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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2017

Die Geschichte geht weiter...

Das Herz der verlorenen Dinge
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Die große Schlacht zwischen den Menschen und den Nornen, einem elbenhaften Volk, entscheidet sich zu Gunsten der Menschen. Die überlebenden Nornen sind in Einzelgruppen zerschlagen und kämpfen sich durchs ...

Die große Schlacht zwischen den Menschen und den Nornen, einem elbenhaften Volk, entscheidet sich zu Gunsten der Menschen. Die überlebenden Nornen sind in Einzelgruppen zerschlagen und kämpfen sich durchs Land in ihre Heimatstadt Nakkiga zurück. Hierbei werden sie von den Heeren der Menschen verfolgt, die das Volk der Nornen endgültig besiegen und vernichten wollen. So kommt es immer wieder zu Schlachten zwischen den verfeindeten Gruppen, wobei die Nornen meist allein durch ihre zahlenmäßige Unterlegenheit den kürzeren ziehen. Aber ihnen gelingt es sich immer wieder in Festungen zurück-zuziehen, die ihnen einen Vorteil im Kampf gegen die Menschen bieten. Der endgültige Kampf scheint nun vor dem gigantischen Tor zu Nakkiga stattzufinden. Kann es eine Rettung für die Nornen geben?
Tad Williams hat in den späten 80-igern die Reihe um "Das Geheimnis der großen Schwerter" geschaffen, welche sich einen Namen in der High-Fantasy machen konnte. Die Geschichte war auch laut des Autors abgeschlossen, aber aufgrund der anhaltenden Nachfragen begeisterter Leser hat sich Tad Williams dazu entschlossen, die Geschichte mit "Das Herz der verlorenen Dinge" aufleben zu lassen. Ich habe die vorherige Reihe nicht gelesen, so dass ich als Quereinsteiger in das Buch gestartet bin. Es war ein holpriger und auch sehr mühsamer Start in die Welt von Osten Ard, der ein wenig Durchhaltevermögen erforderte. Zu Beginn wurde ich von einer hohen Anzahl Charaktere und Völker mit teilweise unaussprechlichen Namen konfrontiert. Das beigefügte Glossar konnte zwar ein wenig helfen, aber anfangs war ich doch schon ein wenig überfordert. Aber nach und nach setzten sich die Namen und ich konnte die einzelnen Charaktere den Völkern zuordnen, welche sich im Kampf befanden. Zunehmend tauchte ich tiefer in die neue Welt ein und war von der Kreativität und bildreichen Sprache des Autors gefesselt. Für mich ist nun gut nachvollziehbar wie die Saga der großen Schwerter einen solchen Erfolg und eine solche Hochachtung erfahren konnte. Ich bin nun infiziert und "Das Herz der verlorenen Dinge", welches als Bindeglied zu einer neuen Trilogie aus der Welt von Osten Ard gedacht ist, hat mich nun sehr neugierig auf die folgenden Bände gemacht.
Für Leser der Reihe "Das Geheimnis der großen Schwerter" stellt das Buch sicherlich eine Pflichtlektüre dar, aber auch Quereinsteigern, wie ich es bin, kann ich das Buch als Einstieg in ein faszinierendes High-Fantasy Abenteuer empfehlen und bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Ein Buch, das Mut macht

Weit weg ist anders
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Die 70-jährige Edith Scholz stürzt in ihrer Wohnung und kann aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr aufstehen. Dank ihres besonnenen Postboten, der die Post gerne persönlich übergibt, wird sie gefunden und ...

Die 70-jährige Edith Scholz stürzt in ihrer Wohnung und kann aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr aufstehen. Dank ihres besonnenen Postboten, der die Post gerne persönlich übergibt, wird sie gefunden und in ein Krankenhaus überführt. Die anschließende Reha ist zwar nicht nach dem Geschmack der kontaktscheuen und eigenbrötlerischen Rentnerin, aber sie findet sich mit ihrer Situation ab. Dort lernt sie unfreiwillig ihre Nachbarin Christel Jacobi kennen. Auch sie ist vereinsamt und sucht den Kontakt zu Edith Scholz. Die beiden Rentnerinnen sind in ihrer Art grundverschieden, aber dennoch wird ihre Bekanntschaft der Start zu einem Abenteuer, welches sie durch Deutschland führt.
Sarah Schmid hat in "Weit weg ist anders" zwei tolle Charaktere als Hauptprotagonisten ins Leben gerufen. Gerade die grundverschiedenen Einstellungen und Gemüter der beiden Damen macht das Buch zu einem interessanten und sehr unterhaltsamen Roman. Anfänglich ist das Buch von einer Leichtigkeit bestimmt, die mit humorvollen Passagen gespickt ist. Im Laufe des Buches bekommt "Weit weg ist anders" aber durch die schwere Krankheit von Christel Jacobi mehr Tiefgang. Beide gestandenen Frauen müssen nach und nach erkennen, dass die andere Seite ihr durchaus gut tut und denken dabei über ihr eigenes Leben nach. Sie setzen sich mit ihren Gefühlen auseinander und erkennen, dass es durchaus lohnenswert ist, sich auch im höheren Alter noch anzupassen, um mehr vom Leben zu haben. Sarah Schmid erzählt die Geschichte in einer sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibweise, was dem Buch unglaublich gut tut. Das etwas plötzliche Finale hat mich dann noch nachdenklich zurückgelassenen und eine Zeit lang nachgewirkt.
Insgesamt ist "Weit weg ist anders" aus meiner Sicht ein gelungener Roman über Freundschaften im hohen Alter, so dass ich es  weiter-empfehlen kann und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Der Wolf von Solkers

Des Teufels Mörder
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Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen ...

Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen des Verschwindens eines der Ihrigen, Jakob, der Knecht vom Bürgermeister. Mit vereinten Kräften haben alle schon nach ihm gesucht, aber er scheint spurlos verschwunden zu sein. Gleichzeitig verbreitet sich das Gerücht um einen riesigen Wolf, der in dem Gebiet sein Unwesen treiben soll. Ist Jakob dem Untier zum Opfer gefallen? Kaum hat Everd die Ermittlungen aufgenommen geschehen die nächsten mysteriösen Unfälle...


Bastian Ludwig entführt den Leser in "Des Teufels Mörder" in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich konnte aufgrund der sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibweise gut in die damalige Zeit eintauchen. Der Autor erzählt die spannende Geschichte eines vermissten Knechts und würzt diese mit einigen mystischen und unheimlichen Elementen. Die Spannung wird mit Aufnahme der Suche nach Jakob gut aufgebaut und mit viel Tempo und Action angereichert über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Die Hauptprotago-nisten Everd und Ella konnten bei mir zwar schnell Sympathiepunkte sammeln, aber aus meiner Sicht blieben die Charaktere der Personen zu sehr an der Oberfläche. So fehlte dem historischen Kriminalroman am Ende ein wenig die Tiefe.


Nichts desto trotz hat mir das Buch "Des Teufels Mörder" gut gefallen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Gelungene Fortsetzung

Secret Fire
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Der Fluch lastet noch immer auf Sacha und die Zeit bis zu seinem 18. Geburtstag läuft gnadenlos weiter. Taylor versucht mit aller Macht ihre Kräfte zu ergründen und beherrschen, um Sacha im entscheidenden ...

Der Fluch lastet noch immer auf Sacha und die Zeit bis zu seinem 18. Geburtstag läuft gnadenlos weiter. Taylor versucht mit aller Macht ihre Kräfte zu ergründen und beherrschen, um Sacha im entscheidenden Moment tatkräftig zur Seite zu stehen. Aber dies gestaltet sich doch deutlich schwieriger als gedacht und die Nervosität bezüglich der vorangeschrittenen Zeit steigt. Als ihr wahrer Feind nun auch noch in Erscheinung tritt und seine scheinbar unendlichen Kräfte demonstriert bleibt nur noch wenig Hoffnung. Wird es gelingen den uralten Fluch zu brechen? Immerhin gibt es erste Hinweise, wie es möglich zu sein scheint...

Der erste Teil von Secret Fire hat mir gut gefallen und konnte mich in erster Linie mit der erfrischenden und lebendigen Schreibweise der Autorin C.J. Daugherty überzeugen. Sie schließt im zweiten Teil gleich nahtlos an und wir befinden uns direkt mitten in der Handlung. Die Fantasywelt die hier geschaffen wurde bleibt zwar weiterhin noch etwas vage beschrieben, aber auch durch das erste Auftreten des Feindes und durch das Studium alter Bücher in der Bibliothek werden einige Geheimnisse ans Licht gebracht. Die beiden Hauptprotagonisten überzeugen in ihren Rollen und ich habe mit ihnen gegen die Zeit gefiebert, um das Rätsel des Fluchs zu lösen. Die Spannung, die dadurch entsteht wird immer wieder durch neue Konfrontationen und Wendungen aufrechtgehalten und bleibt auch bis zum rasanten Finale bestehen.

Insgesamt kann der zweite Teil von Secret Fire ebenfalls überzeugen, so dass ich den Zweiteiler gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Guter Regionalkrimi aus München

Schickimicki
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Petra Malterer wird tot aufgefunden. Die wohlhabende und gutaussehende Frau aus der "besseren Gesellschaft" Münchens wurde erschossen und die beiden Ermittler Alois Schön und Natascha Frey nehmen die Recherchen ...

Petra Malterer wird tot aufgefunden. Die wohlhabende und gutaussehende Frau aus der "besseren Gesellschaft" Münchens wurde erschossen und die beiden Ermittler Alois Schön und Natascha Frey nehmen die Recherchen auf. Zunächst setzen sie sich mit dem direkten Familienumfeld auseinander und stoßen dabei auf reservierte und emotionsarme Reaktionen. Ist der Töter wirklich im familieren Umfeld zu finden? Plötzlich wird eine zweite Frau tot aufgefunden, wobei viele Parallelen zum ersten Mord festgestellt werden. Ist ein Serientäter in München unterwegs? Alois und Nataschas Ermittlungen fangen quasi wieder bei null an...


Schickimicki ist der zweite Kriminalroman von Ulrich Radermacher um die beiden sympathischen Ermittler Alois Schön und Natascha Frey. "Saukerl" konnte mich schon überzeugen und "Schickimicki" schließt hier nahtlos an. Der Autor erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell an die Geschichte gefesselt hat. Spannung wurde gleich zu Beginn des Buches mit dem Tod von Petra Malterer aufgebaut und es wird im Anschluss sehr viel Wert auf die Ermittlungsarbeiten gelegt. Es bieten sich daher immer wieder Gelegenheiten nach neuen Erkenntnissen und plötzlichen Wendungen eigene Überlegungen anzustellen bezüglich der möglichen Täterschaft. Das Finale der clever konzipierten Story konnte mich überraschen, war dabei aber auch gut nachvollziehbar und nicht plötzlich aus dem Hut gezaubert.


Insgesamt konnte mich Schickimicki gerade auch mit den beiden sympathischen Hauptprotagonisten überzeugen, so dass ich den Kriminalroman mit vier von fünf Sternen bewerte und gerne weiterempfehle. Es bleibt zu hoffen, noch weitere Fälle des Ermittler-Duos verfolgen zu können.