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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Anstrengende Charaktere, wenig Spannung

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Nina und Fredrik feiern schon seit jeher mit Ninas alten Freunden aus Studienzeiten zusammen Silvester. In der Zwischenzeit hat sich die Feiergemeinschaft erweitert und dieses Jahr wollen Smilla und Jennifer ...

Nina und Fredrik feiern schon seit jeher mit Ninas alten Freunden aus Studienzeiten zusammen Silvester. In der Zwischenzeit hat sich die Feiergemeinschaft erweitert und dieses Jahr wollen Smilla und Jennifer zusammen Silvester feiern. Doch nach Silvester bleibt Jennifer spurlos verschwunden und sie hat sich von Smilla im Streit getrennt.

Soweit so gut, ich kann an dieser Stelle leider nicht behaupten, dass es danach spannend weiter geht. Es bleibt die ganze Zeit offen, ob Jennifer noch lebt, Selbstmord begangen hat oder ermordet wurde. Doch das Interesse daran, wie es Jennifer wohl geht, wird auf Seiten des Lesers nie wirklich geweckt. Die anderen Charaktere verstricken sich derweil in ihren (zumeist) gedanklichen Problemen und haben ein ernsthaftes Kommunikationsproblem. Das wird über die Zeit immer anstrengender und gerade Fredrik ist vorne weg zu nennen. Das Verhältnis von Jennifer zu ihren Eltern Max und Lollo bleibt blass umrissen und wird von den vielen Problemen immer wieder überdeckt.

Das Buch spielt in Südschweden, hauptsächlich in Malmö, Falsterbo, Lund und umliegenden Dörfern. Wer diese Orte kennt, hat es natürlich leichter sich zurecht zu finden und findet die ein oder andere schöne Situation in diesem Buch.

Insgesamt versucht das Buch in den letzten 10 % noch etwas Spannung aufzubauen. Ich war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon sehr genervt von den anstrengenden Charakteren, dass es an mir vorbei gegangen ist. Daher bewerte ich mit 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spannend und gute Recherche

EAST. Welt ohne Seele
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Zunächst einmal passt der Titel überraschend gut zum Buch. East, denn das Buch spielt in Osteuropa, vor allem in Polen und kurzzeitig auch in der Ukraine. Der Untertitel spielt direkt auf den Inhalt an, ...

Zunächst einmal passt der Titel überraschend gut zum Buch. East, denn das Buch spielt in Osteuropa, vor allem in Polen und kurzzeitig auch in der Ukraine. Der Untertitel spielt direkt auf den Inhalt an, daher werde ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.

Wer Oxen kennt und im Anschluss dieses Buch liest, wird vermutlich direkte Vergleiche anstellen. Das halte ich für eine schlechte Idee, schließlich sollte man dem Autor auch eine Chance geben, sich neu zu erfinden. Natürlich haben wir in diesem Buch auch einen Agenten, der nicht wirklich offiziell unterwegs ist und so seine Probleme hat. Vieles andere halte ich alleine durch die Wahl von Ort und Zeit für komplett anders.

Gerade die Zeit hat es für mich schwieriger gemacht als gedacht, einzelne Aspekte dieses Buchs richtig nach zu vollziehen. 1999 ist für mich unglaublich weit weg und ich hätte nicht gedacht, dass das Verständnis der Handlung darunter leiden wird, wenn politische Kenntnisse zu dieser Zeit einfach fehlen.

Abseits dieses Aspekts ist das Buch gewohnt ansprechend und fesselnd geschrieben. Jensen zeigt immer wieder durch Kleinigkeiten, wie wichtig ihm eine gute Recherche ist. Dadurch wird das Buch nur authentischer und auch die Agentengeschichten zwischen Russland und den USA glaubwürdiger. Die Perspektiven wechseln munter hin und her und bieten dem Leser manchmal einen kleinen Vorteil den Hauptcharakteren gegenüber, leiten aber auch in die Irre. Sehr clever geschrieben. Die Charaktere sind sehr klar gezeichnet und als Leser macht es Spaß, der jeweiligen Entwicklung zu folgen.

Leider ist es auffällig, dass nicht immer alles einwandfrei übersetzt wurde. Das ein oder andere "hej" macht wenig Sinn und passt im Dänischen deutlich besser als in einer polnischen Umgebung auf Deutsch.

Insgesamt ein spannendes Buch mit einer durchaus guten Recherche. So bewerte ich mit 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spannende wirtschaftliche Gedanken, die gar nicht so weit weg sind...

Tage voller Zorn
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Finnland 2027, soweit in der Zukunft ist dieses Buch nicht geschrieben. Dennoch hat es sich ein wenig selbst überholt, da der finnische NATO-Betritt längst beschlossene Sache ist. Da dies jedoch vor einem ...

