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Veröffentlicht am 06.03.2022

Das Miss-Marple-Gen

Gärten, Gift und tote Männer
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Pauline und Berta sind zwei rüstige Rentnerinnen, die im beschaulichen Oberdistelbrunn leben und in erster Linie mit ihren Gärten und den bei weitem nicht so lebenslustigen Männern zu kämpfen haben. Neuerdings ...

Pauline und Berta sind zwei rüstige Rentnerinnen, die im beschaulichen Oberdistelbrunn leben und in erster Linie mit ihren Gärten und den bei weitem nicht so lebenslustigen Männern zu kämpfen haben. Neuerdings schwebt aber eine dunkle Wolke über der Ortschaft, da nicht nur ein Landwirt samt seinen Hühnern ganz plötzlich verstorben ist, sondern kurz darauf auch noch der ortsansässige Pfarrer spurlos verschwunden ist. Ein Rätsel, was in den beiden Damen das Miss-Marple-Gen auslöst, sie begeben sich auf eigenwillige und sehr unterhaltsame Verbrecherjagd, da sie einen kaltblütigen Serientätet in ihrer Mitte vermuten...

Die österreichische Autorin Klaudi Blasl hat mit "Gärten, Gift und tote Männer" einen aus meiner Sicht sehr unterhaltsamen Regionalkrimi erschaffen. Sie erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser in die idyllische Welt von Oberdistelbrunn entführt. Sie arbeitet dabei mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Humor, die einen hohen Unterhaltungswert verspricht. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem tragischen und zugleich auch ein wenig skurrilen Tod des Landwirts aufgebaut und über die ereignisreichen und sehr außergewöhnlich erscheinenden Ermittlungsarbeiten der beiden Hauptprotagonistinnen auf einem hohen Niveau gehalten. Über die gesamte Länge des Buches konnte ich immer wieder eigene Theorien und Überlegungen in Sachen Täterschaft und Tathintergründe anstellen, ohne aber dass ich kurz vor Ende des Kriminalromans einen klaren Verdacht hätte äußern können. So bleibt es bis zum Showdown mit einer clever erdachten und gut nachvollziehbaren Auflösung spannend und stets sehr unterhaltsam.

Insgesamt ist "Gärten, Gift und tote Männer" aus meiner Sicht ein gelungener Kriminalroman, der mit dem Charme der beiden ermittelnden Rentnerinnen, einer guten Portion schwarzen Humors und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Packende Geschichte um den Bau der Karlsbrücke

Die Brücke der Ewigkeit
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Der junge Jan Otlin muss im Jahre 1342 mit ansehen, wie in Prag während eines starken Gewitters die Judithbrücke in sich zusammenbricht. Seine Mutter wird in die Fluten gestürzt und Jan betet, dass sie ...

Der junge Jan Otlin muss im Jahre 1342 mit ansehen, wie in Prag während eines starken Gewitters die Judithbrücke in sich zusammenbricht. Seine Mutter wird in die Fluten gestürzt und Jan betet, dass sie überleben möge. Sein Wunsch geht in Erfüllung und er hat nun das offene Versprechen, in der Stadt eine Brücke für die Ewigkeit zu bauen. Er bekommt sogar ein paar Jahre später die Gelegenheit, dieses einzulösen, als der Kaiser nach einem geeigneten Baumeister für eine neue Brücke sucht. Er nimmt trotz einer Krankheit die Herausforderung an und bewirbt sich mit einem Bauplan, aber er ist nicht der einzige Kandidat für diesen begehrten Posten, und seine Konkurrenten sind scheinbar zu allem bereit...

