka kennt kein anderes Leben, keine andere Welt und muss herausfinden wer sie ist und wo sie hingehört. Und das schnell, denn sie ist nicht die Einzige, die es durch die Steintore hierhergeschafft hat ...


Meinung:


„Sind wir vorwitziger geworden seit dem letzten Mal, ja?“
„Das kommt davon, wenn man gesetzlos ist.“ Seite 548

Das Buch startet recht rasant, Hirka versucht gerade einen geistig zurückgebliebenen Jungen vor dem Tod zu retten, gerät dabei selber in Gefahr, während die anderen Kinder des Dorfes, die an der ganzen Situation die Schuld tragen, nur dastehen und gaffen. Und dann taucht auch schon Rime auf, die männliche Hautperson dieser Geschichte. Hirka und Rime haben als Kinder viel Zeit miteinander verbracht. Sie hat ihn nicht anders behandelt, nur weil er von edler Herkunft war und eine große Zukunft vor sich hatte und er hat sie nicht verlacht, weil sie keinen Schwanz hat, wie die anderen Ymlinge.
Doch es ist schnell klar, dass Rime nicht zurückgekommen ist, um zu bleiben, er soll lediglich seine Großmutter in die Hauptstadt eskortierten, denn dort findet bald das Ritual statt. Ein Ritual vor dem Hirka sich fürchtet, denn nicht nur, dass sie einen deutlichen körperlichen Makel hat, sie fühlt auch keine Magie in sich, wie die anderen Ymlinge und gerade diese Fähigkeit, soll im Ritual geprüft werden.

Als Hirka erfährt, dass sie nicht einfach nur unbegabt, sondern ein Odinskind, ein fremdes Wesen ist, stürzt für sie eine Welt zusammen. Verzweifelt sucht sie einen Ausweg, einen Weg unsichtbar zu bleiben und kann sich doch niemanden mit ihrer Sorge anvertrauen. Eine rasante Reise beginnt, auf der Hirka versucht ihren Platz in der Welt zu finden.

„Du weißt, dass ich nicht übrighabe für das Gerede der Leute, Mädchen. Aber was hilfts, wenn die Welt so ist, wie sie ist?“ Seite 43

Ich mochte den Schreibstill in diesem Buch total gerne. Er ist recht einfach, malt tolle Bilder im Kopf des Lesers und bringt die Gefühle der Protagonisten total gut rüber. Ich habe mir sehr viele Zitate angestrichen und rausgeschrieben. Die Protagonisten sind gut ausgebaut und man fühlt sich ihnen durch den Wechsel der Erzählperspektive auch recht nah. Neben Rime und Hirka gibt es noch Urd, einen ehrgeizigen jungen Ymling, der seinem Vater in den Rat des Sehers Volk, die mächtigsten Ymlinge und Führer des Volkes. Ich bin ein Fan von Rime, der seinen, ihm von Geburt an vorgeschriebenen Weg verlässt, um dem Land auf seine eigene Art zu dienen. Er versucht Hirka zu helfen und steht ihr so gut er kann zur Seite. Eine typische Liebesgeschichte werdet ihr hier nicht finden, aber ich finde, das war mal eine gute Abwechslung.

Er selbst war mit dem vornehmsten auf die Welt gekommen, den man sich vorstellen könnte, doch seine größte Tat war es gewesen, ihnen den Rücken zuzukehren.“ Seite 80

Außerdem gibt es noch einige Nebenfiguren, die gar nicht groß in Szene gesetzt werden, aber mir als Leser trotzdem sehr ans Herz gewachsen sind (: Auch die Art, wie Raben in diesem Buch dargestellt und bedeutsam gemacht wurden, fand ich eine interessante Idee. Dazu noch eine neue Sorte von Rebellen und ein furchtloser Anführer ♥
Die Grundstimmung des Buches, ist eher düster und traurig. Hirka kämpft mit dem Wissen „die Fäulnis“ zu sein und das Verderben über Ymsland zu bringen, obwohl sie doch niemandem etwas Böses will. Auch durch Urd kommt viel Dunkles in diese Geschichte. Für mich persönlich war es so, dass ich viele Dinge nicht verstanden habe und sich immer wieder Fragen ergaben. Die Beschaffenheit der Magie z.B. ist mir immer noch nicht ganz klar, ebenso wie das Aussehen der Ymlinge oder der Aufbau der Welt. Ich konnte irgendwie nicht ganz in die Geschichte eintauchen.