Finnland 2027, soweit in der Zukunft ist dieses Buch nicht geschrieben. Dennoch hat es sich ein wenig selbst überholt, da der finnische NATO-Betritt längst beschlossene Sache ist. Da dies jedoch vor einem Jahr noch absolut undenkbar war, sei darüber hinweggesehen.
Leo Koski ist der aktuelle finnische Ministerpräsident. Seine Vorgängerin hielt sich nicht lange im Amt und auch er steht vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe. Die Linke erstarkt im Land, es sind Massenproteste angekündigt, vor allem weil die Schere zwischen Arm und Reich in den letzten Jahren extrem auseinander gegangen ist. Dazu zündet sich eine Frau vor dem Haus eines wichtigen Geldgebers selbst an und hat vorher entsprechende Briefe verschickt...

Der Schreibstil ist sehr angenehm lesbar und es ist definitiv nicht anzumerken, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt. Zudem hatte ich mir vorher Gedanken gemacht, da es sich um ein finnisches Buch handelt und die finnische Sprache für den deutschen Kopf wirklich schwierig. Jedoch wurden Namen gewählt, die den deutschen/europäischen Standards sehr nahe sind und so das Lesevergnügen erhöht. Straßennamen konnten natürlich nicht angepasst werden, doch dafür bietet die Karte vorne einen Überblick, wo man gerade ist. Ein Besuch in Helsinki zuvor lohnt sich natürlich dennoch fürs Buchverständnis. 

Das Buch deckt spannende wirtschaftliche Gedanken auf, die sicherlich nicht weit weg sind und nachdenklich stimmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns in unserer Gesellschaft nicht wirklich weit von der skizzierten finnischen Situation entfernt befinden. Sie ist mit Sicherheit an der ein oder anderen Stelle stark überspitzt dargestellt, um die Spannung aufrecht zu erhalten, doch im Kern ist das Buch eher eine Warnung. 

Insgesamt ein toller Wirtschaftsthriller, den ich mit 4 von 5 Sternen bewerte. Zum Ende hin wurde es etwas arg extrem und so komme ich zu dem Abzug.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Kein klassisches Fantasybuch

The Atlas Six
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Wahre Schätze gäbe es in der Bibliothek von Alexandria zu entdecken. Wenn sie nicht untergangen wäre. Oder ist sie es etwa doch nicht? Sechs talentierte Magier bekommen allen 10 Jahre die Möglichkeit, ...

Wahre Schätze gäbe es in der Bibliothek von Alexandria zu entdecken. Wenn sie nicht untergangen wäre. Oder ist sie es etwa doch nicht? Sechs talentierte Magier bekommen allen 10 Jahre die Möglichkeit, sich zu beweisen und das uralte Wissen zu studieren. Doch nur fünf überleben... Dieses Mal sind zwei Physiomagier, eine Telepathin, ein Empath, eine Naturmagierin und ein Illusionist mit von der Partie. Doch wer von ihnen wird überleben? 

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und verpackt wirklich interessante Gedanken. Die Perspektiven wechseln munter zwischen den Charakteren hin und her und lässt einem so die Möglichkeit, alle auf ihre eigene Art und Weise kennenzulernen. Am Ende ist es nicht die Spannung, die einen am Ball hält, sondern diese einzigartigen Charaktere. Sie sind immer wieder für eine Überraschung gut und es passiert so einiges, auf das man vorher vielleicht nicht gekommen wäre. Leider hat sich mein Verdacht später erhärtet, sodass eine kleine Vorhersehbarkeit bleibt.

Insgesamt bewerte ich dieses Buch, welches definitiv kein klassisches Fantasybuch ist, mit 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Langwierig und zeitweise vorhersehbar

Elternhaus
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Tobias Hansen fährt immer wieder an einem alten bisher leerstehenden Haus in Hamburg vorbei, auch wenn es gar nicht auf seinem Weg liegt.
Yvette Winkler zieht mit ihrer Familie von Österreich aus in ihre ...

Tobias Hansen fährt immer wieder an einem alten bisher leerstehenden Haus in Hamburg vorbei, auch wenn es gar nicht auf seinem Weg liegt.
Yvette Winkler zieht mit ihrer Familie von Österreich aus in ihre Heimatstadt in eben jenes Haus. Der Kontakt zwischen Tobias Hansen bleibt da nicht aus.

Der Schreibstil ist in Ordnung zu lesen. Es liegt eher an der Geschichte an sich, die immer wieder langwierig ist und einen dazu zwingt eine Pause einzulegen, um das Buch weiter ertragen zu können.

Die Charaktere haben alle irgendwo eine Schraube locker, sei es durch ihre Beziehungen zu anderen Charakteren, ihre Einsamkeit oder die Vergangenheit. Es ist wirklich kein Charakter dabei, der nicht auch nur Ansatzweise "normal" ist. Dazu sind einzelne Aspekte, gerade aus der Vergangenheit, sehr vorhersehbar.

Insgesamt ist die Idee der Geschichte sicherlich gelungen, die Umsetzung jedoch nicht. So bewerte ich mit 2 von 5 Sternen.

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