Ich war sehr gespannt auf das Werk "Die Brücke der Ewigkeit" aus der Feder von Wolf Hector, welches ein Pseudonym für den Autor Thomas Ziebula ist. Von ihm habe ich bereits unterschiedliche Bücher lesen dürfen und sie haben mich alle restlos begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den historischen Roman gestartet bin. Schnell hatte mich Wolf Hector mit seinem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil in das 14. Jahrhundert entführt, wo mir die Geschehnisse lebendig vor Augen geführt wurden. Es entwickelt sich die faszinierende und zugleich spannende Geschichte um den Bau der heute berühmten Karlsbrücke in Prag. Es ist eine Geschichte um Liebe, Hass, Neid, Gier und Niedertracht, die viele Protagonisten miteinander verbindet und mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ. Es gelingt dem Autor aus meiner Sicht hervorragend, die historischen und gut recherchiert wirkenden Fakten zu integrieren und somit dem ganzen eine enorme Authentizität zu verleihen.

Insgesamt ist "Die Brücke der Ewigkeit" ein für mich hervorragend umgesetzter historischer Roman um den Bau der Karlsbrücke, der in erster Linie mit interessanten Charakteren, dem Charme und der Härte der damaligen Zeit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung und in der Bewertung die vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Sehr gute Krimunterhaltung

Mord in Bad Vöslau
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Willi Pokorny ist im Gegensatz zu seiner attraktiven Frau Toni ein Sport-Muffel, so dass er beim diesjährigen Kurstadtlauf wieder einmal nur als passiver Gast vor Ort ist. Die sportlichen Aktivitäten geraten ...

Willi Pokorny ist im Gegensatz zu seiner attraktiven Frau Toni ein Sport-Muffel, so dass er beim diesjährigen Kurstadtlauf wieder einmal nur als passiver Gast vor Ort ist. Die sportlichen Aktivitäten geraten aber schnell im Hintergrund, als ein älterer Mann leblos neben seinem Rollstuhl gefunden wird. Schnell ist eine erste Prognose zu Hand, und die geht von einem natürlichen Tod des herzkranken Opfers aus. Die schrullige Frau Kratzinger und auch der Willi wollen der Theorie aber noch nicht ihren Glauben schenken und machen sich gemeinsam mit der Toni auf die Mörderjagd, bei der sie schnell auf das nächste Opfer stoßen...

"Mord in Bad Vöslau" ist das Kriminalroman-Debüt des österreichischen Autors Norbert Ruhrhofer. Er erzählt die Geschichte in einem eigenen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der auch Dank des wohldosierten Lokalkolorits sehr gut die heimatliche Atmosphäre einfängt. Besonders gut gefallen hat mir die gelungene Mischung aus einer spannenden und clever konzipierten Story, äußerst skurrilen Protagonisten und einer guten Portion Humor. Das Buch entwickelt sich so zu einem Page-Turner und sorgt für beste Krimiunterhaltung. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod des alten Mannes direkt zu Beginn des Romans gut aufgebaut und über die außergewöhnlichen und auch mit vielen überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Verlauf gibt dem Leser immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich des Täters bzw. der Tathintergründe anzustellen, und dennoch wird er wahrscheinlich im Finale von der gut nachvollziehbaren und aus meiner Sicht so schwer vorhersehbaren Auflösung überrascht.

Insgesamt ist "Mord in Bad Vöslau" aus meiner Sicht ein gelungenes Krimi-Debüt, welches sicherlich ein wenig skurril daherkommt, aber für sehr viel Lesespass sorgt. Man darf gespannt sein, was noch aus der Feder des Autors erscheinen wird, und ob es ein wünschenswertes Wiedersehen mit den Pokornys geben wird.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Nichts ist, wie es scheint...

Ein perfektes Paar
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Gemma ist verzweifelt, ihr geliebter Mann Danny ist plötzlich verschwunden. Sie weiß nicht mehr, wo sie nach ihm suchen soll und nimmt Kontakt mit der Polizei auf. Die Ermittler vor Ort sind sofort alarmiert, ...

Gemma ist verzweifelt, ihr geliebter Mann Danny ist plötzlich verschwunden. Sie weiß nicht mehr, wo sie nach ihm suchen soll und nimmt Kontakt mit der Polizei auf. Die Ermittler vor Ort sind sofort alarmiert, denn Danny gleicht den beiden Opfern eines scheinbaren Serientäters, welcher die Männer brutal getötet hat. Der Schrecken für Gemma wird aber immer größer, denn vieles deutet daraufhin, dass Danny Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und sie rückt immer mehr in den Fokus der Ermittler. Viele Ungereimtheiten tauchen auf, auf die keiner eine Antwort hat und Gemma muss mit dem Schlimmsten rechnen...

Mit "Ein perfektes Paar" hat die britische Autorin Jackie Kabler einen spannenden Kriminalroman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in Gemma verzweifelte Welt entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden Dannys sehr gut aufgebaut und über die verzweifelte Suche nach der Wahrheit auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine packende Geschichte, die leider zuweilen kleine Hänger hatte, aber immer wieder den Spannungsbogen neu aufnimmt. Die clever konzipierte Geschichte regt den Leser zum miträtseln an und schon nach ein paar Seiten, weiß man nicht mehr, wem man noch glauben soll und wem nicht. Das Ganze endet in einem fulminanten Finale mit einer überraschenden und zugleich nachvollziehbaren Auflösung, die das Buch für mich gelungen abschloss.

Insgesamt ist "Ein perfektes Paar" für mich ein gelungener Kriminalroman mit einer packenden Story und interessanten Protagonisten, der mich gut unterhalten konnte. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Genialer Thriller

Das Loft
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Sabine Hauptmann und Marc Lammert haben sich auf einem Urlaub kennen- und lieben gelernt. Ihr Glück scheint perfekt, der einzige Wermutstropfen ist die äußerst innige Freundschaft Marcs besten Freund aus ...

Sabine Hauptmann und Marc Lammert haben sich auf einem Urlaub kennen- und lieben gelernt. Ihr Glück scheint perfekt, der einzige Wermutstropfen ist die äußerst innige Freundschaft Marcs besten Freund aus Jugendzeiten Henning. Die beiden umgibt ein Geheimnis, was sie magisch aneinander bindet und so kommt es, dass es zu einer Wohngemeinschaft der Dreien in einem Loft kommt. Dort entdeckt die Putzfrau eines Morgens, dass es ein Blutbad gegeben haben muss und gleichzeitig ist Henning spurlos verschwunden. Sabine und Marc werden festgenommen und unabhängig voneinander vernommen. Wessen Geschichte mag stimmen? Was denkt der eine über den anderen? Wer kann wem trauen? Kommt die Wahrheit ans Licht?

Ich bin ein großer Fan des Autors Linus Geschke. Seine Thriller haben mir schon einige fesselnde Lesestunden beschert, so dass ich mit großer Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt von Marc und Sarah entführt hat. Der Spannungsbogen wird perfekt über das rätselhafte Verschwinden Hennings zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Enthüllungen im Verlaufe der Geschichte auf einem dauerhaft hohen Niveau gehalten. Die kurzen Kapitel mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln tragen zum Tempo bei und erzeugen eine zusätzliche Tiefe. Linus Geschke überzeugt in seinem Thriller nicht mit spektakulären Szenen oder blutrünstigen Taten, sondern mit der ständigen Ungewissheit, wer welches Geheimnis verbirgt und wem man nun Glauben schenken mag. Die Zweifel über den Ausgang der Story blieben bei mir bis zum aus meiner Sicht grandiosen Finale mit völlig überraschender Auflösung stets vorhanden.

Mit "Das Loft" hat der Autor Linus Geschke aus meiner Sicht wieder einmal bewiesen, dass er es bestens versteht, einen packenden Thriller mit interessanten Protagonisten und einer clever konzipierten Story zu schreiben. Der Thriller entwickelte sich bei mir zu einem Page-Turner, den ich kaum aus den Händen legen konnte, ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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