„Fehler zu sammeln ist ein gefährlicher Zeitvertreib, da kommt schnell eine Menge zusammen.“ Seite 472

Urteil: Dieses Buch ist anders, es ist spannend, traurig und liebevoll und doch ist es mir nicht ganz gelungen darin einzutauchen. Ich empfehle es jedem, der auf der Suche nach etwas Neuem ist und sich nicht von ein paar Fragen abschrecken lässt. Von mir gibt es fette drei Sterne mit Rabenfedern dran und ich bin super gespannt, wie die Geschichte weitergeht! (:


Die Reihe:
Band 1: Die Rabenringe - Odinskind
Band 2: Die Rabenringe - Fäulnis
Band 3: Die Rabenringe - Gabe

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Ich mag die tiefe, die die Geschichte gewonnen hat und bin super gespannt, auf das Finale!

Die Rabenringe - Fäulnis (2)
0

Fäulnis (Band II)

Zitat:

„Die Steine sind tot. Aber wir leben noch.“
Seite 19

"Hirka hatte keine Angst vor Gespenstern. Sie war selber eins."
Seite 51

Was spielte es noch für eine Rolle, ob man sich ...

Fäulnis (Band II)

Zitat:

„Die Steine sind tot. Aber wir leben noch.“
Seite 19

"Hirka hatte keine Angst vor Gespenstern. Sie war selber eins."
Seite 51

Was spielte es noch für eine Rolle, ob man sich in einer Stadt verlief, wenn man sich schon in einer Welt verlaufen hatte?
Seite 166



Inhalt:

Hirka hat Ymsland verlassen und findet sich in der Welt der Menschen wieder – allein und ohne eine Möglichkeit zurückzugehen. Sie sehnt sich nach Rime, während sie auf Menschenjäger und Totgeborene trifft. Wieder ist Hirka in einer Welt nicht erwünscht. Doch dann lernt Hirka etwas über ihre Herkunft, dass ihr ganzes Denken auf den Kopf stellt. Denn die Quelle der Fäulnis ist nicht sie, aber sie ist real und sie strebt nach Freiheit.


Meinung:

Hirka hat alles aufgegeben, ihre Liebe, ihre Heimat. Um das Ymsland zu retten geht Hirka durch die Rabenringe, fort in eine neue Welt. Eine Welt, die ihr völlig fremd ist, hier gibt es Handys, Autos, Essen, dass nicht fault, Geräte, die Nahrung frisch halten, selbst die Sprache ist hier fremd. Statt einer Heimat, ein Leben unter ihresgleichen findet sie eine Welt vor, in der sie ebenso ausgestoßen ist, wie die aus der sie stammt. Und dann beginnen Leute sie zu jagen, Leute, die man die Vergessenen nennt. Und sie dienen jemandem, der Hirka unbedingt finden will. und der mehr mit Ymsland verbunden ist, als Hirka es sich je vorstellen konnte.

Wo ist zu Hause?
Seite 25

Währenddessen kämpft Rime weiter für das Ymsland, dass Bedrohungen von innen und außen gegenüberstehen. Die Blinden sind irgendwo dort draußen, doch der Rat, dem Rime nun als Rabenträger vorsteht, hält das für Aberglaube. Jeder versucht ihn in eine neue Form zu pressen. Er soll Hirka vergessen und der Rabenträger werden, der die Ymlinge anführt und leitet. Doch Rime wird Hirka niemals vergessen und er beginnt Fragen zu stellen. Fragen die einigen Leuten bald unbequem werden und plötzlich sieht sich Rime neuen Feinden gegenüber und sucht die Hilfe von alten Verbündeten.

