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MarieLedoux

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Jugendsünde wieder gut machen

Love Play
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Mit der Rückkehr in seine Heimatstadt scheint Ethans Eishockey-Karriere endgültig am Nullpunkt angekommen. Zusätzlich ist er sehr besorgt um seinen Vater, der einen Schlaganfall erlitten hat. Ihm hat er ...

Mit der Rückkehr in seine Heimatstadt scheint Ethans Eishockey-Karriere endgültig am Nullpunkt angekommen. Zusätzlich ist er sehr besorgt um seinen Vater, der einen Schlaganfall erlitten hat. Ihm hat er seine bisherige Laufbahn zum größten Teil zu verdanken. Jedoch auch seinen schlimmsten Fehler: mit Lilah per Telefon Schluss zu machen und sie seither nie mehr wieder gesehen zu haben.

Lilah arbeitet in der Zwischenzeit als Krankenschwester und betreut somit auch Ethan Vater. Nach den vielen Jahren der Trennung glaubt sie, die furchtbare Kränkung überwunden zu haben. Ihm so plötzlich wieder zu begegnen, wühlt all die alten verdrängten Gefühle wieder auf.

Ethan will seinen Fehler wieder gut machen und zudem fühlt er sich immer noch zu Lilah hingezogen. Er lässt seinen Charme spielen, um Lilah um Verzeihung zu bitten. Die junge Frau lässt sich aber nicht so leicht und einfach beschwichtigen und Ethan gibt nicht so einfach auf.

Wie hat es mir gefallen?

Helena Hunting kenne ich bereits und lese ihre Bücher gerne zwischendurch. Als ich bei der Lesejury ihr neues Buch "Love Play" für eine Leserunde gewonnen habe, freute ich mich ungemein, denn was die Autorin für mich auszeichnet, sind ihre witzigen Geschichten und ihre durchgeknallten Frauenfiguren.

In diesem Buch fehlen diese Attribute. Alles wird langsamer und ruhiger erzählt. Lilah ist eine bodenständige junge Frau, die hart arbeitet um ihre Ziele zu erreichen. Mit Ethan rechnet sie überhaupt nicht. Ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit sind bittersüß.

Ethan steckt in einem Karrieretief. Diese Ungewissheit knabbert an ihm und er will es unbedingt wieder bis ganz nach oben schaffen. Ablenkungen sind tabu, aber Lilah zieht ihn magisch an. Er weiß auch, dass es viel Überzeugungskraft kosten wird, um sie zu überzeugen, dass seine Gefühle echt sind und sie ihm vertrauen kann.

Dieses Mal fehlt es an dem erwarteten Witz. Das gesamt Konstrukt wirkte ein wenig bieder und aufgesetzt. Die Annäherung zwischen den zwei Hauptfiguren geschieht meinem Empfinden nach zu schnell. Anfangs hat ich noch das Gefühl, dass Lilah mehr Widerstand leisten würde. Wie eine ihrer Figuren in den anderen Geschichten, die die Männer meist zappeln lassen.

Für zwischendurch eignet sich das Buch auf jeden Fall, wenn es auch nicht Helena Huntings beste Geschichte ist. Sie ist locker ohne großes Drama.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2019

Hat für mich die Erwartungen nicht ganz erfüllt

Cinder & Ella
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Ella telefoniert gerade mit ihrem Internet-Freund Cinder, den sie persönlich gar nicht kennt, als sie mit ihrer Mutter in einen Autounfall verwickelt wird. Ihre Mutter stirbt bei diesem Unfall und sie ...

Ella telefoniert gerade mit ihrem Internet-Freund Cinder, den sie persönlich gar nicht kennt, als sie mit ihrer Mutter in einen Autounfall verwickelt wird. Ihre Mutter stirbt bei diesem Unfall und sie selbst erleidet schwere Verbrennungen, liegt einige Wochen im Koma und muss sich unzähliger Operationen unterziehen, um wieder zu versuchen ein "normales" Leben zu führen.

