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Veröffentlicht am 24.07.2020

Finstere Zeiten

Die Festung (Finsterzeit 2)
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„Die Festung“ von Sandra Toth ist nach „Das Dorf“ der zweite Teil der Finsterzeit-Trilogie

Kurz zusammengefasst handelt „Das Dorf“ aufgrund der verordneten Energiewende vom Zusammenbruch des Stromnetzes. ...

„Die Festung“ von Sandra Toth ist nach „Das Dorf“ der zweite Teil der Finsterzeit-Trilogie

Kurz zusammengefasst handelt „Das Dorf“ aufgrund der verordneten Energiewende vom Zusammenbruch des Stromnetzes. Es wird alles unerschwinglich, Gewalt ist an der Tagesordnung. Die Menschen sind auf der Flucht – aber wohin?

Mit dem Plan, Friedrich zu entmachten, machen sich Thomas, Lara und Viktor auf Richtung der Festung. Dort angelangt, werden sie zunächst gefangen genommen. Friedrich, Thomas Großvater und hier Alleinherrscher lässt sie jedoch flugs zu sich kommen und schnell sind alle drei Mitglieder der Obrigkeit. In der Festung herrscht eine strenge Trennung zwischen oben und unten. Es passiert viel, sie müssen sich so manches Mal zurücknehmen, um ans Ziel zu kommen.

Da ich „Das Dorf“ schon verschlungen habe, musste ich natürlich dieses Nachfolgebuch lesen. Es knüpft direkt an die Story an und geht beklemmend, aber auch mal hoffnungsvoll, auf jeden Fall spannungsreich weiter. Endlich – habe ich mir gedacht, als ich angefangen habe zu lesen. Viel passiert, ich habe oft mitgelitten mit unseren drei Protagonisten. Aber auch alle anderen sind so gut und nachvollziehbar beschrieben und so mancher ist mir ans Herz gewachsen ist. Es gibt Gut und Böse, wie es halt so ist, wenn ganz verschiedene Charaktere plötzlich zusammenleben müssen, miteinander auskommen sollten. Friedrich habe ich gehasst und von Anfang an gehofft, dass er – auf welche Weise auch immer – verschwinden mag. Der Familie von Thomas dagegen wünschte ich ein harmonisches Miteinander.

Das Cover ist unverwechselbar – diese zwei Gestalten, die düstere Atmosphäre - passt perfekt zur Story.

Viel ist wieder passiert, ich war zu jeder Zeit im Geschehen, habe der Aura, der Stimmung nachgespürt und mich gut unterhalten gefühlt. Und nun fiebere ich dem dritten Teil entgegen.

Gerne empfehle ich dieses spannungsgeladene Buch weiter und vergebe natürlich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Spannungsreicher Thriller

Die Dornen des Bösen
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„Die Dornen des Bösen“ von Astrid Korten ist nach der „Akte Rosenrot“ der zweite Band um den Profiler Ibsen Bach.

General Sorokin engagiert Ibsen Bach, die Mörder seiner Tochter Leonela zu finden, hat ...

„Die Dornen des Bösen“ von Astrid Korten ist nach der „Akte Rosenrot“ der zweite Band um den Profiler Ibsen Bach.

General Sorokin engagiert Ibsen Bach, die Mörder seiner Tochter Leonela zu finden, hat er doch ein Video von den Folterungen und letztendlich dem Mord an ihr erhalten. Er lässt es prüfen und es besteht kein Zweifel an der Echtheit. Ibsen akzeptiert den Auftrag, ist jedoch überzeugt, dass Leonela noch lebt, hat sie ihm doch einst das Leben gerettet. Er bittet Pola Kamorow, ihn bei diesem Fall zu unterstützen. Sie erkennen bald, dass Leonelas Verschwinden mit unerklärlichen Morden und Selbstmorden an den unterschiedlichsten Orten in Verbindung steht. Es ist kompliziert, es ist gefährlich. Zudem hat Ibsen Visionen, gerät direkt ins Zentrum des Verbrechens, das ihn an den Rand des Wahnsinns treibt.

Ausgelesen – besser gesagt verschlungen. Astrid Korten versteht es, den Leser süchtig zu machen nach ihren Büchern, denn wenn man erst im Geschehen drin ist, gibt es kein Zurück mehr. Sie behandelt aktuelle, brisante Themen, bereitet diese so gut nachvollziehbar auf, dass einen beim Lesen teilweile der Atem stockt. Ihre präzise Recherchearbeit verarbeitet sie gekonnt zu einer absolut mitreißenden Geschichte, in der Fiktion auf sehr viel Wirklichkeit trifft, müssen wir doch immer wieder von den menschlichen Abgründen lesen und können schwer glauben, dass diese Grausamkeiten um uns herum leider viel zu häufig passieren.