Ohne die Uniform war die Welt schwieriger.
Seite 224

Ich fand den Schreibstill des ersten Bandes schon unheimlich großartig und muss auch sagen, dass das vieles ausgeglichen hat, was ich sonst vielleicht nicht soo gut fand, weil ich am Ende des ersten Bandes doch noch einige Fragen hatte. Im zweiten Band ist der Schreibstill immer noch unglaublich gut! Ich war mitten drin in der Geschichte, alle Gefühle waren so nah und echt. Ich hab mich mit Hirka einsam gefühlt und Rime vermisst, ich hatte mit ihr Angst und war sauer auf diese zweite Welt, die sie schon wieder nicht willkommen heißen wollte. Ich bin mit Rime auf der Suche nach Antworten gewesen und wollte mit ihm dem Rat auf die Nase hauen. Meine Fragen sind beantwortet worden, Band II fand ich noch ein bisschen besser als Band I ♥

„Wenn du alles töten würdest, was anders ist, dann müsstest du bei mir anfangen und bei dir.“
Seite 334

Hirka findet auch in dieser Welt neue Gefährten und die sind ganz anders, als man es aus anderen Büchern kennt. Dunkel und gefährlich, undurchschaubar und verloren. Der Begriff „Böse“ ist plötzlich nicht mehr so einfach, gut ist relativ und es kommen Dinge ans Licht, die die ganze Welt verändern. Die Stimmung ist düster und hart und die Charaktere sind wahnsinnig gut ausgearbeitet. Die Geschichte um die Rabenringe nimmt eine ganz neue Wendung und ich bin wirklich gespannt, wie das im dritten Band alles enden wird.


Urteil: Tolle Charaktere in einer rasanten Handlung, die neue Wege einschlagen, um alte Dinge ans Licht zu bringen. Ich habe das Buch in zwei Tagen verschlungen und sehr gemocht, besonders Hirka ist mir ans Herz gewachsen. Ich mag die tiefe, die die Geschichte gewonnen hat und bin super gespannt, auf das Finale!


Die Reihe:
Band 1: Die Rabenringe - Odinskind
Band 2: Die Rabenringe - Fäulnis
Band 3: Die Rabenringe - Gabe

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Zwei mutige Frauen, zwei Jahrhunderte, ein Schreibtisch, ein Traum.

Ein Schreibtisch voller Träume
0

„Du bist eine Chemo-Patientin. Rauche ist streng verboten. Wo hast du die her?“ „Vom Menthol-Osterhasen. Er kam, als du schliefst.“ Seite 259

Schreib, wer du bist … Gut, aber was, wenn du verloren bist? ...

„Du bist eine Chemo-Patientin. Rauche ist streng verboten. Wo hast du die her?“ „Vom Menthol-Osterhasen. Er kam, als du schliefst.“ Seite 259

Schreib, wer du bist … Gut, aber was, wenn du verloren bist? Ein großes, fettes Nichts? Seite 190

„Sind Sie auf irgendetwas allergisch, Tenley?“ „Das Leben?“ Seite 142

„Weder frittiert noch gebraten? Mädchen, wissen Sie überhaupt was sie verpassen?“ „Und keine Kohlenhydrate und nichts Gelbes.“ „Obst?“ „Ja, Obst, aber nur in seiner natürlichen Erscheinung“ Sie kosten mich nerven, New York. Was essen Sie überhaupt? Salat? Bohnen? Gras? Mehr bleibt ja gar nicht.“ „Je nachdem, was für Gras?“ Seite 139


Inhalt:

Tenley Roth hat sich mit ihrem ersten Roman auf die Bestseller Listen des Landes geschrieben. Sogar ein Preis ist ihr verlieren worden. Doch jetzt sitzt sie an ihrem neuen Roman, der Abgabetermin ist nahe und ihr Kopf völlig leer. Nicht ein Wort steht auf den weißen Seiten. Und dann meldet sich auch noch Blanche, ihre Mutter, die Tenley verlassen hat, als sie noch ein Kind war und bittet um Hilfe. Denn Blanche hat Krebs und vielleicht nicht mehr viel Zeit.

