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Veröffentlicht am 26.09.2017

Die Analphabetin

Die Analphabetin, die rechnen konnte
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Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, ...

Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, dafür aber mit skandinavisch dunklem Humor erzählt und erst am Ende fügt sich alles wieder zusammen.

Doch von Anfang an. Die Protagonisten, das ist zum einen Nombeko, zum anderen sind es zwei Holgers und ihr Vater. Nombeko Mayeki ist eine junge Südafrikanerin, die in den Slums von Soweto geboren wurde und sich dort schon in jungen Jahren als Assistentin des Chefs des Büros für Latrinentonnenträger verdingt. Sie ist ein schlaues Mädchen, doch sie gehört den sogenannten Analphabeten, der schwarzen Unterschicht im von der Apartheit beherrschten Südafrika.

Ihr Talent, nämlich rechnen zu können, und ihre unstillbare Neugier bringen sie nicht nur beruflich voran, sondern nach einigen Jahren auch weg aus dieser Gegend. Leider erreicht sie ihr eigentliches Ziel nicht, sondern wird Opfer eines betrunkenen Ingenieurs, eine Begegnung die ihr Leben von da an prägt.

Auf der anderen Seite der Welt, im monarchistischen Schweden ist Holgers Vater ein glühender Verehrer des Königs und hat kein anderes Lebensziel, als selbigem die Hand zu schütteln. Doch, es kommt wie es kommen muss, das geht gründlich in die Hose und so kehrt sich sein komplettes Leben um und er wird zum Feind der Monarchie.

Trotz seines Kampfes für die Republik schafft er es nach Jahren zwei Söhne in die Welt zu setzen – Holger und Holger. So sehr sie sich äußerlich gleichen, so unterschiedlich fällt ihr Geist aus.

Warum diese Holgers, Nombeko, der König und der Ministerpräsident von Schweden dann irgendwann in einem Kartoffellaster mit gestohlenen Kennzeichen auf explosiver Fracht sitzen und was drei Chinesische Mädchen, der Mossad und eine Statue von Lenin damit zu tun haben – das alles steht auf über 400 Seiten in diesem Buch.

Zugegeben, wem der „Hundertjährige“ gefallen hat, der macht auch sicher mit diesem Werk nichts falsch. Zum Teil pechschwarzer und staubtrockener Humor, Geschehnisse zum Kopfschütteln und einmalige Protagonisten sind der Garant für einen fast kurzweiligen Lesespaß.

Fast, weil das Buch auch Längen hat. Phasen in denen alles schief geht, mehr als menschenmöglich ist, in denen Dinge und Vorkommnisse so an den Haaren herbei gezogen sind, dass man fast meint, der Autor hätte die Seitenvorgabe ernster genommen als die Geschichte selbst.

Auch sind die Darsteller dieses Stücks schon unfassbar speziell – man weiß manches Mal nicht, ob man lachen oder das Buch beiseitelegen soll.

Ich habe es weitergelesen, über die Längen hinweg, und bin schließlich mit einem skurrilen und witzigen Schluss belohnt worden.

Und so schwanke ich zwischen 3,5 und 4 von 5 Sternen. Ich denke, es liegt vor allem am individuellen Lesegeschmack, ob man die Analphabetin verschlingt, oder sich durch quält.

Kleine Anmerkung am Rande: Schon nach 10% des Buches trifft der Begriff Analphabetin nicht mehr zu und dass sie rechnen kann wird auch nicht so intensiv thematisiert, wie es der Titel suggeriert.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Mordbräute

Mordsbräute
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Ich muss sagen, zu diesem Buch etwas zu schreiben, fällt mir gerade schwer. Denn ich bin nicht wirklich in die Geschichte reingekommen und von einem „warm werden“ mit den Protagonisten will ich gar nicht ...

Ich muss sagen, zu diesem Buch etwas zu schreiben, fällt mir gerade schwer. Denn ich bin nicht wirklich in die Geschichte reingekommen und von einem „warm werden“ mit den Protagonisten will ich gar nicht erst reden.

Das liegt vielleicht daran, dass ich mit dem 8. Teil in die Reihe rund um die (ehemalige) Dorfkommissarin Mary eingestiegen bin.