Aus verschiedenen Blickwinkeln führt die Autorin temporeich die einzelnen Handlungsstränge schlüssig zusammen und letztendlich ergibt alles einen Sinn. Zwischendurch erfährt man in kurzen Sequenzen von Morden und Selbstmorden, begangen von bis dahin unschuldigen, braven Bürgern und rätselt, was diese Verbrechen mit dieser unserer Geschichte zu tun haben.

Ich bin mehr als begeistert. Das Buch ist gelesen, aber es ist nicht vergessen. Solche Geschichten, die Bücher von Astrid Korten, bleiben haften. Eine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans und natürlich fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Gefährliche Liebschaften

Die Julibraut
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Die Julibraut von Monika Feth ist der der 8. Band der Erdbeerpflücker-Reihe, eine Reihe für junge und jung gebliebene Leser.

Vor drei Jahren – ihre Freundin Caro hatte sich so richtig verliebt. In ihren ...

Die Julibraut von Monika Feth ist der der 8. Band der Erdbeerpflücker-Reihe, eine Reihe für junge und jung gebliebene Leser.

Vor drei Jahren – ihre Freundin Caro hatte sich so richtig verliebt. In ihren Mörder. Vor drei Jahren - verliebte sich Jette in den Erdbeerpflücker Gorg. Fast hätte er sie damals auch umgebracht. Dieser Sommer veränderte alles. Georg Taban sitzt im Gefängnis und sinnt er auf Rache. Jetzt erhält Jette sonderbare Botschaften und ihre Freunde Merle und Mike werden in Unfälle verwickelt, die nicht recht erklärbar sind. Kriminalkommissar Magnus Scheuermann nimmt diese Vorkommnisse nicht ernst, ob Bert Melzig mit seinem Spürsinn eher helfen kann?

Die Erdbeerpflücker-Reihe kenne ich nicht, aber ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, etwas zu vermissen. Diese Story ist in sich abgeschlossen, man kommt auch ohne Vorkenntnisse gut zurecht. Schnell war ich in der Geschichte drin, konnte die einzelnen Charaktere gut zuordnen. Ein angenehmer Schreibstil, der das Jugendbuch durchaus erkennen lässt, was aber nicht abwertend gemeint ist. Jettes Sicht auf die Geschehnisse haben teilweise etwas Wirres, sie begibt sich ganz bewusst in Gefahr und behält so manche Information für sich. Natürlich baut sich so Spannung auf, die Dramatik wird erhöht und man fiebert als Leser mit. Georgs Sicht und seine Handlungen, seine Verbindungen sorgten für Nervenkitzel.

Mit diesem Krimi fühlte ich mich gut unterhalten, ich konnte mit ermitteln (was ein Krimi-Leser natürlich tun muss), hatte aber schnell das Ende vor mir. Es war irgendwie vorhersehbar, wie das Ganze letztendlich endet, enden muss. Jedoch war der Weg bis dahin durchaus wendungsreich und kurzweilig erzählt. Der Abschluss war aber dann doch zu schnell da, wurde zu fix abgehandelt. Auch wenn sich das alles abzeichnete, sollte es dann doch nicht so abrupt aufhören.

Was ich als Neueinsteiger so gar nicht nachvollziehen kann, ist die Beziehung zwischen Jette und Georg, diese (noch vorhandene?) Anziehungskraft nach all dem Schrecklichen. Vielleicht hätte ich hierfür diese Buch-Lücke schließen müssen oder noch besser: ein in die Story eingearbeiteter kurzer Rückblick im Buch hätte dem besseren Verstehen gut getan.

Ein gut zu lesender spannungsreicher Krimi für jung und alt. Durchaus kann ich mir vorstellen, dass bei dem einen oder anderen Leser, der diese Reihe nicht kennt, der Wunsch da ist, die ganze Reihe nachzulesen oder zumindest den einen oder anderen Band hiervon. Für Krimi-Liebhaber, die eine nicht ganz so harte Linie bevorzugen, ist dieses Buch durchaus empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Ein ganz besonderes Kleinod

Das Gartenzimmer
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Andreas Schäfer erzählt über das Leben im und mit dem Haus, der Villa Rosen. Max Taubert entwirft für Adam und Elsa Rosen 1909 ihr Landhaus im neoklassizistischen Stil. Elsa macht dieses Haus zu einem ...

Andreas Schäfer erzählt über das Leben im und mit dem Haus, der Villa Rosen. Max Taubert entwirft für Adam und Elsa Rosen 1909 ihr Landhaus im neoklassizistischen Stil. Elsa macht dieses Haus zu einem Künstlertreffpunkt, sie ist strahlender Mittelpunkt und Max gern gesehener Gast. Jedoch bleibt das nicht so. Die Nationalsozialisten schätzen die abgeschiedene, nicht einsehbare Lage und nisten sich ein und das Gartenzimmer wird Schauplatz ihrer unsäglichen, ihrer menschenverachtenden Experimente.