Ein Jahrhundert vorher sitzt Birdie, Tochter und Erbin einer reichen Familie der New Yorker High Society an demselben Schreibtisch. Ihre Zukunft scheint vorherbestimmt, ihre Hand einem vielversprechenden Erben versprochen, doch Birdie träumt von einem Leben als Romanautorin. Und einem anderen Mann ...

Zwei mutige Frauen, zwei Jahrhunderte, ein Schreibtisch, ein Traum.

Meinung:

Wie der Klappentext schon vermuten lässt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt. Die eine Geschichte erzählt Birdie im Jahr 1902. Seit dem Tod ihres Bruders ist sie die einzige Tochter und Erbin des Vermögens ihrer Eltern. Zuerst lassen ihr ihre Eltern einige Freiheiten, sie bekommt eine hervorragende Schulbildung und darf sich mit den Themen befassen, die sie interessieren. Doch die Erziehung ihrer Mutter wird immer strenger, sie will Birdie auf das Leben an der Spitze der Gesellschaft vorbeireiten und arrangiert schließlich eine vielversprechende Ehe für ihre Tochter. Doch Birdie will diesen Mann nicht heiraten, sie will Liebe, Freiheit und ihre Träume erfüllen. Sie hat ein Geheimversteck, in dem sie Geschichten schreibt, ihr erster Roman liegt bereits bei einem Verlag, doch dann verschwindet das Manuskript auf wundersame Weise. Birdie muss sich die Frage stellen, welchen Weg sie in ihrem Leben gehen will, welche Brücken sie bereit ist hinter sich abzubrechen, um selber glücklich zu werden.

Ich mochte Birdie von Anfang an, auch wenn ich ihren Namen ein kleines bisschen seltsam finde. Ihre Liebe zum Schreiben, ihre Art die Gesellschaft zu lieben und ihre Grenzen dennoch zu hassen. Ihre Art sich ihrer Mutter zu wiedersetzten, die sie unbedingt in diese Ehe pressen will. Birdie liebt einen anderen Mann, doch auch der ist verlobt und die Zuneigung, die die zwei zueinander empfinden, darf nicht sein. Einzig und allein hat mich eine Szene recht am Ende enttäuscht, die ich jetzt nicht spoilern will. Aber dort ging es um eine sehr schwere Entscheidung, die letztendlich jemand anders für sie getroffen hat, wo sie nicht für sich selber eingestanden ist. Das fand ich sehr schade, trotzdem war ihre Geschichte wunderschön!

Mit Tenley verhält es sich ganz anders. Sie lebt in der heutigen Zeit, Tochter und Enkelin von berühmtem Schriftstellern und feiert gerade den riesigen Erfolg ihrer ersten Geschichte. Natürlich will der Verlag etwas Neues von ihr, doch in Tenleys Kopf herrscht totale Lehre und sie traut sich nicht es zuzugeben. Und dann ruft plötzlich Blanche an Tenleys Mutter, die sie verlassen hat, als Tenley noch klein war. Blanche hat Krebs und bittet ihre Tochter um Hilfe.
Ich mochte Tenley Perspektive ein bisschen lieber, als die von Birdie. Die Dialoge mit ihrer Mum waren unglaublich gut, sarkastisch, ehrlich und sie haben diesem Buch etwas ganz Besonderes gegeben. Ihr Problem macht Tenley ein wenig verrückt, sie läuft tagelang im Bademantel eines der Ehemänner ihrer Mutter herum und klammert sich an den alten Schreibtisch, den sie in ihrem Haus gefunden hat. Ihre Figur ist komplex und transparent und kaputt und ihre Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sie macht Fehler und die Konsequenz daraus war mir am Ende nicht ganz klar.

Urteil: Eine Geschichte über zwei wunderbare Charaktere, in einem liebevoll gestalteten Setting. Humor, Liebe, aber auch sehr viele ernste Themen, die zum Nachdenken anregen. Ein wunderbares Buch und eine klare Leseempfehlung!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Ich bin nicht besonders. Ich bin nur verloren

Falling Fast
0

Es ist schließlich nur eine Konversation, richtig? Auch wenn ich schrecklich im Small Talk bin. Mal ehrlich, niemand braucht Small Talk. Wen interessieren schon Gespräche über das Wetter? Schaut aus dem ...