Es liegt aber auf jeden Fall an dem Schreibstil der Autorin, der mich überhaupt nicht packen konnte. Für mich muss eine Geschichte so geschrieben sein, dass ich das Gefühl bekomme, dabei zu sein. So geschrieben, dass ich es bedaure, das Buch zuklappen zu müssen und meine Freunde allein zu lassen. Die Charaktere müssen mich – egal ob in positiver oder negativer Hinsicht – begeistern können und glaubhaft agieren.

Beides war hier leider nicht der Fall. Mary mit ihrer selbstgerechten Art ging mir beizeiten auf die Nerven. Mit ihr bin ich die ganze Geschichte über nicht warm geworden und wollte ihr eigentlich gar nicht folgen. Dazu gerade auf den ersten Seiten die ständigen Wiederholungen „… aber das ist eine andere Geschichte …“, das ging für mich dann gar nicht mehr.

Dabei war das Grundgerüst der Story eigentlich spannend – nur bei der Umsetzung haperte es meines Erachtens.

Was sich mir nicht erschließt ist das empfohlene Lesealter ab 12 – das auf der Seite des großen A angezeigt wird.

Wertung: 2 ½ von 5 möglichen Sternen – aufgerundet auf 3.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Pralinenküsse

Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse
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Und wieder ist es mir passiert und ich beginne mit einer Reihe am Ende statt am Anfang. Aber als ich das Buch mit dem schönen Titel „Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse“ entdeckt, war ich gleich begeistert ...

Und wieder ist es mir passiert und ich beginne mit einer Reihe am Ende statt am Anfang. Aber als ich das Buch mit dem schönen Titel „Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse“ entdeckt, war ich gleich begeistert und wollte es unbedingt lesen.

Das Setting im kleinen Kräutercafé wäre mit Sicherheit sehr schön gewesen, wenn, ja wenn nicht der dramatische Einstieg in die Geschichte gewesen wäre. Die hatte es tatsächlich in sich und hat mir Herzklopfen beschert.

Das war dann aber auch tatsächlich die einzige Spannung im Buch – ab da lief alles in seichten und komplett vorhersehbaren Bahnen, ohne nennenswerte Überraschungen.

Der Einstieg ins Buch ist mir leichtgefallen, und dem Handlungsverlauf konnte man soweit auch ganz gut folgen, da jeder der Hauptfiguren immer mal ein Kapitel innehatte.

Gefallen haben mir auch die Beschreibungen der Köstlichkeiten, die Isa in der gemieteten Küche hergestellt hat. Ich liebe Pralinen und meinte teilweise förmlich, den Geschmack auf der Zunge zu spüren. Auch die Beschreibungen der Torten und wie sie hergestellt werde, haben mir gefallen. Aber: es war zu langatmig. Besonders die Szene in der Villa, bei der Präsentation des „Jahrmarktes“, war mir viel zu lang und ich hatte Mühe, dran zu bleiben und den Lesefluss nicht zu verlieren.

Es ist immer ein Balanceakt, bei detailhaften Beschreibungen sich nicht zu sehr im Detail zu verlieren. Einerseits kann man sich die Szenen auf Grund der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen, andererseits aber kann es auch leicht zu viel sein und man will nur noch quer lesen um herauszufinden was passieren wird.

Die verschiedenen Figuren des Buches waren anschaulich beschrieben und lebensnah charakterisiert. Bei Yul vielleicht ein wenig zu „lebensnah“, denn wenn ich bei dem jugendlichen Slang das Gefühl habe, ein Wörterbuch zu brauchen, verlier ich auch schnell das Interesse an der Figur. Eine Lieblingsfigur, wie ich sie oft beim Lesen habe, hatte ich diesmal leider nicht.

Leider muss ich abschließend sagen, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte, das weder die Geschichte noch die Charaktere punkten konnten. Irgendeine besondere „Zutat“ fehlte mir hier, um eine Verbindung von mir zur Geschichte aufzubauen.

Daher vergebe ich für dieses Buch nur 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Ein Wochenende

Das Fünf Sterne Wochenende
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Ich finde es gerade sehr schwierig, das Buch zu bewerten, die richtigen Worte zu finden. Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, das Cover und den Klappentext wahr nahm, sprach es mich sofort an.

Die ...

Ich finde es gerade sehr schwierig, das Buch zu bewerten, die richtigen Worte zu finden. Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, das Cover und den Klappentext wahr nahm, sprach es mich sofort an.

Die Story schien interessant zu sein und viele tiefgründige Emotionen zu vermitteln. Schließlich geht es um den Neuanfang nach einem tragischen Verlust, um den Zusammenhalt von Freundinnen, um ein sehr interessantes Wochenende.

Nachdem ich das Buch gelesen habe, bleibe ich ernüchtert zurück. Denn ehrlich gesagt passt bei der Geschichte für mich nichts so wirklich zusammen.

Die Idee, die vier wichtigsten Freundinnen aus dem Leben einzuladen, das Leben und die Freundschaft zusammen zu feiern, gerade wenn es einem nicht gut geht und man wieder nach vorne sehen will fand ich interessant und sehr spannend. Ich habe sogar überlegt, welche Freundin ich denn einladen könnte und wöllte.

Das jede der Freundinnen dann ihr eigenes Leben hat, ihr eigenes Päckchen zu tragen hat, ist klar. Schließlich ist das das Leben. Und das auch jeweils die Vergangenheit zwischen den Frauen und Holly eine große Rolle spielen wird – klar. Soweit hat die Geschichte auch gepasst und ich habe sie gerne gelesen.

Was mir nicht gefallen hat, was für mich nicht zur Geschichte gepasst hat, war der Schreibstil. Mit dem bin ich überhaupt nicht klargekommen. Er war mir zu – ich weiß gar nicht wie ich es am besten formuliere – zu abstrakt, zu unbeteiligt. Teilweise kam es mir vor, als ich ob das Ganze nur durch die Kamera von Caroline erlebe. Dadurch kamen bei mir beim Lesen absolut keine Emotionen auf. Und wenn es doch mal kurzzeitig den Anschein hatte, wurde dieses kurze Aufblitzen durch die nächste Szene zerstört.

Ein weiteres absolutes Manko waren für mich die Figuren im Buch. Am ehesten konnte ich noch mit Caroline mitfühlen, zu ihr eine Bindung aufbauen. Alle anderen waren mir entweder zu oberflächlich oder zu emotionslos dargestellt.

Etliches war vorhersehbar und was mich dann am meisten gestört hat, das wie durch Zauberhand am Ende alles wieder gut war. Das machte die Geschichte dann noch unglaubwürdig.

Ich kann dem Buch leider nur gutgemeinte 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Klugscheißerchen

Das Klugscheißerchen
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Das Klugscheißerchen ist ein kleines blaues Männchen – pardon, türkis natürlich – das sich nach eigenen Angaben nur denen zeigt, die echte Klugscheißer sind. Und Klugscheißer – nun, die gibt es im Hause ...

Das Klugscheißerchen ist ein kleines blaues Männchen – pardon, türkis natürlich – das sich nach eigenen Angaben nur denen zeigt, die echte Klugscheißer sind. Und Klugscheißer – nun, die gibt es im Hause Theufel mehr als genug.

Die Idee des Buches, der Geschichte ist toll und wer Kinder hat, der weiß, dass in jedem Kind irgendwo ein Klugscheißer steckt.

Das Buch ist definitiv sehr kindgerecht gestaltet. Viele kindgerecht gestaltet Bilder und die große, gut lesbare Schrift machen es auch Kindern, die mit dem Lesen anfangen, leicht, es selbst zu lesen. Aber auch das Vorlesen macht wahnsinnig viel Spaß.

Wir haben „Das Klugscheißerchen“ gleich doppelt zu Hause. Einmal als gedruckte Version mit den sehr schönen Bildern und einmal als Hörbuch, gelesen vom Autor selbst.

Wir haben es genossen, sowohl das Buch zu lesen als auch das Hörbuch zu hören. Allerdings muss ich sagen, ich hätte mir eine längere Geschichte gewünscht, wo die Kinder (und die Erwachsenen) mehr davon haben. Die Geschichte, beziehungsweise die Aussage der Geschichte, hätten es definitiv hergegeben.