Im Wechsel begleitet der Leser das Ehepaar Rosen, den später zu Weltruhm gelangten Architekten Max Taubert sowie Frieder und Hannah Lekebusch, die das Haus Mitte der neunziger Jahre erwerben. Mit großem Aufwand lassen sie den Originalzustand wieder herstellen, sie werden regelrecht in den Bann des Hauses gezogen, vor allen Dingen Hannah macht es zu einem Stelldichein von Künstlern, Journalisten und Taubert-Fans. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick. Denn wenn ich in ein Haus gehe, das muffig riecht, total verbaut ist, renne ich entweder sofort hinaus, weg von dem alten Gebäude. Oder ich komme ins Schwärmen, stelle mir die Glanzzeit dieses Hauses vor. Die ursprünglichen Bewohner, deren Leben. So muss es wohl gewesen sein.

Was hat dieses Haus an sich? Alles in dem Haus war neu und dennoch: Die ersten Bewohner waren körperlich zu spüren (Hannah). Irgendwann wollte sie nicht mehr alleine sein in diesem Haus. „…Das Böse war in diese Wände gezogen und ist nie wieder gegangen.“

Ein leises Buch, ein kluges Buch. Ganz schnell war ich gefangen in der Erzählkunst, war dem Haus und dem Schicksal derer, die darin wohnten, erlegen. Der Autor versteht es, den Leser zu unterhalten und gleichzeitig die schönen Momente, aber auch die schrecklichen Vorkommnisse so zu vermitteln, dass man sich mittendrin im Geschehen befindet. Auch als Leser möchte man das Haus mitsamt dem Gartenzimmer nicht mehr betreten, man hat Respekt vor dem Haus und deren jeweiligen Bewohnern.

Kann man dem Charme eines Hauses erliegen? Einfach nicht los kommen, sich nicht lösen können? Mich hat „Das Gartenzimmer“ nicht mehr losgelassen, bin seinem Flair erlegen. Ich musste einfach weiterkommen, weiterlesen. Musste das Leben der Bewohner gebannt mitverfolgen.

Ich würde das Buch immer wieder lesen und kann nur sagen: diese wundervolle, wunderschöne, zu Herzen gehende, aber auch tieftraurige Geschichte muss einfach gelesen werden.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Spannend, nervenaufreibend, irreführend - einfach gut

Mach das Licht an
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Es ist Buchmesse in Frankfurt und Katharina, deren Texte ihre Verlegerin sehr gut findet, wird da aus ihrem Buch vorlesen. Gesagt, getan: In einer billigen Absteige findet sie in letzter Minute noch ein ...

Es ist Buchmesse in Frankfurt und Katharina, deren Texte ihre Verlegerin sehr gut findet, wird da aus ihrem Buch vorlesen. Gesagt, getan: In einer billigen Absteige findet sie in letzter Minute noch ein schäbiges Zimmer und nachdem der Messetag gut verlaufen ist, wird im Kollegenkreis noch kräftig gefeiert. Es geht richtig zur Sache. Und dann – sie wacht auf, ihr ganzer Körper schmerzt, es ist dunkel, sie ist nackt, angekettet und weiß weder wo sie ist noch wie sie da hinkommt. Derweilen macht sich ihre beste Freundin in Berlin Sorgen: Eva - sie kann Kathi nicht erreichen. Außerdem entdeckt Eva, dass ihr Ehemann sie betrügt und hochschwanger ist sie auch. Was tun? Kurzentschlossen fährt sie nach Frankfurt.

Von Anfang an war ich mittendrin, habe zunächst mit Katharina ihre Tinder-Abenteuer durchlebt, welche ich teilweise sehr verteufelt habe ob ihrer Fahrlässigkeit. Sie kannte ja keinen ihrer One-Night-Stands und war in meinen Augen schon äußerst leichtsinnig. So vermutete ich, als sie verschwand, den einen oder anderen Typen ihrer kurzen Abenteuer hinter dieser ganzen Tragik.

Erzählt wird diese Geschichte aus Katharinas Sicht und ihrer Ausweglosigkeit. Aus Evas Sicht und ihrer verzweifelten Suche nach ihr. Sie, in Frankfurt angekommen, findet so nach und nach alle Kontakte, welche Katharina in diesen paar Buchmessetagen hatte. Und auch Katharinas Ex, der hier lebt, hilft bei der Suche nach der spurlos Verschwundenen. Oder hat er sogar etwas mit Katharinas Verschwinden zu tun? Ein Katz- und Mausspiel mit vielen verdächtig agierenden Personen, das ganz schön an den Nerven zerrt. Beim Lesen hatte ich immer mal wieder einen ganz bestimmten Typen im Kopf, um dann doch wieder zu zweifeln. Und dann… war da ein Geistesblitz. Der immer mal wieder aufleuchtete. Ob dies wohl die richtige Richtung war? Die Gefühle spielten Achterbahn.

Ein durch und durch spannendes Buch, gut durchdacht und kurzweilig erzählt. Ein Schreibstil, der einen über die Seiten fliegen lässt.

Sehr gerne empfehle ich diesen sehr gut gemachten Thriller weiter. Einfach lesen, es lohnt sich.

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