Es ist schließlich nur eine Konversation, richtig? Auch wenn ich schrecklich im Small Talk bin. Mal ehrlich, niemand braucht Small Talk. Wen interessieren schon Gespräche über das Wetter? Schaut aus dem Fenster, dann wisst ihr, wie das Wetter ist. Thema erledigt. Seite 47

Inhalt:

Hailee und ihr Auto begeben sich auf die Reise ihres Lebens. Ohne Plan fährt sie durch das Land, bis es sie nach Fairwood verschlägt, ein kleines Städtchen in dem sie nie gewesen ist und mit dem sie doch unendlich viel verbindet. Sie hat eine Mission, ein Versprechen, dass sie halten will. Doch das ist nicht so leicht. Und dann trifft sie auf Chase und plötzlich wird die ganze Geschichte noch viel viel komplizierter. Und wunderbar.

Meinung:

Ich bin nicht besonders. Ich bin nur verloren. Seite 61

Mit einem Kofferraum voller Klamotten, die Rückbank zugestellt mit Snacks und einem guten Dutzend Playlisten bricht Hailee auf ins Unbekannte. Sie, die eher schüchterne, die mit einer Netflix Serie und einem Abend daheim durchaus zufrieden ist, will über sich hinaus wachsen. Sie will mutig sein, Dinge erleben, den Sommer genießen. Sich im Maislabyrinth verlaufen, jemandem ein Glas Wasser ins Gesicht kippen und alleine in ein Restaurant gehen, ohne sich dabei unwohl zu fühlen. All das steht auf Hailees Plan. Und noch mehr, sie hat eine Mission, die sie sich selber nicht ganz eingestehen will, zu verrückt ist ihr Plan und zu traurig seine Begründung. Fast schon ungewollt landet sie in Fairwood und begegnet gleich am ersten Abend Chase. Chase, der beinahe ebenso wenig hier sein will, wie sie. Doch sie Beide haben ihre Gründe. Und als sich ihre Wege immer öfter kreuzen, gerät Hailees Plan ins Wanken.

Menschen und das, was sie mir antun können – emotional, körperlich, seelisch und mit ihren worten -, davor habe ich Angst. Aber vor diesem Ort? Kein bisschen. Seite 126

Ich mag den Schreibstill der Autorin sehr gerne, besonders in ihren New Adult Büchern und ich bin auch hier nicht enttäuscht worden. Bianca Iosivoni schafft es immer wieder, dass ich mich den Protagonisten ganz nahe fühle und das Gefühl habe, alles mit ihren Augen sehen zu können. Es gab wunderschöne Zitate zum Anstreichen und ansonsten den gewohnt nüchternen, aber trotzdem sehr anziehenden Schreibstill. Die Geschichte hat mich mitgenommen und am liebsten hätte ich sie an einem Stück durchgelesen.
Mein liebster Charakter ist lustigerweise Lexi, die Cousine von Chase, keine Ahnung warum =D Aber ich finde sie unheimlich toll und würde mir total wünschen, dass sie auch ein Buch bekommt! Chase mochte ich auch sehr, weil er anders ist, als die männliches Protas, die einem sonst so oft begegnen. Nicht strotzend vor Selbstbewusstsein, keine 200 weiblichen Handynummern auf der Liste und auf mehr aus, als eine Nacht. Er ist kein Bad Boy und verhält sich Hailee gegenüber respektvoll. Ich hatte das Gefühl, als hätte die Autorin sich hier sehr viele Gedanken gemacht, wie er cool und sexy wirken kann, aber trotzdem einer von den Guten ist.

