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Veröffentlicht am 28.03.2018

Gefahr aus dem Netz

Das Netz des Bösen
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Kriminaloberkommissar Felix Mittrock ist in seinem Job sehr erfolgreich, aber seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden versetzen seine Vorgesetzten des Öfteren in Rage. So kommt es, dass er nach einem ...

Kriminaloberkommissar Felix Mittrock ist in seinem Job sehr erfolgreich, aber seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden versetzen seine Vorgesetzten des Öfteren in Rage. So kommt es, dass er nach einem zwar erfolgreichen Einsatz es mit der Internen zu tun bekommt und in einer neuen Sondereinheit für Tötungsdelikte eingesetzt wird. Hier bekommt er es dann direkt mit einem brisanten Fall zu tun. Zwei Männer wurden scheinbar von dem gleichen Profi-Killer getötet. Es lassen sich keine Gemeinsamkeiten bei den beiden Opfern finden und sie scheinen sich auch nicht gekannt zu haben. Die Sondereinheit steht vor einem Rätsel und der IT-Affinität von Felix Mittrock ist es zu verdanken, dass es eine neue Spur gibt, und die führt in die unmoralischen Tiefen des Darknets...

Julian B. Simon hat mit "Das Netz des Bösen" einen sehr temporeichen und fesselnden Thriller geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Hauptprotagonist Felix Mittrock wird als engagierter und kompromissloser Ermittler charakterisiert. Im Vordergrund steht für ihn, für Recht und Ordnung einzustehen, und dabei werden Dienstvorschriften schon einmal etwas freizügiger ausgelegt. Durch sein Engagement und seine Offenheit konnte er bei mir schnell Sympathiepunkte sammeln. Natürlich entwickelt er sich auch schnell zu einer Art Held, dem Schmerzen und Ängste fremd sind, aber der Autor übertreibt dies nicht, so dass der Charakter als Ermittler authentisch bleibt. Der Spannungsbogen wird eigentlich direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und durch immer neue Wendungen und temporeiche Geschehnisse auf einem sehr hohen Niveau gehalten., um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Im Verlaufe des Buches entwickelte sich "Das Netz des Bösen" für mich zu einem echten Page-Turner. Auch die Hintergrundinformationen zum Darknet wirken nachvollziehbar und gut recherchiert. Das Ende lässt auf einen Nachfolger hoffen, was ich aufgrund der spannenden Stunden, die mir das Buch beschert hat, sehr begrüßen würde.

Julian B.Simon hat aus meiner Sicht einen packenden Thriller geschrieben, der mich mit seiner Action und Spannung begeistern konnte. Von mir erhält das Buch die vollen fünf von fünf Sternen und wer mal wieder richtig Lust auf einen fulminanten Thriller hat, dem sei "Das Netz des Bösen" ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ein gefährlicher Deal...

Auster und Klinge
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Victor ist gelernter Hotelfachmann, der nebenbei gerne einen Einbruch begeht. Er hat dieses "Handwerk" von seinem Kumpel Fred gelernt und auch nur der zufällige Aufenthalt des Hausbesitzers während eines ...

Victor ist gelernter Hotelfachmann, der nebenbei gerne einen Einbruch begeht. Er hat dieses "Handwerk" von seinem Kumpel Fred gelernt und auch nur der zufällige Aufenthalt des Hausbesitzers während eines Einbruchs kann seine Diebesserie stoppen. Victor wird verurteilt und landet für ein gutes Jahr im Gefängnis. Als er wieder in Freiheit ist, trifft er zufällig auf Georg. Der ist eigentlich Künstler und der Nachkomme eines sehr vermögenden Industriellen. Die beiden freunden sich an und erkennen nach kurzer Zeit, dass sie sich gegenseitig beim Erfüllen eines Herzenswunsches behilflich sein können. Die Folge ist ein Deal, der beide Leben deutlich verändern soll...