Da ihre Eltern geschieden waren, muss sie nun komplett neu anfangen. Sie zieht zu ihrem Vater, der eine neue Familie hat. Ihre Stiefmutter und ihre zwei Stiefschwestern begegnen ihr mit Skepsis und auch bei Ella hält sich die Begeisterung in Grenzen.

Ihre Verletzungen heilten nur langsam und ihre Therapien sind sehr schmerzhaft. Trotzdem möchte sie in eine öffentliche Schule gehen. Sie besucht die gleiche Highschool wie ihre zwei Stiefschwestern.

Um ein wenig Normalität in ihr Leben zu lassen, nimmt sie wieder Kontakt zu Cinder auf, der glaubte sie wäre bei dem Unfall gestorben, da sie sich so lange nicht mehr gemeldet hat. Sie knüpfen schnell wieder an ihre alte Freundschaft an, die irgendwann in einem persönlichen Treffen münden sollte. Jedoch haben beide ihre eigenen Ausreden, um diesem aus dem Weg zu gehen.

Wie hat es mir gefallen?

Ende letzten Jahres stieß ich recht häufig auf dieses Buch. Jede Menge Lob und gute Rezensionen folgten. Das erweckte natürlich meine Neugier. Schließlich klingt der Titel wie das Märchen Cinderella und der Klappentext erinnerte mich ein wenig an "Die Schöne und das Biest" nur dieses Mal umgekehrt.

Da ich im Januar eine Woche lang das Bett hüten musste, griff ich zu dieser Geschichte, da ich etwas Lockeres lesen wollte.

Der dramatische Einstieg mit dem Telefongespräch zwischen Ella und Cinder, dem furchtbare Unfall und die draus resultierenden Folgen haben mich sofort in den Bann gezogen.

Die Grundhandlung, wie Ella mit ihrem Schicksal umgeht, überzeugte mich auch. Ich kann mir kaum vorstellen, welche Schmerzen mit solchen großflächigen Verbrennungen einher gehen. Wiederkehrende OPs für Hauttransplantationen müssen unglaublich belastend sein.

Nun kommt für mich das große Aber. Das Zusammenleben von Ella und ihrer "Familie" kostete mich den letzten Nerv. So viel Schwarz-Weiß Malerei war für mich kaum zu ertragen. Zusätzlich fühlte sich das Schulleben komplett falsch an. Ich kann hier nicht ins Detail gehen. Vielleicht liegt es an meinem "fortgeschrittenen" Alter. Oft musste ich den Kopf schütteln.

Bei Cinder bin ich mir auch heute noch nicht ganz im Klaren. Die Geschichte wird im Wechsel erzählt, somit erhalten die Leserinnen einen sehr guten Eindruck von ihm. Manch seiner Reaktionen konnte ich nicht ganz nachvollziehen.


Möglicherweise Spoiler
Als größten Pluspunkt empfinde ich das wundervoll gelungene märchenhafte Ende. Das hat mich aufseufzen lassen und mir ein großes Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Die Autorin hat es aber auf jeden Fall geschafft, mich an sich zu binden, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Ella & Cinder weitergeht. Teil 2 ist bereis im englischen erschienen und ich könnte mir denken, dass der erste Teil recht erfolgreich war und damit der Verlag gewillt ist, den zweiten Teil zu übersetzen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Leidenschaftlich, sportlich

Invincible - Ich geb dich niemals auf
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Kurz vor seinem Wechsel zu einem erstklassigen Rugby Team verletzt sich Nick Renshaw schwer. Um seine Karriere zu retten, muss er eine aufwendige und teure Operation hinter sich bringen. Sein Reha-Programm ...

Kurz vor seinem Wechsel zu einem erstklassigen Rugby Team verletzt sich Nick Renshaw schwer. Um seine Karriere zu retten, muss er eine aufwendige und teure Operation hinter sich bringen. Sein Reha-Programm verläuft zwar recht erfolgreich, aber sein neuer Club ist nicht zu 100 Prozent zufrieden. Um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, stellen sie ihm eine Sportpsychologin zur Seite, um seine Ängste in positive Energien zu verwandeln.

Anna Scott liebt ihre Arbeit. Ihre Praxis spezialisiert sich auf aktive Sportler. Sie ist stolz auf ihre Professionalität. Sie trennt strikt zwischen Arbeit und Privatleben. Als Nick jedoch über die Schweller ihrer Praxis tritt, erkennt sie sofort, dass er ihr gefährlich werden kann. Sie versucht das ständige Kribbeln zu ignorieren. Es ist ihr wichtig ihm zu helfen, seine gesamtes Potential auszuschöpfen, um wieder an die Spitze anzuschließen.

Wie hat es mir gefallen?

Vielen Dank an die Lesejury, die eine Leserunde durchgeführt hat und dabei ich habe das Buch gewonnen.

Mal ehrlich, wie heiß ist dieses Cover? Das Model ist hier auch gleichzeitig der Autor. Gemeinsam mit Jane Harvey-Berrick hat er diese Geschichte geschrieben, die einen wahren Kern seines persönlichen Schicksals enthält. Stuart Reardon war selbst Rugby-Spieler und hat auch für die englische Nationalteams gespielt und wurde durch eine heftige Verletzung gestoppt.

Daraus ergibt sich einer der absoluten tollen Pluspunkte. Stuart erzählt uns seine Erfahrungen, seine Gefühle, seine Ängste und Hoffnungen. Schon die erste Seite lies mich als Leserin an seinem Verstand zweifeln. Denn er schreibt über die körperlichen Auswirkung dieses Sports. Blaue Flecke gehören da zum Alltag, gebrochene Knochen, diverse Risse, die genäht werden müssen - da die Spieler keine Schutzkleidung tragen - im Gegensatz zum American Football.

Manchmal sind wir als Leser hautnah am Spielfeld dabei. So nah, dass mir auch eine Gänsehaut über den Rücken lief. Da ich heuer meinen Urlaub in Südengland verbringen werde, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, ein Rugbyspiel live zu erleben.

Neben dem Sport spielt auch die Liebe eine große Rolle. Auch Anna brennt für ihren Beruf. Sie hat ein Händchen für angeschlagene Sportler. Sie versucht auch auf ungewöhnlichen Wegen ihren Patienten zu helfen. Sie steht zu ihren Prinzipien und hält Nick auf Abstand.

Die Handlung ist in manchen Bereichen vorhersehbar. Eine Person ist so eindimensional beschrieben, dass ich des öfteren den Kopf schütteln musste, aber als das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Es hat Spaß gemacht, Anna und Nick zu begleiten, wie sie die Probleme in Angriff nehmen.

Im englischen ist bereits der zweite Teil "Model Boyfriend" erschienen. Ich bin gespannt, ob der Verlag diese Geschichte auch übersetzen wird. Ich denke, es würden sich viele darüber freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.02.2019

Ab in die Tiefen des Meeres

Age of Trinity - Das Licht des Ozeans
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Bowen Knight erwacht nach dem Anschlag aus einem 8wöchigen Koma. Eigentlich sollte er tot sein, aber wie durch ein Wunder geht es ihm unerwartet gut. Er befindet sich in einer Unterwasseranlage der BlackSea ...

Bowen Knight erwacht nach dem Anschlag aus einem 8wöchigen Koma. Eigentlich sollte er tot sein, aber wie durch ein Wunder geht es ihm unerwartet gut. Er befindet sich in einer Unterwasseranlage der BlackSea Gestaltwandler.


Sein Überleben hat er einem außergewöhnlichen Experiment von Dr. Kahananui zu verdanken. Sie forscht auch an einer Lösung rund um den Chip, der in Bowens Kopf implantiert wurde, um als Abwehrschild gegen die Medialen zu fungieren. Die Lebensdauer geht dem Ende zu. Die hochschwangere Ärztin und Forscherin des Rudels unterbreitet ihm einen hochriskanten Vorschlag, der ihn vor eine extrem schwere Entscheidung stellt.

Um sein leibliches Wohl sorgt sich Kaia. Ihren Argwohn versteckt sie nicht. Für sie gehört Bowen Knight zu den gefährlichsten Menschen der Welt. Sie verdächtigt ihn und die menschliche Rasse an unglaublichen Verbrechen gegen die Meeresgestaltwandler beteiligt zu sein. Je mehr Zeit sie mit Bowen verbringt, umso mehr geraten ihre Vorsätze, ihm nicht zu vertrauen, ins Schwanken.

Wie hat es mir gefallen?

Ich bin ein langjähriger Nalini Singh Fan und vor allem die Psy/Changeling Reihe hat es mir angetan. Jedes Jahr fiebere ich der Veröffentlichung des neues Buches entgehen und lese es immer im englischen Original. Ich nehme mir auch immer vor, langsam zu lesen und scheitere kläglich!

Dieses Buch ist komplett anders als die anderen. Die Geschichte spielt zum großen Teil in der Anlage der BlackSea Gemeinschaft. Nalini Singh ist bekannt für ihre genaue Weltenbildung. Bisher fanden wir uns immer in einer Welt wieder, die unserer ähnelt. Aber dieses Mal erschafft die Autorin eine für mich völlig neue Welt. Als Mensch scheint es recht unbequem zu sein, sich in solcher einer hermetisch abgeriegelten Station aufzuhalten. Natürlich überkommt den Leser hin und wieder ein beklemmendes Gefühl. Die Details, der liebevoll gestalteten Anlage lassen ein heimeliges Gefühl aufkommen. Ich erwähne hier nur die großen Fenster zum Ozean.

Wer „Silver Silence“ gelesen und gemocht hat, kann sich sicherlich an den Wortwitz und den Humor erinnern. Bären eben! Es fehlt des Wassergestaltwandlner nicht an Witz oder Liebenswürdigkeit. Die Ausgangssituation ist eine komplett andere.

Bowen war für mich bisher eine Figur, die ich ganz schwer fassen konnte. Seinem Einsatz für die menschliche Rasse zollte ich natürlich Respekt. Als Mann fehlten mir zu viele Informationen, um ihn einordnen zu können. Nun erfahren wir mehr über ihn.
Kaia war mir sofort sympathisch. In ihr und ihrem Verhalten zu lesen, fällt nicht schwer. Sie zeigt die Emotionen oder auch ihr Missfallen ganz offen.

Die Zeit tickt und deshalb bleibt Kaia und Bowen nur wenig Zeit, um sich über ihr Verhältnis klar zu werden. Vielleicht entwickelt sich dieses anfangs zu schnell, aber da vor allem Kaia so liebenswert ist, akzeptiere ich das gerne.

Neben der sehr spannenden Geschichte rund um Bowens Gesundheitszustand gibt es einen weiteren interessanten Handlungsstrang, der sich bis zum Ende hin zieht und für zusätzlichen Zündstoff sorgt.

Highlights hier waren auf jeden Fall auch die Beschreibungen der BlackSea Gemeinschaft. Sowohl die menschlichen Seiten als auch die tierischen zeugen davon, dass Nalini Singh gut und viel über die Unterwassertierwelt recherchiert hat.

Zu erwähnen bleibt noch, dass sich gegen Ende hin, ein paar bekannte Gesichter blicken lassen. Tja, die Welt ist klein.

Wie üblich bleiben ein paar Fragen unbeantwortet. Wie sollte es auch anders sein? Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht, welches Paar im nächsten Buch im Mittelpunkt stehen wird. (Ergänzung: das nächste Buch wird "Wolf Rain" heißen!)

Veröffentlicht am 11.12.2018

London im 19. Jahrhundert

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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Wer in Londons Unterwelt einen Auftragsmörder sucht, wendet sich voller Vertrauen an Christopher Argent. Nimmt er einen Auftrag an, dann zieht er ihn auch schonungslos durch. Er hat gewisse Grenzen, die ...

Wer in Londons Unterwelt einen Auftragsmörder sucht, wendet sich voller Vertrauen an Christopher Argent. Nimmt er einen Auftrag an, dann zieht er ihn auch schonungslos durch. Er hat gewisse Grenzen, die er nicht überschreitet. Er tötet keine Kinder.

Für einen neuen Auftrag beginnt er wie gewohnt mit Nachforschungen. Sein Ziel ist Millie LeCour, eine erfolgreiche und sehr beliebte Schauspielerin. Er folgt ihr nach einer Vorstellung zu ihrem Haus. Er verschafft sich Zutritt und will den Auftrag gnadenlos wie immer ausführen, aber im entscheidenden Augenblick, zeigt sich Millies Sohn und fleht Christopher an, seiner Mutter nichts zu tun. Eine schmerzhafte Erinnerung durchzuckt ihn und er flieht, ohne sein Opfer zu töten.

Millie geht Argent nicht mehr aus dem Kopf und deshalb beschließt er den Auftrag abzulehnen. Er weiß, dass es andere geben wird, die für die große Belohnung Millie töten werden. So wird er zu ihrem ständigen Schatten. Die Nähe sorgt dafür, dass die Anziehungskraft zwischen Millie und Christopher immer größer wird. Millie reizt ihren Beschützer, um seine Mauern zu durchdringen. Ihm fällt es auch schwer ihr zu widerstehen.

Wie hat es mir gefallen?

Nachdem ich Teil gemocht und auch schnell gelesen habe, war klar, dass ich mit Teil 2 gleich beginnen werde.

Die männliche Hauptfigur Christopher Argent hatte bereits in Buch Eins seine spektakulären Auftritte. Er erschien damals schon mysteriös und unnahbar. Er sprach nicht viel, hielt sich im Verborgenen und handelte im richtigen Moment. Nun gibt es viel über seine Vergangenheit zu lesen. Gemeinsam mit Dorian Blackwell ist er im Gefängnis geboren und aufgewachsen. Mit Dorian verbindet ihn noch am ehesten eine Freundschaft. Argents Loyalität gilt Dorian und dieser lässt ihn seine Geschäfte in Ruhe abwickeln ohne sich einzumischen. Der Leidensweg in ihrer Kindheit und Jugend ist unglaublich. Die Autorin geht nicht genauer ins Detail, denn auch die Andeutungen reichen aus, um schreckliche Bilder heraufzubeschwören. Kein Wunder, dass Argent zurückgezogen lebt oder eher überlebt.

Millie LeCour steht gerne im Rampenlicht. Ihre Fähigkeiten auf der Bühne ziehen die Zuschauer in ihren Bann. Etliche Bewunderer versuchen sie zu verführen. Diese Avancen lehnt wie charmant aber vehement ab. Ihre Liebe gilt einzig und alleine ihrem Sohn Jack.

Millie und Christopher könnten nicht unterschiedlicher sein. Millie voller Leben und Liebe. Extrovertiert aber nicht vulgär, offen für neues, versiert im Smalltalk mit Gönnern. Christopher dagegen hält sich immer im Hintergrund. Seine sozialen Fähigkeiten sind kaum vorhanden. Er igelt sich ein, beobachtet, analysiert und schlägt im richtigen Moment zu. Als die zwei aufeinandertreffen, schlagen die Gefühle ein wie der Blitz. Gegensätze ziehen sich einfach an.

Die Geschichte ist kein typisch locker flockiger Historical, sondern sehr düster. Londons Unterwelt Ende des 19. Jahrhunderts war voller dunkler und gefährlicher Gestalten, die für kleines Geld bereit waren, jedermann ein Messer in die Rippen zu stoßen. Gleichzeitig entstanden auch Spezialeinheiten der Polizei und Scotland Yard entwickelte sich weiter.

Ich bin schon neugierig, wie es weitergehen wird. Ich freue mich, denn nun kommen die Schotten zum Zug.

www.mariessalondulivre.at