Nervös nage ich an meiner Unterlippe. Vielleicht sollte ich es nicht tun. Ich habe schon gestern mit ihm geredet. Muss ich wirklich jeden Tag mutig sein und über meinen Schatten springen? Seite 40

Dieses Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte. Es geht auch um ein Mädchen, dass mutig sein will und das dem Leser zeigt was Mut sein kann. Es geht um das Gefühl verloren zu sein, um Trauer und um den Roadtrip, den wir doch alle irgendwie gerne mal machen möchten. Ich fand es toll, dass Mut hier nicht durch das Springen von einer Klippe oder sonstigen Extremen definiert wird, sondern durch „kleine“ Dinge, wie alleine in ein Café zu gehen. Denn ja, ich finde, dass man dafür eine ganze Menge Mut braucht. Ich mag Hailee und ich mag, dass es hier nicht so viel ums anschmachten geht, nicht so viel „Oh er ist ohne Shirt so hot“-Gedanken. Ich liebe das Setting und die Figurenzusammenstellung, die hier auch viel auf Familie beruht. Und ich platze vor Spannung jetzt, wo ich das Buch beendet habe!! Band II beeil dich!

Ich mag die Idee von dem Mädchen, dass nur in ihrem Auto durch die Gegen reist, dass mit Jobs Geld verdient, weil sie sonst keins hat und das schulterfreie Blusen trägt und ein Vogelnest auf dem Kopf hat, wenn sie mit nassen Haaren ins Bett geht. Und ich mag den Kerl, der sagt, er mag unkomplizierte, nette Mädchen und der seinen Bruder deckt, es aber hasst seine Familie dafür anlügen zu müssen. Ich habe von einigen Leuten gehört, dass sie das Buch „zu ruhig“ fanden. Ich muss sagen, dass mir das überhaupt nicht so ging, es hatte alles, was eine gute Geschichte brauchte. Das Tempo war toll, die Handlung genauso und ich habe mich wirklich sehr wohl gefühlt in Fairwood (:

Außerdem bin ich sehr glücklich über „Lizzys Cake“ awww ♥

Denn wenn jeder Einzelne damit anfangen würde, sich so zu verhalten, wie er die Welt sehen möchte – freundlich und hilfsbereit und stark -, dann könnten wir alle die Welt retten. Jeder für sich und alle zusammen. Seite 314

Urteil: Eine unglaublich wundervolle Geschichte, über mein Mädchen, das versucht mutig zu sein und einen Kerl der endlich mal kein Bad Boy ist ♥

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2020

Manchmal läuft das Leben nicht nach Plan, und manchmal ist das auch ganz gut so

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
0

Gar kein Plan ist auch eine Lösung von Kyra Groh
Zitat

„Das ist das Tolle an Unperfektheiten. Sie sind kleine Geschichtenerzähler“ Seite 169

„Lass mich wissen, wenn du Hilfe brauchst“, sagt Marius noch ...

Gar kein Plan ist auch eine Lösung von Kyra Groh
Zitat

„Das ist das Tolle an Unperfektheiten. Sie sind kleine Geschichtenerzähler“ Seite 169

„Lass mich wissen, wenn du Hilfe brauchst“, sagt Marius noch (...).
„Wobei soll ich Hilfe brauchen?“, rufe ich ihm hinterher.
„Keine Ahnung. Joghurtgläser aufmachen, Sushi bestellen, billig produzierte Indiefilme drehen, irgendwo einbrechen, die Welt erobern . ich bin flexibel.“
Seite 116

Inhalt:
Manchmal läuft das Leben nicht nach Plan, und manchmal ist das auch ganz gut so.

Maras Leben läuft in geregelten Bahnen. Ein Job als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin, eine Verlobung mit einem gut situierten Ingenieur … doch es gibt mehr als genug Schattenseiten und plötzlich fliegt Mara ihr gesamtes Leben um die Ohren, als Sebastian sich von ihr trennt. Und sie aus der gemeinsamen Wohnung wirft.
Innerhalb weniger Minuten steht Mara vor einem Scherbenhaufen, Plan A hat nicht geklappt. Aber was, wenn Plan B auch nicht funktioniert? Dann gibt es ja noch C, D, E, F, … Und Marius aus dem Büro nebenan, dem Mara den Kirschjoguhrt in einem Anflug von akutem Verhungern stehlen will und der sie daraufhin mit Pizza rettet. Und irgendwann merkt Mara, dass manchmal gar kein Plan auch eine Lösung sein kann…

Meinung:

Auf der Suche nach einer von Sarkasmus und Herz überzogenen Geschichte? Dann seid ihr bei diesem Buch genau richtig. Maras Leben ist nicht perfekt, aber ordentlich. Sebastian ist ein guter Verlobter … wenn man von 1 oder auch 100 Dingen abseht. Ihr Job ist ebenfalls toll, bis auf Alex ihre Chefin, die wohl zickigste Influrencerin der ganzen Welt. Und dann bricht plötzlich alles auseinander, denn Sebastian verlässt Mara für eine Andere und schmeißt sie aus der Wohnung.
Also muss Plan B her, aber … der läuft irgendwie auch nicht so super gut. Mara übernachtet im Büro und trifft dabei auf Marius, den wohl größten M&M Suchti in der Geschichte der Bücher. Die Szenen wie die Beiden aufeinandertreffen sind so super cool gemacht! Ich musste wirklich lachen und all die Tollpatschigkeiten von Mara in Begleitung von Zeus, dem kleinen Hund ihrer Chefin.

„Er hat ihr Töröö-Torte zum Frühstück serviert.“
„Er hat was?“
„Torte. zum Frühstück.“
„Ist er fünf?“
Seite 202

Die Geschichte entwickelt sich schnell weiter, der lustig fluffig leichte Schreibstill macht es sehr leicht zu folgen. Hin und wieder war es mir ein bisschen lang, aber dann folgt wieder ein super lustiger Dialog und ich war wieder total drin. Kyra Groh erzählt eine Geschichte, mitten aus dem Leben in dem es jede Menge Humor gibt, Liebe, Zurückfinden und Selbstironie. Es gibt nerdige Anspielungen, Tollpatschigkeit, süße Tiere, weniger süße Menschen und einfach alles, was ein gutes Buch für Zwischendurch braucht (: Das Einzige, was mich wirklich gestört hab, waren Szene wie Gespräche über „Deep throating“ vor mütterlichen Haustüren. Ich brauche das nicht, aber das ist Geschmackssache.

Er hat recht. Wir alle haben eine Maske, die die seltsamsten Dinge und Eigenarten verdeckt. (...) Mit allem wollen wir aussagen, wer wir sind, dabei sagen wir mit allem maximal aus, wer wir gerne wären. Seite 199


Mara muss einige Entscheidungen treffen, um wieder „auf die Füße“ zu kommen und eigentlich auch zu sich selbst zurückzufinden. Dazu kommt der Herzschmerz, denn immerhin war sie 8 Jahre mit Sebastian zusammen und in all ihrer Verzeiflung wendet Mara sich an ihren Bruder Eugen, mit dem sie schon seit Jahren und einem riesigen Streit kein Wort mehr gewechselt hat.

Eugen/Veda und Kitty waren nicht so ganz mein Fall, aber ihr Alpaka ist mir sympathisch und ich mochte es richtig gerne, wie er und Mara wieder zueinander gefunden haben, wie er sie aufgenommen und ihr verziehen hat, denn meiner Meinung nach geht es genau darum in einer Familie (:

„Es ist nicht so sehr das Verlassenwerden, das wehtut. Es ist die Zurückweisung.“
Seite 166

Ich mochte den Plot wirklich gerne (auch wenn ich Mara manchmal ein klein wenig hätte schütteln können) und die Aussage des Buches, nämlich, dass es total okay ist mal planlos zu sein, das es okay ist mal auf die Schnauze zu fallen und das es wichtig ist, um Verzeihung bitten zu können und erste Schritte zu tun. Das Cover passt richtig gut zur Geschichte und den Titel liebe ich ja eh ♥

Ich hab es schon beim Pinguin Buch gesagt und ich wiederhole mich gerne: Matthias Schweighöfer Film Gefühle! Florian David Fitz wäre ein super Marius und dann Schweighöfer als der blöde Ex-Verlobte ... ich wäre dabei ^-^
„Ohne sprechende Mäuse, ohne mich.“ Seite 186

Fazit: Hier und da ein bisschen zu derb, aber sonst wunderbar lustig, sarkastisch, luftig leicht und mit ganz viel Autorenherz! Fans von Kyra Groh werden sich hier absolut wohl fühlen (:

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere