Missgeschicke Passieren
Kolossale KatastropheWie ein kleiner Wellensittich zu einem wahrlich gigantischen Missgeschick beiträgt? Das zeigt Hannah Brückner in ihrem Bilderbuch „Kolossale Katastrophe“ erschienen im @nordsuedverlag . Juri macht einen ...
Wie ein kleiner Wellensittich zu einem wahrlich gigantischen Missgeschick beiträgt? Das zeigt Hannah Brückner in ihrem Bilderbuch „Kolossale Katastrophe“ erschienen im @nordsuedverlag . Juri macht einen Ausflug in das Dinomuseum. Zeitgleich beginnt der kleine Wellensittich des Garderobiers seinen abendlichen Inspektionsflug und trifft jedoch auf Juri, der eine riesige Angst vor Vögeln hat. Juri erschrickt so sehr, dass er ein gigantisches Dinoskelett zum Einsturz bringt - eine kolossale Katastrophe und alle sehen auch noch dabei zu. Bevor ihn die Sorgen zu gewaltig vorkommen, atmet Juri tief ein und aus und erinnert sich: „Wenn du aus einem üblen Schlamassel herauskommen willst, kannst du immer um Hilfe bitten“. Auf diese Weise entsteht eine wunderbare Gruppendynamik, bei der alle Museumsbesucher gemeinsam dabei helfen das Skelett wieder aufzubauen und daraus entsteht etwas ganz Neues und Einzigartiges. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur verlieh Hannah Brückner während der #fbm die „Serafina - Nachwuchspreis für Illustration“ und konnte mit der Botschaft, die sie mit ihrer Geschichte vermittelt die Jury überzeugen. Die reduzierte Farbpalette aus eher gedeckten Farben passt zu der abendlichen Stimmung und wirkt sehr gemütlich. Sehr interessant wird die Erzählung dadurch, dass im Text zunächst der Wellensittich des Garderobiers im Fokus steht aber gleichzeitig immer wieder Juri mit seiner roten Mütze bildlich ebenso fokussiert wird. Spannend beim Vorlesen ist die Doppelseite noch bevor die Katastrophe passiert. Ein weiter Bildausschnitt zeigt drei ausgestellte Dinoskelette und der ganze Saal kann überblickt werden. Die Kids, denen ich vorgelesen habe, haben natürlich gleich weiter nach dem Wellensittich Ausschau gehalten. Nur ganz klein, kann man Juri auf einem Geländer, das zur Absperrung dient, balancieren sehen. Ganz ohne Text hat sich hier direkt ein Imaginationsraum eröffnet. „Das darf man doch nicht! Vielleicht stößt man dagegen“ war die Aussage eines Kindes als ich fragte, was die Kinder sehen und natürlich haben wir das Szenario weiter gesponnen. Es gab große Augen, als die Geschichte tatsächlich exakt so verlief, wie es prognostiziert wurde. Das Schlimmste, was denkbar ist, passiert tatsächlich. Und umso schöner war es, dass die Geschichte den Fokus darauf legt, dass Missgeschicke passieren können sowie die Möglichkeit aufzeigt immer nach Hilfe fragen zu können.