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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2025

toxisch

The Favourites
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Obwohl mein Interesse am Eiskunstlauf eher begrenzt ist, hat mich der Hype um The Favourites neugierig gemacht. Ich wollte herausfinden, ob die vielen positiven Stimmen tatsächlich gerechtfertigt sind.

Was ...

Obwohl mein Interesse am Eiskunstlauf eher begrenzt ist, hat mich der Hype um The Favourites neugierig gemacht. Ich wollte herausfinden, ob die vielen positiven Stimmen tatsächlich gerechtfertigt sind.

Was mir auf jeden Fall gefallen hat, war der Schreibstil und die Erzählperspektive. Die Geschichte wird im Stil einer Dokumentation erzählt, in der verschiedene Personen aus dem Umfeld von Kat und Heath zu Wort kommen. Ihre Interviews ergänzen Kats eigene Erzählungen, wodurch sich die Geschichte über einen längeren Zeitraum entfaltet und tiefgehende Einblicke in die Welt des Leistungssports sowie die Auswirkungen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gibt.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich mit den Charakteren nicht so recht warm wurde und besonders meine Meinung zu Heath hat sich im Verlauf der Geschichte deutlich verändert. Anfangs fand ich die Dynamik zwischen Kat und Heath noch spannend, mit der Zeit wurde ihre Beziehung aber zunehmend toxisch. Ihre Karriere verläuft zudem in ständigen Höhen und Tiefen, was es mir nicht immer leicht gemacht hat, das Buch weiterzulesen. Ich wollte wissen, wie es weitergeht, war aber manchmal auch einfach genervt. Es gab Schicksalsschläge, Skandale, Dramen und Intrigen. Und obwohl viele der Ereignisse fast schon absurd wirkten, wurden sie doch auf eine Art und Weise dargestellt, die mir den Eiskunstlauf nähergebracht hat. Man kann das Buch also durchaus auch lesen, wenn man kein Interesse am Eiskunstlauf hat.

Die letzten 150 Seiten haben mich doch noch komplett gefesselt. Nachdem ich so weit gekommen war, wollte ich unbedingt wissen, wie das ganze Drama endet. Das Ende (insbesondere der Epilog) war mir etwas zu harmonisch, aber das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck ;)

Insgesamt bin ich ziemlich zwiegespalten. Meine Beziehung zum Buch ist daher wohl genauso kompliziert und toxisch wie die von Kat und Heath.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

rau und unbequem, heilend und mutmachend

No Hard Feelings
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Ich habe das Buch unfassbar gerne gelesen! Der Schreibstil war nahbar und die Emotionen wurden so transparent und authentisch an die Leser:innen weitergegeben, dass ich nicht nur mitgefühlt habe, sondern ...

Ich habe das Buch unfassbar gerne gelesen! Der Schreibstil war nahbar und die Emotionen wurden so transparent und authentisch an die Leser:innen weitergegeben, dass ich nicht nur mitgefühlt habe, sondern mich auch selbst oft in den Situationen wiedergefunden hat. Man konnte die Höhen und Tiefen von Penny regelrecht spüren. Manchmal war es rau und unbequem, dann wieder sehr heilend und mutmachend. Ich bin mir sicher, dass sich viele Frauen wiedererkennen und dadurch an ihre Grenzen stoßen werden. Pennys Verhalten und ihre Art, mit Problemen und Konflikten umzugehen, war nicht immer löblich und einwandfrei, manchmal sogar nervig, aber es ist absolut menschlich und schildert das Leben von so so vielen von uns. Es geht um Freundschaften und Situationships, um Schwierigkeiten im Job, Stillstand und um die heilende Kraft von Therapiestunden. (Ein Hoch auf Dr. Minnick!)

Das Ende vom Buch hat mir, entgegen der Kritik von anderen Leser:innen, gefallen, weil es sich für mich einfach „wholesome“ anfühlte. Es war nicht perfekt oder zu glatt und ich konnte Pennys Weiterentwicklung deutlich erkennen. Veränderungen müssen nicht immer dramatisch oder sofort sichtbar sein – sie kommen oft leise und in kleinen Schritten. Das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt und wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Es war ehrlich und hat mich zugleich wunderbar unterhalten. Es war… einfach toll!!

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Veröffentlicht am 09.05.2025

lebensbejahend

Himmel ohne Ende
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Wer schneidet hier Zwiebeln?

Das Buch ist voller Schmerz und Kummer und macht zugleich unheimlich viel Hoffnung und Mut. Vor allem aber ist es lebensbejahend auf ganzer Linie. Ich habe selten ein Buch ...

Wer schneidet hier Zwiebeln?

Das Buch ist voller Schmerz und Kummer und macht zugleich unheimlich viel Hoffnung und Mut. Vor allem aber ist es lebensbejahend auf ganzer Linie. Ich habe selten ein Buch gelesen, das die Höhen und Tiefen des Lebens so treffend, umfassend und berührend beschreibt. Die Geschichte von Charlie ist mir sehr nah gegangen. Julia Engelmann hat es geschafft, die Gefühle und Emotionen von Charlie absolut transparent, detailreich, sensibel und realistisch darzustellen. Sie geht ungeschönt und sanft vor, schafft Tiefe und findet immer die richtigen Worte. Wenn ich an Charlie denke, denke ich auch automatisch an Markus, an Pommes, an Charlies Oma, an Kati, Karl und den Italiener. Es ist mir überhaupt nicht schwer gefallen, eine Verbindung zu den verschiedenen Nebencharakteren aufzubauen. Sie alle haben zu einer unvergesslichen Geschichte beigetragen, an die ich noch lange zurückdenken werde.

Ich bin sehr froh und dankbar, dieses Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Satz mit X

Women
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Das Buch erzählt eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen und gilt als Kultbuch für queere Literatur. Ich habe eine ehrliche und gefühlvolle Geschichte erwartet und ein Coming-Out-Roman ohne Tiefe bekommen. ...

Das Buch erzählt eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen und gilt als Kultbuch für queere Literatur. Ich habe eine ehrliche und gefühlvolle Geschichte erwartet und ein Coming-Out-Roman ohne Tiefe bekommen. Das war wohl nichts!

Die Hauptfigur, die bis zum Schluss anonym bleibt, verliebt sich zum ersten Mal in eine Frau. Sie ist unsicher, verwirrt und sehr abhängig von dieser Liebe, was mich teilweise in den Wahnsinn getrieben hat. Es geht um Themen wie Begehren, Unsicherheit und Selbstverlust. Chloé Caldwell ist es dabei aber nicht gelungen, in die Tiefe zu gehen. Die Geschehnisse wurden von der Autorin oft sehr oberflächlich beschrieben und ständig hatte ich dabei den Eindruck, als wüsste sie selbst nicht, wie sie die inneren Konflikte der Hauptfigur deutlich machen soll.

Die Sprache im Buch ist einfach und direkt. Der Vorteil daran ist, dass sich das Buch in einem Rutsch lesen lässt. Der Nachteil ist, dass es wirkt, als hätte sich die Autorin keine Mühe gegeben. Gestört hat mich auch, dass sich die Hauptfigur im Buch kaum weiterentwickelt hat.

"Women" könnte ein tolles Buch über Identität, Liebe und weibliches Begehren sein. Es kratzt aber immer an der Oberfläche und geht nicht in die Tiefe. Es hält auf Distanz. Es fehlte an Aufbau, guten Gedanken und starken Gefühlen und konnte mich deswegen leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

konnte mich leider nicht vollständig überzeugen =(

How To End A Love Story
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Yulin Kuangs How to End a Love Story konnte mich leider nicht vollständig überzeugen, obwohl ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen bin – nicht zuletzt, weil Emily Henry, eine meiner absoluten ...

Yulin Kuangs How to End a Love Story konnte mich leider nicht vollständig überzeugen, obwohl ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen bin – nicht zuletzt, weil Emily Henry, eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen, es als „heiß, klug, lustig und eindrucksvoll“ beschrieben hat.

Positiv hervorheben möchte ich zunächst die warmherzigen Protagonisten Helen und Grant, die mit viel Feingefühl gezeichnet sind und deren emotionale Tiefe spürbar ist. Auch die Einblicke in den Writers’ Room fand ich spannend. Ein frischer Schauplatz, der interessante Perspektiven auf das kreative Schreiben und das Seriengeschäft eröffnet. Die Themen, die die Autorin behandelt (Impostor-Syndrom, Suizid, Verlust von Angehörigen, Trauerarbeit, Umgang mit Panikattacken) sind wichtig und werden sensibel thematisiert.

Trotzdem hatte ich große Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Der Erzählstil und die gewählte Perspektive haben mir den Zugang total erschwert – ich konnte mich bis zuletzt nicht wirklich daran gewöhnen, was meinen Lesefluss erheblich gestört hat. Die Erzählgeschwindigkeit schwankte zudem stark: An manchen Stellen überschlagen sich die Ereignisse, an anderen Stellen geht wenig voran.

"Spicy“ Szenen wurden gut eingefangen und beschrieben, allerdings blieben einige Handlungen der Protagonisten für mein erwachsenes Ich schwer nachvollziehbar. Es fiel mir schwer, bestimmte Entscheidungen nachzuvollziehen, was mich emotional insgesamt sehr auf Distanz gehalten hat.

Alles in allem ist How to End a Love Story ein Roman mit gutem Ansatz und relevanten Themen. Die Erzählweise ist mir aber negativ aufgefallen und hat dafür gesorgt, dass ich keine emotionale Tiefe aufbauen konnte.

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