Ich hatte schon viel positives vom Erstlingswerk "Gold in den Straßen" der Autorin Lilian Loke gehört und war nun gespannt auf ihr neues Werk. Um es vorwegzunehmen war "Auster und Klinge" für mich eine echte Entdeckung und das Buch konnte mich begeistern. Zum einen überzeugte mich der sehr gut zu lesende Schreibstil, der aber mit vielen Bildern und der eingeschobenen wohldosierten Komik seine eigene Note entwickelte. Zum anderen hat Lilian Loke mit Victor und Georg zwei interessante und exzentrische Charaktere geschaffen, deren Miteinander faszinierend zu verfolgen war. Ein Buch welches sicherlich den ein oder anderen Seitenhieb gegen die aktuelle Gesellschaft beinhaltet, aber auch mit den Einzelschicksalen überzeugen kann. Der Autorin ist es aus meiner Sicht gelungen einen enormen Spannungsbogen um das Duo aufzubauen, der den ein oder anderen Kriminalroman oder Thriller in den schatten stellt. Auch das Finale hätte ich anders vermutet, was aber auch der nie vorherzusehenden Handlung gerecht wurde.

"Auster und Klinge" ist wirklich eines meiner Lesehighlights des zugegebener weise noch jungen Jahres, aber ich kann hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung an die aussprechen, die sich gerne auch von ein paar schrägen Protagonisten überraschen lassen wollen. Von mir erhält der Roman daher fünf von fünf Sterne und ich freue mich auf weitere Bücher der interessanten Autorin.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Eine Frau im höchsten Amt

Die Bundespräsidentin
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Der aus freien Stücken und innerer Überzeugung zurückgetretenen Ministerin Sarah wird überraschend die Kandidatur zur Bundespräsidentin angeboten. Sie ist zunächst zwiegespalten, da sie aus ihrer beruflichen ...

Der aus freien Stücken und innerer Überzeugung zurückgetretenen Ministerin Sarah wird überraschend die Kandidatur zur Bundespräsidentin angeboten. Sie ist zunächst zwiegespalten, da sie aus ihrer beruflichen Erfahrung weiß, wie sehr sich ihr Leben und das ihrer Familie durch die neue Position dramatisch verändern wird. Aber es erscheint ihr auch sehr verlockend ihrer Überzeugung der gewaltfreien Konfliktlösung als erste Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland eine Öffentlichkeit zu geben. Nach der Zustimmung ihrer Familie nimmt sie die Kandidatur an und wird auch als Bundespräsidentin gewählt. Nach ihren ersten Erfolgen muss sie aber feststellen, dass nicht alle von ihrer Vorgehensweise angetan sind und diese Personen versuchen nun die lästige Bundespräsidentin loszuwerden...
Kerstin Rachefahl hat mit der Bundespräsidentin einen packenden Polit-Thriller geschrieben, der einen guten und durchaus realistischen Einblick in die deutsche Politik und das Leben eines Staatsoberhauptes gewährt. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Die Hauptprotagonistin Sarah wird als ehrgeizige und gewissenhafte Politikerin beschrieben, die das Ziel eines friedlichen Miteinanders vor ihre persönlichen Bedürfnisse stellt. Obwohl sie sehr emotional und menschen-freundlich auftritt, wird sie in ihrer Art von der Öffentlichkeit stellenweise als kalt und gefühlslos wahrgenommen. Ein spannender Zug, wie professionelles Auftreten die Wahrnehmung des Betrachters beeinflussen kann. Die Spannung wird in dem Thriller immer weiter aufgebaut und bis zum Ende aufrechtgehalten. Die Hintergründe des Romans wirken sehr gut recherchiert und allein der Blick hinter die Kulissen der deutschen Politik macht das Buch aus meiner Sicht lesenswert. Gekonnt mischt die Autorin Kerstin Rachefahl die politische Bühne mit den Emotionen der Protagonisten und verleiht dem Buch so noch einen besonderen Charme.
Ein aus meiner Sicht sehr gelungener Polit-Thriller um die erste Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland, die ich mir als reale Person in der deutschen Politik wünschen würde. Das Buch hat mich begeistert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eberhofer ermittelt wieder

Kaiserschmarrndrama
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Treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Niederkaltenkirchen? Diese Frage treibt unseren charmanten und erfolgreichen Dorfpolizisten Franz Eberhofer um. Zunächst wird eine junge Frau tot aufgefunden. Sie ...

Treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Niederkaltenkirchen? Diese Frage treibt unseren charmanten und erfolgreichen Dorfpolizisten Franz Eberhofer um. Zunächst wird eine junge Frau tot aufgefunden. Sie ist nahezu nackt und allem Anschein nach wurde sie mit einem Stein erschlagen. Bei den Ermittlungen stolpert der Eberhofer über den kleinen Nebenerwerb der toten Frau, sie hat Stripshows im Internet angeboten. Zu ihren Kunden gehörten die gut bekannten Flötzinger, Simmerl und zu guter letzt sein Bruder Leopold. Gleich drei Verdächtige und zu allem Überfluss wird kurze Zeit später eine zweite Leiche entdeckt...

"Kaiserschmarrndrama" ist mittlerweile der neunte Band um den smarten Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Der Autorin Rita Falk gelingt es aus meiner Sicht, die Spritzigkeit und den Unterhaltungswert weiterhin aufrechtzuerhalten. Sie erzielt dies mit ihrer lockeren und sehr lebendigen Schreibweise, welche mit gezielt eingesetzter Mundart unterstützt wird. Es handelt sich zwar auch wieder um einen Kriminalfall, den der Franz aufzuklären hat, aber für mich steht weniger die Aufklärung der Morde sondern die schillernden Personen der bayrischen Kleinstadt im Vordergrund. Die Reibereien der Protagonisten untereinander und der Dorftratsch sorgen für eine gute Atmosphäre. Selbst der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und die Gegebenheiten, so wie plötzliche und überraschende Wendungen lassen viel Freiraum für den Leser, eigene Überlegungen und Strategien zur Täterschaft aufzustellen. Sehr schön überträgt Rita Falk den Lokalkolorit in ihre Krimis und verleiht den Büchern damit ihren besonderen Charme.

Wer bisher die ersten Teile der Serie gelesen oder gehört und dabei lieb gewonnen hat, wird auch an "Kaiserschmarrndrama" seine Freude haben. Ich empfehle das Buch auf alle Fälle gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Ein wahrer Schatz!!!

Der Wortschatz
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Es beginnt mit einem Wort, welches sich nicht an seinen Sinn erinnern kann. Um nach diesem Sinn zu forschen macht es sich auf die Reise in das Reich der Worte und stößt dort immer wieder auf neue Ansätze ...

Es beginnt mit einem Wort, welches sich nicht an seinen Sinn erinnern kann. Um nach diesem Sinn zu forschen macht es sich auf die Reise in das Reich der Worte und stößt dort immer wieder auf neue Ansätze und Hinweise, die dem Wort dir Richtung weisen, um seine Bedeutung zu entschlüsseln...


Elias Vorpahl hat mit diesem kleinen, aber auch aus meiner Sicht sehr wertvollen Buch einen wahren Schatz geschaffen. Er erzählt die Geschichte des verlorenen Wortes mit einer bildreichen und immer wieder faszinierenden Schreibweise, die mich an das Reich der Worte fesselte. Geschickt spielt der Autor mit den unterschiedlichen Bedeu-tungen und Verbindungen von Wörtern. Er erschafft tolle und fantasievolle Geschichten mit Tiefgang, die mich als Leser immer wieder zum Nachdenken und Innehalten animiert haben. So lernen wir den Sprachfluss, die Eselsbrücke und die Wortspielerei kennen, um nur einige Beispiele zu nennen. Gleichzeitig gelingt es dem Autor eine enorme Spannung aufzubauen um die wahre Bedeutung des Wortes, welches sich hier auf die Reise begeben hat. Das Finale schließt das Buch dann für mich rund und schlüssig ab und gibt mir das Gefühl, meine Zeit mit dem Buch sinnvoll genutzt zu haben.


"Der Wortschatz" ist für mich ein außergewöhnliches Buch, welches mich wirklich begeistern konnte. Allein der geschickte Umgangs mit den Wörtern macht den Roman zu etwas Besonderem, was mich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen lässt. Die Bewertung fällt daher folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen möglichst positiv aus!!!